Einwohnerzahlen zum Jahreswechsel

Zum Jahreswechsel wurden bei der Stadt Pappenheim wieder die aktuellen Einwohnerzahlen ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass im Gemeindegebiet Pappenheim zum Jahreswechsel 3993 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet waren. Damit liegt die Einwohnerzahl Pappenheims im zweiten Jahr in Folge unter der 4000er Marke. Die Anzahl der Einwohner ist im Bereich der Kernstadt um 34 Einwohner angestiegen, was mit dem Zuzug der 40 Asylsuchenden Neupappenheimer in Niederpappenheim im Zusammenhang steht. Zum Jahreswechsel waren in den Pappenheimer Ortsteilen insgesamt vier Personen weniger mit Hauptwohnsitz gemeldet als noch im Vorjahr. Bemerkenswert erscheint die Feststellung, dass noch Mitte September die Einwohnerzahl bei 4.020 lag.

Weitere Einzelheiten sind aus den nachfolgenden Diagrammen ersichtlich.

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Über getrennte Abwassergebühren informiert

Bei der gut besuchten Informationsveranstaltung zur getrennten Abwassergebühr wurde deutlich, dass diese Art der Abwasserberechnung nicht unbedingt der Wille des Stadtrates oder der Verwaltung im Pappenheimer Rathaus ist. „Wir sind alle nicht wahnsinnig überzeugt von der Sache“, hieß es bei der Frage nach dem Verwaltungsaufwand und den Kosten für die neue Art der Abwasserberechnung, die alle Haus- und Grundstückseigentümer ab dem 1. Januar 2015 im Gemeindegebiet Pappenheim treffen wird.

Wie berichtet, soll zu diesem Zeitpunkt die Abwassergebühr in zwei Bereiche getrennt werden. Erster Teil der Berechnungsgrundlage ist die Schmutzwassergebühr, die wie bisher auch nach dem verbrauchten Frischwasser anfällt, das von der Wasseruhr gemessen wird. Eine zweite Komponente wird ab dem neuen Jahr das Oberflächenwasser (Regenwasser) sein, das von den Grundstücken in die öffentliche Kanalisation fließt. Dabei geht es um Dachflächen und versiegelte Flächen wie Terrassen, gepflasterte Garagenzufahrten und befestigte Wege.

Die Einführung der Niederschlagswassergebühr so machte Bürgermeister Uwe Sinn gleich zu Beginn der Infoveranstaltung deutlich, führe im Grunde nicht in jedem Fall zu höheren Abwassergebühren und schon gar nicht zu Mehreinnahmen für die Stadt. Vielmehr werden die bestehenden Gebühren in zwei Bereiche aufgeteilt. Dies machte auch Diana Dräger, die Sachbearbeiterin des Gredinger Kommunalberatungsbüros deutlich, die mit anschaulichen Beispielen erklärte, weshalb die geteilte Abwassergebühr gerechter ist, als die Abrechnung nach verbrauchtem Trinkwasser. Mit mehreren Beispielen ging sie auch auf die Grundlagen und die Berechnung der neuen Niederschlagswassergebühr ein.

[Umfassende Informationen finden Sie auf der
Informationsseite der Stadt Pappenheim hier …]

Berechnungsgrundlagen
Berechnungsgrundlagen der neuen Niederschlagswassergebühr sind die Grundstücksgröße, der Versiegelungszuschlag und die bebaute Fläche. Letzte wird von der Stadt aus der Digitalen Flurkarte ermittelt. Als Versiegelungszuschlag wird ein pauschaler und aus konkreten Auswertungen hochgerechneter Pauschalwert hinzugerechnet, der beispielsweise für ein Grundstück mit Wohnbebauung 18% der Grundstücksfläche beträgt. Dieses pauschalisierte Verfahren ist durch Gerichtsentscheidungen anerkannt.
Aus diesen Komponenten errechnet sich der Grundstücksabflussbeiwert, der mit der Grundstücksfläche multipliziert wird. Das Ergebnis ist die gebührenpflichtige Fläche, aus der sich letztlich die Niederschlagswassergebühr errechnet.

Es ist kein Abwasserbescheid
Es ist kein Abwasserbescheid, der Ihnen in den nächsten Tagen von der Stadt Pappenheim zugeht. Es handelt sich vielmehr um eine Berechnung der Stadtverwaltung nach den dort bekannten Verhältnissen auf ihrem Grundstück. Allerdings ist es wichtig, die Werte auf dieser Mitteilung genauer zu betrachten. Insbesondere dann, wenn Sie zusätzliche Flächen haben, die sie in die öffentliche Kanalisation einleiten oder wenn Flächen in Anrechnung gekommen sind, das das Oberflächenwasser auf dem eigenen Grundstück versickert.
Mit dem Schreiben der Stadt Pappenheim erhalten Sie auch eine Broschüre mit wichtigen Informationen und Berechnungsbeispielen.

[Umfassende Informationen finden Sie auf der
Informationsseite der Stadt Pappenheim hier …]

Informationsbüro
Für Nachfragen und Anträge auf Herauf- oder Herabsetzung der Niederschlagswassergebühr wird im Bürgersaal, 3. Etage im vormaligen Haus des Gastes vom 8. bis zum 19. Dezember ein Informationsbüro eingerichtet.

141205_info-abwasser-01Die Verwaltung bittet nach Möglichkeit um telefonische Voranmeldung.

[Umfassende Informationen finden Sie auf der
Informationsseite der Stadt Pappenheim hier …]

 




Informationsabend zur Dorferneuerung

Alle Einwohne und Grundstückseigentümer aus Osterdorf sind zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, bei der es Informationen zum Dorfgemeinschaftshaus und zu der Möglichkeit gibt, wie private Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung gefördert werden können.

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30 Megabit für alle?

