Ein Wagen für Waldentdecker
Pappenheim – Einen Wagen voller Gerätschaften für Waldentdecker jeden Alters hat jetzt die Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg e.V. (FBG) in Pappenheim vorgestellt. Der Wagen ist die Basis des innovativen Projekts „Waldhüpfer“, der Spaß, Abwechslung und interessante Informationen über den Wald vermitteln soll. In einem Auswahlverfahren wurde das Pappenheimer „Waldhüpfer“-Projekt vom Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten als eines von bayernweit 17 Projekten als besonders förderungswürdig eingestuft.
„Waldhüpfer“ steht auf den großen Plakaten, die an einem Wagen angebracht sind, der im Herbstwald mitten auf dem Osterdorfer Kirchenweg steht. Der Anhänger, der problemlos von einem Pkw gezogen werden kann, ist eines von 17 Projekten, das im bayernweiten Wettbewerb um regionale Waldattraktionen mit 80 Prozent gefördert wird. Idee, Planung und Ausführung des Waldhüpfer-Projektes wurde von der FBG Pappenheim-Weißenburg auf die Beine gestellt.
Die Ausstattung des Wagens reicht von einfachen Gerätschaften bis zu modernster Medientechnik, die durch neuartige und innovative Formen der Wissensvermittlung den Wald in einer besonderen Weise erlebbar machen sollen.
Und das ist den Projektentwicklern bestens gelungen, wie sich bei der Vorstellung des „Waldhüpfers“ zeigte, zu der Eckhard Freist als 1. Vorsitzender der FBG eingeladen hatte. Zunächst galt sein Dank und Gruß Desiré Gräfin von und zu Egloffstein, die als Vertreterin der Waldbesitzerin der Veranstaltung zugestimmt und auch den Parkplatz für den Friedwald zur Verfügung gestellt hatte.
Als tragendes Mitglied der FBG begrüßte Eckhard Freist Carl Fürst von Wrede mit Sohn Carl Christian Fürst von Wrede und dessen Gattin Katalin Fürstin von Wrede. Dabei zeigte sich Freist überzeugt, dass der „Waldhüpfer“ bei den vielen interessanten Aktivitäten des Fürstenhauses immer wieder zum Einsatz kommen wird. Von der Politik wurden Landratstellverteter Robert Westphal und Pappenheims 1. Bürgermeister Uwe Sinn begrüßt. Für die Projektunterstützung dankte Freist Forstdirektor Jürgen Stemmer, vom Amt Ernährung Landwirtschaft und Forsten. Der Geschäftsführer des Bayerischen Waldbesitzerverbandes Hans Ludwig Körner war aus München gekommen und als Vertreter der privaten Forstwirtschaft wurde Alfred Maderer, 2. Vorstand der FBG Franken Süd begrüßt.
Unter den Ehrengästen waren auch Jürgen Schweininger, 1. Vorsitzender der Jägervereinigung Weißenburg und Marc Schmidtkonz ,1. Vorsitzender der Jagd-Angliederungsgenossenschaft Pappenheim.
„Für das gesamte Team ist heute ein toller Tag“, stellte der Eckard Freist fest. Schon seit Jahren habe man bei der FBG Pappenheim-Weißenburg die Idee eines Waldwagens diskutiert. Da kam es sehr gelegen, dass das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Sommer 2017 einen Wettbewerb zum Thema „Regionale Waldattraktionen“ ausschrieb. Mit den Forstleuten wurde eine Projektgruppe errichtet, der Jenifer Plabst, Anne-Dore Chomiak, Bernhard Leidl und Pappenheims Revierförster Roland Ott angehören. Unterstützt wurde das Team vom Büroteam der Pappenheimer FBG. Nach einer intensiven Entwicklungsarbeit konnte man sich schließlich im Januar 2018 über den Förderbescheid freuen, der allerdings die sportliche Aufgabe beinhaltete, das Projekt bis zum 31.10. 2018 fertigzustellen.
