Aus Gänsefettwird Biodiesel

Bei allen 21 Wertstoffhöfe der Landkreisgemeinden sowie die beiden Recyclinghöfe im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen kann Altfett kostenlos entsorgt werden. Darauf weist das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hin.

(LRA) Gänsebraten zuWeihnachten und Fondue zu Silvester – in vielen Haushalten stehen dieseLeckereien während der Feiertage auf dem Speiseplan. Doch nach dem Schmausstellt sich die Frage „Wohin mit dem übrig gebliebenen Gänsefett undFrittieröl?“.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist diese Frage klar geregelt: Alle Wertstoffhöfe nehmen tierische und pflanzliche Speisefette und –öle kostenlos an. Das Fett sammelt man am besten gleich in der Küche in einem nicht mehr benötigten Joghurt- oder Margarinebecher oder in einer Kunststoffflasche. Doch das heiße Öl bzw. Fett sollte man zuerst etwas abkühlen lassen, bevor man es umfüllt. Deckel drauf und beim nächsten Besuch im Wertstoff- oder Recyclinghof abgeben.

Den Behälter gibt man gemeinsam mit dem Altfett in das Sammelfass. Ein Ausleeren, wie es noch bis vor einigen Jahre nötig war, ist nicht mehr notwendig.

Es gibt aber zweiRegeln:
− Keine Glasbehälter in das Sammelfass geben, denn Scherben behindern die Aufarbeitung

− Die Sammelgefäße müssen offen sein, damit sie beim Entsorger geleert werden können.

Auch überlagerte Margarine, das Öl von eingelegtem Käse, Gemüse- oder Fischreste können im Fett enthalten sein. Panade- oder Fleischfasern im Bratenfett stören den Ablauf nicht. Salatsoßen oder Mineralöle dürfen wiederum nicht in das Altfettfass gegeben werden.

Aus Gänsefett wird Biodiesel

Das gesammelte Altfett wird von der Firma Lesch aus Thalmässing abgeholt und weiterverarbeitet. In mehreren Filtrier- und Reinigungsgängen werden Grobstoffe und Wasseranteile entfernt. Im Anschluss geht das vorbehandelte Altfett an einen Biodiesel-Hersteller. Hier wird durch einen chemischen Prozess, der Umesterung, aus pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen Biodiesel gewonnen.

Der Anteil unseres Brat- und Frittierfettes ist zwar nicht der Hauptanteil am Biodieselzusatz, aber immerhin: Wer sein Altfett zum Wertstoff- oder Recyclinghof bringt, trägt ein Stück zum Ressourcenschutz bei und hält die Kanalisation sauber. Denn Altfett in der Toilette oder im Abguss verursachen jedes Jahr hohe Kosten, die für die Reinigung der Kanalisation aufgebracht werden müssen.

Titelfoto: Landratsamt




Trinkwasserqualität darf nicht in Gefahr geraten

Die Firma Franken-Schotter will ihre bestehenden Monodeponie für asbesthaltige Abfälle, die sich in dem Steinbruchareal auf Pappenheimer Gemeindegebiet befindet, deutlich erweitern. Zur Entwässerung ist eine Einleitung von Sickerwasser aus dieser Deponie in die Altmühl vorgesehen. In Rahmen des Genehmigungsverfahrens hat die Stadt Pappenheim jetzt als Träger öffentlicher Belange mit einem Stadtratsbeschluss die beabsichtigte ungefilterte Einleitung des Sickerwassers, wie schon im Dezember 2017, strikt abgelehnt und fordert eine Vorklärung des Sickerwassers. Wasserwirtschaftsamt und Wasserversorgungs-Zweckverband links der Altmühl stimmen der ungefilterten Einleitung zu.

Die Erweiterung der Monodeponie zur Entsorgung von zementgebundenen asbesthaltigen Abfällen (Asbestzement- oder auch Eternitplatten), im Steinbruchgebiet der Firma Frankenschotter, war schon im Dezember 2017 auf der Tagesordnung im Pappenheimer Stadtrat.

Durch die massive Erweiterung der Deponie will man die Entsorgung zementgebundener asbesthaltiger Abfälle in der Region für weitere 25 Jahre sicherstellen.

Zur Entwässerung des Deponiebereichs ist die Einleitung von Sickerwasser über Sickerbecken und Sickergraben  aus dem Erweiterungsbereich der Monodeponie zusammen mit dem Sickerwasser aus der nördlichen angrenzenden Deponie (Deponieklasse 0= unbelasteter Erdaushub) in die Altmühl geplant.

Angesichts der geplanten Einleitung von ungefiltertem, asbesthaltigem Sickerwasser in die Altmühl, schrillten nicht nur bei Stadtrat Rusam (SPD), der auch technischer Geschäftsführer der Wassergewinnungs- und Versorgungs-GmbH ist, die Alarmglocken. Rusam wies bereits bei der Stadtratssitzung am 07. Dezember 2017 darauf hin, dass die Altmühl als Quelle für das Pappenheimer Trinkwasser diene, weshalb man einer Einleitung von asbesthaltigem Sickerwasser nicht zustimmen dürfe. Ähnlich bedenklich sahen dies damals auch der CSU-Fraktionsvorsitzende Florian Gallus und Friedrich Obernöder (CSU), die darauf hinwiesen, dass die Trinkwasserqualität Vorrang habe.

Deshalb lehnte der Stadtrat im Dezember 2017einstimmig die Einleitung des Niederschlagswassers der erweiterten Asbestdeponie in das Grundwasser der Stadt Pappenheim strikt ab. Maßgeblich für die Entscheidung  waren damals auch die ablehnenden Stellungsnahmen der Wasserversorgung GmbH Pappenheim und des Wasserzweckverbandes links der Altmühl.

Gefahr für die Trinkwasserqualität?
Nun stand das Thema im Oktober wieder zur Beratung und Beschlussfassung im Stadtrat an. Denn inzwischen, hat die Firma Franken-Schotter hat von einem unabhängigen Institut die voraussichtlichen Auswirkungen der Sicherwasser-Einleitung in die Altmühl wissenschaftlich begutachten lassen. Das 25-seitige Gutachten bewertet die Einleitung des Sicherwassers in die Altmühl als unbedenklich, weil die Grenzwerte der für die zulässige Anzahl von Asbestfasern im Grund- und Trinkwasser deutlich unterschritten wird.