Die von der Stadt beauftragte Firma IK-T aus Regensburg hat nun eine Update-Planung für die Internetversorgung im Rahmen des Bayerischen Förderprogramms vorgestellt. Dabei wurden Wege aufgezeigt, wonach es technisch möglich ist, alle Anwesen in allen Ortsteilen in das Fördergebiet mit einer garantierten 30 Megabitversorgung aufzunehmen. Über die Kosten dieser Erweiterungen wurde dem Stadtrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit berichtet.

141120-breitband-odorfSchon im Jahre 2013 wurden im Rahmen der Breitbandinitiative Bayern, in Pappenheim fast alle Ortsteile außer Kernstadt, Zimmern und Wohngebiete Bieswang in ein Kumulationsgebiet aufgenommen, das im Rahmen des Staatlichen Förderprogramms mit einer Internet-Übertragungsgeschwindigkeit von 30 Megabit pro Sekunde ausgestattet werden soll. Als Mangel an dieser ursprünglichen Planung wurde im Stadtrat beklagt, dass beispielsweise die Mehrzahl der Osterdorfer Haushalte (130 von 255) und einer der beiden großen Gewerbebetriebe in Göhren nicht im Fördergebiet liegen.

Technische Wege dieses Manko zu beseitigen wurden zwar bei der ursprünglichen Planung schon aufgezeigt, aber wegen der hohen Kosten nur zögerlich bis gar nicht verfolgt. In der öffentlichen Stadtratssitzung am 27.02.2014 hatte es Stadtrat Walter Otters als untragbar bezeichnet, dass 63 % der Osterdorfer Haushalte von schnellem DSL ausgeschlossen sind. Otters forderte damals, die Planungen nach den damals neu aufgelegten Förderrichtlinien erneut anzupacken.

140216_breiband_goehrenMit der Planung einer schnellen Internetversorgung wurde daraufhin die Planungsfirma IK-T aus Regensburg beauftragt. In der öffentlichen Stadtratssitzung am 16. Oktober wurden von diesem Planungsbüro im Grunde die gleichen Grenzen des Fördergebietes vorgestellt, die auch in der vorherigen Planung aus 2013 schon Bestand hatten. Nach unseren Informationen zeigte man sich im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung mit dem Ergebnis der vorgelegten Planung in der weitgehend bereits bekannten Fakten dargestellt wurden nicht zufrieden und forderte eine Planung bei der alle Anwesen aller Pappenheimer Orte in das Fördergebiet mit der 30 Megabit-Versorgung aufgenommen werden.

Bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates am 13. November 2014 stellt die Fachfirma aus Regensburg nun eine Updateplanung vor, wonach in allen Ortsteilen alle Anwesen mit einer 30 Megabit-Geschwindigkeit versorgt werden können. Stadtrat Walter Otters (FW) ist es zu verdanken, dass die bei der Sitzung anwesenden Zuhörer wenigsten den Technischen Teil dieser Neuplanung mitbekommen haben. Denn zu Sitzungsbeginn wurde verkündet, dass das Thema Breitbandausbau wegen beinhalteter Kostenkomponente komplett in den nichtöffentlichen Sitzungsteil verlagert werden soll. Stadtrat Otters allerdings hat beantragt, wenigsten die technischen Neuerungen in öffentlicher Sitzung vorzustellen. Über die Kosten könne man dann im nichtöffentlichen Sitzungsteil reden.

So stellte Karl Manstorfer Firmenchef der IK-T die Updateplanung der ursprünglichen Planung gegenüber.

Nach dieser Neuplanung wären in Osterdorf auch für die 130 Anwesen die 30 Megabit-Versorgung gewährleistet, die vorher nicht im Fördergebiet lagen. Und auch in Göhren sind jetzt die 44 Anwesen, die ursprünglich außerhalb des 30 Megabit-Bereiches lagen, innerhalb des Fördergebietes. In Geislohe wurden 17 und in Neudorf 9 Anwesen neu in das Fördergebiet integriert.

Für die Umsetzung dieser Neuplanung sind für Göhren ein und für Osterdorf zwei zusätzliche Kabelverzweiger erforderlich, während man in Geislohe und Neudorf mit einem Kabelaustausch zurechtkommt. Soweit uns bekannt wurde in der nichtöffentlichen Sitzung noch keine Entscheidung getroffen. Über die Zusatzkosten, die für die neue Planung entstehen ist uns noch nichts bekannt.




SAB abschaffen – geht das so einfach?

Ein Beitrag von Stadträtin Anette Pappler
Die bayrische Staatsregierung hat im Kommunalabgabengesetz den Städten und Gemeinden auferlegt, eine Straßenausbaubeitragsatzung zu erlassen (gem. Art. 5 Abs.1 Satz 3). Gemeinden sind demnach grundsätzlich verpflichtet, Beiträge zu erheben. Dieses Gesetz gilt seit 1974!

Immer wieder erleben wir in den vergangenen Wochen, dass Forderungen an den Stadtrat gestellt werden, die SAB abzuschaffen. Diese Forderungen sind rechtlich m.E. nicht haltbar. Ich halte es daher für unlauter, wenn Bürgerinnen und Bürgern in Pappenheim vorgemacht wird, es läge nur am Wollen des Bürgermeisters und des Stadtrates. Diesen Handlungsspielraum hat der Pappenheimer Stadtrat gar nicht.

Die Abschaffung oder Aussetzung der SAB würde sich nämlich nicht nur auf die Förderung eines einzelnen Projektes beziehen, wie in unserem Fall die Sanierung der Deisingerstraße. Im Gegenteil: es wäre mit unmittelbar nachteiligen Auswirkungen bei der Gewährung von Bedarfszuweisungen im kommunalen Finanzausgleich verbunden sein, wie eine schriftliche Anfrage der MdL Inge Aures, SPD vom Oktober 2013 an die bayrische Staatsregierung ergab (Drucksache 17/126).

Die Stadt Pappenheim müsste dann in künftigen Haushaltsjahren auf  Bedarfszuweisungen verzichten! Denn die Stadt Pappenheim müsste bei den Bedarfszuweisungen nachweisen, alle ihr zur Verfügung Einnahmemöglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Das hätten wir bei einer Aussetzung oder Abschaffung der SAB nicht.

