Pappenheimer waren bei der Eröffnung des Museums „Lützen 1632“

Mit einer feierlichen Zeremonie und prominenten Gästen wurde am 30. Oktober 2024 das Museum „Lützen 1632“ eröffnet. Das neue Museum widmet sich einem der dramatischsten Ereignisse des Dreißigjährigen Kriegs und steht ab sofort Besuchern aus aller Welt offen und ist ein Mahnmal gegen die Schrecken des Krieges und zugleich ein lebendiger Lernort. Auch Pappenheim verbindet eine historische Nähe zu der Schlacht bei Lützen, an der General Gottfried Heinrich zu Pappenheim auf tragische Weise beteiligt war.

 Würdigung und Mahnung durch hochrangige Gäste
Die Eröffnungsrede hielt Bürgermeister Uwe Weiß, der die Bedeutung dieses Erinnerungsortes für die Stadt Lützen und die Region hervorhob. Als Ehrengäste begrüßte er Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, der die Eröffnung als „wichtigen Beitrag zur Landesgeschichte“ würdigte. Auch Bundestagsabgeordneter Dieter Stier und der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, nahmen an der Feier teil, um diesem besonderen Projekt ihre Anerkennung auszusprechen.

Die internationale Bedeutung der Schlacht bei Lützen wurde zusätzlich durch die Teilnahme schwedischer Vertreter unterstrichen. Dr. Inger Schuberth und Erik Dilling, Vertreter der Schwedischen Lützenstiftung in Göteborg, waren angereist und betonten in ihren Grußworten die historische Verbindung zwischen Deutschland und Schweden. Auch Mark Aretz, Oberst der Reserve und Beauftragter des Bundes der deutschen Infanterie für die Verbindung zu den Finnen, brachte eine europäische Perspektive in die Veranstaltung.

Vertreter von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, darunter Geschäftsführer Stefan Ebert, und der MIBRAG mbH in Person von Frau Saupe unterstützten das Projekt maßgeblich – wie auch die Sparkasse Burgenlandkreis, deren Vorstandsvorsitzender Mario Kerner anwesend war. Besonders begrüßt wurde auch die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim Renate Prusakow, die unter den Ehrengästen die Fahne Pappenheims hoch hielt.

 Einblick in die Geschichte
Die Ausstellung widmet sich auf rund 450 Quadratmetern eindrucksvoll den Ereignissen des 6. November 1632, der legendären Schlacht bei Lützen. Exponate, Bilder und eine beeindruckende Installation eines Massengrabs, entnommen aus dem Schlachtfeld. Entdeckt wurde das Massengrab 2011 mit den Gebeinen von 47 Soldaten und lässt die Betrachter die Geschichte besonders intensiv spüren. Seit dieser Zeit haben sich drei Bürgermeister der Stadt Lützen um die archäologische Aufarbeitung und Ausstellung dieses Beeindruckenden Zeugnisses der berühmten Schlacht bemüht. Begonnen hat die Geschichte des Museums 2011 als der damalige Bürgermeister Maik Reichel die archäologische Aufbereitung des Schlachtfelds bei Lützen auf den Weg brachte. Dies führte zu dem Fund des Massengrabs und der Idee diesen Fund zu sichern und der Öffentlichkeit in einem Museum zu präsentieren. Weiter verfolgt wurde die Idee danach von Reichels Amtsnachfolger Dirk Könnecke von 2011 bis 2018. Die Entscheidende und finale Dynamik kam ab dem Jahr 2018 mit Lützens Bürgermeister Uwe Weiß in dieses Archäologische Projekt. Mit viel Nachdruck und unermüdlich verhandelte er mit den entscheidenden Stellen und konnte nun zu seiner großen Freude kurz vor dem Ende seiner Amtszeit das Museum einweihen. Für seine außerordentlichen Bemühungen wurde Uwe Weiß bei der Eröffnung des Museums vom Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff eine ganz besondere Ehre zuteil. Tief bewegt konnte Lützens Bürgermeister die Verdienstmedaille des Ministerpräsidenten als besondere Auszeichnung und Wertschätzung entgegennehmen.

Friedensbotschaft und Bildung
Als Festredner gab Prof. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe und Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, einen Einblick in die historische Bedeutung der Schlacht und die wissenschaftlichen Anstrengungen zur Bewahrung dieses Erbes. „Das Museum soll uns daran erinnern, dass Gewalt und bewaffnete Konflikte nicht einfach der Vergangenheit angehören,“ sagte Meller. Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, führte die Gäste durch die Ausstellung und betonte den Wert eines solchen Museums für die Bildung und das Verständnis zukünftiger Generationen.

Mit der Eröffnung dieses neuen Museums wird die historische Auseinandersetzung mit dem Dreißigjährigen Krieg – und den Verlusten von Tausenden Soldaten – greifbar. Bürgermeister Weiß würdigte das Engagement aller Unterstützer: „Ohne die Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Sparkassenstiftung wäre dieses Museum nur ein Traum geblieben.“

Das „Museum Lützen 1632“ steht nun allen offen, die sich mit dem Erbe der Schlacht auseinandersetzen wollen.