Unter der Maßgabe, dass die Anzahl der Asbestfasern nicht überschritten werden dürfen, stimmt das Wasserwirtschaftsamt der ungefilterten Einleitung in die Altmühl zu. Das Wasserwirtschaftsamt stellt in einem eignen Guten dar, dass keine schädlichen Gewässerveränderungen zu erwarten seien. Wörtlich heißt es in dem Gutachten: „Die Einleitung des Abwassers steht den Bewirtschaftungszielen an diesem Gewässer nicht entgegen. Eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität aus den Versorgungsanlagen im Umfeld der Abwassereinleitung ist nicht anzunehmen.“

Auf Grund der Gutachten bestehen beim Zweckverband zur Wasserversorgung links der Altmühl zwischenzeitlich keine Bedenken mehr gegen die Einleitung des Sickerwassers in die Altmühl.
Diese Haltung ist für Stadtrat Günther Rusam (SPD) völlig unverständlich, denn  die Gutachten bringen aus seiner Sicht keine neuen Erkenntnisse. Als Technischer Geschäftsführer sieht er die drohende Gefahr für das besonders hochwertige Trinkwasser Pappenheims nicht ausgeräumt. Denn nirgends stehe, dass eine Beeinträchtigung des Pappenheimer Trinkwassers ausgeschlossen ist. Die Wassergewinnungs- und Versorgung GmbH sei der drittgrößte Trinkwasserversorger und das Wasser aus den Brunnen in Pappenheim und Eßlingen kann ohne Aufbereitungen an die Verbraucher weitergegeben werden und bestehe fast zur Hälfte aus Uferfiltrat der Altmühl. In einem Schreiben schätzen Rusam als technischer Geschäftsführer und Franz Altenburger, der kaufmännischer Geschäftsführer der Pappenheimer Wasserversrgungs GmbH  die Auswirkunge für die Trinkwasserversorgung in Pappenheim als höchst bedenklich ein.

„So eine Situation haben wir noch nicht gehabt, das war noch nie da. Da kann niemand abschätzen wie die Auswirkungen dann tatsächlich sind“, äußerte sich Günther Rusam. Deshalb habe er bereits im Januar 2918 schriftlich einen „Runden Tisch“ mit Vertreten der Regiertun, des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes angeregt. „So kenne ich das, wenn es Probleme gibt, die gemeinsam ausgeräumt werden müssen“ sagt der technische Geschäftsführer. Auf seine schriftliche Anregung habe er nicht einmal ein Antwort bekommen. Sein Vorschlag wäre, das Abwasser in die Kläranlage Treuchtlingen einzuleiten. Dort wäre dann einen kontrollierte Aufbereitung des Wassers möglich.

„Wir können unser Trinkwasser nur einmal kaputt machen“, meinte auch Stadtrat Karl Satzinger (BGL) dem die Prognosen in den Gutachten nicht greifbar und konkret genug sind.

Nur mit einer kontrollierten Klärung könne man wissen, was da wirklich eingeleitet wird, stellte Walter Otter (FW) fest.

Wir wolle das Vorhaben der Firma Franken-Schotter nicht verhindern, meinte Friedrich Obernöder. Aber eine Vorreinigung sei hier schon angebracht.

Neudorfs Ortssprecher Heiko Loy, meinte dass man die Trinkwasserqualität nicht den Wirtschaftlichen Interessen einer Firma opfern dürfe. Diese breche erst  die Steine heraus und fülle das dann mit Müll auf. Diese Formulierung brachte Thomas Herrscher, Betriebsleiter bei der Firma Franken-Schotter in Rage. Als Zuhörer protestierte er im Sitzungssaal lautstark gegen den Begriff „Müll“ und handelte sich damit einem Ordnungsruf des Bürgermeisters ein.

Bei einem Gespräch stellte Thomas Herrscher seine Sicht der Dinge klar und argumentierte, dass die Asbestphastern jetzt in unkontrollierter Menge von den Asbestplattendächern  in die Altmühl gelangen. In der Deponie sind die Platten in Folien verpackt und in möglichst undurchlässige Erdschichten eingelagert. Im Übrigen sei Asbest nur gesundheitsschädlich, wenn die Fasern eingeatmet werden. Im Trinkwasser gebe es bisher keine Hinweise auf eine Gesundheitsschädlichkeit.

Mit zwei Gegenstimmen die hat der Pappenheimer Stadtrat in seinem Beschluss die ungefilterte Einleitung des Sickerwassers in die Altmühl strikt abgelehnt. Im Beschlusstext wird unter anderem das gesamte Genehmigungsverfahren infrage gestellt, weil bei der Anhörung die Wasserversorgungs GmbH Pappenheim nicht als Träger öffentlicher Belange in das Anhörungsverfahren eingebunden war.

Das Landratsamt hat nun im Genehmigungsverfahren zu abwägen, ob die Bedenken der Stadt Pappenheim wegen der Gefährdung des Trinkwassers ihren Niederschlag finden oder nur zur Kenntnis genommen werden.




Ein Wagen für Waldentdecker

Pappenheim – Einen Wagen voller Gerätschaften für Waldentdecker jeden Alters hat jetzt die  Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg e.V. (FBG) in Pappenheim vorgestellt. Der Wagen ist die Basis des innovativen Projekts „Waldhüpfer“, der Spaß, Abwechslung und interessante Informationen über den Wald vermitteln soll. In einem Auswahlverfahren wurde das Pappenheimer „Waldhüpfer“-Projekt vom Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten als eines von bayernweit 17 Projekten als besonders förderungswürdig eingestuft.

„Waldhüpfer“ steht auf den großen Plakaten, die an einem Wagen angebracht sind, der im Herbstwald mitten auf dem Osterdorfer Kirchenweg steht. Der Anhänger, der problemlos von einem Pkw gezogen werden kann, ist eines von 17 Projekten, das  im bayernweiten Wettbewerb um regionale Waldattraktionen mit 80 Prozent gefördert wird. Idee, Planung und Ausführung des Waldhüpfer-Projektes wurde von der FBG Pappenheim-Weißenburg auf die Beine gestellt.

Die Ausstattung des Wagens reicht von einfachen Gerätschaften bis zu modernster Medientechnik, die durch neuartige und innovative Formen der Wissensvermittlung den Wald in einer besonderen Weise erlebbar machen sollen.

Und das ist den Projektentwicklern bestens gelungen, wie sich bei der Vorstellung des „Waldhüpfers“ zeigte, zu der Eckhard Freist als 1. Vorsitzender der FBG eingeladen hatte. Zunächst galt sein Dank und Gruß Desiré Gräfin von und zu Egloffstein, die als Vertreterin der Waldbesitzerin der Veranstaltung zugestimmt und auch den Parkplatz für den Friedwald zur Verfügung gestellt hatte.

