Vorerst kein Wald-Wildnis Projekt in Pappenheim

Der Vorstoße der Pappenheimer GRÜNEN beim Umgang mit den kommunalen Forstflächen neuer Wege zu gehen, ist vom Stadtrat kürzlich mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Demnach wären 100 ha zusammenhängender Stadtwald 50 Jahre lang ohne forstwirtschaftliche Pflege- und Nutzungsrechte an die Waldakademie Wohlleben verpachtet worden.

Das Wildnis Projekt
ist eine neue Form des ökologischen Umgangs mit dem Wald. Benötigt werden dazu 100 ha zusammenhängender Wald in dem mindestens 20% alte Laubwälder beinhaltet sein müssen. Ist so eine Fläche gefunden, wird sie an Wohllebens Waldakademie GmbH & Co. KG aus Wershofen im Rheinlandpfälzischen Landkreis Ahrweiler für 50 Jahre verpachtet. Das bedeutet, dass in diesem Waldgebiet 50 Jahre lang keine forstwirtschaftlichen Maßnahmen, wie Schädlingsbekämpfung, Windbruchentfernung, Durchforstung, Neupflanzungen oder Holzeinschlag vorgenommen werden dürfen. Die Philosophie der Wohlleben Akademie ist es, dass in den finanziell lukrativ verpachteten Waldflächen auf jegliche Eingriffe verzichtetet wird. „Davon profitieren Sie als Waldbesitzer und die Natur“, heißt es in einem Infoblatt der Wohlleben Waldakademie. Darüber hinaus wird versprochen, dass der für 50 Jahre im Voraus bezahlte Pachtpreis „deutlich über dem zu erwartenden Holzerlös“ liegt und durch das Wildnis Projekt werde der Wald zudem widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel.

Der Antrag
Im November hatte die Fraktion der GRÜNEN den Antrag gestellt, von der Stadtverwaltung feststellen zu lassen, ob für das Wildnis Projekt der Wohlleben Waldakademie, im Pappenheimer Stadtwald geeignete Flächen vorhanden sind. Gleichzeitig sollte sich dem Antrag zufolge, die Stadtverwaltung ein Pachtangebot der Akademie einholen.

Man könne durch dieses Projekt auf einem Teil der kommunalen Waldfläche einen Beitrag für Prozessschutz Raum geben. Das sei ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Biodiversität und zum Boden- und Wasserschutz in Pappenheim, wird im Antrag der GRÜNEN ausgeführt.

Alles nicht so einfach
Das ist aber alles nicht so einfach, wie sich in der öffentlichen Sitzung zu diesem Thema gezeigt hat. Die gesamte 1.000 ha große Waldfläche des Stadtwaldes wird nämlich mit einem Forstwirtschaftsplan nach dem Bayerischen Waldgesetz bewirtschaftet und staatlich gefördert. Eine Bindung an das Projekt besteht noch bis 2027.

Außerdem muss die gesamte Waldfläche wegen einer PEFC Zertifizierung („Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“, zu Deutsch: „Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen“), in den nächsten 25 Jahren nachhaltig bewirtschaftet werden. Und da ist noch die Sache mit dem Datenschutz. Denn vor der Verpachtung wären Daten aus dem Revierbuch der Stadt und aus dem Forstwirtschaftsplan an die Waldakademie Wohlleben herauszugeben, was die Zustimmung des Stadtrates erforderlich macht.

Für und Wider
Bei den Wortmeldungen bezeichnete Astrid Weddige von den GRÜNEN, die auch das  Forstresort betreut, das Wildnis Projekt als Chance für die Stadt.

Der SPD-Fraktionsvorsitzenden Anette Pappler geht die von den GRÜNEN beantragte Angebotseinholung für das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt zu weit. Weil sie sich dem Projekt aber nicht ganz verschließen will, schlug sie vor, zunächst festzustellen ob entsprechende Flächen vorhanden sind. „Dann sehen wir uns das nochmal an und entscheiden“, schlug sie als Kompromiss vor.

Eine Fläche von 100 ha würde sich anbieten, nach Kooperationspartnern für so ein Projekt zu suchen, meinte 2. Bürgermeister Walter Otters (FW). Aber zunächst müsse man prüfen, „ob die Flächen da sind“. Das sei aber nicht Aufgabe der Verwaltung, weil die ohnehin schon am Limit arbeite. Vielmehr solle Stadträtin und Forstreferentin Astrid Weddige zusammen mit der Forstverwaltung diese Aufgabe übernehmen.

Die Bedeutung des Waldes auch für das Prädikat Luftkurort unterstrich Stadträtin und 3. Bürgermeisterin Christa Seubert (SPD). „Ich glaube, dass uns die Katalogisierung eines geeigneten Waldgebietes nicht wehtut“, meinte sie.

Starker Gegenwind kam aus den Reihen der CSU und der Bürgerliste.

Allen voran bekannte Bürgermeister Gallus, dass er dem Wildnis Projekt gegenüber „skeptisch eingestellt“ sei. Der Pappenheimer Körperschaftswald werde vom Forst sachgerecht und vorbildlich bewirtschaftet und er sei mit der Forstdienststelle immer in engem Kontakt. Auch ihm stelle sich zuerst die Frage: „Haben wir überhaupt100 ha die geeignet sind?“ Auf jeden Fall will Gallus erst dann ein Angebot einholen, wenn die „Hektarfrage“ geklärt ist.

Stadtrat Roland Kiermeyer (BGL) sieht es sehr kritisch, wenn 100 ha Wald aus der Nutzung herausgenommen werden. Man denke nur an die Hackschnitzelheizungen im Gemeindebereich und an die Selbstwerber.

Friedrich Obernöder (CSU) meinte, dass das Projekt mit den Hackschnitzelheizungen in Bieswang und Osterdorf nicht zusammenpasse und forderte wie vorher schon Walter Otters, dass die Verwaltung mit dem Projekt nicht belastet werden darf.

