In Osterdorf fand vor kurzem der Spatenstich für den Bau des Nahwärmenetzes statt. Eineinhalb Jahre waren für Planung und Konzeptionierung notwendig, bis die Genossenschaft gegründet werden konnte und alle Genehmigungen und diverse Förderanträge gestellt und bewilligt waren. Zur Unterstützung beauftragte man das Hilpoltsteiner Unternehmen Enerpipe, das im Segment Nah- und Fernwärmenetze spezialisiert ist und sämtliche notwendige Komponenten im Management führen.
(OEG) Jetzt geht es an das ca. 3 km lange Streckennetz, in dem die Wärmeleitung sowie ein Glasfaserkabel für die Steuerung der Übergabetechnik verlegt werden. Nach dem aktuellen Stand werden 50 Häuser, also gut die Hälfte der Osterdorfer Anwesen, angebunden und zukünftig mit zentraler Wärme versorgt. Für das in Planung stehende Neubaugebiet sowie mögliche weitere Anwesen sind begrenzte Reserven berücksichtigt. Als Heizbrennstoff sin Hackschnitzel vorgesehen, die sowohl aus heimischen Wäldern von der örtlichen Waldgenossenschaft sowie von ortsnahen Lieferanten beschafft werden.
Für den Leitungsbau erhielt die Firma Wagner Bau aus Weißenburg den Zuschlag, die Leitungsverlegung erfolgt von der Fachfirma Rainer Dengler aus dem Nachbarort Neudorf. Die für das Glasfasernetz benötigten Leerrohre und Kabel bezieht die Osterdorfer Energiegenossenschaft (OEG) bei der Firma Fiber network aus Pfofeld.
Zum Spatenstich fanden sich die an dem Projekt beteiligten Unternehmer und Verantwortlichen in Osterdorf ein, um gemeinsam mit den Vorstand- und Aufsichtsratsmitgliedern der OEG sowie Pappenheims Bürgermeister Florian Gallus diesen wichtigen Schritt zu gehen.
Nach einer Begrüßung und Ansprache des stellvertretenden Vorstands Thorsten Hüttinger fand Bürgermeister Gallus positive Worte über das mit 1,4 Millionen Euro teure Großprojekt für das Pappenheimer Grafendorf und lobte den Austausch und die Zusammenarbeit sowohl mit Ihm als auch mit seiner Stadtverwaltung. Die Stadt Pappenheim ist an der Maßnahme mit kommunalen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten beteiligt. So wird die Stadt Pappenheim z.B. Straßenlaternen und Gehwegoberflächen erneuern.
Pappenheims zweiter Bürgermeister und Aufsichtsratsmitglied der OEG, Walter Otters, informierte die Anwesenden auch über den geplanten Breitband-Vollausbau. Im Rahmen der Gigabit-Förderung soll in Pappenheim und seinen Ortsteilen ein Glasfasernetz aufgebaut werden, um auch das Leben und Arbeiten auf dem Land zukunftsorientiert zu gestalten.
Christoph Bachmann, Verkaufs- und Vertriebsleiter von Enerpipe, sprach den Osterdorfern ein großes Kompliment aus, denn zum einen waren die Planungsarbeiten und Informationsveranstaltungen wegen der Corona Problematik nicht wie gewohnt mit Präsenzterminen möglich, sondern es musste viel mit Videoübertragungen gelöst und die Anschlusswilligen über viele Einzelgespräche aufgeklärt werden. Zum anderen habe es Bachmann noch nie erlebt, dass bei einer Genossenschaftsgründung – diese fand im Oktober 2020 statt – tatsächlich 100 % der Anwesenden dem neuen Unternehmen sofort beigetreten sind.
Die Planungen der Bauabläufe sehen vor, das Leitungsnetz bis Oktober/November 2021 zum Abschluss zu bringen. Gleichzeitig soll ab Ende September das Heizhaus samt Lagerhalle gebaut werden, so dass allerspätestens Anfang 2022 die ersten Häuser mit Wärme aus der gemeinschaftlichen Biomasseanlage versorgt werden.
Auf eine hoffentlich unfallfreie Projektdurchführung sowie eine zeitnahe Inbetriebnahme dieser zukunftsträchtigen wie regionalen Wärmeversorgung freut sich die Osterdorfer Energiegenossenschaft samt seinen Mitgliedern.