Eichwiesensteg in Pappenheim der Bestimmung übergeben
Mit einer Feier hat die Stadt Pappenheim den Eichwiesensteg, der über die Altmühl in Pappenheims Westen führt, seiner Bestimmung übergeben. Nach einer mehr als achtjährigen Sperrung des Fußgängersteges hat Bürgermeister Florian Gallus die Vollendung des Bauwerks als einen Brückenschlag mit symbolischer Strahlkraft bezeichnet.
„Was lange währt, wird endlich gut“, zeigte sich Bürgermeister Florian Gallus hoch erfreut bei seiner Rede zur Feier für die Eröffnung des neuen Eichwiesensteges in Pappenheim.
Und dazu hatte er allen Grund. Der mehr als 100 Jahre alte Steg über die Altmühl verbindet Niederpappenheim, die Bahnhofstraße und das Gebiet Am Hals auf der einen und den Bereich der Bürgermeister-Rukwid-Straße und den Campingplatz aus der anderen Seite.
Viele Altmühl Hochwasser und der Zahn der Zeit haben an den Fundamenten und der Stahlkonstruktion des Steges genagt, sodass er im Februar 2015 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste.
Zunächst sah alles nach einer schnellen Lösung aus, denn schon im Juni des gleichen Jahres beschloss der Stadtrat die Neuerrichtung einer Fußgängerbrücke an gleicher Stelle.
Für eine barrierefreie Hängebrücke, mit einer Breite von 2 bis 3 Metern und ein acht Meter hoher Pylon hat der Stadtrat im März 2016 den Planungsauftrag vergeben. Zugleich sollten Fördermittel und die erforderlichen wasserrechtlichen Genehmigungen beantragt, sowie die Zustimmung der betroffenen Grundstücks- und Gewässereigentümer eingeholt werden. Die Kosten waren damals mit 430.000 € veranschlagt.
Seitdem war es fünf Jahre lang still geworden um den Eichwiesensteg. Er kam zwar in den Bürgerversammlungen immer wieder zur Sprache, aber außer dem Entfernen der Holzstufen zum Steg waren keine Aktivitäten bemerkbar.
Als dann im Dezember 2021der neue Stadtrat den Eichwiesensteg wieder zu beraten hatte, ging alles recht zügig weiter. Ein neuer Planungsauftrag wurde für die Sanierung des bisherigen Steges erteilt und dieser sollte „wieder mit Treppen oder barrierefrei mit 2 Rampen erfolgen“, hieß es damals im Beschlusstext.
Im Juli 2022 waren dann die Würfel für die Sanierung des Steges gefallen und es erfolgt die Bauvergabe an die Firma Schmidt und Sohn GmbH aus Markt Berolzheim zu einem Angebotspreis von rund 260.000 Euro.
Allerdings intervenierte Anette Pappler bei der Stadtratssitzung für die SPD-Stadtratsfraktion und konnte erreichen, dass zwei Monate später vom Stadtrat beschlossen wurde, dass der Zugang zum Steg auch von der Eichwiese her anstatt mit einer Treppe mit einer Rampe ausgestattet wird.
Nach dem Abheben des gesamten Brückenbauwerks Mitte Dezember 2022 ging es rasch voran. Schon nach drei Monaten konnten die überirdischen, gut zwei Meter hohen Fundamente betoniert werden und Ende Juni 2023wurde der frisch sanierte Steg auf die Fundamente gehoben.
Nach dem Verlegen der Versorgungsleitungen, der Montage der Rampen, dem Aufbringen des Bretterbelages und den abschießenden Anschluss- und Erdarbeiten konnte Bürgermeister Florian Gallus zusammen mit dem Projektleiter Nicolai Günther vom Städtischen Bauamt das rote Band für den Eichwiesensteg durchschneiden.
Die Sanierung sei für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber auch eine lohnende Aufgabe gewesen, betonte Pappenheims Bürgermeister Gallus.
So dankte er an erster Stelle der gräflichen Familie, die als Gewässereigentümer das Einverständnis zur Sanierung gegeben habe. Für die Nutzungserlaubnis der Nachbargrundstücke bedankte sich Gallus bei den Familien Pfahler und Wufka aus Göhren. Sein Dank ging auch an Heinrich Herzner, der für die Zuwegung einen Flächenanteil abgetreten hatte.
Wesentlichen Anteil an der Sanierung hatte Hartmut Hildebrand, vom gleichnamigen Statik- und Ingenieurbüro in Pappenheim.
Florian Gallus dankte auch den Firmen Schmidt & Sohn aus Markt Berolzheim für die Erd- und Fundamentarbeiten, sowie der Stahlbaufirma Ernst König, Bubenheim, dem Malerbetrieb Lautner aus Weißenburg für die Maler- und Lackierarbeitern. Sein besonderer Dank galt auch dem Städtischen Bauhof, dessen Mitarbeiter den Belag montiert haben und auch mit sonstigen Arbeiten stets hilfreich zur Seite standen.
Der Eichwiesensteg sei für Pappenheim physisch und symbolisch eine wichtige Verbindung, betonte Bürgermeister Gallus. Der Steg schließe zum einen wieder die Lücke in dem seit Generationen bekannten und beliebten Rundweg.
Der Bürgeremister erkennt in der sanierten Fußgängerbrücke geradezu eine symbolische Strahlkraft, „weil sie uns daran erinnert, dass wir, unabhängig von den Interessen, die uns manchmal trennen mögen, immer in der Lage sein sollten, eine Brücke zu bauen, um zusammenzukommen“. Um den Eichwiesensteg sanieren zu können, musste nach Gallus´ Ausführungen diese Symbolische Brücke zuerst im Stadtrat errichtet werden. Nur durch Kompromissbereitschaft und Zurückstecken der eigenen Meinung war es möglich zum Wohle der Allgemeinheit die Sanierung der Brücke auf den Weg zu bringen, betonte er. „Somit steht der Eichwiesensteg für mich ab heute auch symbolisch für die gute und zielorientierte Sachpolitik die wir hier als Stadtratsgremium seit über drei Jahren praktizieren“, bedankte sich Gallus bei den vielen anwesenden Stadträten für die Kompromissbereitschaft und die Zusammenarbeit, die nicht jedem leichtgefallen sei.
„Der Eichwiesensteg ist eine kraftvolle Erinnerung daran, wie weit wir gekommen sind und steht sinnbildlich für die Brücken die wir in unserem alltäglichen Leben bauen – Brücken zwischen Alt und Neu, zwischen Tradition und Modernität und zwischen den Generationen,“ erklärte Bürgermeister Gallus den rund 50 Zuhörern, bevor er das Band durchschnitt und sein Glas erhob auf „viele Jahre des Zusammenhalts, des Fortschritts und der sicheren Überquerungen, die der neue Eichwiesensteg ermöglicht“.