Damit hängen wir vom Ermessensspielraum der Rechtsaufsichtsbehörde ab, die den Haushalt entsprechend würdigen muss. In unserem Fall ist das das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Nachdem in der letzten Zeit vom Landratsamt von anderen Kommunen des Landkreises der Erlass einer SAB deutlich gefordert wird, ist klar, wo die Reise hingeht.

Im Übrigen geht die Staatsregierung davon aus, dass die Erneuerung im Rahmen einer Straßenausbaumaßnahme einen Vorteil für die Eigentümer darstellt, den die Eigentümer ohne besondere Gegenleistung auf Kosten der Allgemeinheit hätten. Deshalb sei eine Finanzierung über Steuern und ggf. eine Erhöhung der Steuern nicht gerechter als die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen.

Oftmals wird auch damit argumentiert, dass gerade auch größere Kommunen in Bayern in SAB aufheben, was jeder Grundlage entbehrt. Das bekannteste Beispiel: Die Stadt München hat – entgegen der weit verbreiteten Meinung – dazu noch keinen Beschluss gefasst.

Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang sicherlich, dass innerhalb von Bayern von Seiten der Staatsregierung mit unterschiedlichem Maß gemessen wird, da es durchaus finanzstarke Kommunen gibt, die bisher keine SAB erlassen haben. Das Kommunalabgabengesetz wird also nicht mit aller Macht in den Kommunen umgesetzt.

Anette Pappler,
im Namen der SPD-Stadtratsfraktion




Schnelle Brandschutzmaßnahmen für die Grundschule

Ein mangelhafter Brandschutz wurde im Pappenheimer Grundschulhaus nun auch von der Aufsichtsbehörde festgestellt. Für Sofortmaßnahmen und die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes werden enge zeitliche Grenzen gesetzt. Bei der Stadtratssitzung erhebt CSU Fraktionschef Gallus schwere Vorwürfe wegen Zeitverzugs. Architekt Jochen Radegast erläutert die Sofortmaßnahmen und das mögliche Brandschutzkonzept, das nach vorsichtigen Schätzungen etwa 300.000 Euro kosten wird.

Schlechte Nachrichten
141115_schule-brandsch-03„Ich habe Ihnen heute schlechte Nachrichten für die Pappenheimer Schule zu übermitteln“. So begann Jochen Radegast seine Ausführungen, die sich mit dem Brandschutz im Pappenheimer Grundschulhaus beschäftigten. Im Grunde geht es darum, dass für das in dem vor 60 Jahren gebauten und 1955 eingeweihten Pappenheimer Grundschulhaus die Situation der Rettungswege nach heutigem Maßstab völlig unzureichend ist. Statt zwei vorgeschriebener Rettungswege gibt es nur einen und dieser ist aus brandtechnischer Sicht im Brandfall voraussichtlich nicht nutzbar. Zusätzlich erschwert wird die Situation, weil im unteren Bereich der 2004 eingebauten Fenster Querriegel eingebaut wurden (sieh Foto). Wie Stadtrat Obernöder (CSU) anmerkte, sei dies damals zur Absturzsicherung notwendig gewesen. In Brandschutztechnischer Hinsicht tut sich aber jetzt das Problem auf, dass bei allen Klassenzimmerfenstern die für einen Fluchtweg erforderliche Brüstungshöhe um 30 cm überschritten ist.

141115_schule-brandsch-04Der Stein rollt
Den Stein ins Rollen gebracht hat der Elternbeirat der Grundschule Pappenheim-Solnhofen, der sich in einem Schreiben an das Landratsamt gewandt hat. Schon fünf Tage nach Eingang des Schreibens gab es im Grundschulhaus am Helmut – Gollwitzer –Weg eine Brandschutzbegehung und eine gute Woche später forderte das Landratsamt die Stadt Pappenheim auf, bis Mitte Dezember ein Brandschutzkonzept zu erstellen. Nach den Worten von Architekt Radegast ist schon bis zum nächsten Montag, nämlich dem 17.11. ein zweiter Rettungsweg zu schaffen, über den im Brandfall die Klassenzimmer verlassen werden können, wenn dies durch das vorhandene Treppenhaus nicht mehr möglich sein sollte.

Im Klartext bedeutet das nach den Ausführungen Radegasts, dass am Montagmorgen an den Außenwänden der Schule an vier Stellen Türme mit Treppengerüsten aufgestellt werden müssten. Allerdings stellte Radegast nach einem Gespräch mit dem Kreisbaumeister in Aussicht, dass eventuell eine Terminverschiebung bis in die Weihnachtsferien erreicht werden könne. Dann sollen nach den Plänen Radegasts die Klassenzimmer mit Durchgängen verbunden werden. Dadurch könnte man mit nur zwei Treppengerüsten an den beiden Flügelgebäuden der Schule zurechtkommen. Eine Kostenanfrage des Amtsleiters Stefan Eberle für eine Gerüstmiete für die beiden Treppentürme ergab, dass diese für eine angenommen Dauer von 6 Monaten rund 30.000 Euro kosten.

„Das Schulhaus haben mein Opa und mein Papa gebaut und es ist heute noch ein schönes Bauwerk“, freute sich Radegast. Allerdings hätten sich die Anforderungen an die Sicherheit, insbesondere den Brandschutz grundlegend geändert. Die großzügige Offenheit zwischen dem als Aula genutzten Zwischenbau und den beiden Seitenflügeln ist heute wegen eines ungehinderten Rauchdurchzugs im Brandfall nicht mehr erlaubt und müssen im Rahmen eines Brandschutzkonzeptes geschossen und mit Brandschutztüren versehen werden. „Alles was bunt ist muss neu gemacht werden“, erklärte Radegast den Stadträten, als er eine überarbeitete Kopie des Bauplanes aus dem Jahre 1954 zeigte. Das alles wird Gegenstand des Brandschutzkonzeptes sein, für dessen Vorlage vom Landratsamt Mitte Dezember als Termin gesetzt ist. Dabei geht es im Wesentlichen darum, das Treppenhaus baulich von der Aula und auch zwischen den einzelnen Geschossen zu trennen. Ein zweiter Brocken dieses Konzeptes wird der zweite, vom Treppenhaus unabhängige Rettungsweg sein. Hier wurden Außenbalkone mit Treppenabgängen oder Treppenabgänge im Außenbereich im hinteren Bereich des Schulgebäudes als Lösungsansätze vorgestellt.

