Besichtigung eines gelungenen Werkes

Auf Einladung von Pfarrer  Jürgen Poppe haben jetzt Erster Bürgermeister Uwe Sinn, sowie Stadtkämmerer Valentin Mindrean und die Stadträte zusammen mit den Vertretern des Elternbeirats den krippengerecht umgebauten katholischen Kindergarten St. Martin besichtigt. Die Umgestaltungsmaßnahmen waren Voraussetzung  für den Fortbestand der Kinderkrippe, die nur noch bis Ende August 2018 eine behördliche Duldung hatte. Unter der Bauleitung des  Pappenheimer Architekturbüros Frosch wurden die Umgestaltungsmaßnahmen innerhalb von 3 Wochen „Just in Time“ fertiggestellt.

Den katholischen Kindergarten St. Martin besuchen derzeit 13 Krippenkinder, und 26 Kinder sind im Bereich der Kindertagesstätte untergebracht. Weil die Unterbringung insbesondere im Krippenbereich nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprach, hatte die Einrichtung unter der Trägerschaft der Katholischen Kirche nur eine Duldung bis längstens Ende August erhalten. Die Stadt Pappenheim hat als Eigentümer des Kindergartengebäudes für die ordnungsgemäße Ausstattung und den Betrieb aufzukommen. Deshalb war Eile geboten, als die Umgestaltung des Kindergartens insbesondere im Krippenbereich im Juni 2018 erstmals auf der Tagesordnung des Pappenheimer Stadtrates stand.

Die vom Pappenheimer Architekturbüro Frosch geplanten Umbaumaßnahmen mit einer Bausumme von rund 130.000 Euro für den Innenbereich sollten in den drei Wochen der Sommerferien vonstattengehen.

Und das ist mit gemeinsamen Anstrengungen auch gelungen, wie Pfarrer Poppe betonte. Zur Besichtigung des gelungenen Werks begrüßte er die Vertreter der Stadt Pappenheim und des Architekturbüros Frosch, die Mitarbeiter der Kindertagesstätte, den Elternbeirat und Bettina Balz, die im Gremium der Kirchenverwaltung für den Kindergarten zuständig ist. „Es ist uns wichtig, dass die Krippenkinder hier eine Bleibe haben und bei uns bleiben können“, betonte Pfarrer Poppe. Neben den Leistungen der Handwerker und des Architekturbüros hob er das Engagement des Kita-Personals und der Elternbeirats hervor. Sie haben mit dem Ausräumen und wieder Einräumen der Einrichtung in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Bauhof wesentlich dazu beigetragen, dass die Kinder wie geplant nach der dreiwöchigen Sommerpause am 5. September wieder Einzug halten konnten. „Wir haben nicht gedacht, dass wir das schaffen“, gesteht Christina Renner, die 1.Vorsitzende des Elternbeirats. Zu verdanken ist  der Erfolg auch der Koordinationsarbeit der Kita Leiterin Karin Liebald und Bettina Balz von der Kirchenverwaltung.

Von einem sportlichen Vorhaben, das Just in Time fertig wurde, sprach Architekt Clemens Frosch, der sich sichtlich freute, dass die Defizite im Bereich der Krippe zeitgerecht ausgeglichen werden konnten. Besonders erfreute es den Architekten, dass dieses Defizit nicht den Kostenrahmen betrifft. Dieser konnte gehalten werden „obwohl wir uns mit der Maßnahme in einer Hochpreisphase befunden haben“, führte Clemens Frosch aus.

Die Umsetzung der Maßnahme leitete Bauingenieurin Sabrina Dorner, die bei einem Rundgang die Komponenten des Umbaus erläuterte. Dabei ging es um die bedarfsgerechte Umgestaltung des Sanitärbereichs für Krippenkinder, der auch einen nach den Plänen des Architekturbüros gefertigten Wickeltisch enthält, den die Krippenkinder selbst erklettern und so den ersten Weg in die Selbständigkeit finden, wie die Elternbeiratsvorsitzende Christina Renner unterstrich. Eine große Herausforderung sei auch der Tausch der Gruppenräume gewesen, wodurch die Krippenkinder jetzt einen direkten Zugang in den Außenbereich haben. Die Umgestaltungen dort mit einem Kostenvolumen von rund 28.000 Euro sind zwar geplant, stehen aber noch aus.

Positive Veränderungen durch die Baumaßnahmen sehen vor allem die Mitarbeiterinnen des Kindergartens. „Man merkt deutlich, dass die Baumaßnahme etwas bringt“ betonte Karin Liebald, die Leiterin der Kita St. Martin.

Auch Bürgermeister Uwe Sinn bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Umgestaltung beigetragen haben und hob dabei den scheidenden Stadtkämmerer Valentin Mindrean hervor, der als Erster von Anfang an die Dimension der Maßnahme erkannt und sich gleich um die Zuwendungen gekümmert haben, die etwa 55 % betragen. Dabei sprach Sinn auch an, dass der Kämmerer die Stadt Pappenheim verlassen werde und sein Wirken künftig bei der Regierung von Mittelfranken haben wird. „Da kann er uns dann noch mehr Zuschüsse zuschustern“, witzelte der Bürgermeister.

Dem Kindergarten wünschte Sinn stets eine ausreichende Belegung und dass die Kinder hier ein gutes Rüstzeug für ihr weiteres Leben bekommen.

Schließlich lud Pfarrer Poppe die Gäste des Besichtigungsabends ein, mit einem Glas Sekt auf das gelungene Werk anzustoßen.




Vollsperrung steht an

Im Zuge der Neugestaltung der Deisingerstraße steht von Mitte Oktober bis wenige Tage vor Weihnachten eine Vollsperrung der Deisingerstraße zwischen der Bauhofstraße und der Einmündung Schützenstraße an. Durchgeführt werden in diesem Bereich die Verlegung der neuen Trinkwasserleitung, eine neue Gestaltung der Fahrbahn und der Seitenbereiche. Zufahrt zur Lach soll zeitweise mit einer Baustellenstraße über den Vorplatz der Katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt gewährleistet werden. Die Geschäfte der Innenstadt bleiben jederzeit erreichbar.

