Nixen aus dem Pappenheimer Altmühlgrund besuchten den Stadtrat

Auch in diesem Jahr hat sich eine Gruppe von Frauen in Pappenheim viel Gedanken und Mühe gemacht, um zum Weiberfasching am Unsinnigen Donnerstag Bewegung in den Pappenheimer Stadtrat zu bringen. Diesmal brachten sie als Nixen aus dem Altmühlgrund Stimmung und frohe Laune und viel Stimmung in den Rathaussaal.

Der Stadtrat schmiedete in nichtöffentlicher Sitzung noch an dem heißen Eisen „Abbruch Rukwidstraße 6+8“, als im Rathausfoyer schon die Musik und Gesang der 17 Nixen erklangen.
Schließlich öffnete sich die Tür zum Sitzungssaal und die aus dem Altmühlgrund aufgetauchten Damen mit den grünen Haaren stürmten zusammen mit ihrem musikalischen Begleiter Jörg Felsner den Rathausaal. Dort galt der erste Zugriff Bürgermeister Florian Gallus, der nach seiner Entführung aber bald als „Toller Hecht“ von den Nixen wieder zurückgebracht wurde.

Nach einer ausgiebigen Schunkelrunde begann ein wahrhaft spritziges Programm, das traditionell immer die Arbeit und die Vorkommnisse im Stadtrat seit der letzten Faschingssaison mit Reimen beleuchtet.
Zunächst erläuterten jedoch Barbara Mürl und Britta Schober grundlegende Dinge des Nixenwesens:

„Die Nixe ist ein Wassergeist,
der obenrum zwar Sex verheißt,
jedoch gleicht diese Meerjungfrau
dann untenrum dem Kabeljau,
was sicherlich die Herrenwelt
im Ernstfall vor Probleme stellt …“

Den Bau und die Einweihung des Eichwiesensteges haben die beiden Obernixen sehr gelobt, wenn es auch für die Nixen in der Altmühl jetzt mit der Ruhe vorbei sei, priesen sie das Gemeinschaftswerk in ihren Reimen:

„Ein Symbol für Zusammenhalt habt ihr gebaut
Der Stadtrat nun gemeinsam in eine Richtung schaut
Darauf wollen wir mit Euch das Glas erheben
So könnt und sollt ihr weiterarbeiten und streben.“

Weitere Themen waren die Einschränkung des Bootsbetriebs im Sommer zugunsten des Gewässerschutzes für die Altmühl, die Erweiterung des Campingplatzes, die Abwassergebühren und die Energiewende mit Blick auf die Windenergie. Das neue Feuerwehrhaus, der Vitalitätscheck und die roten Schirme auf dem Lämmermannplatz, wurden genauso aufs Korn genommen wie das Museum an der Stadtmühle. Zu den roten Schirmen reimten die Nixen:

„… Bei der Farbauswahl des Architekten sagte der Bürgermeister: „Oh weh!
Immer dieses leuchtende Rot von der SPD!“

und witzelten dann zum neuen Outfit des Museums an der Stadtmühle:

„… Doch bei der Stadtmühle war er dann doch gescheiter
Und ließ streichen in strahlendem Rot ganz heiter
So dass sich mancher Pappenheimer fragt
ob da jetzt die SPD eine Parteizentrale hat?
Ach nein, das ist ja jetzt eine Villa Kunterbunt,
Wo die AWO und das Museum wohnt.“

Im Stadtratsgremium ist den Nixen der mehrfache Wechsel des CSU-Fraktionsvorsitzes aufgefallen, wozu sie anzumerken hatten:

„… Oder kommt bei denen ohne es vorher zu sagen
Das Rotationsprinzip zum Tragen?
Wenn die so weitermachen wie bis jetzt,
Dann hat jeder CSU-Stadtrat den Posten mal besetzt.“

Nach einer weiteren Stimmungsrunde gab es die Auslosung des Stadtrats und der anwesenden Rathausmitarbeiter*innen in vier Teams, die im Wettstreit wieder ihre beobachtenden, kreativen und sportlichen Gaben zeigen mussten. Bei den vier mit viel Ideenreichtum vorbereiteten Wettkämpfen ging es um das Erkennen von Gegenständen bei einem „Schwarzen Theater“, einen Hindernislauf mit Schwimmweste, Schwimmflügeln, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel sowie den Bau einer Brücke aus Holzspateln. Im letzten Spiel mussten dann aus Wollfäden noch Nixenzöpfe geflochten werden.

Gewonnen hat in diesem Jahr mit deutlichem Abstand das „Team Gelb“, bestehend aus Bettina Balz, Walter Otters, Simon Schleußinger, Christa Seuberth und Astrid Weddige.

Nachdem der Stadtrat mit viel Begeisterung zusammen mit den Nixen und dem musikalischen Nixenbegleiter Jörg Felsner von einer Wallfahrt zurückgekehrt war, kam mit dem alljährlich neu getexteten Themenlied zu einem letzten Höhepunkt im Rathaussaal. Diesmal sangen die Damen, eingedenk ihres Lebensraums Wasser, die Melodie des Shantys „Wellerman“, zu dem Manuela Urban einen Liedtext mit vier Versen geschrieben hatte.

Im letzten Vers wurde schon das weitere Programm des Abends angekündigt:

„ … Wir schwimmen nun zum Altmühlstrand,
Da gibt es einen Pizzastand,
Bis zum Morgen wollen wir trinken,
Und dann in den Fluten versinken.“

Unter den verwunderten Blicken der Bürgermeistergalerie wurden zuletzt im historischen Rathaussaal noch einige Runden getanzt, bevor die lustige Gemeinschaft zu den Pizzablechen in das Bräustüberl zog, um bis in die Morgenstunden weiter zu feiern. Trostreich ist, dass zumindest nicht alle Nixen in den Altmühlfluten versunken sind, denn einige wurden am Tag danach schon wieder auf Pappenheims Straßen gesehen.