141115_schule-brandsch-02„Es muss schnell was getan werden“, stellte Radegast fest. Dieses Handeln geschieht auf zwei Gleisen. Da sind zunächst die Sofortmaßnahmen, durch die zunächst ein provisorischer zweiter Rettungsweg geschaffen werden muss und dann das Gesamtkonzept für die Brandschutzmaßnahmen, das Mitte Dezember 2014 schon vorliegen muss.

Schwere Vorwürfe
Schwere Vorwürfe wegen eines unverständlichen Zeitverzugs äußerte CSU Fraktionsvorsitzender Florian Gallus in Richtung Bürgermeister Uwe Sinn. Seit dem Jahr2011, so Gallus, seien immer wieder bei der Stadt Brandschutzmängel an der Grundschule gemeldet worden. Aus diesem Jahr liege ihm ein Schreiben des damaligen Rektors Brumm vor, aus welchem hervorgehe, dass Brumm zum wiederholten Male darauf hinwies, dass die Brandschutzvorschriften im Schulhaus nicht eingehalten sind. Nach seiner Auffassung seien „seit 2011 die Kinder aus Nachlässigkeit einer abstrakten Gefahr ausgesetzt worden“, stellte Gallus bei seinem Redebeitrag im Stadtrat fest. Es fehle ihm jedes Verständnis dafür, „wie man derartig Warnhinweise unbeachtet lassen kann“.

Wie geht es jetzt weiter?
Durch den Zeitdruck bei der Herstellung des ordnungsgemäßen Brandschutzes besteht auch das Problem wann die damit im Zusammenhang stehenden Baumaßnahmen durchgeführt werden sollen. Beraten wurde darüber, ob etwa, wie Stadtrat Karl Satzinger (BGL) vorschlug einzelne Klassen vorübergehend in das stillgelegte Schulhaus in Bieswang ausgelagert werden könnten. Aber die Nägel mit den entscheidenden Köpfen wurden letztlich im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemacht.

Einstimmig beschlossen wurde im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung, dass das Brandschutzkonzept und die Sofortmaßnahmen unverzüglich angegangen werden und dass hierfür 300.000 Euro im Haushalt 2015 einzustellen sind.




Schwer verletzter Kradfahrer in der Bahnunterführung

Ein 141112_vu-bahnunterf-04Verkehrsunfall in der Niederpappenheimer Bahnunterführung, bei dem ein Kradfahrer durch einen Zusammenstoß mit einem Lastzug schwer verletzt worden ist, hat auf tragische Weise unterstrichen, wie wichtig die Erweiterung der Pappenheimer Bahnunterführung für die Verkehrssicherheit ist. Obwohl beide Fahrzeuge bei Grün eingefahren sind, kam es zu dem Unfall.

„Ein Kradfahrer liegt in der Pappenheimer Bahnunterführung unter einem Lkw“, diese Meldung erreichte Polizei und Rettungskräfte. Da mit dem Schlimmsten zu rechnen war, fuhr der Rettungsdienst mit vier Fahrzeugen auf und auch die Feuerwehren aus Pappenheim, Langenaltheim und der Rüstwagen der Weißenburger Feuerwehr waren zur Unfallstelle gekommen. Nachdem das Unfallgeschehen aufgrund der Erstmeldung als sehr dramatisch einzustufen war, wurde auch ein Unfallseelsorger zur Unfallstelle gesandt.

Glücklicherweise waren die Unfallfolgen letztlich nicht so tragisch wie ursprünglich angenommen.

141112_vu-bahnunterf-01Zu dem Zusammenstoß zwischen einer 125 ccm Enduromaschine und einem 40 Tonnen-Lastzug war es gekommen, obwohl beide Fahrzeuge bei Grünlicht ihre jeweiligen Ampelanlagen passiert hatten.

Von der Niederpappenheimer Straße fuhr der 29-jährige Fahrer einer Nürnberger Spedition als Rechtsabbieger in die Unterführung ein. Angesichts der Durchfahrtshöhe von maximal 4 m zeigte sich der Fahrer beim Einfahren zögerlich, sodass die Lichtzeichenanlage wieder auf Rot zeigte, als der Lastzug in der Unterführung fuhr. Allerdings konnte der Lastzugfahrer dies nicht mehr sehen. Vom Bahnhof her kam ein 17-jähriger Schüler aus Langenaltheim mit seinem Endurokrad und fuhr bei Grünlicht durch die unübersichtliche Rechtskurve in die Unterführung ein.

Als er erkannte, dass sich der Lkw in der Unterführung befand, leitete er eine Vollbremsung ein, wodurch das Hinterrad blockierte. Der Schüler stürzte mit seinem Kraftrad und rutschte unter den Lkw. Der 17-jährige wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich, verletzt und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus Gunzenhausen eingeliefert. Der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock, konnte aber nach ärztlicher Behandlung wieder entlassen werden und weiterfahren. Das Leichtkraftrad wurde erheblich beschädigt und war nicht mehr fahrbereit, am Lkw entstand nur geringer Sachschaden. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf ca. 4000 EURO. Während der Unfallaufnahme wurde der Verkehr von den Feuerwehren Pappenheim und Langenaltheim umgeleitet.




