Expertin für Menschrechte kommt ins EHP

Am Freitag beschließt Barbara Lochbihler die Reihe des Europäischen Haus Pappenheim (EHP), bei der EU-Abgeordnete über ihre Arbeit in den Ausschüssen berichten. EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega freut sich, dass er mit Lochbihler nun auch eine Expertin für Menschenrechte gewinnen konnte – gerade mit Blick auf die derzeitige Flüchtlingsthematik.
Barbara Lochbihler ist seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Seit dieser Zeit sitzt sie auch in dessen Ausschuss für Menschenrechte; von 2011 bis 2014 war sie sogar Ausschuss-Vorsitzende. Seit Juli 2014 ist die Allgäuerin zudem außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament. Mit dem Thema Menschenrechte beschäftigt sich die studierte Sozialpädagogin und Politologin schon seit vielen Jahren, sowohl hauptberuflich als auch ehrenamtlich: Eine Reihe von Jahren leitete sie ein Alten- und Servicezentrum und gründete eine Alten-Wohngemeinschaft. 1992 wurde sie Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit in Genf, die bei den Vereinten Nationen Beraterstatus hat. Von 1999 bis zu ihrer Wahl als EU-Abgeordnete war sie Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Sie ist ferner Mitglied im Koordinierungskreis des Forums Menschenrechte, im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte, im Beirat des European Center for Constitutional and Human Rights. Die Veranstaltung mit Barbara Lochbihler beginnt im EHP am 10. Juli bereits um 16.30 Uhr.

Die Veranstaltung ist frei. Zur besseren Organisation wird jedoch um Anmeldung gebeten (ehp@pappenheim.de oder 09143 / 606-60).




SPD-Landtagsfraktion lädt zum Bildungsempfang ins EHP

Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Schuster lädt am Mittwoch, 01.07.2015 um 18:00 Uhr namens der SPD Landtagsfraktion zum Bildungsempfang in das Europäische Haus Pappenheim (EHP) ein. MdL Martin Güll, wird zur aktuellen Bildungspolitik sprechen. Neben Pädagogen, Eltern und Schülermitverwaltungen sind auch interessierte Bürger eingeladen.

MdL Stefan Schuster hat hierzu nachfolgende Einladung übermittelt:

„ Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Schülerinnen und Schüler haben einiges geleistet seit Schuljahresbeginn – sie haben Schule gelebt. Manchmal haben Sie sich vielleicht aber auch gefragt warum z.B. Unterricht ausfallen muss, nicht mehr Freiraum für Schulen selbst geschaffen wird oder die Klassen und Kita-Gruppen nicht kleiner werden.

Als zuständiger SPD-Betreuungsabgeordneter für Weißenburg/Gunzenhausen lade ich im Namen der SPD-Landtagsfraktion Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Vertreter(innen) der Schülermitverwaltungen, sowie Verbandsvertreter im Landkreis ein, um ihnen ein „Dankeschön“ zu sagen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Programm
– Begrüßung: Stefan Schuster, MdL
– Grußwort: Uwe Sinn, Bürgermeister von Pappenheim
– Bildungspolitik aktuell: Martin Güll, MdL
– Rückfragen und Statements – Ausklang mit Imbiss




Kerstin Westphal und die Sorge um das Haus Europa

Kerstin Westphal hat bei ihrem Vortrag im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) engagiert über die regionale Entwicklung in Europa gesprochen. EHP und sein Leiter werden in Brüssel als richtungsweisendes Modell für eine europäische Basisarbeit erkannt. Sichtlich bewegt spricht die EU-Politikerin auch über die Kräfte, die das Haus Europa in den Grundfesten erschüttern wollen.

Schon das dritte Mal ist die EU-Parlamentarierin Kerstin Westphal im EHP. Nach einem Besuch während der Bau- und Ideenphase war sie bei der Eröffnungsfeier im Oktober 2012 neben Innenminister Joachim Herrmann Festrednerin. Am vergangenen Freitag nun konnte sie der Leiter des EHP Professor Dr. Joachim Grzega in der seit Jahresbeginn laufenden Reihe als EU-Politikerin vorstellen, die über ihren speziellen Aufgabenbereich im EU-Parlament berichtet.

