Eröffnung des Gedenkjahres für Sophie Hoechstetter

Die Veranstaltungen zum Gedenkjahr von Sophie Hoechstetter starten genau an ihrem Todestag, an dem sie 1943 vor 80 Jahren starb. Exakt an diesem Jahrestag, am 4. April 2023 startet die Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellungseröffnung und einem Festvortrag im Europäischen Haus – Deisingerstraße 1 in Pappenheim.

Im seinem Ausstellungsfenster in der Arkade an der Stadtvogteigasse präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. eine Ausstellung mit Bildern, Büchern und Zeitdokumenten zum Leben von Sophie Hoechstetter.

Den anschließenden Festvortrag hält Dorothee Bucka, die sich als studierte Theologin mit dem schwierigen Gegenstand der Sozialisation, dem Hineinwachsen in die Gesellschaft und den damit verbundenen inneren und äußeren Einflüssen, intensiv befasst hat.
Gerade an der Person Sophie Hoechstetters kann sie dieses Spannungsfeld, das ständig Veränderungen unterworfen ist, vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik nachzeichnen, vom Leben zwischen der kleinstädtischen Welt und dem pulsierenden Berlin der 1920-er Jahre.
Mit ihrem Vortrag „Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung“ führt sie die Besucher genau in diese Debatten hinein, die vor hundert Jahren wie heute noch aktuell sind.
Nur damals, vor und nach dem Ersten Weltkrieg, bedeutete das für eine Frau wie Sophie Hoechstetter ein großes Maß an Konfliktbereitschaft. Bei ihr und ihren Lebenspartnerinnen wird Dorothee Bucka diese gesellschaftlichen Konfrontationen und ständigen Veränderungen im persönlichen, politischen und beruflichen Umfeld in dieser Zeit beleuchten.
Buckas Fazit: Zukunft braucht Herkunft, gesellschaftliche Veränderungen brauchen Erdung, Chancengleichheit und Gleichberechtigung müssen gelebt werden und dürfen sich nicht nur in den Metropolen abspielen.
Nach dem Vortrag wird Uwe Graf Ausschnitte aus dem reichhaltigen Werk Sophie Hoechstetters lesen, um daraus deren Denkweise und Lebenseinstellung noch einmal „am Original“ nachvollziehen zu können.

Dienstag, 4. April 2023, Europäisches Haus Pappenheim,
arrierefreier Zugang über die Arkade an der Stadtvogteigasse

18:00 Uhr Eröffnung des Gedenkjahrs Sophie Hoechstetter im EHP, danach Präsentation der Ausstellung im Arkadenfester des Heimat- und Geschichtsvereins.

19:00 Uhr Festvortrag im EHP von Dorothee Bucka:
Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung.
Die Veranstaltungen sind frei zugänglich, Spenden für die beiden beteiligten Vereine unterstützen deren weitere Kulturarbeit.

 

Weitere Veranstaltungen im Gedenkjahr sind:

Sonntag 23. April 14:30 Uhr, Hoechstetter Apotheke, Deisingerstraße 26
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Gang durch Pappenheim zu verschiedenen Lebensstationen
Geburtshaus, Hoechstetterweg, Friedhof.
Dazu Lesungen und Kurzvorträge,
Festes Schuhwerk empfohlen.

Freitag 26. Mai 20:00 Uhr, Europäisches Haus Pappenheim, Marktplatz 2
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Almut Binkert: Biografischer Vortrag,
Lesung Uwe Graf.

Für alle Veranstaltungen wird ist der Eintritt frei.
Über Spenden freuen sich die beteiligten Vereine.