Nahwärmenetz Neudorf heizt 34 Anwesen

Das Nahwärmenetz Neudorf GbR ist fertiggestellt. Eigentümer und Betreiber Wilfried Veitengruber und die ausführende Firma Rainer Dengler aus Neudorf hatten 31 Gesellschafter und 4 externe Anschlussnehmer zu einer Besichtigung der Heizzentrale auf dem Anwesen Veitengruber eingeladen. Wärme wird von zwei unabhängigen Anlagen erzeugt.

141102_nahw_neudorf-03Seit Juni 2014 ist das Nahwärmenetz Neudorf fertig gestellt und kann 34 Anwesen in dem Pappenheimer Ortsteil über Wärmeleitungen versorgen. Die Wärme wird an 31 Gesellschafter geliefert, die in der Nahwärme Neudorf GbR zusammengeschlossen sind und noch 3 externe Wärmeabnehmer. Diese sind die Evangelische Kirchengemeinde, die Raiffeisenbank und die Stadt Pappenheim, die aus rechtlichen Gründen einer GbR nicht beitreten können.

Zu Beginn der Heizsaison nun hatte Wilfried Veitengruber, der Eigentümer und Betreiber der Heizzentrale alle Anschlussteilnehmer zu einer Besichtigung der Anlage eingeladen.

Und er konnte sich freuen, dass gut 70 Neudorfer seiner Einladung gefolgt waren. Auch von den externen Wärmeabnehmern waren Heiko Hüttinger für die Raiffeisenbank und Bürgermeister Uwe Sinn für die Stadt Pappenheim der Einladung Veitengrubers gefolgt.

Vor zwei Jahren gab es die erste Idee in Neudorf ein Nahwärmenetz zur Verfügung zu stellen, worauf es im Dezember 2012 erste konkrete Planungsgespräche gab. Im Frühjahr 2013 wurde dann bei Hausbesuchen das Nahwärmesystem den Neudorfern nähergebracht und im September 2013 gründete sich die Nahwärme GbR Neudorf.

141102_nahw_neudorf-01Mit dem Bau des Blockheizkraftwerks wurde der erste Bauabschnitt im darauffolgenden November begonnen und im Februar 2014 konnte der erste Haushalt an das Netz angeschlossen werden. Die Grabarbeiten und die Verlegung der Wärmeleitungen waren im Mai dieses Jahres beendet und seit Juni 2014 ist das Wärmenetz voll ausgebaut und funktionsfähig.

Wilfried Veitengruber lobte bei seinen Erläuterungen die hervorragende Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen, die stets lösungsorientiert und hoch professionell das Projekt nach Vorne gebracht haben. Ganz besonders dankte Wilfried Veitengruber dem technischen Leiter der Anlage Reiner Lutz, der die technischen Feinheiten bis ins Detail beherrscht und sich auch die technische Überwachung der Anlage mit dem Eigentümer teilt. Diese technische Überwachung ist am modernsten Stand der Technik orientiert und kann mit PC, Tablet und Handy erfolgen. Teilweise sind sogar regulierende Eingriffe über dieses Medien möglich.

Die zuverlässige Wärmelieferung wird von zwei unabhängigen Heizwerken gewährleistet. Dies ist ein Blockheizkraftwerk, das 85 KW thermische Leistung und 45 KW elektrische Leistung erzielt und eine Hackschnitzelheizung, von der 400 KW thermische Leistung erbracht werden.

In den Sommermonaten wird nur das Blockheizkraftwerk betrieben und die überschüssige Abwärme zum Trocknen der Hackschnitzel von 40% auf 10% Feuchtigkeitsgehalt verwendet.

Nach hoch interessanten Erklärungen, sowohl in der Heizzentrale durch Rainer Dengler und Reiner Lutz als auch im Zulieferbereich für die Hackschnitzel und den Ascheauswurf durch Wilfried Veitengruber gab es für die zahlreichen interessierten Besucher noch einen zünftigen Weißwurstfrühschoppen.




Energiegenossenschaft „Regionalstrom Franken“ gründet sich

(MdB Josef Göppel) In Mittelfranken entsteht eine Energiegenossenschaft, die regional erzeugten Ökostrom über die Stadtwerke direkt zu den Endkunden bringt. Damit entfällt der Umweg über die Leipziger Strombörse.
Örtlich erzeugter Strom versorgt dann die nächstgelegenen Betriebe und Haushalte über das vorhandene Netz. Die Gründungsversammlung der Genossenschaft „Regionalstrom Franken eG“ findet am Freitag, 10. Oktober 2014 ab 19:00 Uhr im Landgasthof Bergwirt in Herrieden/Schernberg statt.
In Mittelfranken wird seit längerem an der Umsetzung der Idee gearbeitet, das Stromangebot zahlreicher Kleinerzeuger zu bündeln und gemeinsam bedarfsgerecht über die Stadtwerke direkt an Endkunden zu liefern. Ein Initiatorenkreis aus Bürgermeistern, Landwirten, Unternehmern und Bankfachleuten unter der Leitung des Bundestagsabgeordneten Josef Göppel aus Herrieden (64) legt nun zusammen mit der N-ergie Nürnberg und dem Verbund der mittelfränkischen Stadtwerke ein tragfähiges Geschäftsmodell dazu vor. Satzungsziel der neuen Genossenschaft ist der Aufbau einer regionalen Energiewirtschaft in solidarischer Gemeinschaft zwischen Erzeugern und Verbrauchern sowie zwischen ländlichen und städtischen Räumen in Franken.
Für den Initiator Josef Göppel ist besonders wichtig: „Die gebündelte Einspeisung sichert den Kleinerzeugern auch nach der 20jährigen EEG-Frist einen verlässlichen Absatzmarkt. Für die Kunden bringt der regionale Energiepool vor der eigenen Haustür Versorgungssicherheit und langfristige Ersparnisse bei den Netzkosten.“ Göppel betont, dass mit diesem Modell die Energiewende in den Händen der Bürger bleibe und nicht an Großkonzerne mit anonymen Aktieneignern zurückfalle. Die regionale Versorgung über Stadtwerke sei auch deshalb so wichtig, weil diese ihre Kunden dazu motivieren könnten, den Verbrauch teilweise am Angebot auszurichten. Zusätzliche Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Speicher und Einspar-contracting seien Teil der regionalen Wertschöpfungstrategie. Eine solche Stromwirtschaft werde für die Kunden transparent und nachvollziehbar, der Strom bekomme ein Gesicht.
Mit dem Geschäftsbetrieb der Regionalstrom Franken eG würde erstmals die Grundidee landwirtschaftlicher Vermarktungsgenossenschaften auf den Energiebereich übertragen. Es gilt das bewährte Genossenschaftsprinzip, wonach jedes Mitglied eine Stimme hat. Mit einer Einlage von 100 Euro erwerben Kleinerzeuger das Recht, ihre Strommenge in der Gemeinschaft zu verkaufen. Das Modell „Strom aus der Region – für die Region“ will einen dauerhaften regionalen Wirtschaftskreislauf in Gang setzen und zu einer neuen Stadt-Land-Partnerschaft führen. Es entsteht ein regionales Kombikraftwerk, das nur in geringem Maße auf Ausgleichsenergie aus anderen Quellen angewiesen ist.

