Erneuerbare Energie gehört in die Hand der kleinen Leute
Josef Göppel der CSU Umweltexperte im Deutschen Bundestag hat auf höchster Ebene am EEG 2014 mitgearbeitet. Im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) hat der Bundestagsabgeordnete kürzlich in klaren Worten einem interessierten Publikum die Zusammenhänge der Energiewende in Deutschland und Europa eindrucksvoll erklärt. Dabei wurde auch deutlich, weshalb Göppel letztlich gegen das EEG 2014 gestimmt hat.
Bürger aus einer weiten Region fanden sich jüngst im Europäischen Haus zu einem Vortrag des Bundestagsabgeordneten Josef Göppel ein. Der gelernte Diplom-Forstingenieur Josef Göppel begeisterte mit einem interessanten Vortrag über die Rolle von Region, Staat und EU beim Thema Klimawandel und Energiewende.
Schon in seiner Einleitung präsentierte EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega den Umweltexperten im Deutschen Bundestag, Josef Göppel als jemanden, der gegen Energieversorgung als reine Börsenware eintritt. Grzega erinnerte auch daran, dass gemäß Bayerischer Verfassung die Energieversorgung eigentlich überhaupt nicht in die Hand von Privatunternehmen gehöre. So war auch in Göppels Vortrag die “Geschäftemacherei” mit der Energieversorgung einer der zentralen Punkte.
Der der sehr engagierte Bundestagsabgeordnete sprach sich vehement für einen regionalen Handel mit erneuerbaren Energien aus. Regionale erneuerbare Energien seien zwar mit hohen Anfangskosten verbunden. Dafür gebe es keine Abhängigkeiten von Brennstoffkosten und Brennstoffknappheiten, unkalkulierbaren Risiken auch in Krisengebieten und großen Stromkonzernen.
Als positives Beispiel nannte Josef Göppel das ländliche Umland von Nürnberg, wo Strom aus Sonne, Wind und Biomasse gebündelt und über bestehende Speicher den Ballungsraum verlässlich und kostensparend versorgt. Wie in der Landwirtschaft gebe es die Möglichkeit, Strom zunächst für den Eigenbedarf zu verbrauchen, dann ähnlich einem Hofladen über eine eigene Leitung zu vermarkten. Die dritte Variante sei, wie bei einem Wochenmarkt regional zu liefern und erst an letzter Stelle stehe in den Vorstellungen des CSU-Politikers, den Strom an der Strombörse anzubieten.
Göppel erklärte eine Süd-Ost-Stromtrasse von Mecklenburg-Vorpommern nach Landshut aus Energieversorgungssicht für nicht notwendig. Ferner kritisierte er, dass die EU versäumt hätte, mit der Verbesserung von Technologien den Handel mit Verschmutzungsrechte einzuschränken. Auch mit einigen Mythen räumte Göppel auf. So liegen die Strompreise beispielsweise entgegen der weitverbreiteten Meinung in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt. Und für einen typischen 3-Personen-Haushalt seien die Kraftstoff- und Heizöl-Kosten in Deutschland immer noch größer als die Kosten für die elektrische Energie.
Durch die geringen Risiken und Folgekosten sei Ökostrom außerdem günstiger als Atomenergie und fossile Energie. Eine direkte oder indirekte Subventionierung der Atomenergie und der fossilen Energie dürfe es nach Auffassung Göppels nicht mehr geben.
„Die erneuerbaren Energien gehören in die Hand von kleinen Leuten“ unterstrich Göppel. Eigentümer des Stroms müssen die Bürger und mittelständischen Unternehmer sein, und nicht die Konzerne als Eigner der Großkraftwerke.
Bei seinem Vortrag verstand es Göppel, die komplexe und komplizierte Thematik für jedermann verständlich darzustellen. Den interessierten Zuhörern unter denen übrigens auch einige Stadträte waren, erklärte Josef Göppel auch noch einmal, warum er als einer, der am EEG 2014 in der oberster Instanz mitgearbeitet hat letztlich gegen die Verabschiedung gestimmt hat. Dabei ging es dem Bundespolitiker darum, dass bei der Energiewende anonyme Großinvestoren begünstigt und die Bürgerbeteiligung an der Energiewende zurückgedrängt werde.
[unsren Artikel mit der Erklärung von Josef Göppel finden Sie hier … ]
http://www.pappenheim-aktuell.info/index.php?option=com_content&task=view&id=3209&Itemid=159
Das Thema und die sehr transparente Darstellung im Vortrag, regte zu zahlreichen Beiträgen und Fragen aus dem Publikum an. Dabei erwies sich Josef Göppel als aufmerksamer Zuhörer, der die Fragen aus dem Publikum letztlich auch kompetent und zielsicher beantwortete. Die vom EHP-Leiter eingeplanten 90 Minuten waren wie im Fluge vergangen und Professor Dr. Joachim Grzega konnte einige Fragen gar nicht mehr zulassen. Er bedankte sich abschließend bei Josef Göppel mit einem kleinen Präsent.
Da die abschließende Aufarbeitung der Fragen und Beiträge aus dem Publikum im EHP nicht möglich waren diskutierte Josef Göppel noch lange nach Ende der Veranstaltung mit interessierten Besuchern seiner Veranstaltung auf dem Pappenheimer Marktplatz weiter.