Kerstin Westphal arbeitet im Ausschuss für regionale Entwicklung und ist somit beteiligt an der Aufteilung der EU-Fördergeldern bis auf die Landesebene. So weiß sie zu berichten, dass für das Land Bayern im aktuellen Förderzeitraum 495 Millionen Euro für die regionale Entwicklung zur Verfügung stehen. Es liege dann in der Hand der jeweiligen Bundesländer dafür Sorge zu tragen, dass die EU-Fördermittel auch bei den Bürgern ankommen. Im demografischen Wandel erkennt die in Schweinfurt beheimatete EU-Politikerin sogar eine Chance für Städte im ländlichen Raum.

Diese europaweit verteilten Fördermittel sind sozusagen das Bindemittel, das die Staatengemeinschaft im Haus Europa zusammenhält. „Europa würde es ohne die EU-Fördermittel nicht geben“, stellte Kerstin Westphal fest.

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Trotz aller Sorgen Freude über die Gelder, die über den EU-Struktur- und Entwicklungsfonds nach Pappenheim gekommen sind.

Bedauerlicherweise, so stellt Kerstin Westphal sichtlich bewegt fest, ist Europa und damit auch das viel und gerne zitierte „Haus Europa“ auf einem Scheideweg. Das in Vielfalt geeinte Europa sieht sich immer mehr den Angriffen von Populistischen Strömungen ausgesetzt. „Alle demokratischen Kräfte haben den Auftrag den Rechtspopulismus zu verhindern“, verwies die SPD-Politikerin auf eine bestehende Kooperation auch mit CDU und CSU.

Allerdings sieht sie auch einen Renovierungsbedarf für das Europäische Staatengefüge. Das Haus Europa müssen alle demokratischen Kräfte renovieren und weiterentwickeln“, appellierte Westphal. Europa ist einzigartig und es sei wichtig, die Marke Europa nach außen in alle Bereiche unserer Gesellschaft zu Tragen. Bei dieser Aufgabe habe das Europäische Haus Pappenheim eine herausragende Botschafterfunktion.

Dass die EU-Gelder für Regionale Entwicklung auch in Pappenheim ankommen, unterstrich 1. Bürgermeister Uwe Sinn in seinem Grußwort an die gut 30 Zuhörer unter denen sich auch einige Stadträte befanden. Die Pappenheimer Projekte Dekanat, Büchelehaus, Neues Schloss, EHP sind Beispiele für die finanzielle Unterstützung der Entwicklung in Pappenheim. Auch die angestrebten Projekte Lämmermannareal und der Ausbau der Innenstadt werden von EU-Mitteln gefördert.




Galgenfrist für das EHP?

Das Europäische Haus Pappenheim wird unter vom Stadtrat festgelegten Bedingungen voraussichtlich für drei Jahre fortgeführt. Das hat der Pappenheimer Stadtrat bei einer Gegenstimme beschlossen. Der parteiübergreifende Kompromiss wurde nach einem nichtöffentlichen „Gefecht“ in der Stadtratssitzung am 11. Juni in die Öffentlichkeit getragen. Vereinzeltes Zähneknirschen war unüberhörbar.

Schon seit den ersten Planungen ist das Europäische Haus Pappenheim (EHP) in der öffentlichen Diskussion. Im Kommunalwahlkampf 2013/2014 konnte man zumindest bei einer Wahlversammlung Zustimmungsrufe und Applaus miterleben, als der Fortbestand des EHP infrage gestellt wurde. Auch im Stadtrat war die Besetzung einer Vollzeit und einer Halbtagesstelle im EHP immer wieder Thema in öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen.

wieserhaus-ehp-02„Niemand hat die Absicht das EHP zu schließen“ das ist der allgemeine Ratstenor immer dann, wenn es öffentlich um den Fortbestand des EHP geht. So war es auch bei der jüngsten öffentlichen Sitzung des Stadtrates. Einzige Ausnahme war Alex Lämmerer, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste (BGL), der sich vor der Diskussion einmal mehr offen gegen den Fortbestand des EHP aussprach und dazu eine schriftliche Erklärung zu Protokoll gab.

Dabei argumentiert Lämmerer, dass die Erwachsenenbildung, wie sie im EHP praktiziert wird, in der Gemeindeordnung als einefreiwillige Aufgabe definiert ist, die in den Grenzen der Leistungsfähigkeit zu betreiben ist. Angesichts des Verwaltungshaushalts und eines noch nicht erstellten Finanz- und Investitionsplans sei es nicht zu verantworten freiwillige Aufgaben in der vorgesehenen Größenordnung wahrzunehmen.

