Gauschießen in Pappenheim eröffnet
Im Schützenhaus des Privilegierten Schützengesellschaft 1491 Pappenheim Am Lachgartenweg wurde jetzt das 73. Gauschießen eröffnet. Bei einem Festakt zur Eröffnung des Wettbewerbs gab Schirmherr Dr. Albrecht von und zu Egloffstein den ersten Schuss des Wettbewerbs ab. Martin Lotter aus Langenaltheim gewann mit einem 214Teiler die Eröffnungsscheibe.
Auf eine 525-jährige Vereinsgeschichte kann die Privilegierte Schützengesellschaft 1491 Pappenheim (PSG) in diesem Jahr zurückblicken. Das ist ein Grund zum Feiern. Denn ein Verein über mehr als ein halbes Jahrtausend aktiv und im Zentrum der Gesellschaft zu halten ist eine beeindruckende Leistung. Diese wird von dem Vereinsverantwortlichen auch mit der Ausrichtung des diesjährigen Gauschießens für den Schützengau Weißenburg eindrucksvoll unterstrichen.
Zur Eröffnung des 73. Gauschießens konnte Robert Deffner, der 1. Schützenmeister der PSG die Abordnungen der mehr als 30 Vereine des Schützengaus, allen voran Gauschützenmeister Werner Müller begrüßen.
Am Tisch der Ehrengäste konnte Deffner Schirmherrn Dr. Albrecht Graf von und zu Egloffstein mit Gräfin Desireé, Stadtpfarrer Jürgen Poppe, Landratstellvertreter Peter Krauß und 1. Bürgermeister Uwe Sinn willkommen heißen. Zeugnis einer tiefen Freudschaft lieferte die Abordnung des Patenvereins der Eißendorfer Schützen, die zur Eröffungsfeier eigens aus Hamburg angereist war.
Mit einem Blick in die Historie zitierte der 1. Schützenmeister aus der Gründungsurkunde aus dem Jahre 1491, wonach vier Pappenheimer „ …. nach dem Willen Gottes zum Lob und Ehren der Gottesmutter Maria und des heiligen Sebastian und zu Hilf und Trost unserer Vorfahren und Nachkommen eine Bruderschaft der Armbrust und Büchsenschützen gründen.“ Von den Schießscheiben der damaligen Zeit wusste Robert Deffner zu berichten, dass diese damals Fassböden waren, in deren Mitte ein Nagelkopf das Zentrum und gleichermaßen den Null-Teiler der damaligen Zeit markierte.
Verein schon wesentlich älter
Einen Blick in die Historie tat auch Dr. Albrecht Graf von und zu Egloffstein als Schirmherr des 73. Gauschießens in Pappenheim. Man würde viele Jubiläen feiern, bei denen das gefeierte Alter von der Jahreszahl her nicht zutrifft. So sei es bei der 1200-Jahrfeier der Stadt Pappenheim gewesen, so ist es sicherlich auch bei der Privilegierten Schützengesellschaft 1491 Pappenheim. „Wir können davon ausgehen, dass es für den Bestand der Schützengesellschaft eine wesentlich ältere Geschichte gibt“, stellte Graf Egloffstein fest. Das sei aber nicht dokumentiert. In der Gründungsurkunde sei das Jahr 1491 genannt, was dann zur Startjahr der Laufzeitberechnung für die Jubiläen wurde.
Größten Respekt zollte Graf Egloffstein dem Verein zu seiner langen Geschichte. Nach seiner Einschätzung liege die bis heute erfolgreiche Vereinsarbeit zum einen in dem klug eingesetzten ehrenamtlichen Engagement und der Anpassungsfähigkeit im Laufe der Jahrhunderte.
Wir brauchen ein Ziel
Man braucht ein Ziel im Leben. Diesen Satz stellte Stadtpfarrer Jürgen Poppe in dem Mittelpunkt seines Grußwortes. Erst das Ziel vor Augen mache das Leben lebenswert. Dazu brauche es auch eine Gemeinschaft, die eine Entfaltung des Menschen erst möglich mache. Das gemeinsame Ziel bei den Schützen liege auf der Hand und wie im alltäglichen Leben gehe auch hier mal ein Schuss daneben. Mit einem Segen wünschte Stadtpfarrer Poppe dem 73. Gauschießen einen erfolgreichen und unfallfreien Verlauf.
Als Vereinsmitglieder hatten Landratstellvertreter Peter Krauß und 1. Bürgermeister Uwe Sinn bei ihren Grußworten ein Heimspiel bei der Übermittelung ihrer Glückwünsche. Beide serklärten wie sie eigentlich durch die Eißendorfer Schützen aus Hamburg zum Pappenheimer Schützenverein gekommen seien.
Landrat und Bürgermeister dankten dem Verein für sein gesellschaftliches Engagement und betonten, dass die Stadt Pappenheim stolz sein könne, einen Verein mit solch tiefen historischen Wurzeln in der Stadt zu haben.
Während Peter Krauß regelmäßiger Gast beim Strohschießen ist, hat Bürgermeister Sinn so manchen anderen Wettkampf mit dem 1. Schützenmeister Gerd Moje von den Eißendorfer Schützen aus Hamburg-Harburg ausgetragen. Und zwar hätten diese Wettkämpfe nicht am Tresen des Schießbahn sondern an jenem der Schnapsbar im Bierzelt mit wechselndem Gewinner stattgefunden.
Das griff auch Gerd Moje in seinem Grußwort auf und versprach eine Fortsetzung beim Pappenheimer Volksfest, zu dem Moje die Eißendorfer Schützen mit 60 bis 80 Mann ankündigte.
Eröffnungsscheibe
Die Ehrengäste, die Angehörigen des Schützenmeisteramtes und die Vertreter der Vereine des Schützengaus Weißenburg konnten beim Anschießen ihre Schießkunst beweisen. Eröffnet wurde dieser Wettbewerb vom Schirmherrn.
Gewonnen hat die Eröffnungsscheibe Martin Lotter, Runden Wettkampfleiter von der Germania Langenaltheim mit einem 214 Teiler. Den 2. Platz belegte Ralf Bauer , 2. Gauschützenmeister (243Teiler) und auf Platz 3 konnte sich Bernd Weichselbaum von der Germania Emetzheim platzieren.
Offen für alle Bürger der Stadt
Für das 73. Gauschießen in Pappenheim wünscht sich die Privilegierte Schützengesellschaft 1491 Pappenheim eine rege Beteiligung. Das Schießen ist für alle Schützen des Schützengaus Weißenburg, alle Pappenheimer Ortsvereine, Gruppierungen und alle Bürger der Stadt Pappenheim. Für letztere wird es für den Gewinner eine Bürgerscheibe geben.
Für das Gauschießen in Pappenheim sind bis zum 16. Mai 19 offene Schießtermine eingerichtet. Darüber hinaus werden Vereine und Gruppen ab 10 Personen Sondertermine für das Gauschießen angeboten. Für die Teilnehmer des Gauschießens stellt die Privilegierte Schützengesellschaft 1491 Pappenheim Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro zur Verfügung.
Die Proklamation des Gauschützenkönigs und die Verteilung der Preise sind am Volksfestsonntag, den 24. Juli 2016 geplant. An diesem Tag wird es auch einen Festzug der Vereine des Schützengaus durch die Pappenheimer Altstadt geben.
Den aktuellen Stand des Gauschießens können sie auf der Internetseite der
[PSG Pappenheim verfolgen]