Der Nürnberger Umweltreferent Dr. Peter Pluschke hatte es jüngst auf den Punkt gebracht: „Ihr Angebot und unsere Erwartungen treffen sich.“ Nach der städtischen Energiestrategie 2050 erwarte man einen bis zu 50 % aufwachsenden Anteil des Nürnberger Stroms aus dem Umland. Der Großstadtverbrauch liege bei rund 4500 Gigawattstunden pro Jahr. Die 27000 Ökostromanlagen in Westmittelfranken produzierten 2013 rund 1600 Gigawattstunden.

Hintergrund

Grundlage des Vermarktungsmodells ist die 2012 im EEG eröffnete Möglichkeit des Direktverkaufs von Strom mit einer Marktprämie. Stromgroßhändler nehmen dabei Erzeugungsanlagen direkt unter Vertrag. Die gesetzlich garantierte Marktprämie gleicht den anlagenindividuellen Kostennachteil gegenüber dem durchschnittlichen Börsenstrompreis aus. Der Stromgroßhändler ist so in der Lage, dem Anlagenbetreiber einen auskömmlichen Vergütungssatz zu zahlen und den Strom trotzdem zum marktüblichen Preis zu liefern. Auf diese Weise entsteht ein regionales Kombikraftwerk, das nur in geringem Maße auf Ausgleichsenergie aus anderen Quellen angewiesen ist. Die regionalen Stadt- und Gemeindewerke bieten Endkunden aus den in der Genossenschaft organisierten Anlagen ein spezielles Regionalstromprodukt an – ein Wunsch vieler Verbraucher.

Das EEG 2014 eröffnet die Möglichkeit, erneuerbaren Strom ohne Preisstützung aber auch ohne Belastung mit der EEG-Umlage zu verkaufen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie muss allerdings noch eine Durchführungsverordnung erlassen, damit ein gesetzlicher Herkunftsnachweis als Verkaufsargument verwendet werden kann. Für Josef Göppel ist das der nächste Schritt, um die erneuerbaren Energien in den freien Markt zu entlassen. Entscheidend sei dabei die Beteiligung möglichst aller Bürger. Nur so führe die Energiewende zu Verhaltensänderungen und einem sorgsameren Umgang mit Energie.




Änderungen am „Lämmermannplatz“

An dem bereits beschlossenen Bebauungsplan für das Areal des Lämmermannhauses wurde jetzt im Stadtrat eine Änderungen beschlossen. Das Gebäude, das im Rückraum des geplanten Platzes entstehen soll, wird kleiner dimensioniert sein als ursprünglich vorgesehen.

141009_laemmermann-01Eine neue Baulinie gibt es jetzt im Bebauungsplan für das Lämmermannareal. Wie mehrfach berichtet, sollen das denkmalgeschützte Lämmermannhaus und zwei Gebäude im Rückraum zur Herrenschmiedgasse hin abgebrochen werden. Damit soll ein Platz zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Pappenheimer Altstadt entstehen. Wie jetzt bei der öffentlichen Sitzung des Stadtrates bekannt wurde, gibt es neue Planungen für das Gebäude, das im Rückraum des neuen Platzes entstehen soll. An der Deisingerstraße zugewandten Seite soll die Baulinie des Gebäudes um etwa 2 m zurückgesetzt werden, damit der Bau nicht mehr auf der Grundfläche des abgebrochenen denkmalgeschützten Lämmermannhauses steht. Wie es in der öffentlichen Sitzung hieß, sind die Wünsche des Investors und förderrechtliche Aspekte Grund für diese Änderung.




Rasselbande erkundet den Wasserturm

Eine Exkursion im Bieswanger Wasserturm haben kürzlich die Kinder des städtischen Kindergartens „Rasselbande“ aus Bieswang unternommen. Mit großer Begeisterung besichtigten die Kleinen das Innere des Turmes vom Rohrkeller bis über die Wasserbecken. Natürlich konnten die Besucher auch das kostbare Naß verkosten.

„Unser Dorf“ unter diesem Motto besucht Ruth Hoffmann, die Leiterin des städtischen Kindergartens in Bieswang mit den Kindern öffentliche Einrichtungen und Betriebe in Bieswang. So waren die Kinder schon in den Bieswanger Industrie- und Handwerksbetrieben und in der Kirche zu Gast. Kürzlich wurde das Programm mit einem Besuch im Bieswanger Wasserturm abgerundet.
Unter der fachlichen Leitung von Wasserwart Fritz Schnitzlein aus Neudorf bestaunten die Kinder mit großen Augen zunächst die bunt bemalten Rohre und Ventile im Rohrkeller des Turmes. Durch diese Rohre wird zur Nachtstromzeit von 18:00 bis gegen 02:00 Uhr das Wasser, das vom Brunnen in Eßlingen kommt in die beiden Hochbehälter unter das Dach des Turmes gepumpt. Von dort wird es dann tagsüber an die Haushalte in Bieswang Ochsenhart und Eßlingen abgegeben, wo alleine in Bieswang täglich ca. 140 m³ verbraucht werden.
Erwin Knoll, der 1 Vorsitzende des Wasserzweckverbandes war es dann, der den Kindern direkt aus der Hauptleitung das Wasser zapfte und in ihre bunten Trinkbecher goss. Gestärkt von dem guten Tropfen stiegen die Kinder bis unter das Dach des markanten Bieswanger Wasserturms. Auch dort gab es Interessantes zu erleben. Zum einen war da der Ausblick in das Umland durch die Fenster des Turmes und auch der Blick in eines der Wasserbecken hoch auf dem Turm war für die Kleinen ein tolles Erlebnis.