Vesper-Gottesdienst zum Gallus-Tag – HGV Pappenheim lädt herzlich ein

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim (HGV) lädt gemeinsam mit den Kirchengemeinden zum ersten Vesper-Gottesdienst anlässlich des Gallus-Tags ein. Die feierliche Andacht findet am Mittwoch, den 16. Oktober 2024, um 18.00 Uhr in der St. Galluskirche statt – der ältesten Kirche Pappenheims, deren Ursprünge bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen.

Der Gallus-Tag, der auf den irischen Mönch Gallus zurückgeht, ist in der Schweiz ein bedeutender Feiertag. In Pappenheim soll diese alte Tradition nun wieder aufleben, um die historische Verbindung zwischen der Stadt und dem St. Galluskloster in der Schweiz zu würdigen. Die St. Galluskirche, die heute hauptsächlich als Beerdigungskirche genutzt wird, steht als wichtiges kulturelles Denkmal im Zentrum dieser Feierlichkeiten.

Mit dem Vesper-Gottesdienst möchte der HGV Pappenheim die tiefen historischen Wurzeln ehren und zugleich eine Gelegenheit zur Besinnung schaffen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dieser besonderen Andacht teilzunehmen und einen Moment der Ruhe inmitten der jahrhundertealten Mauern der St. Galluskirche zu genießen.

Der HGV Pappenheim freut sich darauf, gemeinsam mit Ihnen diese neue Tradition im Jahreskalender der Stadt zu etablieren.




Erste Pappenheimer Geschichtsreise mit Gästen aus vielen Teilen Deutschlands

Ein Beitrag von Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

Am letzten Septemberwochenende trafen sich Menschen aus verschiedenen Teilen Deutschlands, um an der 1. Pappenheimer Geschichtsreise in Pappenheim teilzunehmen. Das Geschlecht derer von Pappenheim war das Bindeglied. So waren Gäste aus Bellenberg (Bayern), dem benachbarten Treuchtlingen, Gräfenthal (Thüringen) und Lützen (Sachsen-Anhalt) in Pappenheim, um zusammen mit dem Pappenheimer Regiment aus Delitzsch in Sachsen gemeinsame Geschichte zu erkunden. Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat unter Federführung von Renate Prusakow ein anspruchsvolles und erlebnisreiches Programm zusammengestellt, unterstützt durch die Stadt Pappenheim.

Am ersten Tag wurde das Geschichtswochenende durch den 1. Bürgermeister Florian Gallus im Europäischen Haus eröffnet. Den Eröffnungsvortrag über die Geschichte der Stadt Pappenheim übernahm Raily Gräfin von der Recke-Volmerstein, die älteste Tochter der unvergessenen Ursula Gräfin zu Pappenheim und deren Ehemann Gert Graf von der Recke-Volmerstein. Ihren Eltern widmete die Referentin den Vortrag. Den zweiten Vortrag an diesem Nachmittag hielt die 1. Bürgermeisterin von Treuchtlingen Dr. Dr. Kristina Becker über die Pappenheimer Spuren in ihrer Stadt.

Am folgenden Tag standen weitere Orte der Pappenheimer Geschichte im Mittelpunkt. So referierte Henry Bechthold aus Gräfenthal, ehem. Bürgermeister und jetziger Vereinsvorsitzender der „Pappenheimer in Gräfenthal“ über die zweihundertjährige Regentschaft der Pappenheimer Herren in der thüringischen Kleinstadt. Die Pfarrerin und Schlossherrin auf Schloss Wespenstein Christiane Wehr sprach über das jüdische Leben in Gräfenthal. Eine weitere Stadt mit Pappenheimer Geschichte ist Bellenberg im schwäbischen Teil Bayerns, wo es ebenfalls eine zeitlich begrenzt regierende Pappenheimer Linie gab. Darüber sprach der 1. Bürgermeister Oliver Schönfeld. Zudem stellte er den Zuhörerinnen und Zuhörern die geschichtsträchtige Gemeinde Bellenberg vor.

Aus dem thüringischen Erfurt war Dieter Bombach, ehemaliger Gästeführer der Stadt angereist. Er erläuterte die verwandtschaftlichen Verbindungen des Walther von Gleisberg zu den Pappenheimer Herren. Dieser stiftete die Erfurter Schottenkirche.

Maik Reichel aus Lützen, ehemaliger Bürgermeister und Museumsleiter dieser Stadt, war nicht nur Moderator der gesamten Veranstaltung, er sprach auch über das Amt und die Funktion eines Reichserbmarchalls und erläuterte die vielfältigen Aufgaben dieses Reichsamtes.