Die Entscheidung ist gefallen. Der dritte Bauabschnitt für die Neugestaltung der Deisingerstraße im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (SEK) wird noch in diesem Jahr und zwar in Kürze begonnen. Das bedeutet, dass die Deisingerstraße von der Einmündung Bauhofstraße einschließlich des Einmündungsbereichs der Bahnhofstraße und der Schützenstraße für jeglichen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt wird. Damit werden Umleitungen nötig, die im innerstädtischen Bereich über den Hals und die Klosterstraße führen können und auch von Zimmern aus über Dreilinden möglich ist. Der Einmündungsbereich  Bahnhofstraße – Schützenstraße an der Katholischen Kirche soll solange es die Bauarbeiten erlauben für den Verkehr offen bleiben, sodass eine ungehinderte Zufahrt zum Wohngebiet an der Lach, den Sportvereinen, der Zahnarztpraxis Ehrlicher und dem Gesundheitszentrum Gießen möglich ist. Wenn wegen der Bauarbeiten der Einmündungsbereich gesperrt werden muss, wird es eine ampelgeregelte Baustellenstraße geben, über die eine Zufahrt zur Lach möglich ist.

In dem gesperrten Bereich soll, wenn sich die Planungen nicht verschieben ab Mitte Oktober der Hauptstrang der Trinkwasserleitung und die dazugehörigen Hausanschlüsse erneuert werden. Anschließend sind, wie auch im Bauabschnitt 1 und 2 eine Vielzahl von Kabel zu verlegen, bevor die neue Fahrbahn und die Seitenbereiche eingebaut werden können. Wenn die Dauer der Vollsperrung auch wetterabhängig ist, so soll über die Weihnachtsfeiertage das Teilstück zwischen Schützenstraße und Einmündung Bauhofstraße – unter Umständen auch provisorisch – befahrbar sein.

Der nördliche Bereich der Deisingerstraße gliedert sich in die beiden Bauabschnitte vom Marktplatz bis zur Herrenschmiedgasse (Bauabschnitt 1) und von dort bis zur Einmündung Bauhofstraße (Bauabschnitt 2).

In beiden Bauabschnitten sind jetzt schon die neuen Straßenlampen gesetzt und der 1. Bauabschnitt ist fast fertig. Lediglich im Bereich zwischen JUZ und der Bäckerei Held braucht es noch die Platzgestaltung, die aber wegen der noch nicht gelieferten Betonfertigteile erst später umgesetzt werden kann.

Der zweite Bauabschnitt ist soweit fertiggestellt, dass in den nächsten Wochen dort nur noch die Pflasterer am Werk sind.

Geschäfte sind allzeit erreichbar
Auch in der Zeit der Sperrung sind die Geschäfte in der Deisingerstraße allzeit  erreichbar. Wenn auch der Bauabschnitt 1, wie jetzt auch als Baustelle noch gesperrt ist, so bringt es die normative Kraft des Faktischen mit sich, dass dort – wie vor der Umgestaltung auch – die Dauerparker ihre Plätze wieder eingenommen haben und ein reger Fahrzeugverkehr stattfindet. Vor Beginn des 3. Bauabschnitts (Vollsperrung) wird in der Herrenschmiedgasse noch ein Kabelschacht gesetzt. Dann ist ein Verkehrsfluss vom Marktplatz in die  Deisingerstraße über die Herrenschmiedgasse in die Graf-Carl-Straße möglich und der Wendeverkehr in der Deisingerstraße ist nicht mehr nötig.

Sollte sich bei der Vollsperrung im südlichen Bereich der Deisingerstraße, die ja in die Wochen vor dem Fest der Nächstenliebe fällt, in Pappenheim die Parkmoral mit Rücksicht auf den Nächsten einschleichen, wäre den Geschäftsleuten in der Pappenheimer Innenstadt und auch den Kunden geholfen, die nicht so gut zu Fuß sind und schon sehr lange mit dem Baustellenbetrieb zurechtkommen müssen.

Sobald der konkrete Termin für die Straßensperrung feststeht erfahren Sie es hier.




Der sichere Weg kommt weg

Die Fußgängerwege (Zebrastreifen) in der Deisingerstraße und der Bauhofstraße werden im Rahmen der Umgestaltung der Innenstadt ersatzlos entfernt. Das hat der Stadtrat gegen die Stimmen der Bürgerliste in seiner jüngsten Sitzung zum wiederholten Male beschlossen. Einen einstimmigen Beschluss mit fast gleichem Inhalt gibt es bereits vom  Januar 2016. Nun stand das Thema erneut auf der Tagesordnung einer Stadtratssitzung. Damit verschwindet aus Sicht der Verwaltung eine sichere Wegführung für die Fußgänger, die sich in den vergangen 50 Jahren bewährt hat.

“Der Stadtrat der Stadt Pappenheim beschließt das Planungsbüro Frosch zu beauftragen, die Fußgängerüberwege aus der Planung ersatzlos zu entfernen. Die Verwaltung wird beauftragt, die neue Planung dem Landkreis erneut zur Genehmigung vorzulegen. Im weiteren Verlauf ist anzustreben, dass die Zebrastreifen mit möglich sind.” So lautet der einstimmige Beschluss des Pappenheimer Stadtrates vom Januar 2016.

Seitdem gab es immer wieder Bestrebungen die Zebrastreifen auch in der umgestalteten Innenstadt doch noch zu erhalten.

„Die Zebrastreifen haben sich in Pappenheim in den letzten 50 Jahren bestens bewährt“, stellt die Verwaltung fest. Für die Kindergarten- und Schulkinder, die Senioren  und die Behinderten aus den Pappenheimer Einrichtung war ein sicherer Weg durch die gesamte Innenstadt geschaffen worden – so die Verwaltung.