Die Bedingungen
grzega_150619Grundvoraussetzung für den Fortbestand des EHP und die Verlängerung der Arbeitsverträge für Professor Dr. Joachim Grzega und Wilma Vogel ist die weitere Förderung der Personalkosten mit 50 Prozent. Sollte die Förderung ausbleiben, bedeutet das das Ende der Dienstzeit für Dr. Grzega und seine Mitarbeiterin im Pappenheimer EHP. Beide Stellen werden in diesem Fall von der Stadt 6 Monate weiterbezahlt. Eine gewisse Pikanterie mit allerhand Interpretationsspielraum liegt in dem Nachsatz: „Die beiden Stelleninhaber haben in diesem Monaten normalen Dienst in Pappenheim zu leisten und können auch in anderen Bereichen der Verwaltung nach Bedarf eingesetzt werden.“

Weitere Vorgabe ist eine Kostendämpfung für den Betrieb des EHP in den nächsten Jahren. Für die Jahre 2013 hatte Stadtkämmerer Valentin Mindrean rund 57.000 Euro und für das Jahr 2014 rund 64.500 Euro als EHP-Defizit errechnet.

Einschließlich aller Nebenkosten, bei mietfreier Nutzung der EHP-Räume sollen in den nächsten drei Jahren nach unten gestaffelte Gesamtkosten von 70.000 Euro im Jahr 2016 bis 30.000 Euro im Jahr 2018 anfallen. Das Endziel ist schließlich ein Kosten neutraler Betrieb des EHP.

Schließlich war noch beabsichtigt, die Nutzungsrechte an den Forschungsergebnissen Dr. Grzegas auf die Stadt zu übertragen. Der Stadtrat hatte beabsichtigt, „dass sämtliche Rechte der Forschungsergebnisse, sowie die pädagogischen Konzepte bei der Stadt Pappenheim verbleiben und eine private Publikation oder Verwendung der erarbeiteten Methoden unzulässig ist. Dieser Beschluss wurde allerdings (noch) nicht gefasst, weil während der Beratungen Zweifel aufkamen, ob diese Bedingung einer rechtlichen Prüfung standhalten würde.

 Von einem langen Ringen bei den nichtöffentlichen Beratungen sprach Stadträtin Anette Pappler (SPD). Sie sprach von einem Innovativen Projekt mit Strahlkraft nach außen, das erhalten werden müsse.

Niemals habe seine Fraktion die Absicht gehabt das EHP zu schließen betonte FW-Fraktionsvorsitzender Walter Otters einmal mehr bei den öffentlichen Beratungen. „Wir müssen genau anschauen was wir uns leisten können“, schränkte Otters aber ein. Man habe für den Moment einen tragfähigen Kompromiss geschaffen, bei dem das EHP nicht nur an Zahlen gemessen wird. Es gehe auch um die beachtliche Leistung und das persönliche Engagement des EHP-Leiters und seiner Mitarbeiterin.

„Die Gewerbetreibenden wollen, dass das EHP erhalten bleibt“, stellte 3. Bürgermeister Holger Wenzel (BGL) bei den Beratungen fest. Er halte es für richtig, den Fortbestand des EHP weitere drei Jahre zuzusichern. „Kultur kostet nun mal Geld“, erläuterte Wenzel dem Ratskollegium. Diesem Tenor schloss sich Christa Seuberth (SPD) an. „Wir haben es uns alle nicht leicht gemacht eine Lösung zu finden“, stellte Seuberth in ihren emotional betonten Ausführungen fest. Das Ergebnis sei ein hart errungener Kompromiss, der für die europäische Bildungseinrichtung in Pappenheim gelungen sei. „Das ist unser Europäisches Haus“ rief sie in die Runde, wofür sie aus allen Fraktionen spontanen Applaus erhielt.

Von einem ganz harten Kompromiss sprach Friedrich Obernöder (CSU), mit dem man letztlich auch aus Sicht seiner Fraktion leben könne.

Bei der Abstimmung votierten mit einer Ausnahme alle Ratsmitglieder für die Fortführung des EHP unter den genannten Bedingungen.