Als tragendes Mitglied der FBG begrüßte Eckhard Freist Carl Fürst von Wrede mit Sohn Carl Christian Fürst von Wrede und dessen Gattin Katalin Fürstin von Wrede. Dabei zeigte sich Freist überzeugt, dass der „Waldhüpfer“ bei den vielen interessanten Aktivitäten des Fürstenhauses immer wieder zum Einsatz kommen wird. Von der Politik wurden Landratstellverteter Robert Westphal und Pappenheims 1. Bürgermeister Uwe Sinn begrüßt. Für die Projektunterstützung dankte Freist Forstdirektor Jürgen Stemmer, vom Amt Ernährung Landwirtschaft und Forsten. Der Geschäftsführer des Bayerischen Waldbesitzerverbandes Hans Ludwig Körner war  aus München gekommen und als Vertreter der privaten Forstwirtschaft wurde Alfred Maderer, 2. Vorstand der FBG Franken Süd begrüßt.

Unter den Ehrengästen waren auch  Jürgen Schweininger, 1. Vorsitzender der Jägervereinigung Weißenburg und Marc Schmidtkonz ,1. Vorsitzender der Jagd-Angliederungsgenossenschaft Pappenheim.

„Für das gesamte Team ist heute ein toller Tag“, stellte der Eckard Freist fest. Schon seit Jahren habe man bei der FBG Pappenheim-Weißenburg die Idee eines Waldwagens diskutiert. Da kam es sehr gelegen, dass das  bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Sommer 2017 einen Wettbewerb zum Thema „Regionale Waldattraktionen“ ausschrieb. Mit den Forstleuten wurde eine Projektgruppe errichtet, der Jenifer Plabst, Anne-Dore Chomiak, Bernhard Leidl und Pappenheims Revierförster Roland Ott angehören. Unterstützt wurde das Team vom Büroteam der Pappenheimer FBG. Nach einer intensiven Entwicklungsarbeit konnte man sich schließlich im Januar 2018 über den Förderbescheid freuen, der allerdings die sportliche Aufgabe beinhaltete, das Projekt bis zum 31.10. 2018 fertigzustellen.

Als „etwas Wunderbares für den Landkreis“ lobte Landratsstellvertreter Robert  Westphal in seinem Grußwort das waldpädagogische Projekt der LBG Pappenheim-Weißenburg. Schon seit Jahren ist  der Landkreis bestrebt, die Schönheiten und Besonderheiten unserer Region ins Bild zu setzen und dem Nächsten nahe zu bringen. Der Waldhüpfer sei ein Projekt, bei dem dies in eindrucksvoller Weise gelungen sei. Viele Projekte blieben leider im Stadium der Ideen stecken, meinte Robert Westphal. Deshalb sei das Besondere am heutigen Projekt auch  die tatsächliche Umsetzung, worüber er sich ganz besonders freue.

Auch Bürgermeister Sinn lobte das Projekt als wichtiges Konzept, Kindern und Erwachsenen die Natur nahe zu bringen und beglückwünschte die Arbeitsgruppe zu ihrem Erfolg. Nachdem er das Projekt  theoretisch bestens kenne, sei er jetzt auf die praktische Umsetzung gespannt.
Und darauf musste er gar nicht langen warten. Denn an drei vorbereiteten Stationen wurden den Gästen vorgeführt was der  „Waldhüpfers“ alle hat und alles kann.

Da gab es einen Erdspieß zur Entnahme von Bodenproben, einen Kasten mit  Entdeckerwerkzeugen, wobei es die Becherlupen den Kindern es ganz besonders angetan hatten. Erweitert wird das Entdeckersortiment noch um eine Endoskop Kamera, mit der man dann auch Spechthöhlen und Mauslöcher von innen besichtigen kann.

„Bewegung im Wald“ war das Thema einer weiteren Station. Hier konnte man über eine gesicherte  Slackline balancieren, auf  Kletterelementen Bäume ersteigen und einen sensiblen Bewegungsablauf an einem aufgebauten Spinnennetz trainieren.

Größtes Interesse erweckte allseits die Drohne, die gleich mit zwei Kameras ausgestattet werden kann. Eine normale Kamera mit Videofunktion kann angebracht werden und dazu noch eine Wärmebildkamera, mit der man nach Wild in Wiesen vor dem Mähen und nach Wildschweinen im Mais suchen kann. Übertragen werden die Bilder der Kamera live auf einen Großmonitor. Foto und Videokamera lassen sich bei der Beobachtung der Baumwipfel bestens einsetzen, etwa um  Baumschäden festzustellen oder den Unterschied zwischen Tanne- und Fichtenzapfen vor Ort zu zeigen.

Damit die teuren Gerätschaften auch sicher bedient werden, mussten die Piloten der Drohnen eine besondere Ausbildung hinter sich bringen. Aus der Hand von Hans Ludwig Körner dem Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes konnten Eckhard und Janik Freist, Benedikt Krug und Christian Schlund die entsprechenden Zertifikate entgegennehmen.

Mit einer Spende über 400 Euro überraschte Marc Schmidtkonz, der 1. Vorsitzender der Jagd-Angliederungsgenossenschaft Pappenheim das Projektteam. Es sei aus Sicht der Jägerschaft wichtig, den Menschen Wild und Wald näher zu bringen. Das sei mit dem „Waldhüpfer“ bestens gelungen, meinte Schmidtkonz und lobte das Engagement des Projektteams, das seine Aktivitäten neben dem intensiven Tagesgeschäft geleistet habe.

Der „Waldhüpfer“ wird bei Kosten von rund 70.000 Euro im Rahmen des Staatlichen Förderprogramms vom Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten  mit 80 Prozent  unterstützt. Durch seine leichte Beweglichkeit ist der „Waldhüpfer“ räumlich sehr flexibel und kann in der gesamte Region insbesondere bei Schulen und Kindergärten aber auch Vereinen und sonstigen Gruppen  zum Einsatz kommen. Über die Einsatzmöglichkeiten berät Sie die Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg unter Telefon Nr. 09143-6660 sehr gerne.




Lebensraum für Bienen und Insekten sichern

(MdL Westphal) Auf Initiative des Stimmkreisabgeordneten für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal haben sich Vertreter des Landkreises, der Kommunen, der Landwirtschaft, der Imker und des Gartenbaus und der Landespflege getroffen, um einen Bienenpakt für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu unterzeichnen.

Darin werden verschiedene Maßnahmen beschrieben, wie genügend Lebensraum und Nahrungsquellen für Bienen und andere bestäubende Insekten erhalten und geschaffen werden können.

Vor einiger Zeit hatte der Landtagsabgeordnete zusammen mit dem Landwirt Erwin Auernhammer aus Indernbuch die Idee entwickelt, einen Bienenpakt zu gründen. Ziel dabei soll sein, ein Netzwerk der beteiligten Akteure zu schaffen, um zum einen Verbesserungen für die Insekten zu erreichen zum anderen auch um bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Situation der Insekten zu schaffen.