Magenbeschwerden bereitet Stadtrat Erich Neulinger (CSU) das Projekt nach eigenem Bekunden. Er erkenne, dass hier nach dem St. Florians-Prinzip vorgegangen werde. Nach seiner Berechnung gehen in der Verpachtungszeit von 50 Jahren Holzmengen in der Größenordnung von 800 Lkw verloren. Im Übrigen sei, so Erich Neulinger – „der positive Klimaeffekt eines Laubwaldes nicht so groß“.

„Für 50 Jahre nehmen wir Holz vom Markt“, stieß Karl Satzinger (BGL) in das gleiche Horn. Ihm gehe der Beschluss zu weit. Man solle zuerst festlegen ob der Stadtrat überhaupt bereit ist sich auf so ein Projekt einzulassen.

„Ich bin richtig sauer“, empörte sich Stadträtin Bettina Balz. Zuerst habe man die ursprüngliche Beschussvorlage abgeändert und in der Sitzung der Fraktionsvorsitzenden alles besprochen. Jetzt kommen Themen in die Debatte, die eine negative Stimmung verbreiten. Sie sei der Meinung, dass der Waldreferentin Astrid Weddige die notwendigen Unterlagen zur Verfügung gestellt werden müssen. Sie forderte dazu auf, die Diskussion zu dem Thema jetzt einzustellen.

Das wollte sich aber Stadtrat Kiermeyer (BGL) nicht gefallen lassen und setzte mit markigen Worten zu einem neuen Wortbeitrag an, der aber durch die „Notbremse“ – einen Antrag zur Geschäftsordnung – von Pia Brunnenmeier (SPD) unterbrochen wurde. Auf Antrag der SPD-Stadträtin wurde mehrheitlich beschlossen ohne weitere Diskussion abzustimmen.

Der Beschluss
Abzustimmen war über die Frage, ob sich die Forstdienststelle Pappenheim zusammen mit der Forstreferentin auf die Suche nach geeigneten Flächen für das Wildnis Projekt machen soll. Außerdem war darüber zu entscheiden, ob „schutzwürdige Unterlagen“ aus dem Revierbuch herausgegeben werden dürfen.

Mit 7  9 fiel die Entscheidung denkbar knapp gegen den Beschussvorschlag aus. Die Ja-Stimmen kamen von der SPD, den Grünen und einer Stimme von den Freien Wählern.

Trotz der Mehrheitsentscheidung gegen das Wildnis Projekt ist die Initiatorin Astrid Weddige froh. Es sei entscheidend, „dass wir in eine Diskussion über Wald eingestiegen sind. Das wird uns die nächsten Jahre beschäftigen. Das Projekt Wohlleben bietet eben eine Chance in das Thema einzusteigen. Es endet nach 50 Jahren und dann kann entschieden werden, wie man weiter vorgeht. Das ist anders als bei der Nationalparkdebatte. Und es wird sehr gut vergütet!“




Der Eichweisesteg wird saniert

Für alle, die gerne über den Eichwiesensteg gegangen sind gibt es eine frohe Kunde. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Sanierung des seit fast sieben Jahren gesperrten Steges an ein Planungsbüro zu vergeben. Offen ist noch ob der Zugang wieder über Treppen erfolgt soll oder ob man zukünftig mit Rampen auf den beliebten Steg über die Altmühl gelangen soll. Der Steg wird möglicherweis noch im Jahr 2022 wieder begehbar sein.

Der Eichwiesensteg
Um das Jahr 1910 wurde der Steg an den Eichwiesen –der Eichwiesensteg – als Wasserleitungssteg gebaut. Damals stand das Wasserwerk noch in Niederpappenheim und um das Trinkwasser nach Osterdorf und in die Obere Vorstadt (Bgm.-Rukwid-Str.) zu bringen, hat man diesen Steg für die Rohrleitung gebaut. Im Laufe der vergangenen mehr als 100 Jahre hat sich der Steg zu einer außerordentlich beliebten Fußgängerbrücke entwickelt. Auch in das Wanderwegesystem ist dieser Steg eingearbeitet.

Seit dem Februar 2015 ist der Eichwiesensteg wegen Baufälligkeit gesperrt. Lange Zeit wegen der normativen Kraft des Faktischen kein Problem. Denn wenn man etwas gelenkig war, konnte man die immer wieder verschärften Absperrung leicht übersteigen oder unterkriechen. Aber im Sommer 2020 war dann Schluss mit der „illegalen“ Altmühlüberquerung, weil die Holztritte der beiden Zugangstreppen entfernt wurden.

Teppen oder Rampen?
Nach der Sperrung hat der Eichwiesensteg in den Jahren 2015 und 2016 den Bauausschuss und den Stadtrat in mehreren Sitzungen beschäftigt. Strittig war dabei immer, ob der Steg in der ursprünglichen Form mit Treppenaufgängen oder als Hängebrücke barrierefrei gebaut werden soll. Damals ergab sich die Situation, dass eine Sanierung des bestehenden Steges genauso teurer gekommen wäre wie ein barrierefreier Altmühlübergang, weil für diesen hohe Zuwendungen in Aussicht standen.

Mit 13 gegen 3 Stimmen wurde letztlich am 17. März 2016 von Stadtrat beschlossen, die Planung der sogenannten Variante 4, einer barrierefreien Hängebrücke mit einer Breit von 2 bis 3 Metern in Angriff zu nehmen.

Seitdem war es still geworden um den Eichwiesensteg. Er kam zwar in den Bürgerversammlungen immer wieder zur Sprache, aber außer dem Entfernen der Holzstufen zum Steg waren öffentlich keine Aktivitäten erkennbar.

Bei der Stadtverwaltung allerding war man indes aktiv um den Beschluss vom März 2016 umzusetzen. Das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren und die fehlende Zustimmung des Grundstückseigentümers waren wichtige Bearbeitungspunkte, die geklärt werden konnten.

Allerdings brach dann nicht der Steg zusammen, sondern die Förderung für den Steg weg. Fördervoraussetzung war nämlich, dass die neue Brücke von der Fischerleite kommend am anderen Altmühlufer (Bahnseite) an ein passendes Wegenetz angebunden wird.

