Ein starker Partner an der Seite der Waldbesitzer
Die Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg e.V. (FBG) besteht in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert. Anlässlich dieses runden Geburtstags gab es im Ahnensaal auf der Burg Pappenheim einen Festakt mit rund 100 geladenen Gästen. Bei den zahlreichen Grußworten kam mehrfach zur Sprache, dass die FBG Zukunftssicher aufgestellt und ein starker Partner an der Seite der Waldbesitzer ist, um dem kränkelnden Wald zu helfen. Eckart Freist erhielt das silbernen Ehrenzeichen des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und für langjährige Mitarbeit wurden Anne-Dore Chomiak, Angela Winter und Anke Lehner geehrt.
Es war eine beeindruckende Geburtstagsfeier im Ahnensaal auf der Pappenheimer Burg. Schon die die vielen Ehrengäste aus Politik und Forstwirtschaft machten deutlich, dass die FBG, die von Eckart Freist als 1. Vorsitzenden geführt wird, in eine tragfähige Gemeinschaft eingebunden ist.
So begrüßte Freist an erster Stelle den Hausherrn Dr. Albrecht Graf von und zu Egloffstein, der zusammen mit seiner Tochter Désirée Gräfin von und zu Egloffstein der Verwalterin der Grafschaft Pappenheim gekommen war.
Auch Fürst Carl von Wrede war mit seinem Sohn Carl-Christian von Wrede nach Pappenheim gekommen und wurde stellvertretend für alle in der FBG zusammengeschlossen Waldbesitzer begrüßt.
Aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten wurde der Leitende Ministerialrat Urban Treutlein begrüßt und aus dem Landtag MdL Manuel Westphal, der an der Seite seines Vaters, des Landratstellvertreters Robert Westphal gekommen war. Zu den Ehrengästen aus der Politik gehörten auch Pappenheims 1. Bürgermeister Uwe Sinn und viele Pappenheimer Stadträtinnen und Stadträte. Begrüßt wurde auch LLD Hans Walter, der Leiter des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten und Forstbeamte, die mit der FBG eng zusammenarbeiten.
Für die forstlichen Verbände begrüßte Eckart Freist Josef Ziegler, den Präsident des Verbandes Bayerischer Waldbesitzer und von der FBG Franken Süd den 1. Vorsitzenden Alfred Maderer. Auch die Vertreter der Jägervereinigung Weißenburg und der Jagdgenossenschaft Pappenheim fanden sich unter den Ehrengästen.
Die Jagdhornbläser Weißenburg unter der Leitung von Hans Huber trugen zu einer stilgerechten musikalischen Umrahmung der Geburtstagsfeier bei.
Aus der Taufe gehoben wurde die FBG am 27.05.1969 im damaligen Pappenheimer Hotel Krone. Sieben Waldbesitzer, unter ihnen die fürstliche Verwaltung in Ellingen, die gräfliche Verwaltung in Pappenheim, die Städte Pappenheim und Weißenburg gründeten damals die „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung forstlicher Gemeinschaftsaufgaben e.V.“ unter dem 1. Vorsitzenden Cornelius Huschik.
Durch den unverkäuflichen Schadholzanfall im Jahr 1990, nach den Stürmen Wibke und Vivien legte die FBG am jetzigen Brombachsee ein Nasslager für die Holzstämme an und baute damit den Grundstein zu einer gemeinsamen Holzvermarktung in der FBG auf. Dabei erreichte die jährliche Verkaufsmenge in einem Einzelfall 80.000 Festmeter und liegt heute bei 35.000 bis 50.000 Festmeter.
Eckart Freist übernahm dann mit dem Jahr 2007 den 1. Vorsitz und die Geschäftsführung in der FBG.
Unter seiner Federführung wurde die Durchforstung forciert und im Jahre 2010 der Energiehof Ellingen gegründet, der es ermöglicht auch das Schwachholz der Waldbesitzer zu vermarkten. Auch an der praktischen Umsetzung des Friedwaldbetriebes der Pappenheimer Fels arbeitet die FBG mit. Unter dem Vorsitz von Eckart Freist wurden viele forstlich ausgerichtete Aktionen auf den Weg gebracht. Zuletzt im Oktober 2018, als mit dem „Waldhüpfer,“ ein Wagen voller Werkzeug für kleine und große Waldentdecker vorgestellt wurde .(Wir haben berichtet). Die FBG betreut heute 6.600 ha Waldfläche und hat 270 Mitglieder und ist auch Ansprechpartner und Helfer für kleinere Waldbesitzer.
Die fabelhafte Leistungen der FBG unter der Leitung von Eckart Freist lobte insbesondere Graf Egloffstein, der betonte, dass Eckart Freist die FBG ausgebaut und zu dem gemacht habe was sie heute ist, nämlich eine Einrichtung an der Seite der Waldbesitzer, die für die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft steht.
Allerdings legte der Graf neben seinem Lob auch an manchen Stellen den Finger tief in die Wunde.
Jetzt erst, nachdem es die Forstwirtschaft schon 300 Jahre gibt, habe die Politik die Bedeutung des Waldes entdeckt. Da sei es nur bedingt tröstlich, dass man nach dem Wahn von Beton, Stahl und Glas nun wieder vermehrt Holz als Baustoff entdeckt hat.