Der „Zweckverband zur Wasserversorgung der Gruppe links der Altmühl Bieswang“ – so der offizielle Name – betreibt neben Bieswang mit 330 m³ Fassungsvermögenauch noch den Wasserturm Osterdorf (200 m³), der eigentlich auf der Geisloher Flur steht und dem Wasserturm Rothenstein (100 m³), der momentan noch auf dem Hohlbeerbuck bei Neudorf steht. Letzterer soll, wie bekannt, dem Steinabbau zum Opfer fallen, was die Wassergruppe zu Neuplanungen herausfordert, die derzeit im Gange sind. Die Lösung könnte der Bau eines neuen Wasserturmes sein, der dann voraussichtlich auf dem Kohlbuck zwischen Neudorf und Rothenstein stehen würde. Eine Alternative, nämlich ein Vorhaltebecken mit Drucksteigerer, wird derzeit ebenfalls geprüft.
Die Verwaltungszentrale des Zweckverbandes befindet sich in Bieswang, wo Geschäftsführerin Anna Dischinger im Büro des verbandseigenen Gebäudes das Regiment führt. In enger Zusammenarbeit mit dem 1. Vorsitzenden und dem Wasserwart werden hier die Geschicke des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Gruppe links der Altmühl Bieswang gelenkt.




Wir brauchen ein gelebtes Miteinander

Die STEINreichen5, ein landkreisübergreifender Zusammenschluss der Steinindustrie und der Kommunen, trafen sich zu ihrer Sommeraktion 2014 in Pappenheim. Im Festzelt der Firma Wörlein herrschte trotz des starken Regens gute Stimmung unter den über 100 geladenen Gästen. Ein Markt der den heimischen Naturstein Stein in vielen Facetten zeigte, begeisterte die Besucher. Musik und Erklärungen zum Wassertreten am Kneippbecken verwies auf die Aktion der STEINreichen5 vor fünf Jahren.

140923_steinreich-01aWährend die mehr als 100 geladenen noch trockenen Fußes zum Festzelt der Firma Wörlein auf dem Marktplatz gelangten, begann pünktlich zum geplanten Eröffnungstermin untermalt von den Klängen des Pappenheimer Marsches, gespielt von der Stadtkapelle Pappenheim, ein starker Regen.. Schon Bürgermeister Uwe Sinn stellte bei Begrüßung die Frage nach der Verantwortlichkeit für den Regen, wollte es aber nicht gelten lassen als aus dem Kreis der Gäste der Zuruf „Die Oberbayern“ kam. Denn Sinn freute sich besonders, dass er auch den Anton Knapp, den Landrat des Nachbarlandkreises begrüßen konnte. Nach Pappenheim zum verregneten Festakt der Sommeraktion waren auch Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer, sowie die Bezirkstags Vizepräsidentin

140923_steinreich-03Christa Naaß und auch Landrat Gerhard Wägemann gekommen. Sinns Gruß galt allen Vertretern der Banken und der Wirtschaft und seinen Amtskollegen aus den STEINreichen Gemeinden. Herzlich begrüßte er auch gleichsam als Nachbarin Gräfin Ursula zu Pappenheim .

Die Sommeraktion der STEINreichen5 habe ein neues Gesicht erhalten und seien in Pappenheim erstmals an den Michaelimarkt der Werbegemeinschaft Pappenheim gekoppelt. Sinn betonte, dass sich die Zusammenarbeit der STEINreichen5 bestens bewährt habe und man könne stolz sein auf die geleistete Arbeit. Gerade durch die Individualität der zusammengeschlossenen Gemeinden und ihrer Steinindustrie ergeben sich in vielerlei Hinsicht wirtschaftliche Möglichkeiten.

140923_steinreich09Auch der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer, stellte am Anfang seiner Rede die Regenfrage und spekulierte, ob es deshalb so sehr regnet, weil kein Schirmherr bestellt worden ist. Als Landwirt allerdings begrüße er den Regen. Und damit griff Auernhammer auch gleich das Thema “ steinreich“ auf. Wer das Hochfeld in der Nähe von Oberhochstatt, dem Heimatort Auernhammers kennt, kann nur bestätigen, dass die Landwirte in dieser Region steinreich sind. Aber natürlich gehe es heute nicht um die Steine die im Acker liegen, sondern um die tieferen Schichten, die – so Auernhammer – eine wirtschaftliche Grundlage unserer Region bilden. Den Solnhofer Platten, begegnet der Bundestagsabgeordnete auch vielfach in der Bundeshauptstadt, so in den Gendarmenhäusern vor dem Brandenburger Tor, im Dom und auch der Boden im Fahrstuhl zu seinem Büro sei mit Solnhofer Plattenkalk ausgelegt. „Und so begleitet mich immer auch ein Stück Heimat in mein Berliner Büro“, freute sich Auernhammer.