Das ist aktuell nicht der Fall. Denn der Schotterweg auf der Bahnseite des Steges führt geradewegs zu einem Kurvenbereich der stark befahrenen Staatsstraße. Eine charmante alternative wäre die Nutzung des Bahngeländers unter der Straßenbrücke hindurch zum Bahnhof und von dort auf den Altmühltal Radweg. Dies scheitert aber einerseits an den technischen Gegebenheiten der Örtlichkeit und dem Eigentümer Bahn. Denn wie Bürgermeister Gallus betonte seinen Verhandlungen mit der Bahn „nicht so einfach“. Außerdem will man, wie 2. Bürgermeister Walter Otters betonte „keine Radumfahrung für Pappenheim“. „Die Bürger wollen diese Brücke“, deshalb trete er für die Sanierung des bestehenden Steges ein. Allerdings will Otter nur von der Bahnseite her eine Rampe als Zugang zum Steg und auf der Eichwiesenseite soll der Treppenzugang wie bisher bleiben.

Sanierung vor Ort
Zur Sanierung wird die Eisenkonstruktion des 6 Tonne schweren Steges von den Fundamenten auf die Eichwiese gehoben, dort eingehaust, sandgestrahlt und erforderlichenfalls ausgebessert.

Die maroden Betonfundamente werden abgebrochen und neu aufgebaut. Danach wird der Steg wieder auf die Fundamente gesetzt. So erklärte es Bürgermeister Florian Gallus bei der Sitzung dem Stadtrat. Ungeklärt blieb dabei, ob der Zugang nach der Sanierung über Rampen oder Treppen erfolgen wird, denn die technischen Möglichkeiten und die Kosten müssen noch ausgelotet werden.

„Diese Lösung entspricht nicht meinen Vorstellungen“, meinte Anette Pappler (SPD). Denn sie habe bestimmte Ansprüche an den öffentlichen Verkehrsraum, wobei sie auf die von der SPD schon immer geforderte Barrierefreiheit hinwies. Aber sie machte auch deutlich, dass sie sich der jetzt vorgeschlagenen pragmatischen Lösung nicht verschließen will.

Beschlossen wurde letztlich, die Sanierung des bestehenden Eichwiesensteges und die Verwaltung wurde ermächtigt mit einem Planungsbüro über alle erforderlichen Leistungsphasen einen Ingenieurvertrag abzuschließen. „Die Sanierung soll wieder mit Treppen oder mit 2 Rampen erfolgen“, lässt der Beschluss alle Wege offen. Für das Vorhaben sind im Haushalt des kommenden Jahres 200.000 Euro einzustellen und die Sanierungsmaßnahmen sind umgehend auszuschreiben heißt es in dem Beschluss. Über die Vergabe wird der Stadtrat erneut einen Beschluss fassen.




Weihnachtsbeleuchtung soll erweitert werden

Die Weihnachtsbeleuchtung in der Pappenheimer Innenstadt wird voraussichtlich ab 2022 erweitert. Jedenfalls hat der Stadtrat mit einem einstimmigen Beschluss dafür die Weichen gestellt. Für die bisher bekannten Gesamtkosten werden Fördermittel in Höhe von 80 Prozent erwartet.

Im vergangenen Jahr hat die Stadt nach einigem „Theater“ für die Deisingerstraße eine recht schicke Weihnachtsbeleuchtung angeschafft. 15 Straßenleuchten sind in der Advents- und Weihnachtszeit von einem Sternenkranz umstrahlt. Nun will die Stadt Pappenheim mithilfe des staatlichen Förderprogramms „Sonderfonds Innenstädte beleben“ auch die Bauhofstraße, die Graf-Carl-Straße, den Marktplatz und die Altmühlbrücke mit solchen Sternen aufhübschen.

Geplant ist es, an 24 Lampen in der „Ostspange“ der Pappenheimer Altstadt 24 Lampen zur Weihnachtszeit mit der Sternenpracht zu schmücken.

Allerdings gibt es da einigen zusätzlichen Aufwand, denn die historisch gestalteten Leuchten in der Graf-Carl-Straße müssen zunächst mit Halterungen und einer Stromzufuhr für den Sternenglanz versersehen werden. Und dann lenkt 2. Bürgermeister Walter Otter von den Freien Wählern noch den Blick auf die Nachhaltigkeit. Wenngleich er die Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung begrüßt, so will er doch geprüft wissen, ob ein kostenverträglicher Umbau der historischen Leuchten auf LED-Technik möglich ist. Die Zeit dafür ist da, denn die Beschaffung der neuen leuchtenden Sterne für Pappenheim „wird in diesem Jahr ohnehin nichts mehr“, betonte Walter Otters.

Während die 24 Beleuchtungseinheiten in der Anschaffung knapp 10.000 Euro kosten, haben die Städtischen Werke für die Umrüstung der Lampen rund 6.500 Euro veranschlagt. Nach Abzug der bereits beantragten Fördermittel würde der Kostenanteil für die Stadt etwa 3.300 Euro betragen.

In seinem Beschluss hat der Stadtrat die Anschaffung der Weihnachtsbeleuchtung einstimmig beschlossen. Allerdings soll vor dem Kauf die Bewilligung des Zuschussantrages abgewartet werden.




Pappenheimer Weihnachtsmarkt auf den Weg gebracht

Karl Satzinger, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste hat in Pappenheim die Initiative für die Durchführung eines kleinen vorweihnachtlichen Marktes am 27. und 28. November ergriffen. Auch die Geschäfte sollen nach der Vorstellung Satzingers an diesem Wochenende geöffnet haben. Dem Antrag Satzingers hat der Stadtrat zugestimmt.