Es gab Zeiten, in denen war Grönland Weideland des Landes Dänemark greift Graf Egloffstein bei seinen Gedanken zum Thema Klimawandel weit in die Vergangenheit zurück. Er machte deutlich, dass die Wirkung des menschlichen Handelns auf das Weltklima katastrophale Auswirkungen hat. Darüber hinaus verschärften ungeeignete Maßnahmen die Situation, was von den Medien als unbequeme Wahrheiten permanent unterdrückt werde. Auch die Wissenschaft erfahre in Sachen Klimawandel zu wenig Unterstützung.
Um den Klimawandel aufzuhalten müssen alle Einschnitte in Kauf nehmen, jeder müsse seinen Beitrag leisten und der Wald hat dabei eine herausragende Funktion. Damit sprach Graf Egloffstein die Studie der TU Zürich an, die aussagt, dass eine globale Aufforstung dem Klimawandel entgegenwirken kann. Auch hier könnten die Aufrufe der Medien deutlich bemerkbarer sein, monierte der Graf.
1. Bürgermeister Uwe Sinn überbrachte die Geburtstagsgrüße und Glückwünsche der Stadt Pappenheim, die mit 1050 Hektar Wald einer der größeren Mitglieder der FBG sei.
Die FBG habe durch den Zusammenschluss der Forstbetriebe eine Größe erlangt, die im Konzert der vielen Mitbewerber wahrgenommen wird.
Mdl Manuel Westphal betonte die Wichtigkeit des Waldes für nachwachsende Rohstoffe und wusste, dass jeder 4. Haushalt in Deutschland Holz als Brennstoff im Haushalt verwendet. Auch unterstrich er die Bedeutung von Zusammenschlüssen bei der Holzwirtschaft.
In den vergangenen 70 Jahren stand nach den Feststellungen von Landratstellvertreter Robert Westphal der Ackerbau im Vordergrund und der Wald spielte kaum eine Rolle. Bei der jungen Generation allerdings trete der Wald mehr und mehr in den Mittelpunkt. Aber diese Erhöhung der Wertigkeit des Waldes kann dauerhaft nur mit Unterstützung von kompetenten Ansprechpartnern funktionieren.
Die FBG Pappenheim-Weißenburg hat keine Alterserscheinungen – für die Bäume im Wald trifft das leider nicht zu konstatierte Josef Ziegler, der Präsident des Verbandes Bayerischer Waldbesitzer.
Angesichts der vielen Schadensereignisse stellte Ziegler ein düsteres Szenario für den Wald dar und sprach aktuell von einem Krisenjahr für den Wald. Wir brauchen Zusammenschlüsse um die strukturellen Nachteile für die Waldbesitzer zu lindern, meinte Ziegler und lobte hier, dass das „Geburtstagskind FBG“ für die Zukunft gut aufgestellt sei.
Urban Treutlein, Leitender Ministerialrat Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten stellt in seiner abschießenden Festrede heraus, dass der Klimawandel kein Problem für den Wald sondern für den Menschen sei.
Für ihre Entscheidungen benötige die Politik neben der Darstellung der Probleme auch Vorschläge für Lösungsansätze. Es braucht Gemeinsamkeit, um zu tun was vor Ort nötig ist und sich gegenseitig Mut zu machen.
Denn eines ist klar, meinte Treutlein, dieser Wandel ist nicht nur ein zukünftiges Geschehen, sondern vollzieht sich tatsächlich bereits heute. Die Probleme der Waldwirtschaft müsse man an alle Menschen herantragen und es müsse ins Bewusstsein gelangen, dass diese Probleme die Probleme der Menschen sind. Die Energie der Gesellschaft müsse man für die Wälder nutzen, wie es beim „Volksbegehren Artenvielfalt“ gemacht worden ist.
Ehre wem Ehre gebührt
Für seine großen Verdienste um die FBG erhielt der 1. Vorsitzende Eckart Freist von Josef Ziegler, das silberne Ehrenzeichen des Verbandes bayerischer Waldbesitzer ans Revers geheftet. Und von der Forstbetriebsgemeinschaft selbst erhielt er einen Reisegutschein für sich und seine Frau Anette.
Eckart Freist als Geschäftsführer und 1. Vorsitzender der FBG bedankte sich bei Revier- und Friedwaldförsterin Anne-Dore Chomiak für ihr 10-jähriges Engagement bei der FBG.
Angela Winter führt seit 15 Jahren die Holzbuchhaltung bei der FBG und seit 16 Jahren ist Anke Lehner als Buchhalterin tätig. Für ihr großes Engagement erhielten die Damen eine Urkunde, einen Blumenstrauß, sowie einen kulinarischen Gutschein für das Fürst Carl Bräustüberl in Ellingen.
Auch der kürzlich in den Ruhestand getretene Forstoberamtsrat Hubert Geier erhielt von Eckart Freist für die langjährige gute Zusammenarbeit ein kulinarisches Geschenk.
Nach dem Ende der zahlreichen Grußworte und fachlichen Erörterungen gab es für alle Teilnehmer im Ahnensaal der Burg Pappenheim einen Stehempfang mit Speisen und Getränken, bei dem es auch zu angeregten Gesprächen kam.