EU-Abgeordnete Kerstin Westphal kommt ins EHP

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EU-Abgeordnete Kerstin Westphal bei der Eröffnung des EHP im Oktober 2012

Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) ist für EU-Abgeordnete Kerstin Westphal aus Schweinfurt keine unbekannte Einrichtung. Sie war bei der Eröffnungsfeier im Oktober 2012 als Gastrednerin vertreten und hatte auch schon im Vorfeld beim Aufbau unterstützt. Nun kommt sie in der Reihe “Wozu da die EU?” erneut nach Pappenheim. Neben ihrer Arbeit als Erzieherin in Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung sammelte sie viele Jahre Erfahrung in der Kommunal- und Regionalpolitik, bevor sie 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments wurde. Sie ist heute darüber hinaus Präsidiumsmitglied der BayernSPD und Vorstandsmitglied der Unterfranken-SPD. Im Rahmen ihrer EU-Tätigkeit ist sie nicht nur Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, sondern auch Mitglied im Ausschuss für Regionale Entwicklung. Von letzterem wird sie schwerpunktmäßig im EHP berichten, und zwar am Freitag, 19. Juni, von 18.30h bis 20.00. Die Veranstaltung ist frei. Jedoch wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Telefon 09143/606-60
oder per eMail ehp@pappenheim.de.




Transport und Tourismus – ein lebendiges Thema im EHP

(EHP-Redaktion) Mancher mag sich gedacht haben, das Thema “Transportwesen in der EU” sei wenig interessant. Ismail Ertug (SPD), Mitglied des EU-Parlaments und dessen Ausschuss für Transport und Tourismus, konnte dem EHP-Publikum jedoch zeigen, wie spannend und letztlich zentral das Thema sei. Transport sei Segen und Fluch zugleich, so Ertug. Es sei eine hochspannende Aufgabe, nach Lösungen zu suchen, die den Verkehr so lenken, dass er die übergeordneten Klimasschutzziele erfülle und weder für Private noch für Unternehmen ein Problem darstelle. Und was wäre dabei ein gerechtes Benutzerzahlprinzip? Gerade für Bayern sei all dies eine zentrale Frage, ist dieses doch das Tor zu Ost- und Südost-Europa.
Doch auch Deutschland insgesamt müsse sich immer wieder bewusst machen, dass Infrastruktur-Sanierung kein Luxus-Projekt sei, sondern von zentraler Notwendigkeit. In den letzten Jahren sei Deutschland in der Infrastruktur-Bewertung der Worldbank von Rang 2 auf 12 abgerutscht. Ertug erzählte dabei auch sehr persönlich, wie schwierig es oft sei, Politik zu betreiben: man dürfe nicht nur auf die Vernunft bauen, sondern muss auch das Bauchgefühl der Bürger sowie die Unternehmenslobby berücksichtigen. Oftmals seien die EU-Gremien die Leidtragenden politischer Kämpfe. Als Beispiel nannte er das Thema Maut. Dieses werde wohl vor dem europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden werden. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass der EuGH die deutsche Maut als unrechtmäßig ansieht. Ertug befürchtet, dass in den Augen der Menschen die EU der Böse sein werde statt diejenigen, die den vorhersehbaren Fehler begangen haben. Sowohl der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages als auch der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission hatten nämlich im Vorfeld gewarnt, dass die geplante Maut nicht gesetzeskonform sei. Ertug bedauerte, dass gesetzeskonformen Alternativen keine entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet worden sei. Dies mache es umso schwerer, die positiven Aspekte der EU ins Bewusstsein zu bringen. Die EU sei kompromissfähig und hätte mehr Kompetenzen verdient. Wenn jedoch die Bürger überwiegend negative Gefühle bei der EU haben, führten Forderungen nach einer Stärkung der EU oft dazu, dass die Rechtsradikalen als volksnäher erschienen und gewinnen. Die EU-Abgeordneten seien jedoch nicht weit weg, sondern direkt beim Volk. Dies beweise letztlich auch die EHP-Reihe, bei der jeden Monat ein EU-Abgeordneter in den eher kleinen Ort Pappenheim komme.




EHP-Programm für Mai 2015

Das Europäische Haus Pappenheim hat jetzt das Monatsprogramm für Mai 2015 bekannt gegeben.