Wegen der Corona Beschränkungen hat es in Pappenheim konnte im vergangenen Jahr die die erfolgreiche Serie des erfolgreichen Pappenheimer Pelzmärtelmarktes nicht fortgesetzt werden. Und auch in diesem Jahr wird es diesen Markt um den Martinitag herum nicht geben.
Das hat den Stadtrat und Fraktionsvorsitzenden der Bürgerliste Karl Satzinger auf den Plan gerufen, der als Stadtrat für Märkte und städtische Veranstaltungen zuständig ist.
In seinem Antrag will er, dass die Stadt als Veranstalter für einen kleinen vorweihnachtlichen Markt mit bis zu acht Verkaufsbuden auf dem Marktplatz auftritt. Er habe bereits positive Rückmeldungen von heimischen Vereinen, Fieranten und der Stadtkapelle Pappenheim. Auch ein Organisationsteam hat Satzinger schon rekrutiert. Diesem Team gehört er selbst als Koordinator an, genauso wie die Mitarbeiterinnen der Touristinformation, sowie Ina Strunz und John Meister von der Stadtverwaltung.
Bei seiner Wortmeldung bei den Beratungen im Stadtrat führte Satzinger aus, dass wegen der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit Corona ein großer Pelzmärtelmarkt nicht planbar war. Des weiteren sei am „Pelzmärtelwochenende“ der Volkstrauertag und auch die Verkaufsbuden aus Treuchtlingen stünden an diesem Wochenende nicht zur Verfügung.
Deshalb soll am ersten Adventswochenende auf dem Marktplatz ein kleiner beschaulicher Markt stattfinden, an dem auch die Pappenheimer Geschäfte geöffnet sind.

Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, den beantragten Markt am Samstag den 27. und Sonntag den 28. November durchzuführen, soweit es nach den geltenden Hygieneregeln zulässig ist.




Auch der Stadtrat entscheidet sich für den „Lämmermannplatz“

Der schöne neu entstandene Platz inmitten der Deisingerstraße wird nach seinem fertigen Ausbau den Namen Lämmermannplatz erhalten. Nach einer Bürgerbefragung mit einer relativ geringen Beteiligung haben sich 103 (58,2 Prozent) von 177 Bürgern für diesen Namen entschieden.

Allerding war damit noch lange nicht gesichert, dass der Stadtrat den Namen auch beschließen wird. Denn für die Namensvergabe ist entscheidend, „dass der Stadtrat seine Entscheidungskompetenz nicht an die Bürgerinnen und Bürger abgibt, sondern selbst ausübt“, heißt es in der rechtlichen Würdigung der Verwaltung.

Deshalb will die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler auch die Namensvergabe nicht alleine auf diese Bürgermehrheit stützen, sondern will nachvollziehbare Gründe angeführt haben, die eine solche Namensvergabe rechtfertigen. Stadtrat Erich Neulinger und sein Parteikollege Friedrich Obernöder (CSU) können mit dem Namen sehr gut leben, zumal, wie Obernöder betonte im Volksmund der „Lämmermannplatz“ von vornherein in aller Munde war.

Für die Freien Wähler meinte Zweiter Bürgermeister Walter Otters, dass die historische Bedeutung des Namens auf einem Hinweisschild dargestellt werden soll. Im Beschluss wurde deshalb auch festgeschrieben, dass auf kleinen Info-Tafel einen informativen Text zur Namensgebung und der Vergangenheit des jetzigen Platzes stehen soll.

Und weil es im Stadtrat kaum einen Beschluss ohne eine finale Wortmeldung von Friedrich Hönig (Freie Wähler ) gibt, sei erwähnt, dass auch er feststellte, dass es bei der Umfrage keine große Beteiligung gab. „Aber der Name ist gut“ meinte er.

Das empfindet auch Ehrenbürger und Archivar Hans Navratil so, der sich ebenfalls über die Namensgebung freut. In vielen Gesprächen hat Hans Navratil immer wieder betont, dass für einen Platznamen nur der „Lämmermannplatz“ infrage kommt.

Bei der Umfrage, die zusammen mit der Rathausinfo im Sommer 2021 verteilt wurde, gab es 177 abgegebene Stimmen. Die sich folgendermaßen aufgeteilt haben:




Erschließung und „Findehilfe“ für den Pappenheimer Schlossberg

Auf dem Pappenheimer Schlossberg sollen fünf Anwesen mit Erdgas versorgt werden. Im Zug der Grabungen bauen die Städtischen Werke eine neue Leitung zur Wasserversorgung ein und auch Leerrohre für schnelles Internet sind vorgesehen. Der Rundweg über den Schlossberg soll künftig auch besser findbar sein.

Der Pappenheimer Schlossberg ist zusammen mit dem Weinberg und der Fels einer der attraktiven Aussichtspunkte mit einem schönen und kostenlosen Blick auf die Altstadt. Im Verbund mit dem sogenannten Kanonenweg ist es der schönste Rundweg, den die Pappenheimer Altstadt zu bieten hat. Da man jetzt amtlicherseits die schlechte bzw. fehlende Beschilderung als Hinweis auf diesem Rundweg festgestellt hat, soll auf den bisherigen „Insiderweg“ jetzt mit einer angemessenen Beschilderung aufmerksam gemacht werden.

Nachdem der Weg vom Fuchsberg zu Pulverturm und Burgzwinger in den Jahren 1987 bis 1993 saniert worden ist, wurde mit der Eröffnung des Kanonenweges am Volksfestfreitag 1998 der beschriebene reizvolle Rundweg in Pappenheim geschaffen.

Nun will das Versorgungsunternehmen N-ERGIE fünf Anwesen des Schlossbergs mit Gas versorgen. Bei den Grabarbeiten wollen sich die Städtischen Werke mit einklinken und in der Fahrbahn des Schlossbergs eine Leitung für die Wasserversorgung einbringen. Außerdem stellte sich die Frage, ob für das schnelle Internet Speedrohre oder Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt werden sollen. Diese Entscheidung soll in der Bauphase fallen, wenn abgeprüft ist, welche Variante das beste Ergebnis bringt.

Einmal mehr forderte der zweite Bürgermeister Walter Otters bei den Beratungen im Stadtrat, dass man einen Masterplan für einen Kabelverbund brauche. Man müsse im vorliegenden Bauvorhaben nach der besten Variante suchen „um zu sehen wie wir später weiterkommen“, führte der Zweite Bürgermeister aus.

Stadträtin Anette Pappler regte noch an, im Zuge der Maßnahme auch eine Beleuchtung für den Kanonenweg einzubringen.