„Ohne Bestäubung kein Pflanzenwachstum, ohne Pflanzen keine Nahrung für Bienen und viele andere Insekten. Es ist ganz klar, dass wir alle von der Arbeit der Bienen und Insekten profitieren, weshalb wir diese auch schützen und bewahren müssen. Meiner Meinung nach müssen hier alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten – deswegen auch die Idee des Bienenpakts“, erklärte Westphal zu Beginn der Veranstaltung, die passend zum Thema an einer Blühfläche des Landwirts Erwin Auernhammer bei Thalmannsfeld stattfand.

Landrat Gerhard Wägemann als Vertreter des Landkreises und Sachgebietsleiter Utz Löffler vom Umweltamt bekräftigten ebenfalls, dass es auch dem Landkreis ein besonderes Anliegen ist, den Lebensraum der Bienen und Insekten zu sichern. Aus diesem Grund wurde bereits das Programm „Vielfalt.Erleben.Altmühlfranken – Biodiversität auf öffentlichen Flächen“ ins Leben gerufen. Dabei geht es unter anderem auch darum, den Kommunen geeignete Flächen vorzuschlagen, wo Blühflächen angepflanzt werden können. Bürgermeister Dieter Rampe aus Muhr am See konnte als Vertreter einer Modellkommune bereits über verschiedene Erfahrungen berichten. Man müsse das Bewusstsein der Bevölkerung und auch der Bauhofmitarbeiter erst noch verändern, damit die Blühflächen oder auch nicht gemähte Wiesen nicht als ungepflegt bewertet werden. Auch der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages im Landkreis Bürgermeister Günter Ströbel aus Dittenheim pflichtete seinem Kollegen aus Muhr am See bei. Am Rande der Veranstaltung kam sogleich auch die Idee auf, einheitliche Schilder über den Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, vertreten von Gerhard Durst, erstellen zu lassen, die den Nutzen der Blühflächen dem Bürger erklären sollen. Der Bienenpakt zeigt also bereits Wirkung!

Foto: Büro Manuel Westphal

Auch die anderen Beteiligten wie der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands Fritz Rottenberger und die Kreisbäuerin Helga Horrer sprachen sich für den Bienenpakt und die darin beschriebenen Maßnahmen aus. Bereits bisher sind die Landwirte aus der Region sehr aktiv in Sachen Bienenschutz und haben zum Beispiel auch entlang von Maisfeldern zahlreiche Blühstreifen oder ganze Blühflächen angelegt. Dies bestätigte auch Hans Walter, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weißenburg sowie der für den Pflanzenbau zuständige Mitarbeiter Ernst Hilmer.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes der Imker im Landesverband Bayerischer Imker (LVBI) Stefan Spiegl aus Hörlbach sieht auch die Imker in der Pflicht, ihre Völker gesund zu erhalten. Maßnahmen, wie die Flugzeiten der Bienen mit den Spritzzeiten der Landwirtschaft abzustimmen, begrüßt er als Imker sehr. Der Kreisverband der Imker und seine Mitglieder erklären sich im Bienenpakt bereit, ihr Wissen und ihr Netzwerk den beteiligten Akteuren bereit zu stellen, wovon die vor allem bedrohte wilde Honigbiene profitieren wird.

Westphal bekräftigte abschließend: „Der Bienenpakt kann nur ein erster Schritt sein, um langfristig eine noch bienen- und insektenfreundlichere Region zu werden. Doch nach den ausführlichen Gesprächen heute bin ich davon überzeugt, dass wir gemeinsam viel erreichen können. Weitere Interessierte, gleich ob Verbände oder Einzelpersonen können dem Bienenpakt sehr gerne beitreten.“




Kurzer Sturm und Starkregen in Pappenheim

Es hat nur einen knappe Stunde gedauert aber Sturm und Starkregen haben in Pappenheim eine Hochzeit in der Weidenkirche verhindert, einen See in Graf-Carl-Straße und auf dem Parkplatz des EBZ geschaffen und einen Feuerwehreinsatz auf der Altmühlbrücke Richtung  Zimmern ausgelöst. Bei dem neu gestalteten Straßenstück in der Deisingerstraße hat der Abfluss funktionier.

Seit morgens um 08:00 Uhr hatte ein Organisationsteam an der Weidenkirche mit den Vorbereitungen für eine Trauung um 15:00 Uhr begonnen, Stromleitungen wurden verlegt, Getränke gekühlt und gegen 14:30 Uhr fand der Soundcheck statt. Alles war bereit. Dann kamen aus heiterem Himmel die ersten dicken Regentropfen, die sich in wenigen Minuten zu einem Starkregen entwickelten, der von heftigen Windböen aus unterschiedlichen Richtungen begleitet wurde. Mehr als 40 Liter waren es schließlich, die in etwa 45 Minuten pro Quadratmeter vom Himmel gefallen waren, sodass die Trauung in die evangelische Stadtkirche verlegt werden musste.

In der Innenstadt bildete sich wie üblich in der Graf-Carl-Straße an der Einmündung zur Herrenschmidgasse unmittelbar vor der Ampelanlage ein ca. 30 cm tiefer See. Und auf dem Parkplatz des EBZ in der Stadtparkstraße standen die Fahrzeuge bis zum Unterboden im Wasser. In der Deisingerstraße hatten sich die zuletzt ausgebaggerten Bereiche  neben der Fahrbahn mit Wasser gefüllt aber ansonsten sind keine Wasseransammlungen festgestellt worden. In dem neugestalteten Nördlichen Bereich der Deisingerstraße hat das Wasser des Starkregens wie geplant ordnungsgemäß abgeleitet. Auch der von vielen als kritisch betrachtete Eingang zur Versicherungsagentur Wurm bleibt trocken.

Neben der Almühlbrücke der Staatsstraße Richtung Zimmern wurde am Altmühlufer ein Baum entwurzelt, der auf das Brückengeländer fiel und dann bis über die Hälfte der Fahrbahn sperrte. Die alarmierte Feuerwehr Pappenheim hatte die Straße schnell wieder frei geschnitten und pumpte dann das Wasser vom Parkplatz des EBZ ab.

Etwa eine Stunde nach dem Regenbeginn schien die Sonne wieder als wenn nichts gewesen wäre.




Hochwertiger Gütesiegel-Kompost aus unseren Bioabfällen

Bei einem Besuch im Humuswerk T+E in Bechhofen informierten sich 50 Bürgerinnen und Bürger aus Altmühlfranken über die Verarbeitung der Bioabfälle, die täglich in unseren braunen Tonnen landen. Die Infofahrt organisierte die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.