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Autobahnmaut und europäische Verkehrspolitik Thema im EHP

Die Autobahn-Maut ist eines der Themen, die die deutschen Gemüter in letzter Zeit besonders erhitzt haben. Wie sind diese und andere verkehrs- und tourismuspolitische Fragen aus europäischer Sicht zu sehen?
Darüber spricht der EU-Abgeordnete Ismail Ertug am 8. Mai um 18 Uhr 30 im Europäischen Haus Pappenheim (EHP). Ertug wurde 2009 in das Europäische Parlament gewählt. Zuvor war der heute 39-Jährige sechs Jahre lang Stadtrat in seiner Heimatstadt Amberg. Seit Beginn seiner EU-parlamentarischen Arbeit ist der gelernte Industriekaufmann Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr, dessen Arbeit im Zentrum der EHP-Veranstaltung stehen wird. Seit seiner Wiederwahl im Juli 2014 fungiert Ertug hier als Koordinator der europäischen Sozialdemokraten für Transport- und Tourismuspolitik. Außerdem ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Mitglied mehrerer Delegationen für die Beziehungen zu anderen Ländern. Neben der Arbeit in den offiziellen Parlamentsgremien ist Ertug Ko-Vorsitzender der „Friends of Turkey“, einem Zusammenschluss von mehr als 70 EU-Abgeordneten des Europäischen Parlaments aller Fraktionen, die die europäische Integration der Türkei fördern wollen. Darüber hinaus veröffentlicht Ismail Ertug Artikel zu einem breiten Spektrum an Themen. Der Eintritt zur EHP-Veranstaltung ist frei. Zur besseren Organisation wird jedoch um vorherige Anmeldung gebeten: ehp@pappenheim.de oder 09143/606-60.




Europa-Abgeordneter Ferber sprach im EHP

(EHP) Paris, London, Pappenheim – so der letztwöchige Reiseplan von Markus Ferber. Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) hatte den EU-Abgeordneten für einen Gastvortrag in der Reihe “Wozu da die EU?” gewinnen können. Markus Ferber ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments. Seit 2014 ist er dort erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega freute sich, dass er mit Ferber nun auch einen Vertreter dieses Ausschusses begrüßen konnte, noch dazu einen, der auch schon international für seine Aktivitäten geehrt worden war. Markus Ferber hatte sich über die vielfältige EHP-Arbeit im Vorfeld gut informiert und sprach Grzega und seinem Team dafür seine Anerkennung aus. Eine Reihe, bei der jeden Monat mindestens ein Mitglied des Europäischen Parlaments über seine Arbeit berichtet, sei bislang einzigartig, so Ferber. Der EU-Abgeordnete gab dann zunächst einen sehr anschaulichen Überblick über die Geschichte der Bankenkrise. Davon ausgehend erläuterte er seine eigenen wirtschaftspolitischen Aktivitäten. Neue Regelungen des Bankensektors und des übrigen Finanzsektors seien für ihn zentral geworden, beispielsweise die Einführung eines Handelsverbotes mit hochspekulativen ungedeckten Kreditausfallversicherungen. Er kritisierte die undurchsichtigen Bewertungen von Rating-Agenturen und sprach sich außerdem dafür aus, dass soziale Aspekte im europäischen Wirtschaftsmodell wieder eine stärkere Rolle spielen müssten. Beim Thema Griechenlandkrise wünschte er sich, dass man in Griechenland möglichst rasch das Problem der Steuerhinterziehung angehen werde. In der Fragerunde verwies er auf ein in der öffentlichen Diskussion noch viel zu wenig beachtetes Thema, nämlich die “Bitcoins” genannte digitale Währungseinheit, mit der bisher weitgehend unkontrolliert und wissenschaftlich unbeobachtet Handel über das Internet betrieben werde. Gegen Ende gab es noch einige emotionale Beiträge von Gästen zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP. Ferber entgegnete, dass man als EU-Parlamentarier die Sorgen und Interessen der EU-Bürger sehr gut kenne und auch die Schwächen des nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA berücksichtigen werde. Zum Schluss gab es kräftigen Applaus für Markus Ferber, der fast eine Stunde länger als geplant geblieben war, um mit dem interessierten Publikum zu diskutieren.