Die marode Asphaltschicht auf dem Schlossberg soll nach Möglichkeit durch eine Pflasterung ersetzt werden. Allerdings muss vor einer Entscheidung geprüft werden, ob dafür Zuwendungen aus der Städtebauförderung zu bekommen sind. Wenn dies der Fall ist, will der Stadtrat neu entscheiden.




Es ist und bleibt der Lämmermannplatz

Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung (30.09.2021) beschlossen, dass der nach dem Abbruch des Lämmermannhauses entstandene Platz vor dem Café Lehner den offiziellen Namen „Lämmermannplatz bekommen soll. Die Bürgerinnen und Bürger hatten sich bei einer Umfrage mit großer Mehrheit für diesen Namen ausgesprochen. Bei der Schriftlichen Abstimmung haben sich 103 von 177 abgegebenen Stimmen (58,2%)

Ein ausführlicher Bericht über die Wortmeldungen bei der Stadtratssitzung folgt  in den nächsten Tagen.




Ausstiegshilfe und Bänke statt Geländer

Der Pappenheimer Stadtrat hat kürzlich bei zwei Gegenstimmen beschlossen, auf der Stadtwerkeinsel entlang des Triebwerkkanals anstatt eines Geländers fünf Sitzbänke zu installieren. Keine Gefahr für Passanten, sagt der Sicherheitsbeauftragte des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GUV), will aber eine Ausstiegshilfe für „Hineingefallene“ im Fall der Fälle. Und zwischen E-Werk-Turbinenhaus und Brücke wird ein Sicherheitsnetz montiert.

Die Neugestaltung der Pappenheimer Stadtwerkeinsel hat aus den bekannten Gründen sehr lange gedauert, ist aber eine sehr gelungen Aktion im Rahmen der Pappenheimer Innenstadtsanierung.  Trotzdem gab es jetzt im Stadtrat Beratungen wegen verschiedener Nachbesserungen. Das sind in der Mauer zwischen Uferpromenade und Treibwerkskanal des E-Werkes hin immer noch Hülsen eingelassen, die ursprünglich für ein Geländer geschaffen worden sind. Allerdings hat der Stadtrat schon vor der Pappenheimer Wende mit Mehrheit beschlossen, dass dort kein Geländer angebracht werden soll, um das Wasser besser erlebbar zu machen. Jetzt sollen die Hülsen, die nach Regen als Vogeltränken nützlich sind, zumindest teilweise für die Befestigung von fünf Sitzbänken Verwendung finden.

Auch Walter Otters, 2. Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, findet dass der Inselumbau sehr gelungen ist, will aber nach wie vor ein Geländer zwischen der neuen Uferpromade und Treibwerkskanal haben. Das will auch Friedrich Hönig von der gleichen Fraktion, denn „die Gefahrenlage ist enorm“ gab er bei der Stadtratssitzung zu bedenken.

Ein Geländer ist „nicht zwingend erforderlich“, bescheinigt der Sicherheitsbeauftragte des (GUV). Allerdings würde er einen Ausstieg für zweckmäßig halten, wenn eben doch mal einer das Erlebnis Wasser zu wörtlich nimmt. Eine besondere Gefahr für Hineingefallene sieht Walter Ottes insbesondere für jene, welche das kurz vor dem Fußgängersteg, also nahe am Rechen der Stadtwerke tun. Denn „die brauchen dann wegen der Strömung keine Ausstiegshilfe mehr“, erklärte Otters dem Stadtrat.

Ein weiterer wunder Punkt ist die Fußgängerbrücke über den sogenannten „Querschuss“ über die sich besorgte Bürger wegen der Sicherheit im Fußbereich Sorgen gemacht hatten. Entspricht alles den Vorschriften, sagt auch hier der Sicherheitsexperte vom GUV.

Damit das Erlebnis Wasser nicht zum Desaster wird, muss ein Stück weiter, zwischen der Brücke und dem Turbinenhaus der Städtischen Werke über der offenen Wasserfläche, wo jetzt Bauzaunelemente liegen, ein Sicherheitsnetz zur Personenrettung montiert werden, denn fällt in diesem Bereich jemand ins Wasser, würde er direkt von der Turbine eingezogen werden.

Die anstehenden Arbeiten und die Beschaffung und Montage der Bänke am Treibwerkskanal wurden von Stadtrat in der Sitzung per Beschluss vergeben.




Die Kandidaten können jetzt aufgehängt werden

Der Pappenheimer Stadtrat hat kürzlich eine Plakatierungsverordnung erlassen, mit der insbesondere zu Wahlkampfzeiten der Wildwuchs von Plakaten der Kandidatinnen und Kandidaten in Pappenheim und den Ortsteilen eingeschränkt werden soll. Die Verordnung hat den Stadtrat in zwei Sitzungen bei einer Gegenstimme fast geräuschlos passiert.

In Pappenheim und den Ortsteilen haben die Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs in den letzten Tagen an drei Stellen in Pappenheim und je einem zentralen, vorher festgelegten Ort in den Ortsteilen Dreiecke aus Bauzaunelementen aufgestellt. Diese von einigen Bürgern als „magische Dreiecke“ bezeichneten Gebilde sind keine Schutzzäune für irgendeine Gefahrenstelle oder für schutzwürdige Pflanzen, nein, sie dienen nach der nagelneuen Pappenheimer Plakatierungsverordnung „Zum Schutz des Orts- und Landschaftsbildes und zum Schutze von Natur-, Kunst- und Kulturdenkmälern“.

Auf Drängen von Bürgermeister Florian Gallus ist nämlich in zwei Sitzungen einer Verordnung zugestimmt worden, die der wilden Plakatiererei in Pappenheim und den Ortsteilen Einhalt gebieten soll. Das Aufhängen von Kandidatinnen und Kandidaten im Vorfeld von Wahlen ist schon für die kommende Bundestagswahl im „Pappenheimer Land“ nur an bestimmten Stellen erlaubt. Nur an diesen Stellen bietet die Stadt die Möglichkeit an Wahlwerbung in Form von Plakaten zu betreiben.