Einen besonderen Vortrag lieferte der Pappenheimer Manfred Walther, als er mit Forschung und Fiktion die Vergangenheit zu neuem Leben erweckte, eine besondere Art des Storytelling für Pappenheims Geschichte.

Mit einem gemeinsamen Spaziergang aller Teilnehmenden zur Pfarrwiese, wo das Pappenheimer Regiment sein Lager aufgeschlagen hatte, konnte ein Einblick in das Leben des einfachen Soldaten und des mitreisenden Trosses genommen werden. Mit Speis und Trank versorgten die Pappenheimer Soldaten die Gäste, ehe es auf die Burg Pappenheim ging. Dort führte Ruth Schubert durch die alte Burganlage, wo die Pappenheimer Burgbläser die Besucherinnen und Besucher mit wunderbarer Musik empfingen. Im Anschluss daran sprach Frank Schade über das Regiment Pappenheim, die Aufstellung nahmen, um einen mehrfachen Salut zu schießen und so ihr können auch im Umgang mit der Muskete zu beweisen. Auf diese Schüsse antworten die Mitglieder des Militärvereins und der Reservistenkameradschaft 1856 Pappenheim mit zwei kräftigen Salutschüssen aus ihrer Kanone, tief im Turniergraben der Burg.

Spannend wurde es am späten Nachmittag an der Galluskirche. Albrecht Bedal aus Pappenheim referierte vor vielen Gästen aus Nah und Fern über die Baugeschichte der Galluskirche, die jedoch noch nicht umfassend bauarchäologisch untersucht worden ist. Deshalb stellte er die Frage, wieviel karolingische Reste mögen noch in dieser Kirche stecken, die zu einer der ältesten Kirchen in Franken zählt. Leider konnte diese nicht beantwortet werden, das tat aber dem spannenden Vortrag keinen Abbruch. Im Anschluss fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Kirche statt, der durch Pfarrerin Christiane Wehr aus Gräfenthal und Pfarrer Robert Rapljenovic. Während des Gottesdienstes wurde ein Kreuz der Freundschaft geweiht, auf der alle Namen der befreundeten Städte, die an dieser ersten Pappenheimer Geschichtsreise teilnahmen, verzeichnet sind. Auch eine Rose mit dem Namen Ursula Gräfin zu Pappenheim ist darauf angebracht. Das Kreuz verbleibt in der Galluskirche als sichtbares Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit.

Am Abend kamen alle Gäste und viele Pappenheimerinnen und Pappenheimer im Gasthof zu Sonne zu einem traditionellen Heimatabend zusammen. Mehr als 70 Gäste waren anwesend. Der Gesangverein Frohsinn aus Bieswang trug mehrere Gesangsstücke vor und lud auch die anwesenden Männer und Frauen ein mitzusingen. Vertreter aus Altdorf steuerten eine ergreifende Szene aus Schillers Wallenstein vor. Schiller selbst war anwesend und wurde von Uwe Graf verkörpert. Manfred Wiegand trat als Drucker Josef Hirschbaum auf.

Am Sonntagvormittag wurde das Geschichtswochenende auf dem Pappenheimer Markt mit musikalischer Begleitung und verschiedenen Grußworten beendet. Neben Bürgermeister Florian Gallus sprach auch der Stellvertreter des Landrates Werner Baum, der die besten Grüße des Landrates Manuel Westphal und eine finanzielle Unterstützung des Landkreises überreichte. Anschließend sprach Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a.D. und Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe der Bayerischen Staatsregierung. Er überbrachte die Grüße von Albert Füracker, MdL, Staatsminister der Finanzen und für Heimat.

Im kommenden Jahr wird die zweite Pappenheimer Geschichtsreise durchgeführt; sie führt nach Lützen in Sachsen-Anhalt, wo Graf Gottfried Heinrich zu Pappenheim in der Schlacht bei Lützen am 6./16. November 1632 starb.

Text: Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt
Fotos: Privat

 




Einladung zum nostalgischen Hofana-Treffen in Pappenheim

Eine Reise zurück in die glorreichen Tage der Hofana-Strickwarenfabrik erwartet ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am  Donnerstag, den 16. Mai 2024. Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. lädt herzlich zu einem geselligen Beisammensein um 14:00 Uhr ins Café Lehner-Bäck auf dem Lämmermannplatz ein.

Die Hofana-Strickwarenfabrik, einst ein pulsierendes Herz der Stadt und weltweit bekannt für ihre innovativen Strickmoden, prägte nicht nur die Modebranche, sondern auch das soziale Leben in Pappenheim. Die Bahnhofsstraße, belebt von Gruppen heiter plaudernder Damen, die sich mittags zu ihren Abo Mittagessen in den örtlichen Gasthäusern auf den Weg machten, bleibt unvergessen.

