Harry Scheuenstuhl, SPD-Direktkandidat für den Bundeswahlkreis 241, zu dem auch Pappenheim gehört, weilte kürzlich zu einem Informationsbesuch in Pappenheim. Zusammen mit der politischen Spitze des SPD-Ortsvereins Pappenheim hat er bei einem Stadtrundgang Fakten und Eindrücke über die Altmühlstadt gesammelt.
„Wir in der Kommunalpolitik erreichen nichts, wenn die Politik ganz oben uns nicht unterstützt“, sagt Anette Pappler die im Pappenheimer Stadtrat die SPD-Fraktionsvorsitzende ist. Deshalb hatte der SPD-Ortsverein den SPD Direktkandidaten für die anstehende Bundestagswahl nach Pappenheim eingeladen um ihm bei einem kleinen Stadtrundgang über die aktuelle Entwicklung in Pappenheim zu informieren.
Zu diesem Rundgang hatten sich auch Stadträtin und Ortvereinsvorsitzende Pia Brunnenmeier sowie Stadtrat Michele Eckerlein eingefunden. Letzteren stellte Anette Pappler als „Jungstadtrat“ vor, der als stellvertretender Feuerwehrkommandant und Mitarbeiter der Städtischen Werke mit seiner technischen Sachkompetenz eine Bereicherung für den Stadtrat sei. Auch Peter Krauß vormaliger Bürgermeister (1996-2008) und langjähriger Landratstellvertreter (2008-2020) sowie SPD-Mitglied Tim Schober, der Leiter der Pappenheimer BRK-Bereitschaft drehten in Pappenheim die Runde mit dem Bundestagskandidaten.
Bei der ersten Station, dem Feuerwehrhaus in der Graf-Carl-Straße konnte Michele Eckerlein ausführen, dass die Stützpunktfeuerwehr das Jahr über rund 70 Einsätze zu fahren hat. Für die Einsatzbereitschaft fühlt sich die Feuerwehr von der Stadt Pappenheim angemessen unterstützt und die angenehme Zusammenarbeit mit städtischen Feuerwehrreferenten sei eine gute Voraussetzung dafür, dass die Pappenheimer Wehr technisch auf dem neuesten Stand bleibt. Denn, so weiß der stellvertretende Kommandant, mit einem neuen Fahrzeug und aktueller Technik ist es möglich mit weniger Personal mehr zu leisten. Denn gerade an den Werktagen ist es zuweilen schwierig im Alarmfall die ausreichende Zahl an Einsatzkräften zusammen zu bekommen.
Das Tanklöschfahrzeug (TLF) mit Baujahr 1991 sieht zwar neben dem 2008 angeschafften Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) aus wie neu, ist aber eben schon 30 Jahre alt, was sich in der Ausstattung und im Verschleiß deutlich zeigt.
Ein seit Jahren drängendes Problem ist der Bau eines neuen Feuerwehrhauses. „Da sind sich alle Fraktionen im Pappenheimer Stadtrat einig“ berichtet Anette Pappler. Aber bisher war es noch nicht möglich einen geeigneten Platz für einen Neubau zu finden.
Bei der Vorstellung der BRK Bereitschaft Pappenheim konnte Bereitschaftsleiter Tim Schober die in Pappenheim stationierten Rettungsfahrzeuge vorstellen und über rund 15 aktive Mitglieder berichten. Diese haben pro Jahr bis zu acht Einsätze und beteiligen sich an rund 30 Sanitätswachen.
Auch hier ist eine neue Unterkunft ein Thema. „Wir wollen eine Lösung finden, dass Feuerwehr und BRK-Bereitschaft wie bisher gemeinsam unterkommen“ erklärte Anette Pappler. Denn das habe sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr bewährt und zur Sicherheit der Bürger in Pappenheim beigetragen.
Harry Scheuenstuhl erwies sich als kompetenter Ansprechpartner, denn er kennt die Thematik aus allen Blickwinkeln. In seiner 18-jährigen Tätigkeit als Bürgermeister der Marktgemeinde Wilhermsdorf kennt er das Zusammenwirken zwischen Kommune und Feuerwehr. In seiner fünfjährigen Zeit als Landtagsabgeordneter war er Mitglied im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport. Als derzeit 1. Vorsitzender des BRK im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim kennt er auch die Belange des Sanitäts- Rettungsdienstes und konnte aus seiner Erfahrung heraus feststellen, dass der BRK-Kreisverband Südfranken gut aufgestellt ist.
Die im Jahr 2016 begonnene Umgestaltung der Pappenheimer Innenstadt erklärte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Pia Brunnenmeier und erläuterte insbesondere die im Oktober beginnenden Baumaßnahmen am Lämmermannplatz in der Herrenschmiedgasse und in der Graf-Carl-Straße. Dabei war der Häuserleerstand in der Pappenhemer City ein bedrückendes Thema. Denn es gebe für manche ungenutzte Geschäftsräume durchaus Interessenten, aber die Hauseigentümer zeigen sich teilweise nicht bereit ihre leerstehenden Geschäftsräume zu vermieten.
Hier setzt Harry Scheuenstuhl auf die Städtebauförderung in deren Genuss auch die Stadt Pappenheim gekommen ist. „Wenn die Städte saniert werden bessert sich das mit dem Leerstand“, prophezeit der Bundestagskandidat. Wichtig sei aber, das Tätigwerden der Kommune. Für Pappenheim erkennt Scheuenstuhl, dass das große Projekt Innenstadtsanierung bisher schon gut vorangekommen ist. Nur die asphaltierte Fahrbahn will ihm gar nicht gefallen und er fragt in die Runde: „Habt ihr da wirklich eine Förderung bekommen?“
Vor dem Metzgereigeschäft Wörlein kam es noch zu einer Zufallsbegegnung mit dem Firmenchef selbst, dieser begrüßte die Wahlkampfrunde und berichtete von seinen Bemühungen auf dem Platz vor seinen Geschäft Fahrradständer zu installieren zu dürfen. „In diesem Jahr wird das wohl nichts mehr werden“ meinte Fritz Wörlein. Aber er hoffe auf das nächste Frühjahr.
Interessantes gab es bei der letzten Station, dem Freibad zu erfahren. Dieses steht gerade vor dem Ende der zweien Corona-Saison, die auch in diesem Jahr wieder sehr erfolgreich war.
So haben in den Schwimmkursen von Susanne Lampmann rund 50 Kinder das Schwimmen erlernt. Die Kursteilnehmer kamen z.B. auch aus Donauwörth, Monheim und Eichstätt. Urlauberkinder aus Nordrhein Westphalen waren unter den Schwimmschülern und aus Gnotzheim war eine Gruppe beim Schwimmunterricht.
Alt defizitäre Anlage der Städtischen Werke ist das Pappenheimer Freibad ein wichtiger Faktor für das Prädikat Luftkurort, das der Stadt Pappenheim schon seit dem Jahr 1910 verliehen ist. Obwohl es im Pappenheimer Freibad dringenden Sanierungsbedarf gibt, konnte es in den von Bund und Land aufgelegten millionenschweren Förderprogramm nicht berücksichtigt werden.
In gemütlicher Runde gab es dann bei Sonnenuntergang und Abendstimmung noch so manches anregende Gespräch. Und auch Chicos Küche war noch geöffnet, sodass sich die Genossen nach dem Rundgang mit Speisen und Getränken versorgen konnten.