Die Landkreishelden in Pappenheim
Die Landkreishelden – Junge Leute aus dem gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen haben am Samstag auch in Pappenheim nachhaltige Zeichen ihrer Hilfsbereitschaft hinterlassen. Der Kreisjugendring Weißenburg-Gunzenhausen hat dieses landkreisweite Projekt betreut. Fünf engagierte Bauhofmitarbeiter unterstützten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Zentrale Abschlussfete mit Landrat Gerhard Wägemann.
Schutz vor dem Zahn des Bibers
Richtige Helden sind auch bei Regen aktiv“, so brachte es eine der jungen Helferinnen auf den Punkt, die zusammen mit ihren 17 Begleitern der Jugendfeuerwehr Schambach in der Pappenheimer Fischerleite die Bäume vor dem Zahn des Bibers schützten. Und dies ist tatsächlich eine Heldentat. Denn der Biber hat im Waldgebiet entlang des Radweges von Dietfurt kommend kurz vor Pappenheim von rund 200 zum Teil gewaltigen Bäumen die Rinde ringsum abgefressen. Dies führt in den allermeisten Fällen zum Absterben der Bäume, weiß Karl-Heinz Hüttinger, Leiter des Städtischen Bauhofs. Und hier kommen die Landkreishelden der Jugendfeuerwehr Schambach ins Spiel. Mit 17 jungen Leuten ist die junge Wehr angerückt um die noch unversehrten Bäume entlang des Radweges mit einem Drahtgitter zu ummanteln. In mehreren Teams haben die jungen Heldinnen und Helden fast 400 Bäume auf der 1 km langen Radwegstrecke vor dem Zugriff des Biberzahns geschützt. Logistisch versorgt wurden sie dabei von fünf Mitarbeitern des städtischen Bauhofs, die das Drahtgitter auf bearbeitbare Längen zurechtschnitten und auf der Wegstrecke für bereitlegten. Auch das Arbeitsmaterial wie Hämmer, Bindedraht, Grampen und Bindegerät wurden vom Städtischen Bauhof zur Verfügung gestellt. Und natürlich hat der Bauhof auch für das leibliche Wohl der Landkreishelden in Form von reichlich Getränken und Leberkäse gesorgt.
Rund 1200 Bäume sind es insgesamt, die entlang des Radweges im Waldbereich der Gefahr des Biberangriffs ausgesetzt sind. Deshalb werden nach dem heldenhaften Einsatz der Jugendfeuerwehr Schambach weitere Aktionen zum Schutz der Bäume notwendig werden.
Barfußpfad, Fahrbahnmarkierung und eine Rundbank
Ein weiterer Einsatz der Landkreishelden kam dem katholischen Kindergarten St. Martin zugute. Dort haben 14 junge Leute der Evangelischen Landjugend Nennslingen gleich drei Projekte durchgezogen. In den Morgenstunden entstand im Schatten eines Baumes eine Rundbank und auch die Vorbereitungen für den Barfußpfad wurden getroffen. Nach der Mittagspause verschönerten die Nennslinger Landkreishelden schließlich noch die „Kindergartenstraße“ mit einer Fahrbahnmarkierung. Auch die Helden im Kindergarten St. Martin wurden natürlich von Leiterin Karin Liebald bestens mit Speisen und Getränken versorgt.
An der Aktion des Kreisjugendrings hatten sich insgesamt 11 Jugendgruppen aus dem gesamten Landkreis beteiligt, die sich nach getaner Arbeit am Abend alle zu einer Abschlussparty im Pappenheimer Freibad trafen. Rund 150 Jugendliche hatten an 10 über den Landkreis verteilten Stellen den ganzen Tag Barfußpfade angelegt, Kindergarteneinrichtungen und Spielplätze saniert, Gartenbereiche angelegt und eben auch Bäume vor dem Biber geschützt. Der Jugendkulturverein Eber-Hart hatte die Rahmenbedingungen für die Abschlussfete geschaffen, Zelte und sogar eine Bühne aufgebaut und eingerichtet. Letztere wurde aber schon am Nachmittag wegen einer Unwetterwarnung wieder abgebaut.
Im Pappenheimer Freibad wurden die 150 jungen Heldinnen und Helden mit Speisen und Getränken versorgt und konnten auch die Freibadeinrichtungen nach Herzenslust genießen.
Eine Premiere erlebte an diesem Abend Landrat Wägemann, der sich erstmals durch das seit 1977 bestehende Pappenheimer Freibad sehr beeindruckt zeigte und konnte seine Eindrücke im Gespräch mit Bauhofleiter Karl-Heinz Hüttinger und Steffen Petrenz, dem Leiter der Städtische Werke teilen. Politische Vertreter der Stadt Pappenheim waren bei dieser Veranstaltung jedoch nicht anzutreffen.
In Grußworten bedankten sich Matthias Richter und Karl Heinz Mößner bei den Jugendlichen für ihren Einsatz und Landrat Gerhard Wägemann lobte das Projekt als eine tolle Aktion. „Miteinander anpacken und gemeinsam etwas bewegen“, das sei der Leitgedanke, der letztlich auch das Gemeinschaftgefühl stärke. Die Heldenaktion wurde in dieser Form erstmals im Landkreis durchgeführt. Für die Unterstützung der Heldenaktion bedankte sich Wägemann bei den Mitarbeitern des Kreisjugendrings, der Sparkasse Gunzenhausen, bei der Stadt Pappenheim und bei Radio8 für die hervorragende Bewerbung des Projekts.
Bei der Verleihung der Urkunden für die Teilnehmer hatte jede Gruppe die Gelegenheit ihre „Heldentat“ vorzustellen, bevor schließlich das Feiern im Pappenheimer Freibad fortgesetzt wurde.
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