Dieses Treffen soll neben gemeinsamen Stunden alter Kolleginnen und Kollegen, auch der Identifizierung zahlreicher Mitarbeiterinnen auf den Fotos aus jener Zeit, deren Namen bis heute unbekannt geblieben sind. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, Geschichten und Erinnerungen auszutauschen und die damalige Atmosphäre wieder aufleben zu lassen.

Wir bitten alle ehemaligen Hofana-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, sich diesen besonderen Nachmittag freizuhalten und die Einladung auch an jene weiterzugeben, die möglicherweise keine Kenntnis von diesem Ereignis haben könnten. Lassen Sie uns gemeinsam in Erinnerungen schwelgen und die bedeutende Vergangenheit der Hofana-Strickwarenfabrik feiern.




Vortrags- und Gesprächsabend im K 14

Die Spurensuche des Yehudi Ne´emann – Versuch einer Anteilnahme ist das Thema eines Vortrags- und Gesprächsabends des Kunst- und Kulturvereins bei dem es auch der Krieg im Gaza-Streifen zur Sprache kommt.

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim lädt zu einem Vortrags- und Gesprächsabend in das K14 in der Klosterstraße 14 aus aktuellem Anlass ein. Werner Lauterbach, früherer Referent des Evangelischen Bildungszentrums Pappenheim, hat sich schon vor Jahren auf die Suche nach Überlebenden des Holocaust gemacht, aber auch die Begegnung mit Israelis und Arabern gesucht.
Dabei kam es zu einem reghaften und persönlichen Austausch mit Yehuda Ne´emann, der als Jugendlicher mehrere Konzentrationslager überlebt hatte. Er wurde 1944 in Budapest inhaftiert, weil er Jude war und ihn führte seine Gefangenschaft über mehrere Orte des Schreckens wie Dachau, Buchenwald, das sächsische Colditz bis in das berüchtigte oberpfälzische KZ in Flossenbürg.

Werner Lauterbach begleitete Yehudi seit 1998 auf seiner persönlichen Spurensuche nach seiner Vergangenheit im „Dritten Reich“. Das persönliche Schicksal des jungen Mannes konnte so Werner Lauterbach viel intensiver nachvollziehen als wenn er darüber nur gelesen oder Filme gesehen hätte. Seine Wege führten ihn ins Buchenwaldarchiv, ins Kibbuz Gan Shmuel in Israel und in die Oberpfalz.

Werner Lauterbachs Anliegen an diesem Abend ist nicht nur, die Vergangenheit zu erforschen und durch menschliche Begegnungen nachvollziehbar zu machen, sondern auch die Gegenwartsprobleme wie den aktuellen Krieg im Gaza-Streifen nicht auszuklammern.

Werner Lauterbach möchte mit seiner Spurensuche verständlich machen, dass in Israel ein kollektives Trauma vorliegt, vor dessen Hintergrund der Gaza-Krieg zu beurteilen ist.

Text: Abrecht Bedal

 

 

Freitag, 19. Januar 2024, 19 Uhr im Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, Pappenheim.

Eintritt frei, Spenden für die Arbeit des Kunst- und Kulturvereins sind natürlich wollkommen




Aktuell-geschichtlicher Neujahrsempfang in Pappenheim

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. (HGV) lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus nah und fern herzlich zu einem ganz besonderen Neujahrsempfang ein. Am Sonntag, den 07. Januar 2024, um 11.00 Uhr, öffnet die Galerie Pappenheim in der Deisingerstraße 5 ihre Türen für diese einzigartige Veranstaltung. Besondere Ehrengäste werden erwartet, darunter Dr. Ludwig Spänle, Beauftragter der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, sowie Ruth Ceslanski, die 1. Vorsitzende des jüdisch-christlichen Vereins in Nürnberg.

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim setzt seit vielen Jahren trotz mancherlei Widerstände ein Zeichen bei der Aufarbeitung des historischen Erbes der jüdischen Bevölkerung in Pappenheim und seiner enormen Bedeutung für die historische Entwicklung der Stadt. Dieser Einsatz spiegelt sich in der erneuten Einladung zu einem Neujahrsempfang nach 2019 wider.

„Mit diesem Neujahrsempfang setzen wir auch ein Zeichen der Verbundenheit mit Israel und unseren Freunden dort“, erklärt Renate Prusakow, die Vereinsvorsitzende, und freut sich besonders über die Zusagen von Dr. Ludwig Spänle und Ruth Ceslanski.

Der Empfang beginnt am „Eventplatz“ gegenüber der Galerie Pappenheim mit einer musikalischen Begrüßung durch ein Musikerensemble unter der Leitung von Alfred Maderer. Im Rahmen des Neujahrsempfangs wird ein kurzer Rückblick auf das geschichtliche Jahr 2023 geboten, inklusive einer Vorstellung der Veranstaltungen, Projekte und Ideen des Vereins für das Jahr 2024. Unter dem Leitspruch „Daran erkenn` ich meine Pappenheimer“ will der Verein mit neuer Kraft im Jahr 2024 unbeirrt seine Ziele weiterverfolgen.