Schon in Vorfeld der Abstimmung zum Grundsatzbeschluss am 20. Mai waren von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Anette Pappler Zweifel laut geworden, dass sich tatsächlich alle Parteien an diese Einschränkung halten werden.

Und kurz vor der endgültigen Verabschiedung der Verordnung machte Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern deutlich, dass man ohne Not eine Verordnung schaffe. Bisher habe das alles auch ohne Verordnung problemlos geklappt. „Da bin ich anderer Meinung,“ entgegnete Bürgermeister Gallus, und vertritt die Meinung, dass mit der Verordnung eine klare und einfache Regelung geschaffen wurde.

Das Regelwerk gilt neben den oben genannten Zwecken auch für Werbeplakate für Gewerbe und Veranstaltungen, die 14 Tage vor der geplanten Plakatierung bei der Stadtverwaltung angemeldet werden müssen. Es sind noch optische und rechtliche Vorgaben einzuhalten und unzulässig ist das Plakatieren beispielsweise außerhalb geschlossener Ortsteile, im Bereich von Kirchen, in und an Friedhöfen und deren Eingängen, an Bäumen und sonstigen Großpflanzen sowie in Grünanlagen, an und in öffentlichen Einrichtungen, an Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen.

Von den Bestimmungen der Verordnung nicht betroffen sind Plakate und Ankündigungen, die in Schaufenstern und/oder auf Privatgelände ausgehängt bzw. aufgestellt werden.




Krippenspielplatz kostet mehr Zeit und mehr Geld

Die Außenspielanlage für die Kinderkrippe des katholischen Kindergartens St. Martin kostet die Stadt Pappenheim wesentlich mehr Geld und mehr Zeit. Durch nicht vorhergesehene Bodenverhältnisse sind Mehrkosten in Höhe von 27.800 Euro entstanden, die im Haushalt an anderer Stelle eingespart werden sollen. Karl Satzinger (BGL) legt als einziger Stadtrat den Finger in die Wunde.

Wie mehrfach berichtet, baut die Stadt Pappenheim im Rahmen des Unterhalts für die Kinderkrippe des katholischen Kindergarten St. Martin einen Außenspielbereich, der mit 40.000 Euro im Haushalt eingestellt ist.

Geplant ist, das ansteigend Gelände zwischen Kinderkrippe und Bahnhofstraße abzugraben und zu modellieren. Aber schon bei dem ersten Grabungsarbeiten hat sich gezeigt, dass der Boden dort nicht modelliert werden kann, weil der Untergrund aus Auffüllmaterial wie Ziegel, Bodenbelagsresten, Glas, Keramik und Betonteile besteht. Außerdem war unter dem Bereich des geplanten Sandkastens unter der Auffüllung alter Humus, der durch die Gasbildung schon üble Gerüche entwickelt hat. Das alles gab Bürgermeister Gallus bereits im Nachlauf zur Stadtratssitzung am 17.06.2021 bekannt.

Jetzt war die Baustelle mit ihrem Kostenanstieg auch Thema im Stadtrat, denn es wurden 120 Kubikmeter Auffüllmaterial und der gasende Humus ausgegraben und entsorgt und teilweise durch Schotter ersetzt. Zusammen mit zusätzlichem Baumaterial und einer Erschwernisvergütung für den vermehrten Schottereinbau am Böschungsfuß ist eine Kostenmehrung vom bisher 27.800 Euro entstanden, die dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt wurde. In der Sitzung erklärte Clemens Frosch, der Architekt der Baustelle dem Stadtrat noch einmal die Faktoren der Kostenmehrung und eigentlich war ein „Abnicken“ der Mehrkosten zu erwarten.

Aber Karl Satzinger, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen, weil nach seiner Meinung der Stadtrat vor dem Anfall der Mehrkosten hätte informiert werden können und müssen. Er sei zwar sehr für den Bau des Spielplatzes, versicherte Satzinger, aber „das Verfahren ist nicht in Ordnung“, beklagt er bei der Sitzung. Denn vor dem Anfall der Mehrkosten wäre ein Ratsbeschluss nötig gewesen, damit die Entscheidung darüber beim Auftraggeber, nämlich der Stadt Pappenheim bleibt. Satzinger brachte auch das Angebot der Kindergarteneltern zur Sprache, die beim Bau des Außenspielbereichs selbst mit Hand anlegen wollten. Aber – so Satzinger -der Stadtrat hatte keine Möglichkeit regulierend einzugreifen. Wir haben die Verantwortung gegenüber den Bürgern und ein solches Vorgehen sei öffentlich nicht zu verantworten, begründete Karl Satzinger sein Nein zum Beschluss der nachträglichen Genehmigung.

Obwohl, wie uns zugetragen wurde mehrere Ratsmitglieder angesichts der Verfahrensweis die Faust in der Tasche geballt hatten, war Karl Satzinger der Einzige im Gremium, der seine Meinung öffentlich zur Sprache brachte.

Der Stadtrat hat in seinem Beschluss auch festgelegt, dass die Kostenmehrung in Höhe von fast 28.000 Euro an anderer Stelle eingespart werden muss. Da wollte Stadtrat Roland Kiermeyer (BGL) wissen, an welcher Stelle die Einsparungen geplant sind. „Das weiß ich noch nicht“, antwortete Bürgermeister Gallus. „Das macht die Kämmerin“.

Seit einigen Wochen stehen die Räder an der Baustelle still und alle sind gespannt wann es weitergeht und ob die Krippenkinder den Außenbereich in diesem Jahr noch bespielen können.




Stadtrat bleib mehrheitlich beim Nein

Der Pappenheimer Stadtrat hat die Erweiterung der Monodeponie für asbesthaltige Abfälle durch die Firma Franken-Schotter auf der Gemarkung Pappenheim erneut abgelehnt und damit seine Haltung aus dem Beschluss vom Dezember 2017 aufrechterhalten. Die CSU-Fraktion und ein Fraktionsmitglied der Freien Wähler stimmten gegen die Ablehnung.

In diesen Zeiten ist es durchaus nicht selbstverständlich, dass Stadtratsbeschlüsse der Ära vor dem Mai 2020 in ihrem Bestand erhalten bleiben.