(LRA) Vor Ort wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den drei Geschäftsführern Manfred Schmidt, Fred Tremel und Rudi Ernst begrüßt. In einem interessanten Abriss über die Funktionen der Kompostieranlage machte Manfred Schmidt neugierig auf die anschließende zweistündige Betriebsbesichtigung.

Rund zwölf Wochen dauert die Herstellung von hochwertigem Gütesiegel-Kompost, der zahlreiche Abnehmer aus der Landwirtschaft, den Gartenbaubetrieben und Privatgärtnern findet. Beeindruckt blickten die Besucherinnen und Besucher auf Berge voller „Bioabfälle“, die mit Plastiktüten und anderen Störstoffen vor ihnen lagen. „Solche Abfälle würde niemand auf seinen Komposthaufen im eigenen Garten geben“, so die Reaktion der Teilnehmer. Jeder weiß, dass Glas, Metall und Plastik nicht verrotten und doch landen sie oftmals in der Biotonne.

Mit einem enormen Aufwand werden die Störstoffe im Humuswerk in zahlreichen Arbeitsschritten aussortiert. Was vielen nicht bewusst war: Hier stehen auch Mitarbeiter am Band und sortieren zum Beispiel Glas per Hand aus. Am Ende der Verarbeitungskette liegt ein großer Haufen, der hauptsächlich aus Plastiktüten und weiteren nicht kompostierbaren Stoffen besteht. Diese Abfälle müssen teuer in einer Verbrennungsanlage entsorgt werden. Auch die „kompostierbaren“ Biosammeltüten werden aussortiert, da sie sich in dieser relativ kurzen Verarbeitungszeit nicht zersetzen.

Duftender Kompost ist aber das, was als Hauptprodukt erzeugt wird. Die reinen Bioabfälle und damit die biologisch abbaubaren Stoffe werden mehrfach umgesetzt und über sieben Wochen auf einer Temperatur von circa 70 Grad gehalten. Dadurch werden jegliche Keime unschädlich gemacht.

Der Altmühl-Kompost des Humuswerkes T+E aus Bechhofen ist keimfrei und schadstoffkontrolliert. Er wird als Strukturverbesserer auf landwirtschaftlichen Flächen verwendet und gilt als hochwertiger Dünger mit einer breiten Palette an Mineralstoffen. Er ist außerdem eine nicht zu unterschätzende Rohstoffquelle für Phosphate. Diese sind unverzichtbarer Dünger in der Landwirtschaft, doch die natürlichen Quellen sind weltweit nahezu erschöpft. So bleiben als Quelle die aufbereiteten biologisch abbaubaren Wertstoffe – unsere Bioabfälle, wie Kartoffelschalen, Apfelbutzen und Co.

Aufgrund der großen Nachfrage plant die Abfallwirtschaft des Landkreises im Herbst 2018 eine weitere Informationsfahrt zum Humuswerk T+E nach Bechhofen.

Titelbild: Die 50-köpfige Teilnehmergruppe aus Altmühlfranken verfolgte die Anlieferung der Bioabfälle bis hin zum fertigen Kompost im T+E Humuswerk in Bechhofen.

Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen




Kein Plastik in den Bioabfall,

Plastik, Glas und Metall gehören nicht in den Bioabfall. Lebensmittelreste und Gartenabfälle sind kein Müll, sondern wertvolles Biogut. In einem natürlichen Rotteprozess zersetzen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze mit Hilfe von Wasser und Sauerstoff den Bioabfall zu neuem „schwarzen Gold“ – den Kompost. Die größten Feinde in diesem Prozess sind Plastik, Glas und Metall.

(LRA) 10.780 Tonnen Biomüll fallen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen jährlich an. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um „Müll“, sondern um wertvolles Biogut. Durch die sachgerechte Entsorgung der Lebensmittelreste und Gartenabfälle über die braune Tonne, können die sogenannten organischen Abfälle gut verwertet und in einem natürlichen Kreislauf der Natur zurückgegeben werden. Wichtig dabei ist, dass keine Fremdstoffe wie zum Beispiel Plastik, Glas oder Metall in die Biotonne wandern, denn nur so kann das Biogut in der Kompostieranlage zu natürlichem Dünger verarbeitet werden. Bei der Kompostierung werden solche Fremdstoffe zerkleinert und müssen am Ende mühsam aussortiert und teuer entsorgt werden. Glasscherben in der Gartenerde, Mikroplastik im Boden und Gewässer – wer will das?

Doch was kommt eigentlich alles in die Biotonne? Über die Biotonne werden alle organischen Abfälle aus der Küche und dem Garten entsorgt. Dies sind Obst- und Gemüsereste, Zitrusschalen, Tee- und Kaffeefilter, Eierschalen, Speisereste (auch gekocht), verdorbene und überlagerte Lebensmittel sowie sämtliche Gartenabfälle. Nicht in die Biotonne gehören Asche, Zigarettenkippen, Staubsaugerbeutel, große Knochen, Tierstreu, Hundekot sowie Windeln und Hygieneartikel.

Eine gute Alternative zur Biotonne ist die Eigenkompostierung. Doch damit guter Dünger entsteht, gibt es auch hier einige Grundsätze und Trennregeln zu beachten. Hilfreiche Tipps sind auf der Homepage der des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/eigenkompostierung/ zu finden.

Sowohl aus dem Biogut aus der Biotonne als auch aus dem eigenen Komposthaufen, entsteht wertvoller, natürlicher Dünger, der die Bodenqualität nachhaltig verbessert. Und je mehr von diesem preiswerten Dünger für die Landwirtschaft und den Gartenbau verfügbar ist, desto weniger wird von mineralischem Kunstdünger und Torf benötigt.

Bäckertüte statt Plastiktüte
Zum Sammeln der Küchenreste empfiehlt die Abfallwirtschaft des Landkreises zum Beispiel alte Bäckertüten oder Zeitungspapier zu verwenden. Vor allem in den warmen Monaten setzt der Rotteprozess bereits in der Biotonne ein. Je feuchter der Bioabfall, desto schneller startet der Prozess. Ein bis zwei Eierschachteln am Tonnenboden und Zeitungspapier zum Einwickeln der Küchenabfälle helfen, die Feuchtigkeit aufzusaugen. Gegen die gefürchteten, aber harmlosen Maden hilft nur, die Küchenabfälle möglichst schnell in die Tonne zu geben und dann: Deckel zu. So haben Fliegen keine Chance, ihre Eier, aus denen nach wenigen Tagen die Maden schlüpfen, abzulegen.