Alle Gäste aus nah und fern sind herzlich eingeladen, am öffentlichen Neujahrsempfang des Heimat- und Geschichtsvereins in der Galerie Pappenheim teilzunehmen, die von der Pappenheimer Künstlerin Brigit van der Gang geführt wird.




MRK 1856 Pappenheim begrüßt das Jahr 2024 mit traditionellem Salut

Auch im kommenden Jahr wird die Militärverein und Reservistenkameradschaft (MRK) 1856 Pappenheim die Tradition der Neujahrssalutschüsse fortführen. Die Böllergruppe des Vereins wird am Neujahrstag gegen 12 Uhr mittags sechs Salutschüsse aus der vereinseigenen Salutkanone von 1925 über Pappenheim abfeuern. Zuschauer sind herzlich eingeladen, Dieses Ereignis auf dem Turnierplatz der Burg Pappenheim zu verfolgen.

Die Wiederaufnahme dieser alten, bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Pappenheim üblichen Tradition erfolgte durch die MRK 1856 Pappenheim bereits am Neujahrstag 2023. Ursprünglich dienten die Salutschüsse dazu, böse Geister und Hexen zu vertreiben. Diese uralte Tradition wird von der MRK als kulturelles und historisches Erbe gepflegt und soll auch im Jahr 2024 die Gemeinschaft in Pappenheim zusammenbringen.

Wer genau hinhört, mag sich beim Zählen der Schüsse wundern, denn nach dem sechsten Schuss wird ein siebter als kameradschaftlicher Gruß an das mit der MRK Pappenheim befreundete taktische Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg/Donau abgegeben.

Zuschauer sind bereits ab 11:30 Uhr eingeladen, die Vorbereitungen auf dem Turnierplatz zu verfolgen. Die MRK 1856 Pappenheim legt jedoch großen Wert darauf, dass die Sicherheit der Zuschauer oberste Priorität hat. Daher werden alle Anwesenden gebeten, den Anweisungen der Fachkräfte vor Ort Folge zu leisten.




Eröffnung des Gedenkjahres für Sophie Hoechstetter

Die Veranstaltungen zum Gedenkjahr von Sophie Hoechstetter starten genau an ihrem Todestag, an dem sie 1943 vor 80 Jahren starb. Exakt an diesem Jahrestag, am 4. April 2023 startet die Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellungseröffnung und einem Festvortrag im Europäischen Haus – Deisingerstraße 1 in Pappenheim.

Im seinem Ausstellungsfenster in der Arkade an der Stadtvogteigasse präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. eine Ausstellung mit Bildern, Büchern und Zeitdokumenten zum Leben von Sophie Hoechstetter.

Den anschließenden Festvortrag hält Dorothee Bucka, die sich als studierte Theologin mit dem schwierigen Gegenstand der Sozialisation, dem Hineinwachsen in die Gesellschaft und den damit verbundenen inneren und äußeren Einflüssen, intensiv befasst hat.
Gerade an der Person Sophie Hoechstetters kann sie dieses Spannungsfeld, das ständig Veränderungen unterworfen ist, vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik nachzeichnen, vom Leben zwischen der kleinstädtischen Welt und dem pulsierenden Berlin der 1920-er Jahre.
Mit ihrem Vortrag „Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung“ führt sie die Besucher genau in diese Debatten hinein, die vor hundert Jahren wie heute noch aktuell sind.
Nur damals, vor und nach dem Ersten Weltkrieg, bedeutete das für eine Frau wie Sophie Hoechstetter ein großes Maß an Konfliktbereitschaft. Bei ihr und ihren Lebenspartnerinnen wird Dorothee Bucka diese gesellschaftlichen Konfrontationen und ständigen Veränderungen im persönlichen, politischen und beruflichen Umfeld in dieser Zeit beleuchten.
Buckas Fazit: Zukunft braucht Herkunft, gesellschaftliche Veränderungen brauchen Erdung, Chancengleichheit und Gleichberechtigung müssen gelebt werden und dürfen sich nicht nur in den Metropolen abspielen.
Nach dem Vortrag wird Uwe Graf Ausschnitte aus dem reichhaltigen Werk Sophie Hoechstetters lesen, um daraus deren Denkweise und Lebenseinstellung noch einmal „am Original“ nachvollziehen zu können.

Dienstag, 4. April 2023, Europäisches Haus Pappenheim,
arrierefreier Zugang über die Arkade an der Stadtvogteigasse

18:00 Uhr Eröffnung des Gedenkjahrs Sophie Hoechstetter im EHP, danach Präsentation der Ausstellung im Arkadenfester des Heimat- und Geschichtsvereins.

19:00 Uhr Festvortrag im EHP von Dorothee Bucka:
Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung.
Die Veranstaltungen sind frei zugänglich, Spenden für die beiden beteiligten Vereine unterstützen deren weitere Kulturarbeit.