Dem steht die Haltung des zuständigen Sachbearbeiters beim Landratsamt Weißenburg Gunzenhausen gegenüber, der für die Sicherheit auf der Kreisstraße zuständig ist und vor allen Dingen die verkehrsrechtliche Erlaubnis für die umgestaltete Fahrbahn der Deisingerstraße und der Bauhofstraße zu erteilen hat. Ohne die Zustimmung des Sachbearbeiters geraten die Zuwendungen für die Baumaßnahme in Gefahr. Das stellte Bürgermeister Sinn bei der jüngsten Sitzung deutlich heraus.

Schon von Beginn der Planungen an gab es Meinungsverschiedenheiten über den Erhalt der Zebrastreifen, wobei das Hauptargument für den Wegfall immer das Fehlen eines Hochbords war. Dieser 6 cm Hochbord wurde nach dem Beschluss auf Initiative von 2. Bürgermeister Claus Dietz sowohl in der Deisingerstraße als auch in der Bauhofstraße eingeplant. Und so keimte auch die Hoffnung wieder, dass die Fußgängerüberwege erhalten werden können. „Wenn der Hochbord da ist, ist der Zebrastreifen kein Problem“, so zitierte Dietz aus einem Telefonat mit dem Sachbearbeiter bei Landratsamt.

Dieser stellt nun die nach der VwV-StVO in Verbindung mit der  R-FGÜ 2001 geforderte  Sichtweite von 50 m auf den Zebrastreifen in den Vordergrund.

Für den Fraktionsvorsitzenden der Bürgerliste Karl Satzinger ist es unverständlich, dass es für die Zebrastreifen keinen Bestandsschutz gibt und er  wollte vor einer Beschlussfassung alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wissen. „Das kann es nicht sein – Die Behörde muss sich auch an etwas halten, die muss auch bei ihrem Wort bleiben“, argumentierte Satzinger. „Was ist denn, wenn was passiert, weil keine Zebrastreifen mehr da ist?“ Vor einer Beschlussfassung wollte Satzinger erst noch ein Gespräch mit dem Landrat führen.

Diesem Vorschlag Satzingers hat man nicht entsprochen. Bürgermeister Sinn betonte, dass die Stadt Pappenheim schlechte Karten in der Zuschussfrage habe und vonseiten der Verwaltung kam das Argument, dass der Wille für einen Zebrastreifen vonseiten des Landratsamtes einfach nicht da sei.

Man müsse die Chancenlosigkeit hinnehmen  meinte Stadtrat Obernöder (CSU) und Fraktionsführer Walter Otters von den Freien Wählern meinte, man habe die baulichen Voraussetzungen geschaffen und müsse halt jetzt die weißen Striche weglassen. Auch er machte deutlich dass die Zebrastreifen ein zusätzlicher Schutz für die Fußgänger seien. Und wenn die Klagen der Bevölkerung kommen, setzte  Ortssprecher Erich Neulinger (CSU) den Schlusspunkt der Wortmeldungen, dann raten wir denen „Gehen Sie zum Landrat“.

In dem nachfolgenden Beschluss wurde gegen die drei Stimmen der Bürgerliste erneut festgelegt, dass der Stadtrat der Stadt Pappenheim beschließt, die Planung dahingehend abzuändern, dass die Fußgängerüberwege ersatzlos entfernt werden.




Neue Bahnunterführung mit straffem Zeitplan

Mit dem Neubau der Bahnunterführung in Niederpappenheim, soll das Nadelöhr in das Pappenheimer Industriegebiet nun tatsächlich beseitigt werden. Nach einem fixen Zeitplan wird die neue Durchfahrtsröhre neben der Unterführung gefertigt und in der Zeit vom 26.06. bis zum 01.07.2019 eingeschoben werden. Vor dem geplanten Baubeginn um den Jahreswechsel 2018/2019  muss die   Zukunftssicherheit des Schmutz- und Oberflächenwasserkanals gewährleistet und die Rampe zum Bahnsteig Richtung Ingolstadt fertiggestellt sein. Für beides ist die Stadt Pappenheim zuständig, die nun – will man das Gesamtprojekt nicht gefährden – schnell handeln muss. Auf Initiative von Fraktionschef Karl Satzinger (BGL) soll es im August eine Sondersitzung des Stadtrates geben und die Ausschreibung für die Tieferlegung des Kanals starten zu können.

Brückenröhre wird eingeschoben
In der jüngsten öffentlichen Sitzung des Pappenheimer Stadtrates hat Eduard Weigl, Leiter des Tiefbauamtes beim Landratsamt Weißenburg Gunzenhausen die Planungen für die neue Bahnunterführung in Niederpappenheim eingehend erläutert.

Demnach wird neben der bestehenden Unterführung in Richtung Bahnhof versetzt eine neue Unterführung mit einer lichten Höhe von 4,50 m und einer Fahrbahnbreite von 5,90 m gebaut. Neben der Fahrbahn wird auf beiden Seiten  ein 2,20 m breiter Gehweg eingebaut, der auf der Bahnhofseite auf einer Galerie durch die Unterführung verläuft. Damit ist sichergestellt, dass auch der Bahnsteig Richtung Ingolstadt barrierefrei erreicht werden kann..

Die Durchfahrtsröhre, so erklärte Weigl wird in einem Stück neben dem späteren Unterführungsbereich gebaut, weshalb die Fahrbahn vor der bisherigen Unterführung ab Baubeginn für die Durchfahrt nicht mehr genutzt werden kann. Allerdings soll sichergestellt werden, dass es eine Fußgängerpassage für die im Industriegebiet Beschäftigten allzeit möglich ist. Nach einem fixen Zeitplan der Deutschen Bahn steht fest, dass die Röhre vom 26.Juni bis zum 01.Juli 2019 unter dem Gleiskörper in Position gebracht wird. In dieser Zeit  können keine Züge in diesem Bereich fahren.