Dies ist auch der Grund, warum die Biotonne in den Sommermonaten wöchentlich geleert wird. Außerdem fallen wesentlich mehr Gartenabfälle an. Wem die wöchentliche Leerung nicht ausreicht, kann die sogenannte „Saison-Tonne“ anmelden. Diese wird in der Zeit von Mai bis Oktober geleert und verbleibt den Winter über auf dem eigenen Grundstück.

Die Biotonne wurde im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen übrigens erst Ende 1995 eingeführt. Davor kamen alle Bioabfälle in die Restmülltonne und wurden in der Cronheimer Hausmülldeponie abgelagert. Seit der Einführung erfreut sie sich steigender Beliebtheit. Inzwischen nutzen gut zwei Drittel aller Haushalte in Altmühlfranken die Biotonne und das Restmüllaufkommen konnte verringert werden, es umfasst in Altmühlfranken noch 9.000 Tonnen pro Jahr.

Mehr Informationen zur Biotonne und zur Kompostierung sowie eine Faltanleitung für Biomülltüten aus altem Zeitungspapier und ein Glücksrad gibt es von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abfallwirtschaft des Landratsamtes auf dem Energiesparfestival am 06. Mai 2018 von 10 bis 18 Uhr in Treuchtlingen.

Fotos: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen




Illegale Müllablagerungen

Am Altmühlufer in Pappenheim sind wilde Müllablagerungen zu einem Dauerproblem geworden, teilt das Landrtsamat Weißenburg-Gunzenhausen mit. Trotz des wachsenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung kommt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leider noch viel zu häufig zu illegalen Müllablagerungen. Einzelne Personen entledigen sich widerrechtlich von ihrem Unrat in der freien Natur.

(LRA) Immer wieder werden Abfälle den Abhang zur Altmühl, vor allem oberhalb der Bahnbrücke, hinuntergeworfen. Der Anblick für Kanufahrer, die auf der Altmühl unterwegs sind, gleicht nahezu dem einer Müllhalte. Doch noch viel schlimmer sind die Folgen, die solche „wilden Müllkippen“ mit sich bringen.

Der achtlos weggeworfene Abfall ist eine große Gefahr für die Tierwelt, die sich an Glasscherben die Pfoten aufschlitzen können oder aus Plastik fressen. Durch illegal entsorgten Elektroschrott etwa können vorhandene Chemikalien in den Boden und in das Grundwasser eindringen. Und die Entsorgungskosten müssen, sofern der Verursacher nicht festgestellt wird, von der öffentlichen Hand und somit von jedem Gebührenzahler aufgebracht werden. Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt, denn das Entsorgen von Abfällen auf der Straße, an öffentlichen Parkplätzen, auf Wiesen und im Wald wird mit hohen Bußgeldern geahndet.

Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion „Frühjahrsputz in Altmühlfranken“ sind oft fassungslos über die Abfälle, die sie bei den Sammelaktionen in der Natur vorfinden. Von kaputten Autoreifen, Paletten und Elektrogeräten bis hin zu Coffee-To-Go-Bechern, Einkaufstüten oder Windeln ist alles dabei.

Foto: Landratsamt

Die Abfallwirtschaft des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen macht auf die Umweltsünder aufmerksam und appelliert an die Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger, achtsam zu sein. Wer eine illegale Beseitigung von Abfall beobachtet, sollte sich nicht scheuen, diese entweder bei den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt oder der Polizei zu melden. Wer sich traut, kann den Umweltsünder auch direkt ansprechen.

Jeder kann durch eine sorgfältige Abfalltrennung und –entsorgung einen Beitrag zur Schonung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen beitragen. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und die Kommunen sorgen für die entsprechenden Einrichtungen. Alle Haushalte, die an die Abfallentsorgung des Landkreises angeschlossen sind, können zum Beispiel pro Jahr eine kostenlose Sperrmüll-Abholung beantragen. Gefährliche Stoffe können an den zuständigen Sammelstellen entsorgt werden. Die beiden Recyclinghöfe in Weißenburg und Gunzenhausen ergänzen das flächendeckende Angebot für eine optimale Abfalltrennung. Und wer nicht weiß, wo der Unrat hingehört, findet auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-wug.de/abfallwegweiser oder im Abfall-ABC der AbfallApp nützliche Informationen.

Titelfoto: Wasserwirtschaftsamt Ansbach




AbfallApp für Altmühlfranken

Den Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürgern steht ab sofort eine AbfallApp zur Verfügung, die individuell an die Müllabfuhrtermine in Altmühlfranken erinnert. Sie wurde vom Sachgebiet Abfallwirtschaft am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen eingeführt und ist im Play Store und Apple Store zu finden.

Die AbfallApp Altmühlfranken hat einiges zu bieten und trägt dazu bei, dass die über 90.000 Mülltonnen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen rechtzeitig am Straßenrand stehen. Die wohl wichtigste Funktion ist die Erinnerungsfunktion. Diese kann spezifisch und straßenbezogen eingestellt werden. Jeder Nutzer kann sich zu seinem Wunschtermin über sein Smartphone oder Tablet flexibel an den Abholtermin erinnern lassen. Es können auch mehrere Adressen hinterlegt werden, was die App zum Beispiel für Hausmeisterdienste interessant macht. Abfuhrtag verpasst? Das gehört damit der Vergangenheit an.

Und so funktionierts:

  • QR-Code scannen oder AbfallApp Altmühlfranken aus dem Play Store bzw. Apple Store kostenfrei herunterladen,
  • anonym anmelden oder einmal registrieren und auf beliebig vielen Endgeräten nutzen,
  • Gemeinde, Straße und Hausnummer auswählen,
  • unter Einstellungen die Abfallarten markieren und
  • die Erinnerungszeit festlegen

Darüber hinaus enthält die App allerlei Informationen rund um das Thema Abfallentsorgung. Im Abfall-ABC erfahren die Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger welche Abfallart wo entsorgt wird, Halogenlampen und Glühbirnen kommen zum Beispiel in die Restmülltonne, Energiesparlampen dagegen zum Wertstoffhof. Unter dem Button Entsorgungsstandorte sind sämtliche Informationen zu den verschiedenen Entsorgungseinrichtungen wie Öffnungszeiten, Standortdaten oder Abgabemöglichkeiten zu finden. Die Entsorgungsstandorte umfassen unter anderem die Recycling- und Wertstoffhöfe, Wertstoffinseln, Sammelcontainer für Elektrokleingeräte, oder etwa die Verkaufsstellen für Restmüllsäcke. Außerdem informiert die Abfallwirtschaft über aktuelle Themen, gibt hilfreiche Tipps zur Abfallvermeidung und verlinkt zur Online-Anmeldung für die Sperrmüllabholung.