 

Weitere Veranstaltungen im Gedenkjahr sind:

Sonntag 23. April 14:30 Uhr, Hoechstetter Apotheke, Deisingerstraße 26
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Gang durch Pappenheim zu verschiedenen Lebensstationen
Geburtshaus, Hoechstetterweg, Friedhof.
Dazu Lesungen und Kurzvorträge,
Festes Schuhwerk empfohlen.

Freitag 26. Mai 20:00 Uhr, Europäisches Haus Pappenheim, Marktplatz 2
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Almut Binkert: Biografischer Vortrag,
Lesung Uwe Graf.

Für alle Veranstaltungen wird ist der Eintritt frei.
Über Spenden freuen sich die beteiligten Vereine.




Schlagzeilen des Jahres

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat zum neuen Jahr 2023 auch sein Schaufenster in der Arkade an der Stadtvogteigasse neugestaltet. Hat der Verein sonst zum Jahresbeginn Bilder des vergangenen Jahres gezeigt, so sind es diesmal Pappenheimer Artikelüberschriften aus dem Weißenburger Tagblatt, die an das vergangene Jahr erinnern.

Beabsichtigt ist mit der neuen Ausstellung, dass der Betrachter gedanklich innehält und die Worte der Schlagzeilen in seinen Gedanken mit Bildern der Erinnerung oder möglicher Perspektiven in unserer Stadt verknüpft.




Böllerschüsse zum Neuen Jahr

Die Böllerschützengruppe, der Militärverein und die Reservistenkameradschaft 1856 Pappenheim (MRK) will am Neujahrstag einen alten Pappenheimer Brauch wieder aufleben lassen und nach dem Mittagsläuten das neue Jahr mit Salutschüssen begrüßen.

Das Salutschießen hat h in Pappenheim, eine lange und traditionsreiche Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Dieses Salutschießen ist vor allem aus der Pflege eines alten Brauchtums entstanden. Es war stets ein Zeichen besonderer Freude oder Festtagen im weltlichen, wie kirchlichen Jahreslauf.
Die Kanoniere der MRK Pappenheim werden 2 unterschiedliche 4er Serien schießen.
Das Böllerschießen zum Neujahr wird ab 2023 jährlich wiederholt. Ab dem Neujahrstag 2024 sind die Bevölkerung und alle Neujahresgäste herzlich eingeladen, an der Wiederbelebung einer alten Tradition als Zuschauer teilzunehmen.
Auch eine Verköstigung wird ab dem 1. Januar 2024 angeboten.

„Die Mitglieder der Böllergruppe verfügen über eine an diesem Tag gültige Genehmigung nach § 27 des Sprengstoffgesetzes“, teilt der Verein mit.

Traditoin des Böller- und Slutschießens  aus der Pappenheimer Chronik
Über das Böllerschießen zu besonderen Anlässen ist auch in der Pappenheimer Chronik des 19. Jahrhunderts, die der Lehrer Georg Fleischmann aufgeschrieben hat, allerhand nachzulesen. Hier einige Auszüge aus der sogenannten Fleischmannchronik:

Böllerschüsse für König Max I
Das 25-jährige Regierungs-Jubiläum des Königs Max I. (1824) gab auch der Stadt Gelegenheit zu besonderen Feierlichkeiten. „Das Fest wurde durch 3 Kanonenschüsse und Geläute mit allen Glocken, Choralblasen vom Rathaus und Zapfenstreich der Musik der Nationalgarde (Landwehr) am Vorabend eingeleitet. Der Haupttag selbst begann mit 3 Salven „des schweren Geschützes“, Tagreveille und Geläute sämtlicher Glocken. Am Festgottesdienst beteiligten sich die Nationalgarde, die Beamten, Geistlichen, das Magistrats– und Gemeindecollegium und die Gemeinde. Im Rathaussaal fand eine Ausspeisung der Hausarmen statt. Nachmittags war für die Beamten und Bürgerschaft Festessen in der „Krone“. Den Schluß bildete ein militärischer Zapfenstreich und ein Festball, ebenfalls in der „Krone“.

König Ludwig gastiert in Pappenheim
Vom 16. auf 17. August 1841 nahm Se. Majestät König Ludwig im Gräfl. Schlosse auf der Rückreise von Bad Brückenau Nachtquartier. Außer dem von der Standesherrschaft veranstalteten festlichen Empfang blieb auch die Stadt „aus Anlass der erstmaligen Hieherkunft Sr. Majestät“ hierin nicht zurück, „um Allerhöchstdemselben einen Beweis der Anhänglichkeit, Liebe und Untertanentreue der hiesigen Einwohner an die geheiligte Person Sr. Majestät zu geben. Nach 9 Uhr kam Se. Majestät unter Kanonendonner und tausendstimmigem Jubelruf an. Am Schlossportal war der Empfang durch die Grafen Carl und Albert die Vorstände des Herrschaftsgerichts und des Magistrats.