Das Bauwerk muss wegen der erweiterten Durchfahrtshöhe wesentlich tiefer gegründet werden als die bisherige Durchfahrt. Weil man dadurch in den Bereich des Altmühlgrundwassers vordringt muss eine Grundwasserwanne betoniert werden, durch die das Grundwasser vom Bauwerk ferngehalten werden soll. Derzeit laufen die Ausschreibungen für das Unterführungsbauwerk.

Wenn die Bauarbeiten dann im Winter beginnen, so stellte der Leiter des Tiefbauamtes fest, muss die Rampe für den Bahnsteigzugang Richtung Ingolstadt und auch die zukunftssichere Ausführung des Kanalsystems im Bereich des Bauwerks fertig sein.

Die Planungen für die Fußgängerrampe sind abgeschlossen und nach Auskunft des Ingenierbüros VNI bereits ausgeschrieben. „Die Bauarbeiten sollen im September beginnen und müssen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden“, teilt das Ingenieurbüro auf unsere Anfrage mit.

Muss der Querschnitt erweitert werden?
Im Bereich der neuen Unterführung ist wegen der genannten Grundwasserwanne die Verlegung des Kanals für das Oberflächenwasser erforderlich.

Im Oktober  2017 beauftragte die Stadtverwaltung das Pleinfelder Ingenieurbüro VNI mit der Überrechnung des Schmutz- und Oberflächenwasserkanals im Bereich der Niederpappenheimer Bahnunterführung. Das Ergebnis stellte Reinhard Vulpius kürzlich dem Stadtrat vor. Kritisch sieht Vulpius besonders das Fassungsvermögen des bestehenden Kanalstrangs, der mit einer Stärke von 90 cm durch die bestehende Bahnunterführung verläuft. Um das Leistungsvermögen des Oberflächenwasserkanals, in dem immerhin das Oberflächenwasser aus einen rund 10 km² großen Bereich zusammenkommt, zu optimieren, muss nach den Berechnungen von Vulpius, der Querschnitt des Kanals bei der Verlegung neben der Grundwasserwanne auch erweitert werden.

Eine andre Lösungsmöglichkeit bringt die Verwaltung vor, bei der  die Verlegung des Kanalstrangs bei gleichen Querschnitt angeregt wird.. „Wenn wir das heuer nicht schaffen, kommt die Unterführung vielleicht in fünf Jahren“,  meinte Eduard Weigl.

Bei allen Wortmeldungen wurde deutlich, dass es den Stadträten schwer fällt den Planungen von VNI zuzustimmen, die nach Einschätzung von Friedrich Obernöder (CSU) bestimmt 200 bis 300 tausend Euro kosten wird. Eine Querschnittserweiterung des Kanals hält Obernöder nicht für nötig, weil es in Niederpappenheim auch bei Starkregen noch nie Probleme mit dem Oberflächenwasserkanal gegeben habe. Das bestätigte auch 2. Bürgermeister Claus Dietz (FW), der die Situation an dieser Stelle genauestens kennt. Zudem bestehen nicht nur im Stadtrat erhebliche Zweifel, dass die große Lösung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Ein weiteres Problem ist, dass bei der angesprochenen Kanalverlegung die einzige Zufahrt zu Plastic Omnium in der Niederpappenheimer Straße während der Bauarbeiten gesperrt werden müsste. Walter Otters, Fraktionsführer der Freien Wähler schlug vor, für die Neuordnung des Regenwasserkanals nach der Fertigstellung der neuen Unterführung die Trasse der bisherigen Bahnunterführung zu nutzen, bevor dieser verfüllt wird.

„Wir haben keine Zeit, das ist unser Problem, und diese Luxusversion ist bisher mit niemandem abgesprochen. Wir müssen eine Lösung finden, die in der Kürze der Zeit durchzubringen ist“, brachte Heiko Loy, Ortssprecher von Neudorf die Sache auf den Punkt.

Letztlich griff der Stadtrat mehrheitlich die Anregung von Karl Satzinger (BGL) auf, der eine Sondersitzung in der Sommerpause vorschlug, in der eine Lösung für die Umlegung des Oberflächenwasserkanals gefunden werden soll. „Damit wir im August noch ausschreiben können“, meinte Satzinger.




Dominic Bader als neuer Einrichtungsleiter vorgestellt

Dominic Bader aus Weißenburg übernimmt ab Sonntag, 01.Juni 2018 die Standortleitung der Rummelberger Diakonie in der Region Pappenheim /Treuchtlingen. Feiern konnte der neue Leiter seinen ersten Arbeitstag beim Sommerfest im Pappenheimer Haus Altmühltal. Nach der Verabschiedung des bisherigen Leiters Klaus Buchner vor knapp einem Jahr hatte Friedrich Weickmann die Einrichtung geleitet. Beim Eröffnungsgottesdienst predigte Dekan Wolfgang Popp vom Leben durch die Hoffnung aber auch von einem Wegzug von Pappenheim nach Treuchtlingen.

Schwungvoll hat er angefangen, der Eröffnungsgottesdienst zum Sommerfest der Rummelsberger Diakonie in der Parkanlage des Haues Altmühltal in Pappenheim. Denn mit dem Lied „Lord oft the Time“ lud der evangelische Kirchenchor gleich zum Mitklatschen ein und Dekan Wolfgang Popp begrüßte die Bewohner der Einrichtung, die Besucher, die Leitung der Rummelsberger Einrichtung  und die Gäste aus der Politik ohne lange Namenlisten aufzusagen. Dabei wäre die Namensliste zumindest bei den Politikern gar nicht so lang gewesen, denn mit Bürgermeister Werner Baum und Pappenheims Stadträtin Pia Brunnenmeier wären alle anwesenden Kommunalpolitiker genannt gewesen. Trotzdem meinte der Dekan zum Auftakt des Gottesdienstes „Wir sind eine prima Truppe“.