„Die AbfallApp Altmühlfranken ist eine wichtige Ergänzung zur Müllfibel, dem druckbaren Abfuhrkalender und dem ICS-Kalender, den man sich in seinen Outlookkalender importieren kann“, freuen sich Landrat Gerhard Wägemann und Sabine Bartke vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen.

Die App ist eine praktische Anwendung für mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Watch, mit den Betriebssystemen von Android und iOS und enthält über 3.000 Termine, Öffnungszeiten und weitere Informationen. Diese werden sorgfältig eingegeben und auf dem neuesten Stand gehalten. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, findet man unter den Einstellungen (Hilfe, Support, Kontakt) Hilfestellungen oder man sendet direkt über die App eine Supportnachricht.

Titelfoto:Sabine Bartke von der Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen und Landrat Gerhard Wägemann präsentieren die AbfallApp Altmühlfranken
Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

 




Gemeinsam fahren – Kosten sparen

Die Mitfahrzentrale (MiFaZ) im Landkreis Weißenburg Gunzenhausen  hat ein neunes Kommunikationssystem. Unter dem Motto „Gemeinsam fahren, Kosten sparen“ bietet der Landkreis ein kostenloses Such- und Anbiete für kostenlos Mitfahrgelegenheiten an.

(LRA) Steigende Benzinpreise, ein oft überschaubares Nahverkehrsangebot in ländlichen Räumen, CO2-Ausstoß – da lohnt es sich, über Fahrgemeinschaften nachzudenken. Unter dem Motto „Gemeinsam fahren, Kosten sparen“ können unter http://www.wug.mifaz.de/ Landkreisbürger kostenlos Mitfahrgelegenheiten suchen und anbieten. Möglich ist das für einzelne oder regelmäßige Fahrten innerhalb des Landkreises oder in den Raum Nürnberg. Aber auch bayern- oder bundesweite Fahrten können über die MiFaZ online vereinbart werden.

In der Europäischen Metropolregion Nürnberg bieten 26 Städte und Landkreise ihren Bürgern dieses kostenlose System an. Die Startseite der MiFaZ der EMN ist unter http://www.metropolregion-nuernberg.mifaz.de/ zu finden. Selbstverständlich kann die MiFaZ auch über das Handy unter mobile.mifaz.de genutzt werden.

Wie die Online-Mitfahrzentrale MiFaZ mitgeteilt hat, kommt ab sofort ein neues Kommunikationssystem mit optimierten Suchfunktionen zum Einsatz. Bei der Entwicklung dieser Neuerungen hat man sich stark an den Kundenwüschen orientiert. So können nun die Nutzer direkt miteinander in Kontakt treten und die gesamte Konversation direkt über das Portal abwickeln.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die Korridorsuche. Dabei handelt es sich um ein MiFaZ-eigene Suchfunktion, die beim Abgleich der Such- und Eintragsdaten nicht nur die exakte Strecke, sondern darüber hinaus auch einen Korridor entlang der Route, sowie Teilstrecken berücksichtigt. Die Anzahl der Treffer wird dadurch deutlich erhöht.

Die dritte große Neuerung bezieht sich auf die Sortierung der Suchergebnisse. Die Kriterien für die Reihenfolge wurden neu definiert. Unter anderem werden Einträge mit Beschreibungen und solche von Nutzern mit Bildern bevorzugt. Nach wie vor stehen aber die Passgenauigkeit von Strecke und Zeitangeben an erster Stelle. Auch von dieser Neuerung profitieren die Nutzer bereits.

Ansprechpartner beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, Herr Handl, Tel. 09141/902-111.




Interessenkonflikt um die Altmühl

Die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft Kanuqualität Altmühl, kurz Akqua, wächst. Im Gasthaus „Zum Hollerstein“ in Zimmern wurden jetzt im Rahmen einer Feierstunde der „Bootsverleih Altmühl“ aus Pappenheim und der „Kanuverleih Hollerstein“ aus Zimmern aufgenommen. Allerdings war den Mitgliedern nicht so recht zum Feiern zumute. Denn im schlimmsten Fall befürchten sie eine Komplettsperrung der Altmühl für den Bootstourismus.
Bislang hat sich von den zuständigen Behörden noch niemand eindeutig positioniert in dem Interessenskonflikt zwischen Fischereivereinen und Bootsverleihern. Das Landratsamt Eichstätt will erst die Masterarbeit abwarten, die an der Universität Eichstätt am Lehrstuhl für Geografie erstellt wird und die Klarheit bringen soll, wie es mit den Fischbeständen in der Altmühl genau aussieht.
Keine Information Konkret geht es um die Arten Nase und Barbe, die ihre Laichzeiten just in der Zeit haben, in der auf Deutschlands langsamstem Fluss am meisten los ist. Die Fischereiverbände haben deshalb die Ausweisung von Laichschutzgebieten in der Altmühl beantragt. Wo genau, weiß derzeit außer den Antragstellern und dem Landratsamt Eichstätt niemand. Das ärgert Akqua. Es sei nur schwer zu verstehen, dass der Antragsinhalt nicht herausgegeben werde, weil Akqua nicht unmittelbar verfahrensbeteiligt sei, schimpfte Akqua-Sprecher Christoph Martin jüngst in Zimmern. Die Kanufahrer würden gerne wissen, um welche Stellen es geht, die bis zum 15. Juni teilweise oder vielleicht sogar komplett gesperrt werden sollen.
Martin selbst ist seit 30 Jahren im Kanutourismus aktiv und ist vor allem enttäuscht von der Kommunikationskultur. Weder vor noch nach der Einbringung der Anträge hätten die Fischer Kontakt zu den Kanubetreibern gesucht. Mit diesem Verhalten, beklagt Martin, sei den Kanutouristikern die Chance genommen worden, von sich aus Schutzmaßnahmen für die Laichzonen in die Wege zu leiten.