Als „etwas Wunderbares für den Landkreis“ lobte Landratsstellvertreter Robert Westphal in seinem Grußwort das waldpädagogische Projekt der LBG Pappenheim-Weißenburg. Schon seit Jahren ist der Landkreis bestrebt, die Schönheiten und Besonderheiten unserer Region ins Bild zu setzen und dem Nächsten nahe zu bringen. Der Waldhüpfer sei ein Projekt, bei dem dies in eindrucksvoller Weise gelungen sei. Viele Projekte blieben leider im Stadium der Ideen stecken, meinte Robert Westphal. Deshalb sei das Besondere am heutigen Projekt auch die tatsächliche Umsetzung, worüber er sich ganz besonders freue.
Auch Bürgermeister Sinn lobte das Projekt als wichtiges Konzept, Kindern und Erwachsenen die Natur nahe zu bringen und beglückwünschte die Arbeitsgruppe zu ihrem Erfolg. Nachdem er das Projekt theoretisch bestens kenne, sei er jetzt auf die praktische Umsetzung gespannt.
Und darauf musste er gar nicht langen warten. Denn an drei vorbereiteten Stationen wurden den Gästen vorgeführt was der „Waldhüpfers“ alle hat und alles kann.
Da gab es einen Erdspieß zur Entnahme von Bodenproben, einen Kasten mit Entdeckerwerkzeugen, wobei es die Becherlupen den Kindern es ganz besonders angetan hatten. Erweitert wird das Entdeckersortiment noch um eine Endoskop Kamera, mit der man dann auch Spechthöhlen und Mauslöcher von innen besichtigen kann.
„Bewegung im Wald“ war das Thema einer weiteren Station. Hier konnte man über eine gesicherte Slackline balancieren, auf Kletterelementen Bäume ersteigen und einen sensiblen Bewegungsablauf an einem aufgebauten Spinnennetz trainieren.
Größtes Interesse erweckte allseits die Drohne, die gleich mit zwei Kameras ausgestattet werden kann. Eine normale Kamera mit Videofunktion kann angebracht werden und dazu noch eine Wärmebildkamera, mit der man nach Wild in Wiesen vor dem Mähen und nach Wildschweinen im Mais suchen kann. Übertragen werden die Bilder der Kamera live auf einen Großmonitor. Foto und Videokamera lassen sich bei der Beobachtung der Baumwipfel bestens einsetzen, etwa um Baumschäden festzustellen oder den Unterschied zwischen Tanne- und Fichtenzapfen vor Ort zu zeigen.
Damit die teuren Gerätschaften auch sicher bedient werden, mussten die Piloten der Drohnen eine besondere Ausbildung hinter sich bringen. Aus der Hand von Hans Ludwig Körner dem Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes konnten Eckhard und Janik Freist, Benedikt Krug und Christian Schlund die entsprechenden Zertifikate entgegennehmen.
Mit einer Spende über 400 Euro überraschte Marc Schmidtkonz, der 1. Vorsitzender der Jagd-Angliederungsgenossenschaft Pappenheim das Projektteam. Es sei aus Sicht der Jägerschaft wichtig, den Menschen Wild und Wald näher zu bringen. Das sei mit dem „Waldhüpfer“ bestens gelungen, meinte Schmidtkonz und lobte das Engagement des Projektteams, das seine Aktivitäten neben dem intensiven Tagesgeschäft geleistet habe.
Der „Waldhüpfer“ wird bei Kosten von rund 70.000 Euro im Rahmen des Staatlichen Förderprogramms vom Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten mit 80 Prozent unterstützt. Durch seine leichte Beweglichkeit ist der „Waldhüpfer“ räumlich sehr flexibel und kann in der gesamte Region insbesondere bei Schulen und Kindergärten aber auch Vereinen und sonstigen Gruppen zum Einsatz kommen. Über die Einsatzmöglichkeiten berät Sie die Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg unter Telefon Nr. 09143-6660 sehr gerne.