In seiner wie immer kurzweiligen Predigt stellte Dekan Popp den Gedanken in der Vordergrund, dass der Mensch ganz wesentlich von der Hoffnung auf die Zukunft lebe. Wer dieser Tage durch die Pappenheimer Innenstadt geht, weiß um die Richtigkeit dieser Aussage, insbesondere für die unmittelbar Betroffenen der städtebaulichen Umgestaltung in unserer Stadt. Auch vom Auszug von Pappenheim nach Treuchtlingen war in der Predigt die Rede. Ob dabei Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft oder alles zusammen gemeint war, bleib dabei für jeden interpretierbar.

Nach dem Ende des Gottesdienstes stellte Bezirksleiter Volker Deeg den neuen Leiter der Standorte Treuchtlingen und Pappenheim, Dominic Bader vor.
Der 36-jährige Weißenburger kennt sowohl die Region als auch das Arbeitsfeld der Behindertenhilfe und bringt Praxis- und Leitungserfahrung mit. Dominic Bader machte nach seinem Zivildienst eine Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer.
Nach einem Diplom-Studium der Betriebswirtschaftslehre und einem berufsbegleitenden Master-Studium im Bereich Sozialmanagement arbeitete er zuletzt als Fachreferent „Offene Hilfen“ bei der Diakonie Neuendettelsau.

Hauptaufgabe von Dominic Bader in Pappenheim und Treuchtlingen wird die gemeinsame Weiterentwicklung der Angebote der Alten- und Behindertenhilfe der Rummelsberger Diakonie in der Region sein. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Sozialraumorientierung, also der Vernetzung der Angebote in die Gemeinden hinein.

In Pappenheim bietet die Rummelsberger Diakonie im „Haus Altmühltal“ und in der Stadt Wohnangebote für rund 100 Menschen mit Behinderung. Zudem gibt es hier ab September eine Senioren-Tagestätte und eine Förderstätte. Im benachbarten „Georg-Nestler-Haus“ leben rund 50 Seniorinnen und Senioren. In den Altmühltal-Werkstätten in Treuchtlingen arbeiten rund 80 Beschäftigte. Zudem gibt es in Treuchtlingen weitere Wohnangebote für Menschen mit Behinderung und ein Neubau ist geplant.

Die erste Wahl – Dominic Bader (mitte); mit ihm freuen sich v.l. Friedrich Weickmann, Stadträtin Pia Brunnenmeier, Treuchtlingens Bürgermeistr Werner Baum und Bezirksleiter Volker Deeg

„Es hat lange gedauert bis wir die Stelle wieder besetzen konnten. Aber wir wollten die erste Wahl, da hat es einige Runden gebraucht, bis unser Wunschkandidat Dominic Bader die Stelle besetzen konnte“, erklärte Bezirksleiter Volker Deeg.

Er dankte Friedrich Weickmann und seinem Mitarbeiterstab, die im langen Jahr der Vakanz die Einrichtung hervorragend geführt haben. Weickmann selbst sprach von einer großen Verantwortung, die er gerne getragen habe. Jetzt sei er aber froh, dass dieser enorme Druck wieder zu Ende sei. Dem neuen Einrichtungsleiter Dominic Bader überreichte er einen Schlüssel und wünschte viel Erfolg bei der Bewältigung der großen neuen Aufgaben.

Dominic Bader selbst fasste sein Grußwort kurz und bündig indem er es auf die Kanufahrer auf der Altmühl abstellte. Er sei froh, jetzt zusammen mit seinen Mitarbeitern im Kanu zu sitzen und freue sich auf die gemeinsame Kanufahrt.

Bei herrlichem Sommerwetter konnten die Gäste in der großzügigen Parkanlage des Hauses Altmühltal bei Mittagessen und Kaffee und Kuchen einen angenehmen Nachmittag verbringen. Für Kurzweil sorgte auch die Band „watership down“.

 Für Kinder gab es viele Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem Spielmobil, derBastelaktion und dem Torwandschießen. An einem Stand der Altmühltal-Werkstätten konnten dekorative und nützliche Eigenprodukte aus Holz und Stoff erworben werden.




Der Erste Hauch von Flaniermeile

In der Pappenheimer Innenstadt entsteht derzeit bei der baulichen Umgestaltung der Innenstadt der erste Eindruck wie in der Deisingerstraße in absehbarer Zukunft die Aufenthaltsqualität gesteigert wird. Noch dominieren Bagger, Lastwagen und Rüttelplatte das Stadtbild. Derzeit ist der wasserdurchlässige Fundamentbeton für das Bayerwald-Granitsteinpflaster in den westlichen Bereich des ersten Bauabschnitts eingebracht. Ab Montag, 18.06.2018 wird die Verlegung des Granitpflasters beginnen.

In den letzen Wochen war die Lage an der Baustelle im nördlichen Bereich der Deisingerstraße besonders angespannt. Nach dem Auskoffern des Bereichs neben der Fahrbahn mussten über die gesamte Strecke Kabel und Leerrohre verlegt und wieder zugedeckt werden. In der vergangenen Woche ist entlang der Hauswände das sogenannte Traufpflaster gesetzt worden und seit Donnerstag wird der wasserdurchlässige Tragbeton eingebracht, der schon kurz nach dem Verdichten begehbar ist. So ist bis zum Wochenende bereits ein Straßenstück entstanden, das erahnen lässt, wie die Deisingerstraße einmal  zur Flaniermeile werden kann.

Neu ist, dass 11 Hülsen für Fahnenmasten oder auch für Weihnachtsbeleuchtung und ähnliches eingebaut werden, deren Standorte aus dem Entwurfsplan weiter unten ersichtlich sind (orange Punkte). Die Lieferung dieser Hülsen erfolgte am Donnerstag, sodass schon heute die erste dieser Fahnenständer eingebaut werden konnte.