Stimmt alles so nicht, sagt dagegen Christian Hajek. Der Gewässerwart des Anglervereins Dollnstein, der hauptberuflich einen Anglershop betreibt, sagt, die Angler hätten bereits vor Jahren auf die Probleme aufmerksam gemacht. Als nach einem Fischmonitoring im Oktober 2015 dann offenkundig wurde, dass Barbe und Nase, die früher die Leitfische schlechthin in der Altmühl waren, stark dezimiert sind, hatten auch die Angler die Nase langsam voll und stellten den Antrag für die Laichschutzgebiete. Schon weit davor, als der Zeltplatz an der Hammermühle bei Mörnsheim im Jahr 2011 eröffnet wurde, hätten die Fischer den Kontakt zum Naturpark Altmühltal gesucht. Deshalb betont Hajek: „Wir waren immer gesprächsbereit.“ Bislang habe es aber keinen offiziellen Ansprechpartner aufseiten der Kanufahrer gegeben.“ Und irgendwann sei die größte Geduld eben mal am Ende. Vor allem weil die Konflikte mit den Kanufahrern immer größer wurden.
Gegen Kanufahrer, die im Einklang mit der Naturparkverordnung bootswandern wollen, hätten die Angler noch immer nichts. Gegen Junggesellenabschiede, die lärmend und betrunken die Fische verschrecken und ihren Müll in den Fluss werfen, dagegen schon. Weil bislang konkrete Zahlen fehlen, drängen die Angler auf eine Verträglichkeitsprüfung für die Altmühl. Hajek und seine Anglerfreunde wollen, dass am Ende ein Regelwerk verabschiedet wird, in dem festgelegt ist, wie sich Bootsfahrer auf der Altmühl verhalten müssen. Schließlich müssten auch die Angler aufwendige und teure Prüfungen machen und viel Geld zahlen, um ihr Hobby ausüben zu dürfen, und werden regelmäßig kontrolliert.

Obergrenze gefordert
Bootsfahren darf bislang dagegen jeder. Hajek könnte sich vorstellen, dass jeder Bootsmieter künftig einen Vertrag unterschreibt, in dem auch eine Haftungsklausel enthalten ist. Zudem wollen die Fischer nach Möglichkeit ein Höchstkontingent für Boote auf der Altmühl. Das fehlt bislang komplett. Hajek hat es spaßeshalber einmal getestet: „Ich habe einmal die Genehmigung für 1001 Boote beantragt – auch das wäre kein Problem gewesen . . .“
Selbst Akqua-Sprecher Martin gesteht, dass die erhöhte Frequenz von Paddlern auf der Altmühl auch Probleme mit sich bringt. Immerhin gibt es rund 650 Kanus zwischen Gunzenhausen und Beilngries, die von gewerblichen Kanuverleihern angeboten werden. Akqua wolle deshalb konstruktiv an Lösungen mitarbeiten. Inzwischen sind elf von 16 Kanugewerblern entlang der Altmühl von Gunzenhausen bis Beilngries Mitglied der Arbeitsgemeinschaft, die jetzt alle an einem Strang ziehen wollen – trotz des Wettbewerbs.

Fatale Folgen
Vor allem die Monate Mai und Juni mit den Feiertagen, Brückentagen  und den Pfingstferien gehören zu den Hauptgeschäftszeiten der Kanuverleiher. Martin berichtet, dass an einem Juni-Wochenende in Solnhofen Veranstalter aus Nürnberg, Ingolstadt, München und Schwabmünchen mit bis zu zwölf Booten auf der Altmühl unterwegs waren. Während die örtlichen Bootstouristiker jedes Boot anmelden, kennzeichnen, vom TÜV überprüfen und schifffahrtsrechtlich genehmigen lassen müssen, sind private Kanuten und ortsfremde Kanuverleiher nicht an diese Auflagen gebunden.
Ein Umstand, der Anglern wie den hiesigen Bootsverleihern stinkt. Letztere fürchten, dass sie am Ende die Leidtragenden sind, sollte es zur Vollsperrung kommen. Das hätte vermutlich auch für den Tourismus negative Folgen. Pappenheims Bürgermeister Uwe Sinn bezeichnete die Kanuverleiher als eine der „starken Säulen des Tourismusgeschäftes“ im Naturpark. Dennoch habe natürlich auch der Naturschutz im Altmühltal ein starkes Gewicht. Sinn riet deshalb beiden Seiten zu mehr Gelassenheit.
Sein Solnhofener Amtskollege Manfred Schneider scheint weniger gelassen zu sein und hat in einem Schreiben dem Eichstätter Landrat Anton Knapp geschildert, was eine Kanusperre bedeuten würde: „Der Kanutourismus ist ein wesentlicher Bestandteil unseres kommunalen Tou­rismuskonzeptes. Er fungiert als Publikumsmagnet und sorgt ganz wesentlich für die Auslastung unserer touristischen Leistungsträger hier am Ort.“ Ohne Kanutouristen müssten Lebensmittel- und Getränkemärkte schließen, was auch massive Nachteile für die Lebensqualität der Solnhofener hätte. Deshalb bittet Schneider den Landrat, die Anträge der Fischerei vor diesem Hintergrund zu bewerten und sich dafür einzusetzen, dass der Kanutourismus auf der Altmühl „nicht massiv durch Restriktionen
der öffentlichen Hand beeinträchtigt wird“.
Die Fischer wollen dagegen vor allem eines: Regeln für den ihrer Ansicht nach aus dem Ruder gelaufenen Bootstourismus, der nicht mit einem Naturpark im Einklang steht. „Es gibt überall Regeln, nur bei uns nicht“, klagt Hajek. „Manche führen sich hier auf, als wäre die Altmühl ein Spaßbad. Wir sind hier aber in einem Naturpark.“
MARKUS STEINER /PETER PRUSAKOW




Die „Grüne Hausnummer Altmühlfranken“

(LRA) Hauseigentümer, die an der ersten Runde für die Verleihung der Grünen Hausnummer teilnehmen möchten, können ihre Bewerbungen noch bis 30. Juni bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken einreichen. Neue Bewerbungsbögen mit überarbeitetem Punktesystem stehen im Internet zum Abruf bereit.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen möchte mit dieser Auszeichnung erstmals das Engagement privater Hausbesitzer würdigen, die bei Bau oder Modernisierung ihres Wohngebäudes vorbildlich mit Rohstoffen, Energie sowie Natur und Umwelt umgehen. Um die Auszeichnung zu erhalten, füllen Interessierte den im Internet zur Verfügung gestellten Bewerbungsbogen aus. Hier gilt es anzugeben, welche Kriterien das Wohngebäude in den vier Kategorien  Verwendete Baustoffe, Energie & Haustechnik, Natur & Umwelt sowie Ökonomie und Nachhaltigkeit erfüllt.

In der ersten Auflage der Bewerbungsbögen gab es einen Additionsfehler im Punktesystem, der mittlerweile korrigiert wurde. Die Bewerbungsbögen können unter www.altmuehlfranken.de/gruenehausnummer abgerufen werden. Bereits eingereichte Erstbögen, werden von der Zukunftsinitiative altmühlfranken in die neuen Bögen übertragen und nehmen trotzdem am Bewerbungsverfahren teil. Die Preisverleihung findet im Herbst 2017 statt. Zu allen Fragen zur Grünen Hausnummer steht Andreas Scharrer (Tel. 09141-902-196) als Ansprechpartner bereit.

Foto: Landratsamt