Bei der jüngsten Stadtratssitzung am 15. Juli gab es so einen Fall. Die Firma Franken-Schotter GmbH & Co. KG hatte bei der Regierung von Mittelranken wie schon im Jahre 2017, die abfallrechtlichen Plangenehmigung für die Erhöhung und Erweiterung der Monodeponie für asbesthaltige Abfälle auf Pappenheimer Gebiet beantragt.

In der Monodeponie sollen wie bisher nur Abfälle abgelagert werden, die die Zuordnungswerte der Deponieklasse 0 (=niedrigste Deponieklasse) einhalten. Die Ablagerung ist zudem beschränkt auf zementgebundene asbesthaltige Abfälle (Eternitplatten). „Mit dem Vorhaben könnte die Entsorgung zementgebundener asbesthaltiger Abfälle in der Region für weitere 25 Jahre sichergestellt werden“, heißt es bei der öffentlichen Sitzung des Stadtrates.

Das anfallende Oberflächenwasser und das Sickerwasser der Deponie werden gefasst und kontrolliert in die Altmühl abgeleitet. Nach Beendigung der Verfüllung sind Maßnahmen zur Oberflächenabdichtung und zur Vorbereitung der späteren Steinbruchrekultivierung vorgesehen.

Außerdem ist die Einleitung des Sickerwassers aus dem Erweiterungsbereich der Monodeponie zusammen mit dem Sickerwasser aus der nördlichen angrenzenden DK 0-Deponie in die Altmühl geplant.

Damit stellt sich auch vier Jahre nach dem Erstantrag in der Abwassersituation die gleiche Sachlage dar. Deshalb bewertete auch die Wassergewinnungs- und -versorgung GmbH Pappenheim und Umgebung, als einer der der größten Wasserversorger im Landkreis, die aus ihrer Sicht unkontrollierte Einleitung in die Altmühl nach wie vor als höchst bedenklich.

Bei den Beratungen in Stadtrat stelle Anette Pappler, als SPD-Fraktionsvorsitzende klar, dass sie mit der Deponieerweiterung grundsätzlich keine Probleme habe. Sehr wohl aber sieht sie in den neuen Antrag nach wie vor das Trinkwasser gefährdet. Auf alternative Vorschläge, wie etwa die Einleitung des Oberflächen- und Sickerwassers in die Treuchtlinger Kläranlage, sei die antragstellende Firma überhaupt nicht eingegangen. Außerdem – so Anette Pappler – gebe es für Asbest im Trinkwasser keine Grenzwerte. Das werfe für sie die Frage auf, ab wann das Wasserwirtschaftsamt von einer unzulässigen Belastung ausgeht. Schließlich gehe es um das wichtigste Lebensmittel und bei einem Schadensfall sei die Stadt Pappenheim in der Beweispflicht.

Dem stimmte im Grund auch Walter Otters, der Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler zu. Allerdings möchte er eine Brücke zu einer Zustimmung schlagen. Und zwar dann, wenn die Abwässer kontrolliert über eine Kläranlage eingeleitet werden. Gerade mit Blick auf die jüngsten Naturereignisse in Form von Starkregen sehe er ein hohes Risiko für das Trinkwasser in der Region. „Deshalb werde ich definitiv nein sagen“, erklärte Otters.

„Es gibt niemanden, der das Restrisiko ausschließt“, meinte auch Bürgermeister Florian Gallus (CSU). Die Situation könne vonseiten der Stadt nicht eindeutig bewertet werden und es gebe niemanden, der die Verantwortung übernimmt.

„Mit der heutigen Ablehnung sei die Deponieerweiterung nicht begraben“, meinte Anette Pappler. Es geht um die kontrollierte Ableitung des Abwassers. „Warum ist das Unternehmen nicht bereit diesen Weg zu gehen?“ fragt sich die SPD-Fraktionsvorsitzende. „Auf diesem Gebiet ist leider seit 2017 nichts passiert“, stellte auch Amtsleiter Eberle fest.

Im Gegensatz dazu führte Friedrich Obernöder (CSU) aus, dass die ortsnahe Entsorgung von Asbestplatten im öffentlichen Interesse liege und stimmte mit drei weiteren Fraktionsmitgliedern gegen die Ablehnende Haltung.

Letztlich hat der Stadtrat den erneuten Antrag auf die Deponieerweiterung mit 10:5 Stimmen abgelehnt. Im Dezember 2017 hatte der Stadtrat den ablehnenden Beschluss einstimmig gefasst.




Auf der Suche nach einem Namen

In Pappenheim soll der neu geschaffen Platz vor dem Lehner Bäck einen Namen bekommen. Darüber gab es jetzt im Stadtrat Beratung und einen Beschluss für das Auswahlverfahren. Für die CSU-Fraktion hat Stadträtin Sophie Wurm in einem Antrag sechs Namensvorschläge eingereicht, die in der Sitzung von Stadträtin Anette Pappler (SPD) und Astrid Weddige (GRÜNE) um je einen Vorschlag erweitert wurden.

Die Vorschläge der CSU-Fraktion sind:
1) Heinrich-Mangold-Platz
Heinrich Mangold war ein berühmter Maler, der in Pappenheim lebte und künstlerisch aktiv war. Er lebte von 1908 bis 2003. Die Familie Mangold spendete zahlreiche Bilder für das Museum an der Stadtmühle auf denen viele Motive von Pappenheim und Umgebung festgehalten worden sind.

Ist ein Wort erlaubt?
Es gibt in Pappenheim viel Möglichkeiten eine dynamische und vorwärts-gewandte Haltung an den Tag zu legen. Der Vorstoß, einen neuen Platz mit dem Namen „Neuer Platz“ zu bezeichnen ist auf jeden Fall einmal ein neuer Weg in diese Richtung.

