Pappenheim soll Luftkurort bleiben

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Das Prädikat „Luftkurort“ Pappenheim steht derzeit erneut auf dem Prüfstand. Diesmal ist neben der turnusmäßigen Beurteilung der bioklimatischen und lufthygienischen Verhältnisse auch eine erneute Zertifizierung notwendig. Dabei werden insbesondere Infrastruktur und Tourismus in Pappenheim unter die Lupe genommen. Der Stadtrat hat kürzlich einstimmig beschlossen, dass wesentlich erweiterte Anerkennungsverfahren weiterzuführen.

Seit mehr als 100 Jahren darf sich die Stadt Pappenheim mit dem Prädikat „Luftkurort“ schmücken und ist heute der einzige Luftkurort im Regierungsbezirk Mittelfranken. Letztmals ist der Stadt nach dem turnusmäßigen Prüfungsverfahren im Jahre 2018 das Luftkurort Zertifikat von der Regierung von Mittelfranken verliehen worden.

Auch im derzeitigen Verfahren zur Überprüfung des Prädikats sieht es momentan ganz gut aus, denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat nach Beurteilung der bioklimatischen und lufthygienischen Verhältnisse in Pappenheim eine Bestätigung des Prädikats befürwortet.

Nun gibt es aber neuerdings nach der Bayerischen Anerkennungsverordnung eine weitere Hürde in Form einer Kurmedizinischen Begutachtung zu nehmen.

„Es wird im Prinzip alles, was mit Pappenheim/Infrastruktur/Tourismus zu tun hat, auf Herz und Nieren geprüft“, heißt es in der Ausarbeitung des Sachbearbeiters bei der Stadt Pappenheim

Es soll sichergestellt werden, dass für Urlauber und Gäste der Stadt angemessene Angebote vorhanden sind, damit durch das Prädikat Luftkurort nicht falsche Hoffnungen entstehen.

Für diese neuerliche Zertifizierung muss die Stad sehr umfangreiche Unterlagen vorweisen, hat aber auch einen wichtigen Imagegewinn, wenn sie sich auch weiterhin Luftkurort nennen darf.

Die Gesamtkosten für die aktuelle Wiederanerkennung belaufen sich voraussichtlich auf 8.000 Euro brutto

Die kurmedizinische Begutachtung wird in einer Studie vom Institut für Medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie (IBE) an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) erstellt.

Eine Geschichte aus der Geschichte
In den 1980er Jahren war es wieder einmal so weit. Messgeräte in Pappenheim und Umgebung waren aufgestellt um die reine Luft in Pappenheim zu messen. Zu jener Zeit fand an einem Herbstabend auf dem Marktplatz ein Gelöbnis der Bundeswehr statt. Die Rekruten marschierten mit klingendem Spiel des Musikzuges bei Dunkelheit von der Graf-Carl-Straße her auf den Marktplatz und nahmen Aufstellung. Um die Stimmung feierlich zu gestalten, war die Szene von mehreren Fackelträgern begleitet. Einer dieser Fackelträger stand direkt neben einem Luftmessgerät das vor dem Rathaus aufgestellt war.
Wie von der Tarantel gestochen spurtete der damalige Bürgermeister Josef Nachtmann aus der Reihe der Ehrengäste zu dem Fackelträger und vertrieb ihn mit seiner rauchenden Fackel vom Luftmessgerät.
Man sieht also, dass damals das Prädikat „Luftkurort“ vom Rathauschef sehr wertgeschätzt wurde.

Peter Prusakow