Der Militärverein und Reservistenkameradschaft 1856 Pappenheim (MRK) hat kürzlich im Rahmen eines ganztägigen Grillfestes im Burghof auch seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Dabei haben die Vereinsmitglieder mehrheitlich beschlossen, ihr 170-jähriges Jubiläum im Jahre 2026 mit einem großen Fest zu feiern und es ist auch schon ein Festausschuss gegründet.
Geplant ist der Termin für das Jubiläum eine Woche nach dem Pappenheimer Volksfest 2026. Zu den Feierlichkeiten soll die Bundeswehr eingeladen werden und es soll einen großen Festzug durch Pappenheim zur Lach in das Festzelt geben. Für die Repräsentanz ist der MRK Pappenheim bereits jetzt bestens gerüstet, denn der Verein verfügt über die ursprüngliche Fahne, die schon im Gründungsjahr 1856 angeschafft und geweiht worden ist. In der Stadtchronik des 19. Jahrhunderts vermerkt der Autor, Hauptlehrer Georg Fleischmann: „… Noch im gleichen Jahre konnten durch freiwillige Beiträge die Mittel für eine Fahne beschafft werden, welche noch im gleichen Jahre geweiht worden zu sein scheint“. Dieses historische Prunkstück hat der Verein stets in Ehren gehalten und im Juli 2002 hat er das wertvolle Stück für 3.600 Euro restaurieren lassen.
Die Fahne des MRK ist im Erdgeschoss im Haus des Gastes (Durchgang von der Arkade zur Tourist-Information) in einer Vitrine verwahrt und kann dort zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.
Bei der Jahreshauptversammlung hat man auch beschlossen, für den Verein die Gemeinnützigkeit zu beantragen, wozu eine Satzungsänderung nicht notwendig ist. Schon Fleischmann schrieb in seiner Chronik über die Gründung des Militärvereins: „… der sich die Pflege des militärischen Geistes, Anhänglichkeit an Tron und Vaterland und die Unterstützung hilfsbedürftiger Kameraden zur Aufgabe machte.“
Auch heute noch hat der Verein die Traditions- und Kameradschaftspflege, sowie das ehrende Gedenken an verstorbene Kameraden als Vereinszweck. Bei der Zusammenkunft auf dem Burghof haben die Vereinsmitglieder ganz besonders ihres sehr engagierten und im Februar 2023 verstorbenen Kameraden Karlheinz Hoechstetter gedacht, dessen Barrett das Vereinswappen krönte.
Sechs Kammeraden des Vereins haben kürzlich die Waffensachkundeprüfung erfolgreich absolviert. und können jetzt unter der Aufsicht des Vereinsschießwart, Hauptfeldwebel der Reserve Thomas Stelzer in Golzheim mit halbautomatischen Waffen den Schießsport ausüben.
Neben der historischen Fahne ist die Salutkanone ein weiters Prunkstück des Vereins. Diese darf von einer Kanonierin und drei Kanonieren des Vereins abgefeuert werden. Allesamt sind sie durch entsprechende Prüfungen befugt, die Kanone zu laden und abzufeuern. Dies kennt man von alters her von Salutschüssen bei Beerdigungen und bei der Gedenkfeier am Volkstrauertag. In den letzten Jahren ist die Salutkanone der MRK wieder mehrfach zum Einsatz gekommen. So etwa hat der Verein das Neujahrsschießen wiederbelebt und auch bei der Begrüßung der Vereinigung Allniederlandts hat es Salutschüsse aus der Kanone vom Weinberg ausgegeben.
Auch bei der MRK-Feier im Burghof kam es von Zeit zu Zeit zu einem Salutschuss, wobei auch die Besucher der Burg begeistert werden konnten. Allerdings wurde der Salut im Burghof mit „gebremstem Schaum“ geschossen. Denn die Kartusche wurde statt mit 80 Gramm nur mit 60 Gramm Schwarzpulver gefüllt um den Knall in erträglichem Rahmen zu halten.
In der Öffentlichkeit hat der Verein in den letzten Jahren verstärkt Flagge gezeigt. So bei den Feierabendveranstaltungen in der Deisingerstraße und beim Michaelimarkt. Der Vereinsvorsitzende Christian Schöppl ist Mitglied im Volksfestausschuss und der Verein wird sich beim Volksfest am Umzug und beim Backtrogrennen präsentieren. Darüber hinaus führt die MRK auch den Hammeltanz am Volksfestmontag eigenständig durch. Natürlich wird auch hier der „Gewinnerschuss“ aus der Salutkanone abgefeuert.