Bei allen Schwierigkeiten, die derzeit beim Erreichen der Geschäfte in Kauf genommen werden müssen, bleibt festzustellen, dass die beim Bau beschäftigten Mitarbeiter stets bemüht sind die Wege auch für Passanten, die nicht so gut zu Fuß sind zu ebnen. Zu jeder Zeit sind die Geschäfte der Deisingerstraße, wenn auch nicht immer einfach, zu erreichen gewesen. Auch der Lieferverkehr für die Bäckerei Lehner und die Post bei Schreibwaren Windisch klappt in Anbetracht der beengten Verhältnisse bei gegenseitiger Rücksicht ganz prima.

Auf dem Lämmermannplatz sind am Freitag zwei Silos aufgestellt worden in denen sich der Beton für die Einbettung des Granitsteinpflasters befindet. Auf dem Marktplatz stehen schon  die ersten Paletten mit dem Granitsteinpflaster, das ab Montag vom Marktplatz beginnend in Richtung Stöbergasse verlegt wird.

Erkennbar ist auch der Standort der neuen Straßenlampen (schwarze Rohre)  und der Ladestation für E-Bikes (blaues Rohr zwischen Atelier Frauensache und Päckert´s Trachtengeschäft.).




Situation an der Baustelle ändert sich stündlich

Die Situation für die Fußgänger im Bereich der Baustelle in der Deisingerstraße ändert sich derzeit fast stündlich. Auf der Westseite der Deisingerstraße, also auf der Seite Atelier Frauensache, Päckerts Landhausmoden, Bäckerei-Cafe Lehner und Schreibwaren Windisch ist ein durchgängiges Begehen für Fußgänger derzeit nicht möglich.

Zugänge für jedes Anwesen, insbesondere für die Geschäfte sind aber zu jeder Zeit geschaffen. Allerdings ist es wichtig, dass sich die Fußgänger vorher orientieren von welcher Seite die Westseite der Deisingerstraße (Seite Päckert´s) wie weit begehbar ist. Ein durchgängiges Begehen auf dieser Seite ist, wie bereits erwähnt nicht möglich.

Die Situation ändert sich fast stündlich, weil die Firma Rossaro derzeit den Bereich neben der bereits asphaltierten Fahrbahn auskoffert und die Zugänge zu den einzelnen Häusern je nach Baufortschritt möglich macht.

Wenig zielführend ist es da, wenn wegen der weiteren Wegstrecke unablässig geschimpft wird. Denn dadurch ändert sich an der Situation überhaupt nichts. Die Beschäftigten an der Baustelle machen ihren Job und zwar ganz prima. Sie bemühen sich die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten. Allerdings sind sie aus Sicherheitsgründen auch darauf angewiesen, dass sich im Arbeitsbereich der Baumaschinen keine Fußgänger oder Radfahrer aufhalten.

Es ist klar, dass die Umwege für manche mühsam und beschwerlich sind. Aber diese Mühsal ist zeitlich begrenzt und führt letztlich zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Pappenheimer Innenstadt.

Die nächsten Maßnahmen
Nachdem die Leitungen und Leerrohre im Bereich der westlichen Gehwegseite verlegt sind, wird dieser Bereich derzeit ausgekoffert. Nach dem Auskoffern der westlichen Gehwegseite auf einer Länge von 120 m wird eine Schotterschicht eingezogen auf die eine Beton-Fundamentschicht für das Granitsteinpflaster eingebaut wird. Danach soll der Bereich gepflastert werden.




Neue Einschränkungen in der Deisingerstraße

Durch bautechnische Erfordernisse wird es in nächster Zeit weitere Einschränkungen in der Deisingerstraße geben. Die Geschäfte bleiben aber vorerst fußläufig alle erreichbar

Engstelle total gesperrt
Die Engstelle zwischen Marktplatz und Stadtvogteigasse ist seit heute (03.05.2018) auch für den Fußgängerverkehr total gesperrt. Nur der Zugang zum Notariat ist vom Marktplatz her erreichbar.

Vom Marktplatz aus gelangt man über die Graf-Carl-Straße – Stadtvogteigasse oder zu Öffnungszeiten durch die Tourist-Information in die Deisingerstraße Ostseite (Sippekamp, Galerie Van der Gang, Citykaufhaus). Zur Westseite der Deisingerstraße (Schreibwaren Windisch, Bäcker Lehner, Päckert´s Landhausmoden) gelangt man vom Marktplatz aus über den Biberberg beim Hirschen, den Fuchsberg und die Stöbergasse oder die Treppenanlage bei der Ritterstube.

Zufahrt Stöbergasse gesperrt
In der kommenden Woche ist geplant, die Baggerarbeiten für den Straßenkoffer in Richtung Süden (Richtung Bauhofstraße) fortzusetzen. Aus diesem Grund wird eine Zufahrt zur Stöbergasse nicht mehr möglich sein.

Lieferverkehr
Der Lieferverkehr für die Geschäfte in der Deisingerstraße kann ab Beginn der weiteren Grabarbeiten nur noch über die Graf-Carl-Straße und die Herrenschmiedgasse erfolgen. Auf dem „Lämmermannplatz“ wird eine Wendemöglichkeit eingerichtet.

[Laufend neue Informationen finden Sie im Baustellen-Telegramm …]




Neue Parkregelung in der Pappenheimer Altstadt

Für die Dauer der Bauarbeiten in der Deisingerstraße gelten neue Parkregelungen für die Pappenheimer Innenstadt. Auf dem Marktplatz, einschließlich der Parkfläche vor der Schlossapotheke ist einer Kurzparkzone mit einer zulässigen Parkdauer von 30 Minuten eingerichtet. In der Graf-Carl-Straße ist mit der entsprechenden Parkscheibe das Parken bis zu zwei Stunden erlaubt.
Die Geschäfte in der Deisingerstraße sind alle zu Fuß erreichbar und haben auch in der Bauphase für ihre Kunden geöffnet.