Böllerschüsse zur Goldenen Hochzeit
Juni 1879 wurde die goldene Hochzeit Kaiser WilhelmI. durch Dekoration des Rathauses und Böllerschüssegefeiert.

Regierungsjubiläum
Wie ganz Bayern, so beging auch die Stadt Pappenheim am 25. August 1880 das Fest des 700-jährigen Regierungsjubiläums des Hauses Wittelsbach mit herzlicher Freude. Musikalische Tagreveille mit Böllerschüssen von der Burg herab leitete das Fest ein, wozu die Stadt einen namhaften Betrag gespendet hatte. Vor dem Festgottesdienst in der Stadtkirche fanden sich vor dem mit Kränzen, Girlanden und Fahnen geschmückten Rathaus ein:

    • die städtischen Kollegien,
    • die staatlichen und Gräflichen Beamten
    • Die Lehrermit der Schuljugend,
    • die geselligen Vereine

Vor Aufstellung des Zuges wurde die Allerhöchste Proklamation verlesen, die einen tiefen Eindruck auf die Anwesenden machte. Nachmittags war Kellerfest mit Musik auf dem Schlossberg, wo auf allgemeines Verlangen die Proklamation wiederholt bekannt gegeben werden musste. Die Festversammlung gab in einer Depesche an Se. Majestät ihre Glückwünsche und dem Gelöbnis der Treue und Anhängigkeit kund, welche gnädigst erwidert wurde. Eine Illumination schloss die Feier.

Sedan-Gedenkfeier
Im Einvernehmen mit den Militärbehörden hatte der Militärverein sein Programm zur 25-jährigen Sedanfeier entworfen und diese um einen Tag vorverlegt. Samstag den 31. August (1895) abends wurden die hier verstorbenen Krieger aus dem Jahre 1870/71 durch Niederlegung von Kränzen auf dem Friedhof unter mehreren Ansprachen geehrt, welch pietätvollen Akte ein Fackelzug durch die illuminierte Stadt unter Klängen der Regimentsmusik und den dumpfen Schlägen der Böller folgte.

 Der König fährt durch Pappenheim
Am 30.
April 1886 passiert Prinzregent Luitpold auf seiner Durchreise wiederum den Bahnhof (Pappenheim) , von einer großen Menschenmenge enthusiastisch und mit Salutschüssen begrüßt

Böllerschüsse für das neue Jahrhundert
Die Meinungen über den Beginn des neuen Jahrhunderts gingen sehr auseinander und in allen Gesellschaftskreisen wurde diese Frage lebhaft besprochen. Während die einen die Jahrhundertwende auf den 31. Dezember 1899 verlegten, wollten andere dieses Ereignis noch um ein Jahr verschieben. Da kam der Bundesrat und setzte den Beginn des neuen Jahrhunderts auf 1. Januar 1900 fest.
Demgemäß wurde auch allerwärts die Feier vorbereitet, und auch der Stadtmagistrat
 dahier setzte für diese ein Programm fest. Die denkbar günstigsten Anknüpfungspunkte boten sich in der althergebrachten schönen Sitte der Silvesterfeier.
Dazu fand sich ein großer Teil der Einwohnerschaft
 schon vor ½ 12 Uhr nachts auf dem Marktplatz ein, der bereits einen ganz außergewöhnlichen, festlichen und weihevollen Anblick bot, wie er sich höchst selten bietet. Das Rathaus, Wieserhaus und Hammerlhaus, sowie der Gasthof zur Krone, dieser in ganz hervorragender Weise, waren reich illuminiert, was zu der gehobenen Stimmung nicht wenig beitrug.
Punkt ½ 12 Uhr intonierte die Attmanspacher
´sche Musikkapelle die Overtüre zur Oper „Regina“ von Rossini, worauf der Liederkranz den alten, aber immer wieder herrlichen Chor „Sängers Gebet“ von Käsporer anstimmte.
Leider musste die tief empfundene Komposition unter der Ungunst des Wetters und der schlechten Akustik des Schlossportals, wo die Sänger des Regens wegen Aufstellung genommen hatten, sehr bedeutend an Wirkung und Eindruck einbüßen. Mit weithin vernehmbarer Stimme wendete sich jetzt von der Magistratskanzlei
 aus dem Pfarrer Gollwitzer in beredten, von echtdeutschem Geiste getragenen und durchglühten Worten an die zahlreiche Versammlung, die lautlos den Worten des Redners lauschte. Die sich anschließende Musikpiece „Unter dem Siegesbanner“, Marsch von Blon, war kaum zu Ende, als die dumpfen Schläge der Kirchenuhr das Ende des 19. Jahrhunderts verkündeten. Die sämtlichen Glocken der Hauptkirche, diesmal auch mit dem Glöcklein der Klosterkirche, setzten nach altem Brauche ein, und gewaltiger als je mag der eine oder andere die Bedeutung des Augenblicks empfunden haben. Bengalische Feuer rings umher flammten auf, Böllerschüsse rollten dröhnend über das friedliche Tal hinweg; aber selten ein „Prosit Neujahr!“ wie sonst. Der eherne Mund der Glocken verstummte, und unter Musikbegleitung sang die ernste Volksmenge, wie sonst, den Choral: „Nun danket alle Gott“. Jetzt aber ging es „Prosit Neujahr!“ von Mund zu Mund und Freunde fanden sich zum Händedruck. Die erhebende Feier war beendet, das Ende des Jahrhunderts aber trotz alledem nicht da! Unter dem Klange des „Deutschen Flottenmarsches“ von Gärtner zerstreute sich die Menge.  Nicht der geringste Misston, keine ungeziemende Ausgelassenheit, nicht der leiseste Exzess hatte die Feier gestört. Auch sonst verlief die Nacht ruhig, wenn auch längst Mitternacht vorüber war, als die letzten die Ruhe aufsuchten.

