Viel Bewegung bei der Pappenheimer Wehr
Die Freiwillige Feuerwehr Pappenheim wurde im letzten Jahr 33 Mal alarmiert und ist zu 28 Einsätzen ausgerückt. Bei der Jahresrückschau 2017 kamen auch Ausbildung, Leistungsstand und gesellschaftliche Aktivitäten der Wehr zur Sprache. Stefan Burzler übergab das Amt des Jugendwarts an Franz-Xaver Klatt. Änderungen der Satzung wurden beschlossen und Kommandant Otto Schober übte einmal mehr harsche Kritik an der Stadt Pappenheim. Jürgen Bittl wurde für 30jährige Mitgliedschaft bei der Pappenheimer Feuerwehr geehrt.
Aktives Vereinsleben
Es war gar nicht so sicher, dass die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Pappenheim zeitgerecht anfangen kann. Denn zwei Stunden vor Versammlungsbeginn rief die Sirene die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner der Wehr zum Einsatz nach Neudorf, (wir haben berichtet).
Dann konnte der 1. Vereinsvorsitzende Uwe Lampmann aber doch pünktlich gut 40 Teilnehmer begrüßen und mit seinem Jahresrückblick beginnen. Besonders begrüßte er Frank Larsen, der von Neustadt Aisch angereist war. Larsen war bis 2009 als Leiter des Hauses Altmühltal auch aktiver Feuerwehrmann in Pappenheim und kommt bis heute alljährlich als Kassenprüfer zur Jahreshauptversammlung. Vermisst wurde allerdings ein Vertreter der Stadt Pappenheim. Bürgermeister und Feuerwehrreferent hatten sich entschuldigt. „Da hätte man ja auch mal einen Vertreter schicken können“, meinte Vorstand Uwe Lampmann.
In seinem Jahresrückblick konnte Lampmann von allerhand gesellschaftlichen Aktivitäten berichten. So etwa vom Bier brauen in Hochholz, einem Besuch in Pappenheims ungarischer Partnerstadt Iszkaszentgyörgy, einem Trödelmarkt anlässlich des Michaelimarktes und von der Organisation der Sauverlosung und des Backtrogrennens beim Pappenheimer Volksfest. Der Verein der Feuerwehr hat derzeit 59 Mitglieder unter denen 45 aktive Feuerwehrleute sind.
Einsatzgeschehen mit 573 ehrenamtlichen Stunden
Kommandant Otto Schober berichtete von insgesamt 37 Aktivitäten der Pappenheimer Wehr, dazu gehören vier Brandschutzerziehungen in Schulen, fünf Fehlalarme, sechs Sicherheitswachen , 13 Technische Hilfeleistungen und neun Brände.
Zu Brandeinsätzen, rückte die Pappenheimer Wehr im Februar 2017 unter anderem aus zu einem Zimmerbrand in der Niederpappenheimer Asylunterkunft , zu einem überhitzen Kochtopf in der Küche des Seniorenheims, zum Großbrand eines Getreidefeldes in Zimmern, zu einem Kleinbrand bei Plastic Omnium und zu zwei Bränden auf einem Balkon in der Bahnhofstraße.
Technische Hilfe leistete die Pappenheimer Wehr bei dem schrecklichen Verkehrsunfall im Juni 2017 bei Göhren, bei dem ein Motorradfahrer zu Tode kam. Im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum hatte die Wehr eine Mädchengruppe zu befreien, die im Aufzug eingesperrt war und in einem Fall musste nachts der Pappenheimer Sportplatz für eine Hubschrauberlandung ausgeleuchtet werden.
Damit kommen die aktiven Kräfte der Pappenheimer Wehr auf 573 Einsatzstunden stellte Kommandant Otto Schober fest. Rechnet man die Zeit für Übungen, Ausbildung und Gerätepflege hinzu, so errechnet Schober eine Stundenzahl von weit mehr als 800 Stunden, die ehrenamtlich im Dienst für den Nächsten geleistet worden sind. Zwei Gruppen haben die Leistungsprüfung für die Technische Hilfeleistung und den Löscheinsatz erfolgreich abgelegt und in den Brandschutzwochen hat die Wehr an der Großübung bei der Mälzerei Wurm und beim Seniorenheim in Langenaltheim teilgenommen.
Auch auf ein beachtliches Fortbildungsprogramm konnte der Kommandant hinweisen. Lehrgänge wurden u.a. besucht für Psychosoziale Notfallversorgung, Fahrsicherheitstraining, Verhalten bei Containerbänden, Funk- und Atemschutzausbildung, sowie Lehrgänge für Führungskräfte, Maschinisten und Gerätewarte.
Der aktive Feuerwehrdienst, so Schober, bedeute alles liegen und stehen zu lassen wenn die Sirene ruft. Er bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihre Bereitschaft dem Nächsten in Not zu helfen.
Atemschutzgeräte bald wieder komplett
Dem Atemschutz und die 19 Atemschutzgeräteträger, die beim Einsatzgeschehen immer mehr Bedeutung erlangen betreut Florian Schütz als Atmschutzwart, der von zahlreichen Übungen berichtete und Andreas Hager zu seiner erfolgreich abgeschlossenen Atemschutzausbildung beglückwünschte. Allerdings musste sich der Atemschutzwart auch seit Februar 2016 viel ärgern. Denn seit dieser Zeit hat er gemeldet, dass ein Atemschutzgerät defekt ist. Da sich die Reparatur aus verschiedenen Gründen nicht als sinnvoll erwies, wurde für das defekte Gerät in Abstimmung mit dem Feuerwehrreferenten Florian Gallus eine Neubeschaffung bei der Stadt beantragt. Nachdem Florian Schütz rund 100 Stunden für die Komplettierung der Atemschutzgeräte aufgewendet hat, konnte er jetzt bei der Jahreshauptversammlung ankündigen, dass nun ein Neues Atemschutzgerät beschafft und damit die Feuerwehr Pappenheim nach mehr als 2 Jahren wieder komplett ausgestattet ist. „Der Feuerwehrreferent Florian Gallus war hier sehr engagiert dabei und hat versucht schneller zu Lösungen zu kommen“, betonte der Atemschutzwart.