Viel Publikum für Europa-Sprachwissenschaftler im EHP

(EHP) Im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) fand vor Kurzem die dritte internationale Eurolinguistik-Tagung statt. Die Eurolinguistik ist die Wissenschaft, die nach den Gemeinsamkeiten europäischer Sprachen sucht. Das EHP ist durch die Arbeit von Prof. Dr. Joachim Grzega und etlichen Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt mittlerweile ein Zentrum der Europaforschung im Bereich Sprachen. Für EHP-Leiter Grzega ist dabei wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiten Publikum zu vermitteln. Wissenschaftliche Arbeit werde meist von der Allgemeinheit gezahlt, daher dürfe diese erwarten, dass man Erkenntnisse entsprechend für die Allgemeinheit aufbereitet. Daher gab es auch diesmal einen Teil, bei dem einige der Teilnehmer ihre neuesten Forschungsergebnisse allgemein verständlich darlegten. Die Sprachwissenschaftler konnten sich über ein großes Publikum freuen: Fast dreimal so viele Gäste wie in den beiden Vorjahren waren ins EHP gekommen.
Zunächst illustrierte Grzega selbst, dass in den Zeitungen verschiedener EU-Länder über andere Nationen gerne als “Freunde” gesprochen wird; dies gelte auch für Russland, während in den USA lieber von “Verbündeten” die Rede sei. Solche Erkenntnisse können zur Verbesserung diplomatischer Gespräche beitragen. Danach zeigte Grzega zusammen mit EHP-Botschafterin Dr. Bea Klüsener, die auch Dozentin an der Universität Eichstätt-Ingolstadt ist, wie Engländer das Wort “Europa” verwenden. Nicht erst heute, sondern schon seit Jahrhunderten gebrauchen sie es manchmal England einschließend, manchmal England ausschließend. Danach sprach Prof. Dr. Wolfgang Pöckl von der Universität Innsbruck, der schon das dritte Mal dabei war. Er veranschaulichte, wie Eigennamen in mehreren europäischen Sprachen zu Normalwörtern geworden sind, beispielsweise “Casanova”. Solche Gemeinsamkeiten lassen ein europäisches Identitätsgefühl entstehen und sind vor allem für das Übersetzen, für Kultur-Trainings und für Sprachunterricht von praktischem Nutzen.
Dr. Laura Ferrarotti von der Universität Rom I stellte vor, wie durch die Kürzung öffentlicher Gelder europäische Universitäten immer mehr mit Webseiten um ausländischen Studierende werben müssten. Viele italienische Universitäten würden dabei aber noch immer eher rein informative Webseiten haben, während an vielen nicht-italienischen Universitäten werbesprachliche Texte normal sind. Prof. Dr. Alwin Fill von der Universität Graz sprach über Ökolinguistik, einen Zweig der Sprachwissenschaft, der ökologische Ideen wie Nachhaltigkeit oder das Verhältnis Mensch-Tier auf Fragen der Sprachwissenschaft übertragen will. Wie reden wir über Tiere? Oder: welche Aspekte berücksicht man bei der Frage, ob man eher Sprachenvielfalt oder vorwiegend Englischkenntnisse fördern soll? Zum Schluss präsentierte Martin Stehr, Studiendirektor an der Senefelder-Schule Treuchtlingen, kurz ein Schülerprojekt, das er gemeinsam mit EHP-Leiter Grzega koordiniert hatte. Schüler hatten dabei durch erste wissenschaftliche Recherchen untersucht, welche lustigen Ersatznamen etwas für Körperteile in europäischen Sprachen gibt und dazu einen Flyer erstellt in Quiz-Form erstellt. Vom Publikum gab es für diesen Nachmittag viel Applaus und positives Feedback an die Wissenschaftler.