Mit dieser Regelung ist die für die gesamte Altstadt geltende Kurzparkzone mit einer Parkdauer von 90 Minuten abgeschafft.

Die neue Parkregelung hatte die Werbegemeinschaft bei der Stadt Pappenheim beantragt. In der Sitzung am 22.03.2018 hat der Stadtrat dieser neuen Parkregelung mit einem Beschluss zugestimmt.

Die neue Regelung bedeutet, dass im Innenstadtbereich auch überall dort geparkt werden darf, wo dieses nicht durch Verkehrszeichen oder andere Reglementierungen in der Straßenverkehrsordnung untersagt ist.

Hingewiesen wird auf die Altstadt nahen Parkplätze auf der Lach, in der Schützenstraße und auf der Stadtwerkeinsel.




Sondernutzungserlaubnis für die Schloss-Pylonen

Im Streit um die wohl berühmteste Vier-Quadratmeter-Fläche der Nation hat der Stadtrat jetzt einen Beschluss gefasst. Demnach wird dem Eigentümer des magischen Dreiecks auf der Zufahrt zu der Stadtwerkeinsel eine Sondernutzung für die Steinpylonen auf dem städtischen Marktplatz erteilt. Der Beschluss erfolgte in der Erwartung, dass damit die Zustimmung für die Widmung der Vier-Quadratmeter-Fläche erteilt wird. Enteignungsverfahren kommt für die Mehrheitsfraktionen nicht infrage.

Das magische Dreieck
Im Sommer 2016 war es, als die Stadt Pappenheim ein Schreiben der Gräflichen Verwaltung erreichte, in dem zu lesen stand, dass sich auf der Zufahrtsstraße zu den Stadtwerken und der Stadtwerkeinsel eine Fläche befindet, die Eigentum der gräflichen Familie ist. Nach dem 31.07.2018 wolle man das Grundstück einziehen und die Öffentlichkeit von der Benutzung ausschließen. Die Stadt wird in dem Schreiben aufgefordert, den Asphaltbelag zeitgereicht zu entfernen, damit die Fläche nach dem 31.07.2018 eingefriedet werden kann.
Das wäre alles kein Problem, wenn diese Fläche nicht ausgerechnet in Pappenheim wäre, wo eben die Uhren seit dem 8. Mai 2014 anders gehen als auf dem Rest der Welt.

In den seither vergangenen fast zwei Jahren haben sich zahllose Medienberichte mit dem Fall beschäftigt, in der Touristinformation gibt es Nachfragen, wie man denn zur der berühmten Fläche kommt und keine Stadtführung gibt es, bei der die Gäste nicht zuerst nach diesen zur Berühmtheit gelangten vier Quadratmetern fragen.

Der Lösungsmöglichkeiten gibt es mehrere. Da ist zunächst der Ankauf der Fläche, der ursprünglich vereinbart, dann aber vonseiten des gräflichen Hauses doch abgelehnt wurde. Für ein Enteignungsverfahren fehlt die Zustimmung der Oppositionsmehrheit. Diese Zustimmung wird es auch in dieser Legislaturperiode nicht mehr geben. Das verdeutlichten die Ausführungen von FW-Fraktionsführer Walter Otters bei der Diskussion im Stadtrat. Ich werde einem Enteignungsverfahren nicht zustimmen“ stelle Otters fest und es gibt keine Hinweise darauf, dass andere Mitglieder der Oppositionsmehrheit eine andere Meinung vertreten.

Das Thema nervt den Stadtrat offenbar enorm. „Es muss ein Punkt gesetzt werden. Es muss ein Ende haben“, zeigte sich BGL Fraktionsvorsitzender Karl Satzinger genervt von der deutschlandweiten Berichterstattung über das „magische Dreieck von Pappenheim“.

Für immer und ewig weg?
Im Herbst 2017 gab es  dann ein Gespräch bei dem den Fraktionsvorsitzenden der Lösungsvorschlag der Grafschaft nahegebracht wurde.

Demnach sollen die legendären vier Quadratmeter von der Stadt angekauft werden. Im Gegenzug, erhält der Eigentümer des Neuen Schlosses die Erlaubnis, die mit Ketten verbundenen Steinpylonen zu belassen. Dieses Bestandsrecht sollte dann auch mit einer Grunddienstbarkeit ins Grundbuch festgeschrieben werden. Zu dieser Regelung haben nach Darstellung von  Bürgermeister Uwe Sinn die Fraktionsvorsitzenden von CSU, FW und BGL ihre Zustimmung zumindest in Aussicht gestellt.

Gleiches geht auch aus dem Schreiben von 2. Bürgermeister Claus Dietz hervor, der diesen Vorschlag als Antrag auf die Tagesordnung brachte.

Diesen Lösungsansatz allerdings stehen Bürgermeister Uwe Sinn, die Verwaltung und auch die von der Stadt beauftragte Anwaltskanzlei kritisch gegenüber. Der Bürgermeister verlas in langen Ausführungen mehrere Argumente, die auch aus rechtlichen Gründen gegen die Eintragung einer Grunddienstbarkeit sprechen. Hauptargument war, dass dadurch eine 150 Quadratmeter große Fläche zwischen den Pylonen und dem Neuen Schloss für eine spätere Neugestaltung des Marktplatzes auf ewig verloren wäre. In seinen Ausführungen sprach der Bürgermeister auch von einem groben Verstoß gegen das Haushaltsrecht und dass er sich aus rechtlichen Gründen „von derartigen Deals“ ganz klar distanziere. Enttäuscht sei er, dass die Mehrheit des Stadtrats sich auf solche „Deals“ einlasse, wo sie doch einen Eid auf die Verfassung geschworen hätten, in der auch festgeschrieben sei, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.

