Piratenpartei peilt das Pappenheimer Wappen an
Die Piratenpartei des Kreisverbands Ansbach/ Weißenburg-Gunzenhausen will das Wappenbild im Wappen der Stadt Pappenheim ändern.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. 2020 war ein bemerkenswertes Jahr das politisch und gesellschaftlich mit Sturmgebraus – mindestens Windstärke 10 – begonnen hat. Es hat einen politischen Neubeginn gebracht und zum Jahresende spielen sich zarte Wellen am politischen und gesellschaftlichen Pappenheimer Strand. Die Sonne der Spendenbereitschaft erwärmt die Herzen der Pappenheimer und lässt die Stürme und Wellengänge der Vergangenheit in Vergessenheit geraten. Da bringen die Piraten des Kreisverbands Ansbach/ Weißenburg-Gunzenhausen ein Thema auf den Tisch, das im vergangenen Jahr schon eine andere Partei und auch mache Medien thematisiert haben. Es geht um das Wappenbild im Pappenheimer Siegel und Wappen. Ein spannendendes Thema, das geeignet erscheint, in Pappenheim wieder etwas Sturmgebraus in der Meinungslandschaft zu erzeugen.
Wir veröffentlichen nachfolgend den Presseartikel der Piraten, der vom Wahl-Pappenheimer und Beisitzer Steve Lang übermittelt wurde.
Der „Mohr“ von Pappenheim
In den letzten Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten hat sich nicht nur die Welt, sondern auch die kleine Stadt Pappenheim weiterentwickelt. Von einer kleinen Siedlung um das Jahr 500, zu einem gern besuchten Kurort mit 14 Gemeinden und einem Sprichwort, das im ganzen Land bekannt ist, auch wenn dessen Sinn nicht jeder kennt.
Seit dieser Zeit hat sich auch das Stadtwappen mal mehr, mal weniger entwickelt. Leider kam es hier im 13. Jahrhundert zu einem Fehler. Durch Missverstehen der Farben und Unwissenheit wurde aus dem sizilianischen Kaiserkopf auf einer antiken Münze der „Mohr“ mit krausen Haaren und dicken Lippen, der noch heute das Stadtwappen ziert.
Dieser Fehler sollte korrigiert werden, schon weil diese Person auf dem Wappen nichts mit der Geschichte von Pappenheim zu tun hat. Solche und ähnliche Fehler sorgen oft auch für Unmut, Streitigkeiten und Alltagsrassismus in der Bevölkerung, den man 2020 nicht einfach mehr so hinnehmen, sondern dem entgegenwirken sollte. Gerade als Kurort mit mehreren tausend Besuchern im Jahr, sollte die Stadt Pappenheim auch hier auf ihre Außenwirkung achten und ihre Geschichte als Zufluchtsort für Minderheiten (Judenschutz im Mittelalter) wahren.
Natürlich hat jedes Stadtwappen seine Geschichte und diese sollte auch erhalten bleiben. Daher mein Vorschlag: Warum nicht wieder – wie zu den Zeiten von Marschall Heinrich VI. – den sizilianischen Kaiserkopf auf das Wappen setzen? Gerne in Kombination mit der Burg und der bayerischen Flagge oder als zentrales Symbol die Burg ohne eine Person, in Anlehnung an das Familienwappen von Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim.
Wir Pappenheimer dürfen nicht vergessen, dass Pappenheim und die Welt bunt ist und wir dazu beitragen können, sie für einige Menschen angenehmer zu machen. Lasst uns das Sprichwort: „Daran erkenne ich meine Pappenheimer“ nicht nur damit in Verbindung setzen, dass wir nicht alle Gerüchte glauben, sondern auch damit, dass wir weltoffen und tolerant sind.
Steve Lang
Beisitzer und Wahl-Pappenheimer
Piratenpartei Deutschland Kreisverband
Ansbach / Weißenburg – Gunzenhausen
Hinweis:
Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder. Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten und bewerten auch nicht die Richtigkeit der dargestellten Sachverhalte.