(EHP) Paris, London, Pappenheim – so der letztwöchige Reiseplan von Markus Ferber. Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) hatte den EU-Abgeordneten für einen Gastvortrag in der Reihe “Wozu da die EU?” gewinnen können. Markus Ferber ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments. Seit 2014 ist er dort erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega freute sich, dass er mit Ferber nun auch einen Vertreter dieses Ausschusses begrüßen konnte, noch dazu einen, der auch schon international für seine Aktivitäten geehrt worden war. Markus Ferber hatte sich über die vielfältige EHP-Arbeit im Vorfeld gut informiert und sprach Grzega und seinem Team dafür seine Anerkennung aus. Eine Reihe, bei der jeden Monat mindestens ein Mitglied des Europäischen Parlaments über seine Arbeit berichtet, sei bislang einzigartig, so Ferber. Der EU-Abgeordnete gab dann zunächst einen sehr anschaulichen Überblick über die Geschichte der Bankenkrise. Davon ausgehend erläuterte er seine eigenen wirtschaftspolitischen Aktivitäten. Neue Regelungen des Bankensektors und des übrigen Finanzsektors seien für ihn zentral geworden, beispielsweise die Einführung eines Handelsverbotes mit hochspekulativen ungedeckten Kreditausfallversicherungen. Er kritisierte die undurchsichtigen Bewertungen von Rating-Agenturen und sprach sich außerdem dafür aus, dass soziale Aspekte im europäischen Wirtschaftsmodell wieder eine stärkere Rolle spielen müssten. Beim Thema Griechenlandkrise wünschte er sich, dass man in Griechenland möglichst rasch das Problem der Steuerhinterziehung angehen werde. In der Fragerunde verwies er auf ein in der öffentlichen Diskussion noch viel zu wenig beachtetes Thema, nämlich die “Bitcoins” genannte digitale Währungseinheit, mit der bisher weitgehend unkontrolliert und wissenschaftlich unbeobachtet Handel über das Internet betrieben werde. Gegen Ende gab es noch einige emotionale Beiträge von Gästen zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP. Ferber entgegnete, dass man als EU-Parlamentarier die Sorgen und Interessen der EU-Bürger sehr gut kenne und auch die Schwächen des nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA berücksichtigen werde. Zum Schluss gab es kräftigen Applaus für Markus Ferber, der fast eine Stunde länger als geplant geblieben war, um mit dem interessierten Publikum zu diskutieren.
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