140923_steinreich-04Bei der Beleuchtung der Steinindustrie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Komponenten stellte Auernhammer heraus, dass Deutschland im Grund arm an Rohstoffen sei. Des habe müsse man in unserer Region den Rohstoff Naturstein als Chance nutzen. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses begrüße er einen erweiterten Steinabbau, wobei ein naturverträgliches Vorgehen und eine Renaturierung abgebauter Steinbruchflächen unabdingbar seien. Der landkreisübergreifende Zusammenschluss der fünf Gemeinden um ein gemeinsames Produkt gemeinsam zu bewerben sei ein effektives und wirkungsvolles Werbekonzept und lebenswichtig für die Steinindustrie. Wer heute nicht wirbt, bleibt weg vom Fenster“, führte Auernhammer aus.

140924_steinreich-26Landrat Gerhard Wägemann lobte ebenfalls den landkreisübergreifenden Zusammenschluss zur Vermarktung des heimischen Natursteins. Mit seinem Amtskollegen Landrat Anton Knapp sei er stets bemüht, die Region nach vorne zu bringen. Schließlich haben die beiden Landkreise das größte zusammenhängende Natursteingebiet in Deutschland, was e s zu bewerben gilt. Angesichts der Spannungen bezüglich der Steinbrucherweiterungen im Landkreis zeigte sich Landrat Wägemann erleichtet, dass für die Kontroversen, die es deshalb noch vor Jahresfrist gegeben habe ein Kompromiss gefunden sei.

140924_steinreich-21Dem schloss sich auch Dr. Birger Wolske von der Industrievereinigung Altmühltaler Kalksteine an. In seinem Grußwort wies Dr. Wolske darauf hin, dass die Erfordernisse der Steinindustrie mit den Vorgaben durch die Fachbehörden nicht immer in allen Punkten kompatibel sind. Man habe aber immer Wege des Miteinanders gefunden. Das beweise auch der 2009 geschlossene erweiterte Umweltpakt, der dem Lebensraum Steinbruch für die in besonderer Weise Rechnung trägt. „Wir brauchen ein gelebtes Miteinander„ betonte Dr. Wolske mit Blick auf die Spannungsfelder Steinindustrie und Behörden sowie auf den Zusammenschluss der STEINreichen5.

Ein Gedanke, den die STEINreichen5 scheinbar mit Leben erfüllt haben. Bleibt zu hoffen, dass diesen Satz auch die Pappenheimer Amts- und Entscheidungsträger, die in großer Zahl Gäste der Eröffnungsveranstaltung waren bewusst wahrgenommen und verinnerlicht haben.

Der Markt in Stein
140923_steinreich11Zu der Sommeraktion gehörte natürlich auch in Pappenheim ein Markt, der den Naturstein in vielseitiger Weise zum Thema hatte. So waren mit Markus Engelhard und Albrecht Volk gleich zwei Steinmetz- und Bildhauermeister bei der Ausübung ihres Handwerks zu erleben. So konnte man Markus Engelhard bei der Ausarbeitung eines Taufsteines über die Schulter schauen. Er war am Steincafe tätig , das vor dem Lämmermannhaus vom Altmühltaler Kalksteinverband arrangiert wurde. An einem europäisch bedeutsamen Auftrag arbeitete Bildhauermeister Albrecht Volk, den das Niederlandt (VAN) mit Pappenheim verbindet. Gerne ist er aus Hallstadt zu den Pappenheimern gereist um auf dem Marktplatz vor dem neuen Schloss seine Kunst zu zeigen. Dabei arbeitete er am Thema „Flussgesichter am Obermain“, dem längsten Skulpturenweg in Europa.

Kunst und Handwerk mit Stein wurde auch von Harry Lasch gezeigt, der mit dem langstieligen Hammer Solnhofer Platten kunstvoll in Form brachte.

140923_steinreich-07Besonderes bot das Bauunternehmen FHG aus Geislohe den Marktbesuchern an. Mit Fritz Dauner war einer der gesuchten Bruchsteinmaurer vor Ort und auch für die Kinder gab es bei FHG besonderes zu erleben. Mit einem Minibagger konnten die jungen Marktbesucher eine mit Stein gefüllte Flasche aufnehmen und auf einem roten Punkt abstellen.

Elisabeth Steinhauser, die die Bespannung des Pappenheimer Regenschirms kreiert hat bot den Marktgästen an, ihre eigene Lithographie zu erstellen. Als Erinnerungswerk hatte sie einen Druck vorbereitet, auf dem sich die fünf STEINreichen Bürgermeister verewigen durften. Allerdings war das gar nicht so einfach, denn die Stadt- und Gemeindechefs mussten ihre Namen in Spiegelschrift auf den Lithografie stein schreiben.

140923_steinreich12Bei den Verkaufsständen wurden Fossilien von Erich Satzinger erklärt, handgemachter Steinschmuck gab es am Stand von Familie Weiß und bei Familie Birnthaler konnte man mit Serviettentechnik bedruckte Steinplatten angeboten erwerben. Kräuterpädagogin Brigitte Zinsmeister bot auf dem Marktplatz ihre Ratschläge und medizinische Kräuter nach Pfarrer Kneipp an.

Dieser spielte bei der steinreichen Aktion eine besondere Rolle. In Erinnerung an die Aktion vor fünf Jahren in Pappenheim, bei der am Brunnmühlbach die Kneippanlage aus Naturstein eingeweiht wurde gab es dort an einen Stand des Kneippvereins Weißenburg Informationen zu Sebastian Kneipp dem „Wasserdoktor“. Anlässlich der Sommeraktion 2014 gab es nun erstmals mit Dori140923_steinreich13s Eisenbrand vom Kneippverein Weißenburg kompetente Erklärungen über die Philosophie und Auswirkung des Kneippens auf die Gesundheit. Musikalisch eingeleitet wurden ihre Erklärungen von der Stadtkapelle Pappenheim, die an der Kneippanlage in kleines Platzkonzert gab. Nachdem die Zuhörer nun in die Geheimnisse des kneippschen Wassertretens eingewiesen waren, gab es nur einen der das auch gleich ausprobieren wollte. Solnhofens Bürgermeister Manfred Schneider stülpte mutig die Anzughosenbeine nach oben und drehte einige Runden im eiskalten Nass des Pappenheimer Kneippbeckens.