Pappenheimer Pfarrwiese kehrt zu ihren Wurzeln zurück
Die katholische Pfarrwiese an der Schützenstraße in Pappenheim sorgt aktuell für große Diskussionen. Jahrzehntelang war sie so etwas wie der heimliche Star unter den Parkplätzen der Stadt – zentral gelegen, nah an den Geschäften und immer gut besucht. Doch nun ist Schluss mit lustig. Seit Kurzem zieren Verbotsschilder die Fläche, und was einst ein beliebter Parkplatz war, ist nun wieder ganz offiziell eine Wiese.
Aufklärung über die Hintergründe liefert Bürgermeister Florian Gallus auf Nachfrage: „Es ist eine Wiese und muss eine Wiese bleiben“, erklärt er. So will es das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Der Grund dafür liegt nicht etwa in einer Laune der Bürokratie, sondern in der Lage der Fläche. Sie befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Altmühl. Und wo Wasser hinfließen könnte, dürfen Autos nicht dauerhaft stehen.
Doch wie so oft war es nicht die Gegebenheit selbst, die für das plötzliche Ende der jahrelangen Parkplatznutzung sorgte, sondern eine Beschwerde, die den Stein ins Rollen brachte. Bis dahin hatten weder die Behörden noch die Nutzer etwas gegen die pragmatische Doppelnutzung der Fläche einzuwenden. Doch mit der Beschwerde wurde die jetzt „aktenkundige“ Pfarrwiese offiziell wieder zu einer landwirtschaftlichen Grünfläche. Die logische Konsequenz: Dauerparken ist künftig verboten.
Man könnte jetzt mit einem Augenzwinkern sagen, die Wiese habe endlich wieder zu sich selbst gefunden. Tatsächlich dürfen Fahrzeuge künftig nur noch in Ausnahmefällen dort parken. Bürgermeister Gallus nennt Beispiele wie das Volksfest, den Freibadbetrieb oder Großveranstaltungen in der Stadt oder auf der Burg. Also kurzzeitig, zu besonderen Anlässen. Für den alltäglichen Parkbedarf ist die Wiese jedoch passé.
Ob man sich über diese Entscheidung nun ärgert oder mit einem Schulterzucken abfindet, bleibt den Pappenheimerinnen und Pappenheimern selbst überlassen. Fakt ist jedenfalls: Die Pfarrwiese hat ihre Karriere als Dauerparkplatz an den Nagel gehängt. Vielleicht wird sie dadurch zu einem neuen Symbol – nicht nur für Pappenheims Flexibilität, sondern auch für die Kunst, aus einer Wiese eine Wiese zu machen.