Man gebe das Filetstück der Stadt aus der Hand. Das war der Tenor der SPD-Fraktion. Stadträtin Christa Seuberth forderte die Entscheidung zu vertagen und einen Ortstermin zu vereinbaren. In dieser Sache sei ein unglaublicher Druck gegen den  Stadtrat aufgebaut worden. „Das ist ein Würgegriff in dem wir uns seit Monaten befinden“, argumentierte die SPD-Stadträtin. Sie plädierte dafür, den Bestand der Pylonen in einem widerruflichen Gestattungsvertrag zu regeln.

Er habe dem Verfahren mit der Grunddienstbarkeit nur unter dem Vorbehalt einer rechtlichen Prüfung zugestimmt, schränkte FW-Fraktionsführer Walter Otters seine Zustimmung ein. Deshalb könne er die Vorwürfe des Bürgermeisters so nicht stehen lassen. „Es gehört sich endliche geklärt“, meinte Otters und stellte heraus, dass von beiden Seiten ein Interessenausgleich im Vordergrund stehe. Er könne allerdings nicht gegen den Antrag seines Parteifreundes Dietz stimmen, solange keine alternative Lösungsmöglichkeit für den Verbleib der Pylonen vorliege.

Da packte Bürgermeister Sinn die Gelegenheit beim Schopfe und stellte die Nichtöffentlichkeit der Sitzung her. Nach 25 Minuten war es geschafft, die rund 50 Zuhörer durften wieder in den Bürgersaal um den neuen Lösungsansatz zu vernehmen.

Dieser wurde in  einem einstimmigen Beschluss festgeschrieben und sieht vor, dass für die Pylonen nachträglich eine Sondernutzungserlaubnis nach dem Bayerischen Straße und Wegegesetz erteilt wird. Aufgrund der stets widerruflichen Erlaubnis dürfen die Pylonen vor Ort belassen werden. Für die Rücknahme dieser Erlaubnis ist ein neuerlicher Stadtratsbeschluss erforderlich.

1.650 weitere „magische“ Quadratmeter
Die Entscheidung über den Fortbestand der Steinpylonen dürfte auch mit einem Tagesordnungspunkt im Zusammenhang stehen, der auf Antrag von Stadtrat Obernöder (CSU) und mit den Stimmen der Oppositionsmehrheit, von der Tagesordnung genommen wurde.
Bei diesem Tagesordnungspunkt wäre zur Sprache gekommen, dass es neben den bisher bekannten vier Quadratmetern noch weitere acht Flächen in Pappenheim gibt, bei denen ebenfalls die Zustimmungen der Eigentümer zur Widmung fehlt. Möglicherweise wäre das Fass zu groß gewesen was man hier aufgemacht hätte, denn die neu bekannt gewordenen „magischen Flächen“ haben eine Größe von insgesamt rund 1.650 Quadratmetern. Auch bei diesen Flächen muss es darum gehen, einen allgemeinverträglichen Wert- und Interessenausgleich zu schaffen.




Dynamischer Baustellenbetrieb

Die städtebauliche Entwicklung Pappenheims zeigt sich derzeit durch ständige Veränderungen in der Deisingerstraße. Mit der Pflasterung der Fahrbahneinfassung von der Schloßapotheke bis zur Stadtvogteigasse soll Ende der nächsten Woche begonnen werden. Steinmaterial des Lämmermannhauses wird derzeit vor Ort geschottert und abgefahren und findet teilweise Verwendung beim Waldwegebau.

Heute am frühen Morgen schon hat die Firma Schutt Karl aus Pfraunfeld ihre mobile Schotteranalage beim Pappenheimer Lämmermannhaus abgeladen. Die Firma A.R.D. aus Raitenbuch hat nun nach einer mehr als einwöchigen Liegezeit mit der Abfuhr des geschotterten Steinmaterials begonnen.

Das geschotterte Material wird teilweise zwischengelagert und teilweise auch direkt beim Waldwegebau verwendetet. Die übrige Schottermenge wird dann wie in der Ausschreibung vorgegeben bei Frankenschotter entsorgt.

Wenn der Platz, an dem vormals die Lämmermannhäuser standen frei ist, wird die Firma Rossaro ihre Baucontainer von der Deisingerstraße auf diesen Platz verlegen und auch ein Teil des Baumaterials soll dort gelagert werden.

Gleichzeitig ist die Firma Rossaro jetzt dabei, den Straßenkoffer auch in der Engstelle am Europäischen Haus auszuheben. Danach wird das Fahrbahnfundament eingebaut, die Einläufe für das Oberflächenwasser gesetzt und an den Kanal angeschlossen. Zudem sind noch Leerrohre für Breitbandkabel und die neue Straßenbeleuchtung zu verlegen.  Für das Ende der nächsten Woche sehen die Planungen dann das Anrücken der Pflasterkolonne vor, die den neuen Fahrbahnverlauf in der Engstelle beim Europäischen Haus mit Granitbord und im weiteren Verlauf mit Zweizeiler Granitsteinen vorsehen. Durch diesen Pflastersaum wird dann erstmals im Original deutlich, dass die Fahrbahn wesentlich schmäler wird als bisher.

Sobald die Baggerarbeiten im Bereich vom EHP bis zur Herrenschmiedgasse abgeschlossen sind, werden die Aufgrabungen Richtung Süden der Deisingerstraße bis zur Einmündung Bauhofstraße fortgesetzt.




Haufwerk bleibt eine Woche liegen

Am vergangenen Samstag, 14.04.2018 wurde der Abbruch der Lämmermannhäuser abgeschlossen. Vom Steinmaterial, dem sogenannten Haufwerk, sind Proben genommen die derzeit untersucht werden. Die Analyse ist am kommenden Wochenende zu erwarten.

„Wenn alles glattgeht fangen wir am Montag mit dem Brechen und der Abfuhr an“,  sagt Bernd Stummer, Chef der Firma A.R.D.

Das Steinmaterial der Lämmermannhäuser ist dann voraussichtlich in zwei Tagen mit einer mobilen Schotteranlage gebrochen und abgefahren.