 




Sonnenuhren im Altmühltal

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim hat zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. den Sonnenuhr-Kenner Dr. Dieter Birmann aus München zu einem Vortragnach Pappenheim eingeladen. Er wird an diesem Abend die Gestaltung, Symbolik und Funktion einer Sonnenuhr erläutern. Die so einfach wirkende Sonnenuhr besitzt zwar keine bewegliche Technik und benötigt keinen Strom, aber trotzdem kann sie bei entsprechender Kenntnis der astronomischen Zusammenhänge die Zeit ziemlich genau mitteilen.
Das Prinzip ist uralt und heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Älteste Sonnenuhren in Europa zeigten in Klöstern die Gebetsstunden an mit übers Jahr ungleich langen Zeiteinheiten. Sonnenuhren können senkrecht angeordnet sein (die wohl häufigste Variante), aber auch schräg oder waagrecht. Jede Sonnenuhr ist ein Unikat und muss auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse abgestimmt sein.
Etliche Gebäude in Pappenheim und im Altmühltal weisen ältere Sonnenuhren auf, meist aus Solnhofener Marmor und sind häufig versteckt. Dieter Birmann wird viele dieser weitgehend unbekannten Sonnenuhren vorstellen wie in Bieswang, Neudorf, Langenaltheim, Dettenheim, Auernheim, Solnhofen, Weißenburg und Treuchtlingen.
Eine Besonderheit des Landkreises ist die Sonnenuhr am Steingruberhaus in Pappenheim von 1729 mit Angaben für Tag- und Nachtlänge sowie Auf- und Untergang der Sonne. Die Spannweite der erhaltenen Sonnenuhren führt bis in die Gegenwart wie zu der modernen Steinmetz-Sonnenuhr in einem Pappenheimer Garten.
Dieter Birmann erläutert die Wirkungsweise der Sonnenuhren anhand vieler Beispiele aus der Region um Pappenheim.
Seine Restaurierung historischer Sonnenuhren in Franken setzte die zeitlosen „Chronometer des Lebens“ wieder in Funktion.

Mittwoch, 19. Oktober 2022, 19:00 Uhr
Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, 91788 Pappenheim
Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten




Neue Ausstellung in der Arkade

Seit dem 30. September 2022 bietet der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. in der Arkade im Haus des Gastes eine neue Ausstellung an, die wie immer rund um die Uhr und kostenfrei besichtigt werden kann.

Hingewiesen wird in der Ausstellung auf das Festjahr 2002 in dem das ganze Jahr über gefeiert wurde. Ausgestellt sind Fotos vom Festwochenende im Jahr 2002.

Im Jahre 802 findet sich die erste urkundliche Erwähnung Pappenheims in einer Schenkungsurkunde die im Schweizer Kloster St. Gallen liegt.

Als nach dieser ersten urkundlichen Erwähnung unserer Stadt 1200 Jahre vergangen waren, gab es im Jahre 2002 in Pappenheim ein Festjahr in dem bei vielen ganz unterschiedlichen Festveranstaltungen vom Januar bis zum Dezember durchgehend dieser urkundlichen Erwähnung gedacht wurde.
In dieser Bilderausstellung, des Heimat- und Geschichtsvereins sehen Sie eine kleine Bildauswahl vom Festwochenende das vom 28. bis 30 Juni 2002 stattfand. Bei diesem Festwochenende haben alle Vereine, fast alle Ortsteile, alle Geschäftsleute, alle Institutionen zusammengewirkt und in einer enormen Gemeinschaftsleistung ein historisches Stadtfest gefeiert, das es so vorher noch nicht gab und in der Zukunft wohl nicht mehr geben wird.

Das gesamte Festjahr wird bei einem Historischen Stammtisch am
Samstag, 15. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
im Hotel Restaurant Zur Sonne präsentiert.