 

Viel Publikum für Europa-Sprachwissenschaftler im EHP EHP-Tagung.jpg: Gestalteten den öffentlichen Teil der internationalen EHP-Konferenz (v.l.n.r.): Prof. Dr. Alwin Fill, Dr. Laura Ferrarotti, Prof. Dr. Wolfgang Pöckl, Martin Stehr, Dr. Bea Klüsener, Prof. Dr. Joachim Grzega   EHP-Tagung2.jpg: EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim (vorne, 2.v.r.) mit seinen Tagungsteilnehmern aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweden, Bulgarien und der Ukraine.
EHP-Tagung.jpg: Gestalteten den öffentlichen Teil der internationalen EHP-Konferenz (v.l.n.r.): Prof. Dr. Alwin Fill, Dr. Laura Ferrarotti, Prof. Dr. Wolfgang Pöckl, Martin Stehr, Dr. Bea Klüsener, Prof. Dr. Joachim Grzega

 




EU-Abgeordneter Markus Ferber kommt ins EHP

(EHP) Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) setzt am Freitag 17. April um 18:30 Uhr seine Gesprächsreihe mit EU-Abgeordneten fort. Diesmal ist der EU-Abgeordnete Markus Ferber zu Gast. Ferber, gebürtiger Augsburger und von Beruf Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik, ist seit über 30 Jahren in politischen Ämtern aktiv.
Erstmals wurde er 1994 ins Europäische Parlament gewählt. Von 1999 bis 2014 war er Vorsitzender der CSU-Europagruppe. Seit 2013 ist er Sprecher des Parlamentskreis Mittelstand im Europäischen Parlament, seit 2014 erster stellvertretender Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament. Er war aktiv an der Einführung eines Handelsverbotes mit ungedeckten Kreditausfallversicherungen beteiligt. „Das ist ein hochspekulatives Produkt“, sagt Ferber. „Im Prinzip ist es das Gleiche, wie wenn sie eine Brandschutzversicherung für ihr Nachbarhaus abschließen, in der Hoffnung, dass das möglichst schnell abbrennt.“ Bei seinem Besuch im EHP steht nun das Thema Wirtschaft und Währung im Vordergrund – und wie diese auch in den ländlichen Raum wirken. Er wird von seiner Arbeit im Ausschuss berichten und auf die Frage eingehen, welche Dinge europaweit und welche Dinge besser auf unteren Ebenen angegangen werden.

 




Internationale Experten treffen sich im EHP

(EHP) Schon zum dritten Mal treffen sich Sprachforscher aus verschiedenen Ländern im Europäischen Haus Pappenheim (EHP).
Joachim Grzega, Leiter des EHP und Professor an der Universität Eichstätt, lädt hier zu seiner dritten Konferenz zur Eurolinguistik, also zur Erforschung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede europäischer Sprachen. Während bei politischer und geschichtlicher Forschung ein europäischer Blickwinkel weit verbreitet ist, wird Sprachforschung immer noch meist national betrieben. National-orientierte Sprachfächer wie Germanistik und Anglistik sind in der akademischen Welt gut verankert. Dagegen spielt die Eurolinguistik noch immer eine Randrolle. Grzega will die Einrichtung von Eurolinguistik als eigenem Universitätsfach vorantreiben und es außerdem erreichen, dass eurolinguistische Erkenntnisse in Lehrpläne eingehen. Dazu müsse auch dem Allgemeinbürger klar werden, was Eurolinguistik tue und was sie für die Gesellschaft leisten könne. Daher legt Grzega Wert darauf, dass auch diesmal die Sprachforscher mit Bürgern ins Gespräch kommen. Dieser allgemein-öffentliche Teil ist am Samstag, 11. April, von 16 bis 18 Uhr, im unteren EHP-Saal. Die Wissenschaftler werden ihre neuen Forschungsergebnisse in allgemeinverständlicher Sprache zusammenfassen und mit den Bürgern diskutieren. Mit dabei sind unter anderem der Innsbrucker Professor Wolfgang Pöckl, der schon 2013 und 2014 mit dabei war, sowie der aus Schweden stammende Professor Sture Ureland, der 1999 den ersten eurolinguistischen Arbeitskreis gründete. Fremdsprachige Beiträge werden bei der Veranstaltung ins Deutsche übersetzt. Außerdem sollen aktuelle Schüler- und Studenten-Projekte kurz vorgestellt werden.
Die Veranstaltung ist frei. Zur besseren Organisation wird jedoch um vorherige Anmeldung wird gebeten, entweder über ehp@pappenheim.de oder 09143/606-60. Dies sind auch die Kontaktdaten für jene, die sich für eine zusätzliche Teilnahme an der restlichen Tagung interessieren. Das gesamte Konferenz-Programm ist den EHP-Webseiten zu entnehmen: http://www.ehp-online.eu.