Jugendfeuerwehr bekommt neue Führung
Zum letzten Mal berichtete Stefan Burzler als Jugendwart über die Nachwuchskräfte. Derzeit sind drei Jungen und vier Mädchen bei der Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr 11 Übungen abgehalten haben, bei denen sie eine feuerwehrtechnische Ausbildung in Erster Hilfe, für die Gruppe im Löscheinsatz und in der technischen Hilfeleistung durchlaufen haben.
Die Jugendfeuerwehr war in den beiden Pappenheimer Kindergärten bei der Brandschutzerziehung tätig und betreute auch das Osterfeuer auf der Burg. Beim Freibadjubiläum hatten die Jungen Feuerwehrler einen Feuerwehrparcours für Kinder aufgebaut, haben am Kreisfeuerwehrtag den 15 Platz belegt und haben mitgeholfen, den St. Martins-Umzug in Pappenheim abzusichern. In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Bieswang wurden im Herbst 2017 die Jugendleistungsprüfung und der Wissentest erfolgreich absolviert.
Erfolgreich an der Jugendleistungsprüfung teilgenommen haben:
Christian Bernreuther, Luisa Bronkorsky, Anna-Maria Burzler, Marleen Lampmann und Till Leinweber.
Beim Wissenstest 2017 wurden folgende Stufen abgelegt:
Christian Bernreuther (Gold), Luisa Bronkorsky (Gold), Anna-Maria Burzler (Gold), Marleen Lampmann (Urkunde) und Till Leinweber (Urkunde).
Am Ende seines Berichts gab Stefan Burzler bekannt, dass er das Amt des Jugendwarts in jüngere Hände geben möchte. Zu seinem Nachfolger wurde im Laufe der Versammlung Franz Xaver Klatt ernannt, der nun die Pappenheimer Feuerwehrjugend in die Zukunft führen wird.
Ehrungen und Ernennungen
Für langjährigen aktiven Feuerwehrdienst konnte Otto Schober sechs junge Leute auszeichnen, die vor 10 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten sind. Urkunden überreichte Schober an Laura Bronkorsky, Maurice Galle, Moritz Herzner , Sebastian Hüttinger, Martin Kuhn sowie an Maximilian und Simone Löffler. Florian Schütz, verantwortlich für den Atemschutz, wurde für 20-jährigen aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Für die 30-jährige Mitgliedschaft erhielt Jürgen Bittl eine Urkunde.
Veränderungen ergaben sich auch bei der Wartung der Gerätschaften. Die Aufgaben des bisherigen Gerätewarts Fabian Schober übernehmen künftig Michele Eckerlein und Daniel Enderlein.
Satzungsänderung und Feuerwehrjubiläum
Schnell abgehandelt war eine Satzungsänderung die zum einen bezüglich der Gemeinnützigkeit redaktionell den gesetzlichen Erfordernissen angepasst wurde und zum anderen neuerdings die Aufnahme von Kindern ab 10 Jahren zur Feuerwehr ermöglicht. Bis zum Eintritt des 12. Lebensjahres sollen diese dann in einer Kinderfeuerwehr organisiert werden.
Im Jahre 2019 wird die Freiwillige Feuerwehr Pappenheim ihr 150jähriges Jubiläum in einem kleinen Rahmen feiern. Da aber auch dieses eine gewissenhafte Vorbereitung braucht, hat man eine Planungsgruppe gegründet, die in Abstimmung mit der Vorstandschaft dieses Fest planen und vorbereiten soll.
Es tut sich nichts – versemmelt – abgelehnt
Den Punkt Verschiedenes nutzte der Kommandant einmal mehr um auf die Missstände im Feuerwehrhaus anzusprechen. Seit Jahren weise er darauf hin, dass im unbeheizten Feuerwehrhaus die teuren Schutzanzüge feucht vor sich hingammeln und im Laufe der Zeit schimmlig werden. Dadurch laufen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute sogar Gefahr an ihrer Gesundheit Schaden zu erleiden. Vor einem Jahr habe er beantragt wenigstens Heizlüfter aufzustellen, damit die teuren Schutzanzüge nach dem Einsatz wenigsten wieder trocknen können. Aber bis heute habe er nichts mehr von seinem Antrag gehört. Genauso verhalte es sich mit dem Neubau eines Feuerwehrhauses, dessen Planung noch vor einem Jahr angekündigt wurde. „Das Problem ist der Standtort“, wusste Otto Schober zu berichten. Nachdem der Standort in der Bürgermeister-Rukwid-Straße neben der Galluskirche offenbar „versemmelt“ wurde, sehe man derzeit nur noch dem ehemaligen Verbrauchermarkt im Lachgartenweg als möglichen Standort für ein neues Feuerwehrhaus.
Unverständlich ist dem Kommandanten auch, dass eine beantragte Ausstattung des Feuerwehrhauses mit Internetanschluss und W-LAN von der Stadt abgelehnt wurde.