Bisher haben Straße und Plätze in Pappenheim in ihrem Namen alle einen belegbaren, historischen und leicht verständlichen Bezug zu unserer Stadt. Hört man sich derzeit in Pappenheim um, so ist der Platz vor dem Lehner Bäck jetzt schon als Lämmermannplatz in aller Munde. Aber natürlich wäre es wünschenswert, wenn der Platz einen Namen bekäme, der einen starken Bezug zu Pappenheim und vielleicht sogar zu dem speziellen Haus hat. Lämmermann ist in Pappenheim eben mehr als ein Familienname und ein legendäres Café. Dieses Haus lebte von Ereignissen und Personen die hier nicht nur gewohnt, sondern die Stadt mit entwickelt haben. Nachzulesen ist das in dem Historische Blatt Ausgabe 01/2018, des Heimat- und Geschichtsvereins.

Unter allen anderen Namensvorschlägen meine ich, dass es der 2020 verstorbene Altbürgermeister Josef Nachtmann verdient hätte, dass sein 30-jähriges Wirken als Bürgermeister unserer Stadt dem Vergessen entrissen wird. Auch zu Bürgermeister Josef Nachtmann hat der Heimat- und Geschichtsverein ein Historisches Blatt herausgegeben.

Wünschenswert wäre ein reger sachlicher Austausch von Meinungen und Vorschlägen, sodass der Platz am Ende einen Namen bekommt, an dem sich alle freuen können.

Peter Prusakow

2) Lämmermannplatz
Der Name erinnert an das ehemalige „Lämmermann Haus“ das früher auf dem Platz stand. Es beherbergte ein legendäres Café. Der Name stellt einen Bezug zum früheren Besitzer da.

3) Werner-Heisenberg-Platz
Werner Heisenberg war einer der bedeutendsten deutschen Physiker des 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1901 bis 1976 und revolutionierte mit seinen Erkenntnissen und mathematischen Formulierungen die Quantenmechanik.
Als Jugendlicher erlebte er ein inspirierendes Erlebnis bei einer Übernachtung auf der Burg in Pappenheim, er schrieb über dieses Naturerlebnis; nachzulesen in der Biografie „Werner Heisenberg – Die Sprache der Atome“ von Helmut Rechenberg, erschienen im Springer Verlag. 1932 wurde er für seine außergewöhnlichen Leistungen mit dem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet. Eine wohl den meisten Pappenheimern unbekannt Verbindung.

4) Gräfin-Ursula-zu-Pappenheim-Platz
Ursula Gräfin zu Pappenheim war die letzte „Gräfin zu Pappenheim“ des mehr als 1.000 Jahre alten, ehemaligen Reichsgrafen-Geschlechts. Sie lebte von 1926 bis 2018. Zu Lebzeiten war sie eine sehr beliebte und geschätzte Persönlichkeit und engagierte sich gesellschaftlich und sozial.

5) Bürgermeister-Nachtmann-Platz
Josef Nachtmann lebte von 1930 bis 2020 und hat als Erster Bürgermeister die Geschicke der Stadt Pappenheim 30 Jahre lang gelenkt. Durch sein Engagement hat er die Stadt in vielerlei Hinsicht nachhaltig geprägt, zum Beispiel wurden in seiner Amtszeit die acht umliegenden Dörfer als Ortsteile eingemeindet, das Freibad gebaut, das Seniorenheim geschaffen und die Rummelsberger Dienste nach Pappenheim gebracht.

6) Friedrich-Schiller-Platz oder Wallensteinplatz
Das ursprünglich wohl positiv gemeinte Zitat geht auf Schillers Drama (Trilogie) über den 30-jährigen Krieg „Wallensteins Tod“ zurück. In diesem sagt der Feldherr Albrecht von Wallenstein: „Daran erkenn‘ ich meine Pappenheimer“ und meinte damit seine treu ergebenen, tapferen Krieger. Das Zitat ist weltbekannt und wurde in der zwischenzeitlich ins Ironische abgewandelten Form „Ich kenne meine Pappenheimer“ sogar von Michail Gorbatschow benutzt.

Vorschlag der SPD Fraktion während der Sitzung:
7) Neuer Platz
Die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler schlägt für den Namensgebung „Neuer Platz“ vor und will damit für ihre Fraktion zum Ausdruck bringen, dass die Platzbenennung eher in die Zukunft ausgerichtet und der Blick weniger in die Vergangenheit gerichtet werden sollte.
Die Verfahrensweise über die Namensgebung auch ein Meinungsbild in der Bevölkerung einzuholen, finden Anette Pappler gut und die SPD-Fraktion ist auch auf neue Vorschläge der Bürger gespannt!

Vorschalg der Fraktion der GRÜNEN:

8) Häberleinplatz
Stadträtin Astrid Weddige (Grüne) schlägt diesen Namen während der Sitzung vor.
Der Pappenheimer Landarzt Carl Friedrich Häberlein erwarb 1861 von einem Steinbrecher in der Langenaltheimer Haardt den ersten aus dem Solnhofer Plattenkalk geborgene Skelettabdruck des Urvogels (Archaeopteryx). Kurz nach dem Erwerb verkauft er dieses Exemplar an das Naturhistorische Museum in London

Ernst Otto Häberlein, Sohn von Carl Friedrich Häberlein erwarb um das Jahr 1875 von einem Steinbruchbesitzer aus Eichstätt den zweiten Fund des Archaeopteryx und verkaufte ihn meistbietend um 20.000 Mark an Werner von Siemens. Von dort kam das Stück an das Mineralogischen Museum der Humboldt-Universität in Berlin

Die beiden Namenvorschläge von SPD und GRÜNEN gefielen der Antragstellerin Sophie Wurm „nicht so gut“. „Aber ich will mich nicht dagegen wehren“, meint sie in ihrem Statement vor dem Stadtrat

Entscheiden über den neuen Platznamen im Pappenheimer Straßenregister wird der Stadtrat in der Sitzung nach der Sommerpause. Aber vorher sollen die Bürgerinnen und Bürger bei einer Meinungsumfrage Gelegenheit bekommen über die Namensgebung abzustimmen.

Die Namensvorschläge werden demnächst auf einem Einlegeblatt der Rathausinfo zur Abstimmung präsentiert. Es wird auch möglich sein, weitere Namensvorschläge einzureichen.