Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung

Die Pappenheimer Senioreneinrichtung, das von den Rummelsberger Diensten seit 1997 betriebene Georg-Nestler-Haus wird zum 31.05.2020 geschlossen. Das ist seit dem 15.10.2020 vom Sozialträger ansatzlos öffentlich bekannt gemacht worden. Viele empfinden es wie auch der CSU-Stadtrat Friedrich Obernöder „als Schlag ins Gesicht“, weil, wie auch Erster Bürgermeister Gallus (CSU) und 2. Bürgermeister  Otters von den Freien Wähler betonen, man vonseiten der Rummelsberger im Vorfeld der Entscheidung nicht an die Stadt herangetreten sei, um nach Wegen für eine positive Lösung zu suchen. Dominic Bader erklärt vor dem Stadtrat, dass wirtschaftliche Gründe zur Schließung geführt haben.

Und dabei hatte es am 5. Oktober 2017 noch so gut ausgesehen, als Peter Kraus, von der Geschäftsleitung der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter angekündigt hat, mit einer millionenschweren Investition das Georg-Nestler-Haus neu bauen zu wollen. Und nicht nur das, das neue Haus wurde dem Stadtrat als ein modernes Haus mit einer angenehmen Wohnatmosphäre angekündigt, in dem auch Komponenten vorsehen seien die über den gesetzlich geforderten Standard hinaus gingen.

Und jetzt referierte kürzlich wieder ein Vertreter die Rummelsberger Dienste – diesmal in einem 10-Minuten-Referat – über die Schließung der Pappenheimer Senioreneinrichtung. Diesmal war es Dominic Bader, der Standortleiter der Rummelberger Diakonie für die Region Pappenheim /Treuchtlingen.

Es seien die gesetzlichen Vorgaben, der Fachkräftemangel und auch ein bisschen der Denkmalschutz gewesen die dazu führten, dass die Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Derzeit seien von den 51 möglichen Einrichtungsplätzen 29 Plätze belegt, für die insgesamt 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Buche schlagen.

Nach Baders Ausführung habe man mehrere Optionen geprüft. Einerseits sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass auf dem vorhandenen Grundstück keine Einrichtung gebaut werden kann, die für einen wirtschaftlichen Betrieb die erforderliche Platzzahl bieten würde. Andererseits bringt Bader in der späteren Diskussion das Argument, dass man eine Einrichtung mit einer höheren Platzzahl schon wegen des Pflegekräftemangels nicht voll belegen könne. Zudem hätten sich die Rahmenbedingungen bei den Rummelsberger hin zu einer Weiterentwicklung der Konzepte in der Behindertenhilfe entwickelt und es wachse der Kostendruck wegen der Mitbewerber auf dem „Sozialmarkt“.

Jetzt stehe Baders Worten zufolge unter anderem die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und die Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern vor Ort.

Diskussion mit Zuschauerbeteiligung
Stadtrat Roland Kiermeyer von der Bürgerliste fragte als erster Redner des Stadtrates nach dem Grund des Sinneswandels, wo Rummelsberg doch nach seiner Erinnerung noch vor wenigen Jahren eine  Investition von 20 Millionen Euro angekündigt hatte  und wo auch die Verwendung des Bieswanger Pfistererbes von mehr als einer halben Million Verwendung finden sollte.

Die Investition ist an dem Ort nicht wirtschaftlich wiederholte Dominic Bader. Außerdem würde der Bau so groß, dass die Einrichtung wegen des Fachkräftemangels nicht betrieben werden könnte. Die Rummelsberger Dienste hätten sich um Fachkräfte auch im Balkan sehr bemüht aber man habe feststellen müssen, dass unsere Region nicht das ist, was sich mögliche Interessenten unter Deutschland vorstellen.

Zweiter Bürgermeister Walter Otters von den Freien Wählern bedauerte, dass man nicht vor der Entscheidung an die Stadt herangetreten sei, um nach Wegen zu suchen wie das Georg-Nestler-Haus erhalten werden kann. „Was hätten wir tun müssen und das Haus zu retten?“ fragte er. Außerdem könne er die Aussage Baders, Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern vor Ort geführt zu haben nicht nachvollziehen, vielmehr sei zu vermuten, dass die Entscheidung mit der Unternehmensstruktur der Rummelsberger im Zusammenhang stehe. Es habe Einzelgespräche gegeben behauptete Bader, ohne jedoch Namen zu nennen und brachte mit dem Dogma „Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung“, die Angelegenheit erneut auf den Punkt.

„Ich hatte überhaupt keine Chance“, stellte auch Bürgermeister Florian Gallus fest, der sich bei einem Gespräch in seinem Amtszimmer am Nachmittag des 15.10.2020 vor vollendete Tatsachen gestellt sah. „Was können wir tun?“ fragte Gallus in Richtung der Verantwortlichen. „Sie können gar nichts tun“, war die leicht gereizt klingende Antwort von Karl Schulz aus den Zuschauerplätzen. Letzterer ist seines Zeichens Geschäftsführer der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter.

Auch Stadträtin und SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler erinnert an den großen Auftritt der Rummelsberger vor dem Pappenheimer Stadtrat vor wenigen Jahren, bei dem die Stadt großes Interesse an den Plänen bekundet habe.

„Haben wir was falsch gemacht?“ fragte der CSU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Obernöder. „Das ist ein Schlag ins Gesicht“, machte er seinen Ärger Luft, denn nach seiner Kenntnis war das Haus in der Region anerkannt.

„Sind die Bewohner über ihre Rechte informiert? Und ist sichergestellt, dass die Bewohner ortsnah unterkommen?“ war die Frage von Bettina Balz von den Grünen, worauf Dominic Bader meint, dass man niemanden auf die Straße setze, weil man das gar nicht könne. Neue Unterbringungsmöglichkeiten sehe man in Ellingen, Eichstätt, Monheim und Weißenburg.

11:6 einmal anders
Das alles ließ Claudia Lämmermann von ihrem Sitz hochfahren um sich zu Wort zu melden. Das geht aber nicht so ohne weiteres, denn der Stadtrat muss zuerst abstimmen, ob er Wortmeldungen von Zuhörern zulassen will. Und da war sie dann, wie – die 11:6 Entscheidung – zugunsten eines Rederechts. Allerdings nicht wie üblich der Block gegen die SPD, nein diesmal könnte man das Abstimmungsergebnis als Alt gegen Jung bezeichnen, denn vorwiegend die jungen und neuen Stadträte waren es, die für eine Diskussionsbeteiligung aus den 14 Zuhörern stimmten.

Claudia Lämmermann wies auf ihre langjährige Tätigkeit in der Altenpflege hin und wollte wissen, ob man denn schon andere Träger kontaktiert habe, die das Pappenheimer Seniorenheim weiterführen könnten. Und der vormalige Erste Bürgermeister Peter Krauß fragte nach dem Bestand des bestehenden Erbbauvertrages. In diesem ist, wie er auf Anfrage erklärt, die Nutzung des Gebäudes als Seniorenheim auf viele Jahre festgeschrieben. Dieser Vertrag, so Dominik Bader hat nach wie vor Bestand.




Wieder Sterne in der Deisingerstraße

Die Deisingerstraße in Pappenheim bekommt nach vielen Jahren wieder eine Weihnachtsbeleuchtung. Auf Empfehlung der Pappenheimer Gewerbetreibenden hat der Stadtrat die Fünf-Sterne Variante einstimmig beschlossen. Die Unstimmigkeiten im Stadtrat, welche die Anschaffung fast gekippt hätten, waren in der öffentlichen Sitzung nur ansatzweise spürbar. Die neue Beleuchtung soll pünktlich zum 1. Advent in Betrieb gehen.

Der Pappenheimer Pelzmärtelmarkt, ist in den letzten Jahren zu einem positiven Markenzeichen der Stadt geworden. Um so betrüblicher ist es, dass der Markt in diesem Jahr aus den bekannten Gründen nicht stattfinden kann. Lange Zeit hatte sich das Organisationsteam um Stadtrat Karl Satzinger und dem Städtischen Mitarbeiter John Meister bemüht neben den allgemeinen Vorbereitungen auch ein Hygienekonzept zu erarbeiten, das wenigsten einen Pelzmärtelmarkt in abgespeckter Form zulassen würde.

Weil im Zusammenhang mit dem Markt andere Themen im Vordergrund standen wurde die Weihnachtsbeleuchtung erst zum Topthema, als die Absage des Marktes feststand. Anfang Oktober waren alle Gewerbetreibenden zu einer Besprechung geladen, bei der man drei Varianten der Weihnachtsbeleuchtung für die Deisingerstraße zur Auswahl präsentierte.

Dabei haben sich die Gewerbetreibenden mit großer Mehrheit für die Fünf-Sterne-Variante entschieden. Diese besteht aus LED-Leuchtsternen, die um die bestehenden Straßenlaternen angeordnet sind. Abgesehen davon, dass man diese Variante für Pappenheim als die geeignetste bezeichnen kann, ist diese Variante auch noch die Preisgünstigste von allen.

Unstimmigkeiten, die es im Vorfeld der Sitzung gegeben brachte auch Bürgermeister Gallus zur Sprache und zeigte sich froh, dass sich er Wogen wieder geglättet konnte. Nur noch noch Ansatzweise waren die Kontroversen im Redebeitrag von Stadträtin Bettina Blaz (Die Grünen) zu spüren. Auch sie befürwortete die ausgewählte Variante wünschte sich aber, dass künftig solche Themen mit den zuständigen Referenten, nämlich ihr selbst als Referentin für Marketing und Stadträtin Pia Brunnenmeier (SPD) als Referentin für Stadtentwicklung „im Vorfeld besser kommuniziert werden“.




Pelzmärtelmarkt 2020 ist abgesagt

Der Pappenheimer Pelzmärtelmarkt 2020 ist abgesagt. Das Organisatonsteam um Stadtrat Karl Satzinger und die Werbegemeinschft bemühen sich aber um Alernativen.

Bei der Stadtratssitzung am 24. September 2020 hat Stadtrat Karl Satzinger mitgeteilt mit, dass sich das Organisationsteam „Pelzmärtelmarkt“ dazu entschlossen habe, den Pelzmärtelmarkt 2020 wegen des geforderten Hygiene- und Sicherheitskonzeptes nicht durchzuführen. Bürgermeister Florian Gallus erklärt im Stadtrat das geforderte Hygiene- und Sicherheitskonzept noch im Detail. Dieses sei aufgrund der besonderen Lage der Deisingerstraße absolut nicht umsetzbar.

 Es sei nun angedacht – so Stadtrat Satzinger – zusammen mit der Werbegemeinschaft einen verlängerten Einkaufssamstag zu planen. Außerdem werde versucht, eine schöne Weihnachtsbeleuchtung für die Deisingerstraße zu beschaffen. Wie letztlich das Konzept für das Wochenende vom 13. bis zum 15. November konkret aussehen wird, gibt das Organisationsteam zeitgerecht bekannt.




Kein Geländer an der Altmühl Promenade

Die neu gestaltete Uferpromenade auf der Stadtwerkeinsel wird zur zum Altmühl-Treibwerkskanal hin nicht mit einem Geländer abgegrenzt. Das hat der Stadtrat mit 13:4 Stimmen beschlossen.

Bei den Umgestaltungsarbeiten auf der Pappenheimer Stadtwerkeinsel ist die geplante Uferpromenade entlang des Altmühl-Treibwerkkanals weitgehend fertiggestellt. Entlang der Altmühl führt sie die Fußgänger auf einer noch behelfsmäßigen Brücke über den sogenannten Querschuss, der Treibwerkskanal und Altmühl verbindet. Bereits am 24. Juni 2020 war der Bauausschuss zusammen mit dem Planer Clemens Frosch bei einer Baustellenbesichtigung vor Ort. Dabei kam man zu dem Entschluss, dass die Uferpromenade nicht mit einem Geländer zum Wasser hin gesichert werden soll. Das ist auch nicht notwendig, wie das für die Stadt zuständige Beratungsbüro für Arbeitssicherheit bei einer Begehung festgestellt hat. Sinnvoll wäre, einer schriftlichen Mitteilung des Beratungsbüros zufolge, allerdings eine Abtrennung mit Blumenkübeln oder eine Bepflanzung entlang der Gewässergrenze.

Beim für und wider in der „Geländer Diskussion“ des Stadtrats meinte 2. Bürgermeister Walter Otters (FW), dass er sich ein Geländer in lockerer Form schon vorstellen könne, sein Fraktionskollege Friedrich Hönig hält ein Geländer wegen der Unfallgefahr für unabdingbar. „Wollen wir warten bis was passiert“, meinte Hönig mit erhobenem Zeigefinger auch im Hinblick darauf, dass diese Promenade sicherlich auch von Radfahrern genutzt werden wird. Die Anfrage Roland Kiermeyers (BGL) nach dem Verwendungszweck der in dem Betonmäuerchen befindlichen Löcher konnte Bürgermeister Gallus mit der Bemerkung beantworten, dass diese mit Pfosten zugemacht werden, um die Mauer vor eindringendem Wasser geschützt wird.

Anette Pappler, die Fraktionsvorsitzende der SPD will entlang der Promenade vorerst keine Barriere zwischen Weg und Wasser in Form eines Geländers haben. Im Bedarfsfall könne man ja nachrüsten und auch Bürgermeister Florian Gallus (CSU) findet die die Promenade ohne Geländer schöner.

Karl Satzinger Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste erinnert sich an die ursprünglichen Planungen, eine Abgrenzung mit Natursteinquadern zu schaffen, was aber den Ausführungen von Amtsleiter Eberle zufolge wegen der Grenzsituation nicht umsetzbar gewesen sei.

Bei der Abstimmung, ob nun ein Geländer entlang der Uferpromenade gebaut werden soll, stimmten vier Ratsmitglieder dafür und 13 dagegen.




Container als Übergangslösung für die Kinderbetreuung

Auf dem Multifunktionsfeld neben der Pappenheimer Grundschule werden zwei Container als Übergangslösung für die Kinderbetreuung aufgestellt. Der Stadtrat hat in zwei einstimmigen Beschlüssen sowohl dem baurechtlichen Verfahren als auch der Anschaffung von Leihcontainern zugestimmt.

Wie mehrfach berichtet ist auf der Grünfläche zwischen der Stadtparkstraße und der Bürgermeister-Oppel-Straße ein Haus für Kinder für die Hortbetreuung und einer Kindertagesstätte in Planung. Allerdings dürfe der Neubau frühestens zum Beginn der Kindergartenjahres 2021/2022 bezugsfertig werden.

Nachdem die bestehenden Kinderbetreuungseinrichtungen im Stadtgebiet vollständig ausgelastet sind und auf der Warteliste nach dem aktuellen Stand 19 Krippenkinder und 23 Kindergartenkinder stehen, gibt es für die Stadt Handlungsbedarf.

Aus diesem Grund hatte der Stadtrat schon im Februar grundsätzlich der Anschaffung von Raumcontainern für vorübergehende Kinderbetreuung zugestimmt.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat jetzt das gemeindliche Einvernehmen zur Aufstellung der Container erteilt und auch der Anschaffung zugestimmt.

Demnach werden nach den Vorgaben des Jugendamtes als Genehmigungsbehörde zwei Leihcontainer mit einer Grundfläche von 150 Quadratmetern angeschafft in denen 12 Krippenkinder und bis zu 25 Kindergartenkinder betreut werden können.

Die Container werden in L-Form auf dem Sportfeld (Multifunktionsfels) neben dem Grundschulaus am Helmut-Gollwitzer-Weg aufgestellt. Der Standort ist deswegen ideal, weil die Versorgung der Container mit Strom und Wasser wegen der Nähe zum Technikraum der Schule unproblematisch, und die Festigkeit des Untergrunds gewährleistet ist.




Paddock-Trail Anlage und Veränderung der Flächennutzung in Geislohe

Im Nordosten von Geislohe, am Neudorfer Weg soll im Außenbereich neben dem Freizeitplatz der Firma Gerstener eine Paddock-Trail Anlage mit Pferdepension und einem Wohnhaus entstehen. Für die Umsetzung dieses Vorhabens ist es erforderlich, dass der Flächennutzungsplan der Stadt Pappenheim geändert wird. Nach einem langwierigen Verfahren hat der Stadtrat mit einer denkbar knappen Mehrheit von 9:8 Stimmen den ersten  Schritt zur Genehmigung dieses Projektes getan. Dabei nutzte die Stadt die Gelegenheit die Flächennutzung zwischen dem Firmenglände Gerstner und der geplanten Reitanlage neu zu ordnen.

Den Bau einer Paddock-Trail-Anlage im Außenbereich von Geislohe haben Christa und  Stephanie Brendel schon im Oktober 2019 bei der Stadt Pappenheim beantragt. Im November hat der Stadtrat den Antrag auf die hierfür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes mit großer Mehrheit (2:12 Stimmen) abgelehnt. Bei den damaligen Wortmeldungen gab es unter anderem Bedenken wegen einer Zersiedelung und dass das Bauvorhaben dem Förderprojekt „Innen statt Außen“ zuwiderlaufe. Außerdem nehme man der Firma Gerstner, dem angrenzenden Metallbaubetrieb, die Expansionsmöglichkeit.

Nach der Kommunalwahl haben die Bauwerber ihren Antrag erneut vorgebracht und fanden Gehör. Bei der Bauausschusssitzung am 24. Juni 2020 bekamen sie die Möglichkeit ihr Projekt ausführlich vorzustellen. Tobias Gruber beleuchtete damals den Begriff und das Umfeld der geplanten Pferdepension, die es  in der Art in der Region bisher noch nicht gibt. Gruber wies auf  die Freizeitangebote für Einsteller und Besucher in der Anlage hin, die durch den schonenenden Umgang mit Flora und Fauna zu einer Aufwertung der Region führen soll.

Schon damals im Bauausschuss war von einigen Stadträten Gegenwind zu spüren. So wurde erneut das Projekt „Innen statt Außen“ angemahnt und die Standortnähe zu einem Industriebetrieb bemängelt. Der Bauausschuss lehnte den Änderungsantrag für den Flächennutzungsplan, wenn auch knapp mit 4:3 Stimmen ab.

Nun führte das Thema bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates wieder zu Diskussionen. Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern unterstrich erneut den Widerspruch zu „Innen statt Außen“, und bemängelte, dass sich die Nachbarschaft von Gewerbegebiet und Pferdehaltung nicht vertrage. Zudem sei es aus seiner Sicht ein „Unding“, dass die Erschließung der geplanten Anlage auf Kosten der Betreiberin erfolgen soll. Das stehe einer weiteren Entwicklung im Wege, „das ist eine Sackgasse“, wetterte Hönig. Auch der örtliche Stadtrat Erich Neulinger (CSU) äußerte Bedenken wegen der Beanspruchung der Wege in der Natur durch die Reiter.

Bürgermeister Florian Gallus sieht in der Änderung des Flächennutzungsplanes nur einen ersten Schritt, dem noch viele weitere Schritte folgen. Daraus lässt sich ableiten, dass darüber, ob die Pferdepension im Außenbereich von Geislohe entstehen kann, die Würfel noch nicht gefallen sind. Der erste Schritt jedoch ist getan, denn mit einer knappen Mehrheit von 9:8 Stimmen hat der Stadtrat der Stadt Pappenheim beschlossen, im Flächennutzungsplan  den Gebitetstyp „Flächen für die Landwirtschaft“ in Teilbereichen in „gemischte Baufläche“ und „Sondergebiet Pferdehaltung“ umzuwandeln.

Nun hat die Stadt im Zusammenhang mit der Veränderung des Flächennutzungsplans auch die Flächen zwischen der geplanten Reitanlage und der Firma Gerstner neu geordnet. So ist die Fläche mit der Freizeitanlage von einer landwirtschaftlichen Fläche zu einer Grünfläche umdeklariert worden. Die dahinterleigenden Grundstücke mit insgesamt gut 14.000 Quadratmetern sollen von einer derzeit landwirtschaftlichen Fläche in eine gewerbliche Baufläche umgestuft werden. Dafür wurde eine neue Wegführung eingeplant. Dieser beabsichtigten 10. Änderung der Flächennutzungsplanes stimmten 5 Stadtraäte bei der Beschlussfassung nicht zu.

Titelbild: Paddock Trail Geislohe




Neues Bankhaus am Lachgartenweg

Am Lachgartenweg in Pappenheim gegenüber der Tankstelle Steil wird die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen eG ein modernes, zweigeschoßiges Bankgebäude errichten. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Die Rolandseiche und der Gedenkstein auf der Grünfläche sollen möglicherweise einen neuen Platz bekommen, der Radweg wird entlang der Fahrbahn des Lachgartenweges auf eine Breite von 3 Metern angelegt. Radfahrertunnel ist angedacht.

Schon seit Mitte des Jahres 2018 sucht die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen eG in Pappenheim nach einem geeigneten Gebäude oder Grundstück für den Bau eines modernen repräsentativen Bankgebäudes. Nachdem ein Objekt am Marktplatz, an der Altmühlbrücke und in der Graf-Carl-Straße den Vorstellungen nicht genügten und ein Neubau im sogenannten „Bereich Pappenheim Nord“ – das ist die neu erworbene städtische Fläche an der Bürgermeister Rukwid-Straße – war ein Neubau nicht möglich, weil dort die Überarbeitung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Denn die Bauherren möchten ihr Gebäude schnellstmöglich bezugsfertig haben. Zeitverzug und baurechtliche Probleme gibt es am Lachgartenweg nicht, denn dort handelt es sich baurechtlich um einen Innenbereich, für den es keinen Bebauungsplan gibt. Voraussetzung für eine Baugenehmigung ist aber, dass sich das neue Bankgebäude, mit einer Grundfläche von gut 200 Quadratmetern in die Eigenart der näheren Umgebung und in das Landschaftsbild einfügt. Die Abstandsflächen sind eingehalten und die Erschließung ist über den Lachgartenweg gesichert.

Bereits im Juni 2019 hatte sich der Stadtrat mit der Bauabsicht der Raiffeisenbank am Lachgartenweg wegen eines Grundstücksverkaufs zu beschäftigen. Denn von dem vorgesehenen neuen Bankgelände, das insgesamt 1.000 Quadratmeter umfassen soll, gehörten damals 450 m² der Stadt Pappenheim, 450 m² der Firma Helmut Wurm und eine kleinere Teilfläche dem Landkreis Weissenburg Gunzenhausen.

Bei dem städtische Grundstücksanteil  handelt es sich um die Fläche, auf welcher der Altmühltalradweg verläuft und auf einer Grünfläche auch die Rolandseiche und der Gedenkstein als Monument für die Patenschaft zwischen der Privilegierten Schützengesellschaft 1491 Pappenheim und den Eißendorfer Schützen aus Hamburg-Harburg steht.

Was den Radweg angeht, so wird dieser verlegt und wird künftig als 3 m breiter Geh- und Radweg neben der Fahrbahn des Lachgartenwegs verlaufen. Es gibt auch Gedankenspiele, einen Rad- und Fußgängertunnel unter der Kreisstraße hindurchzuführen.

Noch nicht geklärt hingegen ist das Schicksal der Rolandseiche und des Gedenksteins. Dass die Raiffeisenbank die Zeichen der Freundschaft zwischen den Pappenheimer und Hamburger Schützen vor Ort auf ihrem Grundstück belässt, ist genauso eine Option, wie die Verlegung der Monumente an einen anderen Ort.

In die jüngste öffentliche Sitzung des Stadtrates hat man nun wegen der Eilbedürftigkeit den Bauplan für das neue Bankgebäude auf die Tagesordnung nachgeschoben.

Nachdem alle Nachbarunterschriften vorliegen und sich das Gebäude in die Bauart der gewerblichen Gebäude am Lachgartenweg vom Baustil her einfügt, hat es bei der Sitzung keinen weiteren Diskussionsbedarf gegeben. Dem Bauantrag hat der Stadtrat einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Die Postadresse des neuen Bankgebäudes wird „Lachgartenweg 6“ sein.

Planzeichnung: Architekturbüro Frosch




Solarfeld soll Neudorf nicht spalten

Im Westen von Neudorf, südlich der der Ortsverbindungsstraße Richtung Geislohe plant Jürgen Hüttinger der in München lebt, eine Photovoltaikanlage im Außenbereich. Voraussetzungen für die baurechtliche Genehmigung ist, dass die Stadt Pappenheim den Flächennutzungsplan für den beabsichtigten Bauort von einer landwirtschaftlichen Fläche in eine Sonderfläche für Photovoltaikanlagen umwandelt. Der Stadtrat hat kürzlich gegen die Stimmen des örtlichen Stadtrats und einer Stimme der Bürgersliste beschlossen die Fläche in das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplanes aufzunehmen

Bei der Bauausschutzsitzung am 24. Juni hatte Jürgen Hüttinger die Gelegenheit das Bauvorhaben auf seiner landwirtschaftlichen Fläche, westlich von Neudorf vorzustellen. Demnach will er auf einer Betriebsfläche von 5,1 ha die derzeit als Ackerland genutzt wird, eine Photovoltaikfeld errichten, das in der ersten Ausbaustufe zunächst 760 KW und in einer Erweiterungsstufe dann 2,9 MW Leistung erbringen soll. Jürgen Hüttinger sieht sein Vorhaben als ideal für die Region und betont, dass bei der Errichtung der Anlage kein Beton verwendet wird, weshalb die Anlage in vollem Umfang rückbaubar sei. Bei den an einer Genehmigung beteiligenden Behörden hat der Bauherr sein Vorhaben bereits vorgestellt und auch Gespräche zur Vorabklärung grundsätzlicher Fragen geführt.

Unterschiedliche Aussagen gibt es darüber, wie weit das geplante Solarfeld vom Ortsbereich Neudorf entfernt ist. Der Bauwerber gibt in seiner Präsentation die Entfernung mit 800 m an. Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern behauptet hingegen, dass das geplante Solarfeld vom Neudorfer Ortsschild nur 280 m entfernt sei.

Während der Bauausschuss der Änderung des Flächennutzungsplans für die Photovoltaikfläche am 24.06.2020 zugestimmt hat, regte sich kürzlich bei der Stadtratssitzung am 09.07.2020 doch auch Widerspruch. Dieser kam in erster Linie von Neudorfs Stadtrat Alexander Knoll (FW), der im Tenor seiner Ausführungen die Meinung vertrat, dass man das Projekt ablehnen sollte. Bei Gesprächen habe er erfahren, dass das Vorhaben von vielen Neudorfern abgelehnt wird. Stadtrat Knoll begründete seine Haltung in erster Linie mit dem Ensembleschutz, der in Neudorf als einem der historischen Grafendörfer in anderen Bauangelegenheiten sehr hochgehalten werde. So sei kürzlich einem Bauwerber in Neudorf die Errichtung eines Dacherkers mit der Begründung des Ensembleschutzes untersagt worden.

Darüber hinaus seien die Grafendörfer insgesamt mit erneuerbaren Energien gut aufgestellt, weshalb es die geplante Anlage nicht brauche. Zuletzt befürchtet Knoll auch noch, dass durch Begehrlichkeiten anderer Ackerbesitzer eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Die Landschaft werde immer mehr beeinträchtigt, beklagte Knoll. Wenn man auf der Jura Höhe eine 360-Grad-Drehung mache, so kommen einem beim Betrachten der Landschaft mehr als 30 Windräder ins Blickfeld.

Der Meinung Knolls schlossen sich im Grunde auch Stadtrat Friedrich Hönig (FW) und Stadtrat Roland Kiermeyer (BGL) an, die den Verlust von immer mehr Ackerflächen beklagten.

Wie schon bei der Bauausschusssitzung regte der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste Karl Satzinger auch in der Sitzung des Stadtrates an, für die Stadt Pappenheim die Flächennutzung in ihrer Gesamtheit zu überplanen.

„Die Fragen müssen geklärt werden, damit man Bedenken ausräumen kann“, führte Bürgermeister Florian Gallus aus. Im Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan werden neben verschiedenen Fachbehörden auch die Öffentlichkeit informiert und beteiligt. Die Änderung des Flächennutzungsplans sei nur der erste Schritt. Die geäußerten Bedenken – so Gallus – „sind erst im 2. und 3. Schritt ein Thema“.

Allerdings will der Bürgermeister nicht, dass die geplante Photovoltaikanlage gegen den Willen der Bevölkerung errichtet wird. Möglicherweise wird es zu dem Thema eine Bürgerversammlung in Neudorf geben.

In seinem Beschluss hat der Stadtrat der Änderung des Flächennutzungsplans zur Darstellung einer Sonderbaufläche für Photovoltaik in Neudorf mit den Gegenstimmen von Alexander Knoll (FW) und Roland Kiermeyer (BGL) zugestimmt.




Von Maschendraht und Stacheldraht

Der Pappenheimer Stadtrat hat jetzt gegen die Stimmen der Grünen und großen Teilen der SPD der Errichtung eines Zaunes zugestimmt. Dieser soll im Außenbereich und im Überschwemmungsschutzgebiet der Altmühl errichtet werden. Durch den Zaun wird der den Zugang zum Gemeinschaftsgarten, der Offenen Behindertenarbeit und des Helferkreises Asyl erschwert.

Zwischen der Altmühl und der Schrebergartenkolonie an der Bürgermeister-Rukwid-Straße, auf Höhe er Wohnanlage „Waldfrieden“ liegt die Wehrwiese, die zur Schrebergartenkolonie hin schon im März dieses Jahres mit einem 1,75 m hohen Maschendrahtzaun abgegrenzt wurde. Nachdem es sich bei dieser Einfriedung um eine bauliche Anlage handelt, die im baurechtlichen Außenbereich einer Baugenehmigung bedarf, hat die Baubehörde des Landratsamtes damals den Weiterbau der Zaunanlage eingestellt.

Nun ist ein Baugenehmigungsverfahren eingeleitet, mit dem sich der Stadtrat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung zu beschäftigen hatte.

Demnach ist die Genehmigung des zumindest schon teilweise errichteten Maschendrahtzauns beantragt. An der Westseite der Wehrwiese, zum Badweg, Richtung Campingplatz hin ist eine Einzäunung mit sechs Stacheldrahtreihen vorgesehen, die im Falle einer Genehmigung aber größtenteils hinter einer dichten Buchenhecke versteckt wären. Der Bauort für die Zäunung liegt nicht nur im baurechtlichen Außenbereich sondern auch im Überschwemmungsschutzgebiet, in dem bei Hochwasser ein ungehinderter Durchfluss der Wassermassen gewährleistet sein muss. Aus diesem Grund hat das Wasserwirtschaftsamt schon im Vorfeld der Baugenehmigung die Stacheldrahtstänge vorgeschlagen, damit sich bei Hochwasser kein Treibgut am Zaun fangen und den Wasserfluß behindern kann. Allerdings bleibt die Frage offen, ob sich das Treibgut nicht schon vor dem Stacheldraht, nämlich an der Buchenhecke entlang des Badweges fängt und an den Stacheldraht ohnehin nur noch vorgefiltertes Wasser vordringt.

Über die Genehmigung der Einzäunung entscheidet letztlich das Landratsamt Weißenburg Gunzenhausen nach der Einbindung verschiedener Fachbehörden, zu denen auch das Wasserwirtschaftsamt gehört.

Der Pappenheimer Stadtrat hatte lediglich über die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens zu entscheiden. Dabei kam es erstmals in der neuen Legislaturperiode zu abweichenden Meinungen bei der öffentlichen Sitzung des Stadtrates. Christa Seubert (SPD) und Bettina Balz Fraktionsvorsitzende Der Grünen meinten, dass Stacheldraht in einer Touristenstadt unangebracht sei und Anette Pappler brachte an, dass der Gemeinschaftsgarten der von der offenen Behindertenarbeit und dem Helferkreis Asyl angelegt wurde nach der Zäunung für manche behinderte Menschen nicht mehr erreichbar sei. Rechtlich sei die Sache in Ordnung hielt ihnen Bürgermeister Florian Gallus der Kritik aus der Opposition entgegen.

Das gemeindliche Einvernehmen für die Zaunanlage hat der Stadtrat mit der Mehrheit von CSU, Freien Wählern und Bürgerliste gegen die Stimmen der Grünen und drei Stimmen der SPD per Beschluss erteilt.




Gestaltungsplanung für die Hauptstraße in Bieswang vorgestellt

Als ein Projektteil der Dorferneuerung Bieswang 2 ist nun die Entwurfsplanung für die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen in der Hauptstraße im Stadtrat vorgestellt worden. Bürgermeister Florian Gallus erläuterte ausführlich die einzelnen Elemente der Planung.

Die Hauptstraße in Bieswang soll im Rahmen der laufenden Dorferneuerung umgestaltet werden. Neben privaten Einzelmaßnahmen, wie etwa der Abbruch und die Sanierung von Gebäuden am Ortseingang aus Richtung Zimmern, ist jetzt die von der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft erarbeitete Entwurfsplanung für die Umgestaltung der Hauptstraße dem Stadtrat in seiner Eigenschaft als Träger öffentlicher Belange zur Beschlussfassung vorgelegt worden.

Wesentlicher Bestandteil der Neugestaltung ist die Gewährleistung einer durchgängigen Gehwegbreite von 1,50 m. Dadurch wird die Fahrbahnbreite der Staatsstraße um 20 cm von 6,50 auf 6,30 m verringert. Bei der vormaligen Sparkasse sollen zwei Längsparkbuchten und eine Begrünung entstehen und die Bushaltestelle soll neugestaltet und mit modernen Elementen versehen werden .

Umgestaltungen und damit eine Verbesserung der Verkehrssituation wird es im Einmündungsbereich der Weißenburger Straße (Busunternehmen Engeler) und im Knotenbereich Rosengasse/ Sportplatzweg/ Staatsstraße geben. Der ortsprägende Lindenbaum im Einmündungsbereich Hauptstraße – Sportplatzweg soll erhalten bleiben.

Dem Entwurfsplan, der in der öffentlichen Stadtratssitzung von Bürgermeister Florian Gallus sehr detailliert vorgestellt wurde, hat der Stadtrat als Träger öffentlicher Belange einstimmig zugestimmt.

Bis zum endgültigen Gestaltungsplan gibt es aber noch einige Details mit der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft abzustimmen. Danach soll der Plan erneut vom Stadtrat per Beschluss genehmigt werden.




Hauptstraße in Bieswang wird wieder geöffnet

Die Hauptstraße in Bieswang (Staatsstraße 2387) wird nach den derzeitigen Planungen voraussichtlich noch in diesem Monat bis zum Frühjahr 2021 vorübergehend für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Die Fahrbahn der Hauptstraße mit den jeweiligen Seitenanschlüssen soll eine 5 cm starken Asphalttragdeckschicht erhalten. Umgestaltungsmaßnahmen der Dorferneuerung beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2021.

Ende des Jahres 2019 waren die Baumaßnahmen für die Kanal- und Wasserleitungssanierung in der Bieswanger Hauptstraße abgeschlossen. Bei einem Ortstermin mit allen Beteiligenden Behörden und der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung Bieswang 2 kam man überein, den Winter über die Fahrbahn in Schotterbauweise zu belassen. Grundlage für diese Entscheidung war die Annahme, dass die Umgestaltungsmaßnahmen der Dorferneuerung schon zeitig im Jahre 2020 beginnen werden. Ein weiterer Entscheidungsgrund gegen eine vorübergehende Asphaltierung waren die hohen Kosten, die man mit 100.000 Euro veranschlagt hatte.

Da nun die Straße scheinbar nur halbherzig gesperrt war und ein beachtlicher Durchgangsverkehr floss hat die Qualität der Fahrbahndecke den Winter über sehr gelitten und -wie Bürgermeister Gallus ausführte – der Städtische Bauhof musste jede Woche Anrücken, um in der Hauptstraße in Bieswang Ausbesserungsarbeiten durchzuführen.

Der trockenen Witterung geschuldet, hat dann im April die Straße in Bieswang im wahrsten Sinne des Wortes sehr viel Staub aufgewirbelt und es hagelte massive Beschwerden. Massive Sperrmaßnahmen haben zwar eine Verbesserung gebracht, aber trotzdem ist man zu der Erkenntnis gelangt, dass die Hauptstraße in Bieswang so schnell wie möglich eine Asphaltschicht erhalten muss.

Neben der Schmutz- und Staubbelastung steht auch das Straßenbauamt auf dem Plan und will eine weitere Sperrung der Bieswanger Hauptstraße nicht mehr zulassen. Denn ohne Baustelle könne es keine dauerhafte Sperrung geben. Außerdem kann der Wetterdienst auf der derzeitigen Schotterpiste nicht Schnee räumen. Bautätigkeiten für die Umgestaltung im Rahmen der Dorferneuerung werden an der Bieswanger Hauptstraße in diesem Jahr nicht mehr stattfinden, das wurde als Ergebnis einer Besprechung Mitte Mai bekannt.

Damit ist klar, die Straße muss also vorübergehend asphaltiert werden, bevor die Bamaßnahmen der  Dorferneuerung beginnen

Allerdings ging es nun noch um die Frage, wer für die Asphaltierungskosten für welchen Fahrbahnteil aufzukommen hat. Die Fläche über dem Kanalgraben ist Angelegenheit der Stadt Pappenheim und der Graben für die Wasserleitung Sache des Zweckverbandes zur Wasserversorgung links der Altmühl. Unklar war lange, wer für die Restfläche, die sich zwischen den Gräben und dem Gehweg befinden zuständig ist. Es steht jetzt fest, dass die Asphaltierung dieses Bereichs die Stadt Pappenheim zu übernehmen hat. Damit entfallen von 3.267 Quadratmetern Straßenfläche ein Anteil von 1.869 Quadratmeter auf die Kommune. Die restlichen 1.398 Quadratmeter für den Bereich der Wasserleitung – so der Plan – sollten vom Zweckverband zur Wasserversorgung links der Altmühl finanziert werden, was zwar von Verband in Aussicht gestellt aber bei der öffentlichen Stadtratssitzung am 28. Mai von den Verbandsräten noch nicht beschlossen war.

Bei der Zweckverbandsversammlung am 03.06.2019 in Osterdorf hatte Erster Bürgermeister Florian Gallus die Gelegenheit die Gründe für die behelfsmäßige Asphaltierung und die beabsichtigt Kostenbeteiligung des Zweckverbandes darzulegen. Bereitwillig stimmte die Versammlung der Verbandsräte einstimmig zu, den Kostenanteil für 1.398 Quadratmeter Asphaltfläche zu übernehmen.

Bei der Stadtverwaltung sind auf entsprechende Ausschreibung vier Angebote eingegangen, von denen das günstigste mit gut 66.000 Euro deutlich unter der vormaligen Kostenschätzung von 100,000 Euro liegt.

Damit liegt der Kostenanteil der Stadt Pappenheim bei 37.800 € und jener des Wasserzweckverbandes bei28.300 €.

Nun hoffen alle, dass die Asphaltierungsarbeiten bald beginnen, denn bei der Ausschreibung gab es die Bedingung, dass die Asphaltierungsmaßnahme im Mai oder Anfang Juni durchgeführt werden muss. „Das ist ein sportlicher Zeitplan“, räumte Bürgermeister Gallus ein.




Deutliche Kostensteigerung beim Zusammenschluss der Kläranlagen

Der Zusammenschluss der Kläranlagen aus den Grafendörfern Geislohe, Neudorf und Göhren und die Ableitung zur Kläranlage Pappenheim im Rahmen eines Gesamtkonzepts geht jetzt in die zweite von insgesamt vier Bauabschnitten. Schon jetzt liegen die zu erwartenden Kosten der Kläranlagenzusammenführung um gut 370Tausen Euro über der ursprünglichen Kostenschätzung. Der Stadtrat hat jetzt den Umbau der genannten Ortsteilkläranlagen zu einem Angebotspreis von mehr als 2,1 Millionen Euro vergeben.

Eins der Großprojekte in Pappenheim ist die Zusammenführung der Kläranlagen Geislohe, Neudorf und Göhren, deren geklärte Abwässer in Göhren zusammengeführt und über das Göhrener Tal nach einem Anschluss an das Pappenheimer Kanalsystem in die Alexander-Beck-Straße der Pappenheimer Kläranlage zugeführt werden sollen.

Die riesige Maßnahme teilt sich in  vier Bauabschnitte. Mit der Leitungsverlegung zwischen den Kläranlagen und der Leitung durch das Göhrner Tal zur Beckstraße ist der erste Bauabschnitt seit Ende 2019 abgeschlossen.

Im Bauabschnitt zwei steht jetzt der Umbau der Kläranlagen in Geislohe, Neudorf und Göhren an. Den Auftrag für diese Baumaßnahmen hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung mit einer sechswöchigen Verzögerung vergeben. Diese Verzögerung entstand, weil es im März und April wegen der Corona Problematik keine Stadtratssitzungen mehr gegeben hat.

Im nachfolgenden, 3. Bauabschnitt steht der Ausbau der Maschinen und Pumpentechnik an und mit dem Bauabschnitt vier, dem Anschluss der Ortsteilkläranlagen an das Kanalsystem in der Stadt Pappenheim, soll letztlich die Gesamtmaßnahme zum Abschluss gebracht werden.

Allerdings drückt auf die Gesamtmaßnahme die Last einer enormen Kostenmehrung, denn der bei der Planung erstellten Kostenschätzung (2,30 Millionen Euro) stehen derzeit zu erwartenden Kosten vom 2,36 Millionen Euro gegenüber. Diese Mehrkosten begründet das planende Ingenieurbüro mit zusätzlichen Forderungen des Wasserwirtschaftsamts, die bauliche und technische Umplanungen mit sich brachten. Und auch der allgemeine Anstieg der Kosten im Baugewerbe ist ein Grund dafür, dass die Stadt Pappenheim für die Maßnahme nun tiefer in die Tasche greifen muss.