Erste Kirchweih im Gemeinschaftshaus

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(Erwin Knoll) Vor Kurzem trafen sich DIE OSTERDORFER, so nennt sich der Zusammenschluss aller Vereine Osterdorfs, um ihre Kirchweih zu organisieren. Braumeister Wilhelm Wurm und Festwirt Ernst Kraft, der für das leibliche Wohl sorgt, waren bei der Besprechung natürlich dabei. In der 13 x 16 m großen Festhalle stellten sich alle zum Gruppenfoto.

Die Osterdorfer feiern heuer ihre traditionelle Kirchweih am 2. Sonntag im September zum ersten Mal in ihrem Gemeinschaftshaus. Dieses Ziel hatte der Vorsitzende des Dachvereins Walter Otters zu Beginn der Bauarbeiten ausgegeben. Dass das Haus noch nicht fertig ist und man im Rohbau feiern wird, wusste man. 150904_luftbild-osterdorfDass das ambitionierte Ziel erreicht werden konnte ist allein den freiwilligen Helfern geschuldet, die seit dem 7. Februar ca. 4000 Stunden Arbeitsleistung in das Projekt gesteckt haben. 86.000 € an Material sind schon verbaut. Besonders erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass die Arbeiter „bekocht“ werden. Viele Osterdorferinnen sind dem Aufruf von Gerlinde Otters gefolgt und bereiten jeden Samstag eine deftige Mahlzeit zu. Am Mittwoch und Donnerstag vor Beginn der Feierlichkeiten werden noch die Fenster geliefert und gesetzt. Auch bei schlechtem Wetter sind die Besucher gut geschützt und falls nötig kann der Saal auch beheizt werden.

Osterdorf, dessen Name nichts mit Ostern zu tun hat, sondern daher rührt, dass das Grafendorf im 13. Jahrhundert östlich von Treuchtlingen, dem damaligen Stammsitz der Pappenheimer Reichserbmarschälle, als Rodungsdorf angelegt worden ist, freut sich auf viele Gäste.

Am Freitag, 11. September beginnt der Festbetrieb ab 11:00 Uhr mit der Schlachtschüssel. Am Abend stehen dann Steinheben und Maßkrugstemmen auf dem Programm. Attraktive Preise warten auf die Sieger.

Samstagnachmittag ab 14:00 Uhr ist Fußball angesagt. Zuerst treten die Frauen gegen das Leder und im Anschluss die Männer. Wobei immer die Ledigen gegen die „Erledigten“ spielen. Ab 17:00 Uhr öffnet dann wieder die Festhalle.

150904_rohbau-osterdorfAm 15. Sonntag nach Trinitatis, 13. September um 09:00 Uhr lädt „Bergpfarrer“ Stefan Schleicher in die Dorfkirche, St. Erhart, zum Kirchweihgottesdienst. Der Heiligen Erhard, ein Ire, dem das Kirchlein geweiht ist, verkündete im 7. Jahrhundert das Evangelium in Bayern und war Bischof von Regensburg. Osterdorf ist Teil des 2. Pfarrsprengels der evangelischen Pfarrgemeinde Pappenheim, der sogenannten Bergpfarrei, zu der auch noch Teile des Stadtgebietes, Übermatzhofen, Zimmern und Niederpappenheim gehören.

Danach öffnet die Festhalle wieder zum Frühschoppen. Sonntag ist Familientag, wo sich Verwandte und Bekannte treffen und ihre Besuche angekündigt haben, daher stehen keine offiziellen Aktivitäten auf dem Programm.

Weiter geht’s am Montag um 10:00 Uhr mit dem Presssackkarteln. Seit den 60er Jahren treffen sich die Osterdorfer zu diesem Spektakel, bei dem wirklich jeder mitmachen kann. Die Regeln sind einfach. Jede Teilnehmerin, seit ein paar Jahren werden das immer mehr, und jeder Teilnehmer, bekommen eine Startnummer. In ein Päckchen Karten, der Anzahl der Teilnehmer entsprechend, werden 6 Asse gemischt, die Karten werden aufgeworfen und jeder den eine Ass trifft, bekommt diese auf seinem Konto gutgeschrieben. Wer als erster 6 Asse auf sich vereint, ist der Presssackkönig, der 2. der Vizekönig. Sie bekommen die vom Festwirt gespendeten Presssäcke überreicht. Das Startgeld wird in Bier umgerechnet und zusammen mit der Bierspende des Brauers und des Festwirts fröhlich verzecht.

Nachmittags stehen noch die Kinderbelustigung und das Kirchweihfotoquiz an, wo Altes mit Neuem verglichen und zugeordnet werden muss.

Nachdem der Kirchweihbär durchs Dorf getrieben ist, lässt man die Kirchweih langsam ausklingen.

Als Schausteller konnte die Familie Nagler mit ihrer kleinen Eisenbahn gewonnen werden, die auf dem Platz zwischen dem alten Schulhaus und der Kirche aufgebaut wird.

DIE OSTERDORFER laden alle ein mitzufeiern und die Gelegenheit wahrzunehmen den Neubau des Gemeinschafthauses zu besichtigen.

Fotos: „Die Osterdorfer“
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