Plastik, Glas und Metall gehören nicht in den Bioabfall. Lebensmittelreste und Gartenabfälle sind kein Müll, sondern wertvolles Biogut. In einem natürlichen Rotteprozess zersetzen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze mit Hilfe von Wasser und Sauerstoff den Bioabfall zu neuem „schwarzen Gold“ – den Kompost. Die größten Feinde in diesem Prozess sind Plastik, Glas und Metall.
(LRA) 10.780 Tonnen Biomüll fallen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen jährlich an. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um „Müll“, sondern um wertvolles Biogut. Durch die sachgerechte Entsorgung der Lebensmittelreste und Gartenabfälle über die braune Tonne, können die sogenannten organischen Abfälle gut verwertet und in einem natürlichen Kreislauf der Natur zurückgegeben werden. Wichtig dabei ist, dass keine Fremdstoffe wie zum Beispiel Plastik, Glas oder Metall in die Biotonne wandern, denn nur so kann das Biogut in der Kompostieranlage zu natürlichem Dünger verarbeitet werden. Bei der Kompostierung werden solche Fremdstoffe zerkleinert und müssen am Ende mühsam aussortiert und teuer entsorgt werden. Glasscherben in der Gartenerde, Mikroplastik im Boden und Gewässer – wer will das?
Doch was kommt eigentlich alles in die Biotonne? Über die Biotonne werden alle organischen Abfälle aus der Küche und dem Garten entsorgt. Dies sind Obst- und Gemüsereste, Zitrusschalen, Tee- und Kaffeefilter, Eierschalen, Speisereste (auch gekocht), verdorbene und überlagerte Lebensmittel sowie sämtliche Gartenabfälle. Nicht in die Biotonne gehören Asche, Zigarettenkippen, Staubsaugerbeutel, große Knochen, Tierstreu, Hundekot sowie Windeln und Hygieneartikel.
Eine gute Alternative zur Biotonne ist die Eigenkompostierung. Doch damit guter Dünger entsteht, gibt es auch hier einige Grundsätze und Trennregeln zu beachten. Hilfreiche Tipps sind auf der Homepage der des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/eigenkompostierung/ zu finden.
Sowohl aus dem Biogut aus der Biotonne als auch aus dem eigenen Komposthaufen, entsteht wertvoller, natürlicher Dünger, der die Bodenqualität nachhaltig verbessert. Und je mehr von diesem preiswerten Dünger für die Landwirtschaft und den Gartenbau verfügbar ist, desto weniger wird von mineralischem Kunstdünger und Torf benötigt.
Bäckertüte statt Plastiktüte
Zum Sammeln der Küchenreste empfiehlt die Abfallwirtschaft des Landkreises zum Beispiel alte Bäckertüten oder Zeitungspapier zu verwenden. Vor allem in den warmen Monaten setzt der Rotteprozess bereits in der Biotonne ein. Je feuchter der Bioabfall, desto schneller startet der Prozess. Ein bis zwei Eierschachteln am Tonnenboden und Zeitungspapier zum Einwickeln der Küchenabfälle helfen, die Feuchtigkeit aufzusaugen. Gegen die gefürchteten, aber harmlosen Maden hilft nur, die Küchenabfälle möglichst schnell in die Tonne zu geben und dann: Deckel zu. So haben Fliegen keine Chance, ihre Eier, aus denen nach wenigen Tagen die Maden schlüpfen, abzulegen.
Dies ist auch der Grund, warum die Biotonne in den Sommermonaten wöchentlich geleert wird. Außerdem fallen wesentlich mehr Gartenabfälle an. Wem die wöchentliche Leerung nicht ausreicht, kann die sogenannte „Saison-Tonne“ anmelden. Diese wird in der Zeit von Mai bis Oktober geleert und verbleibt den Winter über auf dem eigenen Grundstück.
Die Biotonne wurde im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen übrigens erst Ende 1995 eingeführt. Davor kamen alle Bioabfälle in die Restmülltonne und wurden in der Cronheimer Hausmülldeponie abgelagert. Seit der Einführung erfreut sie sich steigender Beliebtheit. Inzwischen nutzen gut zwei Drittel aller Haushalte in Altmühlfranken die Biotonne und das Restmüllaufkommen konnte verringert werden, es umfasst in Altmühlfranken noch 9.000 Tonnen pro Jahr.
Mehr Informationen zur Biotonne und zur Kompostierung sowie eine Faltanleitung für Biomülltüten aus altem Zeitungspapier und ein Glücksrad gibt es von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abfallwirtschaft des Landratsamtes auf dem Energiesparfestival am 06. Mai 2018 von 10 bis 18 Uhr in Treuchtlingen.
Fotos: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen