Ausbau der Graf-Carl-Straße abgespeckt

Der Ausbau der Graf-Carl-Straße sowie der dazugehörigen Gassen hat in den vergangenen Wochen den Stadtrat und den Bauausschuss sehr beschäftigt. Dabei ist es durch Umplanungen und Streichungen gelungen, die Bausumme von ursprünglich fast 1,5 Millionen Euro deutlich zu senken.

Die Geschichte beginnt bei der Sitzung des Stadtrates am 2. Februar 2021. Reinhard Vulpius vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte seine Planungen für den Ausbau der Graf-Carl-Straße, der Herren Schmiedgasse und der Stadtvogteigasse vor. Diese sahen für alle Gehwege in der Graf-Carl-Straße und Fahrbahnen in den beiden Gassen den Ausbau mit Granitsteinpflaster, verlegt auf Beton und verfugt – wie in der Deisingerstraße – vor. An der Einmündung zur Herren Schmiedgasse sollte entlang der Graf-Carl-Straße ein 15 Meter langes Staudenbeet entstehen. Vor dem Friseurgeschäft Knoll und dem Alten Schulhaus hätten die Bäume fast doppelt so große Baumscheiben erhalten sollen, weshalb massive Auskofferungen im Untergrund notwendig geworden wären. Die Parkbuchten gegenüber des Alten Schlosses sind künftig schräg angeordnet und mit begrünten Dreiecken blockweise voneinander abgegrenzt.

Auch der Oberflächenausbau des Lämmermannlatzes in der Deisingerstraße ist Teil dieser Gesamtplanung und ist, von Architekt Clemens Frosch erstellt, nun in der Endfassung gereift. Die mehrfach dargestellten Planungen für den Lämmermannplatz hat bei der Diskussion im Stadtrat neben einem breiten Konsens nur Fragen nach Fahrradständern, sowie der Anzahl, dem Aussehen und der Bezahlung von Sonnenschirmen hervorgebracht.

Anders ist das bei den Planungen für die anderen Planungsbereiche.

Angesichts der Gesamtkosten von fast 1,5 Millionen Euro hat sich der 2. Bürgermeister Walter Otters (FW) zunächst die Augen gerieben und dann gesagt: „Das war so nicht ausgemacht“. Bei den ursprünglichen Planungen zum Städtebaulichen Entwicklungskonzept (SEK) sei nicht von einem derart massiven Ausbau der Graf-Carl-Straße die Rede gewesen. Dieser Vollausbau sei derzeit nicht machbar, weil es in Pappenheim auch noch andere Großbaustellen gebe. Sein Vorschlag wäre, den Untergrund in Ruhe zu lassen und das neue Pflaster auf den Gehwegen in Splitt und nicht auf einem Betonbett zu verlegen.

Es handle sich nur um einen Gestaltungsvorschlag, der dem Stadtrat zur Diskussion gestellt werden soll, entschärfte Bürgermeister Gallus (CSU) die Ausführungen von Walter Otters.

Auch Anette Pappler Fraktionsvorsitzende der SPD vertrat die Meinung, dass man sich über die Kosten Gedanken machen müsse. Allerdings sei der Zeitpunkt für den Ausbau der Graf-Carl-Straße günstig, weil man in Pappenheim jetzt schon seit Jahren an Straßensperrungen gewöhnt sei. „Im Herbst könnte dann alles fertig sein“ meinte Pappler.

Bettina Balz von Bündnis 90/Die Grünen hingegen sieht in dem von Vulpius vorgestellten Vollausbau der Graf-Carl-Straße eine historische Chance, die Pappenheimer Altstadtstadt aus einem Guss zu gestalten.

Nach einer längeren Diskussion und mehr oder weniger zielführenden Anmerkungen und Fragen, kam man doch noch zu einem Beschluss, der die vorgestellte Planung für den Ausbau der Oberflächen der Herren Schmiedgasse sowie des Lämmermannplatzes abgesegnet hat.

Den Ausbau der Stadtvogteigasse hat man auf Eis gelegt. Dieser soll zusammen mit der Marktplatzsanierung wieder aufgegriffen werden, was den Vorteil einer um 20 Prozent höheren Förderung mit sich bringt.

Vertagt hat man die Entscheidung über die Neugestaltung der Graf-Carl-Straße. Dieses Thema hat der Bauausschuss bei einer nichtöffentlichen Ortseinsicht und einer anschließenden öffentlichen Sitzung am 3. März beraten.

Graf-Carl-Straße – die zweite Runde
Das Ergebnis der Beratungen im Bauausschuss sind Einsparungen in Höhe von 422.000 Euro und Neuplanungen des Ingenieurbüros Vulpius, die jetzt der Stadtrat am 11. März 2021 sehr zeitintensiv besprochen hat. Insbesondere zwei geplante Bäume auf dem erweiterten Gehweg zwischen der vormaligen Pizzeria „Beim Raffi“ und der Herren Schmiedgasse waren es, die den Meinungsaustauch in die Länge zogen.

Letztlich meinte Bürgermeister Gallus sichtlich angesäuert, dass das alles vom Bauausschuss intensiv beraten und einstimmig beschlossen ist. Er finde es nicht gut, dass das nun alles wieder zerredet werde. Das hat seine Wirkung nicht verfehlt und der Stadtrat hat dann doch noch beschlossen, dass

  • die vorgestellte Planung und Kostenberechnung für den Ausbau der Oberflächen der beiden Gehwege der Graf-Carl-Straße, Teile der Graf-Carl-Straße sowie der Parkflächen
  • der Kanalstrang in der Herren Schmiedgasse erneuert wird und Speednetrohre auch in der Graf-Carl-Straße und der Herren Schmiedgasse zu verlegen sind
  • die Gehwegflächen der Graf-Carl-Straße in 8 cm starkem Granitpflaster in Splitt verlegt werden sollen
  • alle Gehwegflächen, die seitens der Städtebauförderung zum Ausbaubereich Herrenschmiedgasse zugeordnet werden, mit Granitsteinpflaster auf Dränbeton verlegt und verfugt werden (wie in der Deisingerstraße)
  • der Straßenteil der Graf-Carl-Straße vor den Haus Nummern 16+18 (Zwischen Raffi und Herren Schmiedgasse) soll dem Gehweg zugeschlagen werden, falls der Straßenbaulastträger Landkreis WUG-GUN dem zustimmt. Andernfalls bleibt dieser Bereich unberührt.
  • Die zu kleinen Baumscheiben und Bäume im Gehweg der Graf-Carl-Straße werden entfernt. Als Ersatz sind in den Dreiecken der Parkflächen Neupflanzungen gem. Planung vorzusehen.
  • Der Stadtrat, der die Entscheidung der Stadtwerke GmbH zur Kenntnis nimmt, die in der Straße befindliche, über 100 Jahre alte Wasserleitung nicht zu erneuern.



Neue Straßenbeleuchtung für die Bauhofstraße

Die neu gestaltete Bauhofstraße wird auch eine neue Straßenbeleuchtung erhalten. Der Stadtrat hat kürzlich der Bestellung zugestimmt.

Die neue Straßenbeleuchtung in der Bauhofstraße wird genauso aussehen wie jene in der Deisingerstraße, jedoch sind die Standorte in der Bauhofstraße neu festgelegt worden. Auf dem 100 m langen Straßenstück werden fünf Leuchten mit einer Masthöhe von je fünf Metern aufgestellt. Wie in der Deisingerstraße können die Lampen über eine Fernsteuerung geregelt werden und haben Stecker für eine Weihnachtsbeleuchtung. Die Auswahl der Standorte hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Städtischen Werken getroffen, sodass eine gesonderte Planung dafür eingespart werden konnte. Gesetzt werden die Lampen von der Baufirma Rossaro, die beim Ausbau der Deisingerstraße und der Bauhofstraße seit Jahren in Pappenheim tätig ist.




Unterkunft im Schäferkarren

Karl Satzinger hat für die Fraktion der Bürgerliste beantragt, den Wohnmobilstellplatz auf der Lach fertigzustellen und auf der städtischen der Wiese neben der Altmühl eine Übernachtungsmöglichkeit mit bis zu sechs Schäferkarren zu schaffen. Noch vor der Sommerpause 2021 will der Stadtrat in einer Sitzung über die konkrete Umsetzung zu beraten. Dabei soll auch die Generalsanierung des Campingplatzes in das touristische Übernachtungskonzept einbezogen werden.

Mit seinem Antrag verfolgt Karl Satzinger das Ziel, den Tourismus in Pappenheim attraktiver zu gestalten und das touristische Angebot zu erweitern. Insbesondere soll der Bereich der Lach, wo sich seit 2016 ein Wohnmobilstellplatz befindet, durch das Aufstellen von vier bis sechs Schäferkarren auf der Wiese neben dem Altmühlsteg (Golden Gate) aufgewertet werden. In den Schäferkarren sollen bis zu vier Personen ohne größeren Luxus übernachten können. Lediglich einen Stromanschluss kann sich Karl Satzinger pro Wohneinheit vorstellen, damit die Handys oder Fahrrad Akkus geladen werden können.

Ein Platz mit guten Perspektiven meint Satzinger, mit einer Bootsanlegestelle neben dem Altmühl Steg, dem nahen Waldkletterpark, dem Freibad, dem EDEKA-Markt und der nahen Innenstadt. Außerdem sei der Standort eine Aufwertung für den nahegelegenen Wohnmobilstellplatz auf der Lach.

Schon im Juni 2016 hat der Stadtrat die Einrichtung von fünf Wohnmobilstellplätzen beschlossen, der inzwischen gut angenommen wird. An Einrichtungen sind aber – so beklagt Satzinger – nur die Stromsäulen umgesetzt worden. Die beschlossene Pflasterung und die Parzellenabgrenzung würden noch ausstehen. Außerdem wäre ein Sanitärbereich für die Stellplätze von Nöten, der möglicherweise im Haus Schützenstraße 17 – dem vormaligen Umkleidebereich der TSG Pappenheim – eingerichtet werden kann.

Mit seinem Antrag will Satzinger alle Stadtratsfraktionen auffordern, sich an dem Vorhaben mit Vorschlägen und auch konstruktiven Diskussionsbeträgen zu beteiligen. „Alle sollen sich einbringen, es soll ein Projekt von allen werden“, sagt Karl Satzinger im Gespräch.

Bettina Balz von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen findet den Antrag von Satzinger zwar gut, will das ganze aber in einem Gesamtkonzept „Camping in Pappenheim“ eingebunden wissen.

Auch die Fraktionschefin der SPD Anette Pappler will die Schäferkarrenanlage mit der anstehenden Generalsanierung des Campingplatzes zeitnah umsetzen und drängt darauf, die Angelegenheit nicht auf die lange Bank zu schieben.

Für einen guten Vorschlag hält auch Bürgermeister Florian Gallus den Antrag der Bürgerliste, der von allen unterstützt werden sollte. Allerdings müssen die Umsetzung und die Details noch bei einer Sitzung des Stadtrates besprochen werden. Diese Beratungen sollen auf Drängen von Walter Otters von den Freien Wählern nicht geschoben werden und noch vor der Sommerpause stattfinden.

Fotos: Karl Satzinger




Sparmöglichkeiten nur bei der Heizung

Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die vom Architekturbüros Clemens Frosch aufgestellte Kostenberechnung für das „Haus für Kinder“ in allen Punkten beschlossen. Dabei geht es für die Stadt bei einer Bausumme von 2,8 Millionen Euro um den Eigenanteil von rund 943.000 Euro. In der vergangenen Woche hatte der Bauausschuss in einer zweieinhalbstündigen Sitzung alle Gewerke einzeln auf dem Prüfstand. Dabei tat sich lediglich bei der Heizung ein möglicher Ansatz für eine nennenswerte Einsparung auf.

Dass die Stadt Pappenheim das „Haus für Kinder“ braucht, steht außer Frage, das wurde wieder einmal zu Beginn der Bauausschusssitzung in der vergangenen Woche betont, als Geschäftsleiter Eberle erklärte, dass der gesellschaftliche Wandel und die „höhergeschraubten“ gesetzlichen Ansprüche diese Baumaßnahme der Stadt erforderlich machen.

Als Clemens Frosch bei der Januarsitzung im Stadtrat die Gesamtbaukosten in Höhe von 2.8 Millionen Euro bekanntgab, (wir haben berichtet) hat diese Nachricht nicht nur einigen Stadträtinnen und Stadträten das Wasser in die Augen getrieben, auch aus der Bevölkerung kamen Stimmen und Kommentare, die Zweifel an der Notwendigkeit der hohen Baukosten hegen.

Deshalb hat sich am vergangenen Mittwoch auch der Bauausschuss zu Beratungen getroffen, bei denen nach Möglichkeiten von Einsparungen gesucht werden solle.

In einer zweieinhalbstündigen Sitzung hat der Bauausschuss zusammen mit dem Planer Clemens Frosch und dem Fachplaner für Haustechnik Wolfgang Korpowski alle Gewerke einzeln unter die Lupe genommen. Zur Diskussion kam u.a. die Frage von Stadtrat Karl Satzinger (BGL), ob man nicht besser Fenster zum Öffnen in das Haus für Kinder einbauen sollte, anstatt wie geplant eine Festverglasung und eine Lüftungsanlage mit stattlichen Folgekosten zu planen. Stadtrat Friedrich Hönig forderte immer wieder den Bau einer Photovoltaikanlage auf das begrünte Dach des Kinderhauses. Auf alle Fragen und Sparanregungen konnten die beiden Planer mit ausführlichen Erklärungen und technischen wie rechtlichen Hinweisen den Bauausschuss überzeugen, dass es mit einer Ausnahme keine Ansätze für nennenswerte Einsparmöglichkeiten gibt.

Lediglich bei der Heizung könnte sich unter Umständen vielleicht einen Einsparsumme von 50.000 Euro auftun. Nämlich dann, wenn das Haus für Kinder doch, wie ursprünglich vorgesehen an das Heizsystem der Grundschule angeschlossen wird. Dafür gäbe es zwar aktuell keine Fördermittel, aber bei einem späteren Umbau der Schulhausheizung könnten bei Umsetzung der Energieeinsparverordnung (ENEV) hohe Fördermittel in Anspruch genommen werden.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur




Kostenberechnung zum Haus für Kinder liegt auf dem Tisch

Clemens Frosch, hat jetzt den Bau des Hauses für Kinder als Architekt wieder ein Stück nach vorne gebracht. In der öffentlichen Sitzung des Stadtrates stellte er kürzlich die Gestaltungsplanung und die Kostenberechnung vor in der sich deutlich höhere Werte als in der Kostenschätzung aus dem Jahre August 2019 zeigen. Bevor der Stadtrat die Ausschreibungen für das Bauvorhaben per Beschluss freigibt, sollen vom Bauausschuss noch Stellen gesucht werden, bei denen der Rotstift angesetzt werden kann. Der Beschluss des Stadtrates ist im Februar vorgesehen.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur

Seit dem Juni 2018 ist der Bau eines Kinderhorts in Pappenheim bei einer Gegenstimme beschlossene Sache. Über den Standort und die Dimension des Bauwerks hat der Stadtrat im November 2018 einstimmig entschieden und auch darüber, dass zu dem Kinderhort auch eine Kindergartengruppe mit Kinderkrippe hinzukommen soll. Bei dieser Sitzung kam es zu einer ganzen Reihe von Vergaben für die Planungsleistungen an verschiedene Fachplaner.

Im Januar 2020 haben das BRK Südfranken und die Stadt Pappenheim durch die Vertragsunterzeichnung die Trägerschaft für das „Haus für Kinder“ in Tüte und Papier gebracht. (Der PAPPENHEIMER SKRIBENT hat mehrfach berichtet).

Im Juni 2020 gab es einen Ortstermin mit dem Bauausschuss bei dem Clemens Frosch den genauen Standort, die Planung und die Dimension des Bauwerks und vorstellte.

Und dieser ist enorm. In einem Größenvergleich machte Clemens Frosch dem Stadtrat wegen der Standortfrage klar, dass das Haus für Kinder in den Außenmaßen größer wird als einer der Schuhausflügel. Damit wird klar, dass der Standort auf der Wiese zwischen Schulhaus und Kinderspielplatz alternativlos ist. Das bedeutet aber auch, dass sich im unmittelbaren Umfeld der Schule voraussichtlich noch in diesem Jahr eine gewaltige Baustelle mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren auftut. Mit einem Bauzaun umgeben, wird diese Baustelle eine Zufahrt von der Stadtparkstraße herbekommen, damit der Schulbetrieb, insbesondere an der Busschleife nicht oder möglichst wenig beeinträchtigt wird. Der Gebäudeeingang ist nach Fertigstellung vom Helmut-Gollwitzer-Weg her geplant.

Das Gebäude wird für 12 Krippen-, 25 Kindergarten- und 25 Kinderhortplätze gebaut. Alleine durch die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Gruppen war die Planung eine besondere Herausforderung, die jetzt zur Planung eines zweigeschossigen Gebäudes geführt hat, dessen Erscheinungsbild von der anthrazitfarbenen Holzfassade und zur Stadtparkstraße hin mit einem Fluchtbalkon in der 1. Etage geprägt wird.

Im Innern sollen große Fensterflächen und Oberlichter ein helles und freundliches Ambiente schaffen.

Die Krippenräume sowie die Küche und Speiseraum sind im Erdgeschoß und im Obergeschoß befinden sich die Räume für Kindergarten und Kinderhort mit einem Bewegungsbereich sowie einer „Kinderlounge“ mit Sitzgelegenheiten und einer Kletterwand.

Während im und am Gebäude Beton, Glas und behandeltes Holz dominieren ist die Gestaltung des Außenbereichs recht Naturnah vorgesehen. Hier soll es in einer großzügigen Anlage eine Hügellandschaft mit Magerrasen, einen Sandplatz und einen Teich mit Stauden und Blühbereichen geben.

Trotz des Neubaus wird der bereits bestehende öffentliche Spielplatzbereich erhalten bleiben

Kosten enorm angestiegen
Lagen die Gesamtkosten der Baumaßnahme bei der Kostenschätzung im August 2019 noch bei rund 2,444 Millionen Euro, so steht jetzt im Januar 2021 nach der Kostenberechnung eine Gesamtsumme von 2,796 Millionen Euro an. Diese Kostensteigerung ergibt sich vor allem deshalb, weil nicht wie ursprünglich vorgesehen die Heizung vom Grundschulhaus her zugeführt werden kann. Da für die Förderung der Nachweis regenerativer Energien notwendig ist, wird das Haus Für Kinder über eine Wärmepumpe beheizt. Auch im Bereich der Haustechnik ist eine enorme Kostensteigerung eingetreten.

Zu der Förderung für das ehrgeizige Bauprojekt konnte Katharina Krach, die Leiterin der Stadtkämmerei berichten, dass die maximalen Fördermittel nach dem Finanzausgleichsgesetz 1,312 Millionen Euro betragen. Von zwei weiteren Sonderprogrammen wird das Bauvorhaben voraussichtlich zusätzlich mit 541.000 Euro unterstützt.

Demnach hätte die Stadt selbst einen Betrag von 943,019 Euro aufzuwenden.

Das ist ein dicker Brocken meinte Bürgermeister Florian Gallus, der das Ganze nochmal im Bauausschuss beraten lassen will. Aber auch die Botschaft „wir müssen weiterkommen“ hat Gallus seinem Stadtrat mit auf den Weg gegeben. Denn, will die Stadt die Förderung bekommen, muss bis zum 31.03.2021 ausgeschrieben und vergeben sein. Deshalb sollen in der Februarsitzung die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden.

Allerdings will der Stadtrat hinsichtlich der hohen Kosten doch noch Möglichkeiten suchen, den Rotstift anzusetzen. Wie etwa Stadträtin Sophie Wurm (CSU), die Sparansätze finden und dafür auf den einen oder anderen Luxus verzichten will.

Zweiter Bürgermeister Walter Otters von den Freien Wählern sieht am ehesten bei den Außenanlagen Ansatzpunkte „zu Strecken“ ohne das Gesamtkonzept infrage zu stellen. Denn, so stellte Otters klar, „durch diese Investition werden wir weiter notwendige Investitionen in der Stadt einschränken müssen“.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur




Reine Luft in Pappenheims Klassenzimmern

Die Luft in den Klassenzimmern der Grundschule Pappenheim-Solnhofen ist rein und braucht keine mechanische Luftreinigung. Das wurde jetzt bei einer öffentlichen Sitzung des Stadtrates bekannt. Weil die Atemluft in den Schulräume über die Fester ausreichend gereinigt werden kann, gibt es in den Schulgebäuden in Pappenheim und Solnhofen keinen Bedarf für mobile Luftreinigungsgeräte.

Das hat die kommissarische Schulleitung der Grundschulen Pappenheim und Solnhofen der Stadtverwaltung Pappenheim mitgeteilt. Allerdings wünsche man sich CO2 Sensoren, die anzeigen wann es an der Zeit ist, das Klassenzimmer zu lüften.

Aufgekommen ist Das Thema durch einen schriftlichen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde bei der Grundschule nach einer Bedarfserhebung Luftfilteranlagen zu bestellen und die entsprechenden Förderanträge einzureichen.

Bei der Bearbeitung des Antrages hat sich aber herausgestellt, dass es bei der Grundschule keinen Bedarf gibt. Außerdem wurde auch bekannt, dass es eine staatliche Förderung derartiger Anlagen nur für Schulräume zur Verfügung stehen, die nicht über die Fenster belüftet werden können. Da würde es für Pappenheim keine Förderung geben, denn alle Schulräume der Grundschule Pappenheim-Solnhofen können durch Fenster ausrechend gelüftet werden.

Dem Wunsch der Schulleitung entsprechend, hat die Stadtverwaltung stattdessen 13 CO2 Sensoren bestellt, die in voller Höhe von den Staatlichen Fördermitteln bezahlt wurden.

Bei der Stadtratssitzung dankte die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler der Verwaltung für die zügige Umsetzung des Antragsthemas. „Wir sind sehr zufrieden“ erklärte sie und zog den Antrag zurück, in dem die Luftreinigungsanlagen beantragt worden waren.

Es sei wieder ein Schritt in die richtige Richtung, freute sich auch Bürgermeister Florian Gallus und zeigte sich überzeugt, dass die Anschaffung von CO2 Sensoren die bessere Variante sei.




Pfandflaschenaktion auch in Pappenheim

“Pfand gehört daneben“ bei dieser bundesweiten Aktion wird jetzt auch die Stadt Pappenheim mitmachen. Einstimmig stimmte der Stadtrat einem Antrag der Bürgerleiste zu.

Viele hundert Radler und Wanderer ziehen im Sommer Tag für Tag durch Pappenheim. Beliebte Raststellen sind der Marktplatz, die Deisingerstraße beim Lehner Bäck, der Platz vor der Metzgerei Wörlein, im Bahnweg, die Weidenkirche. An alldiesen Stellen können Pfandflaschen kaum ordnungsgemäß entsorgt werden und landen bestenfalls in den öffentlichen Abfallbehältern.

Das bringt die Pfandsammler dazu, den Abfall zu durchwühlen – „und das ist demütigend, gefährlich und mancherorts bei Androhung eines Bußgeldes verboten“, heißt es auf der Internetseite der Initiative “ Pfand gehört daneben“. Auch der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste Karl Satzinger schreibt in seinem Antrag „… sich in die Tonne zu hängen ist eine Demütigung.“

Wer den Blick auf den Pappenheimer Bahnweg zur Weidenkirche hat, weiß, dass die Abfallbehälter dort am Morgen und am Abend oft von mehreren Personen nacheinander gewissenhaft nach Leergut durchsucht werden.

Das soll sich nach dem Antrag der Bürgerliste nun ändern. Denn durch Aufkleber und sogenannte Pfandringe an den öffentlichen Abfallbehältern soll erreicht werden, dass die Pfandflaschen künftig nicht mehr im Abfallbehälter verschwinden, sondern neben diesem platziert werden, wo sie dann von den Sammlern einfach mitgenommen werden können.

Dieser Antrag der Bürgerliste wurde von allen Fraktionen unterstützt und Anette Pappler (SPD) dankte für diesen Antrag. Gleichwohl sei es beschämend, dass in unserer Gesellschaft Menschen zum Sammeln von Pfandflaschen gezwungen sind, beklagte Pappler. Pia Brunnenmeier (SPD) will die Aktion noch auf die Stadtwerkeinsel ausgedehnt haben, was letztlich in den Antrag der Bürgerleiste noch aufgenommen und vom Stadtrat einstimmig beschlossen worden ist.




Wird die Verordnung umgesetzt?

Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung im Jahre 2020 mit der Verordnung über die Reinigung der Straßen und Gehwege eine neue Satzung beschlossen. Diese ersetzt das durch Zeitablauf seit 2016 ungültig gewordene Regelwerk und ist seit dem Jahresbeginn 2021 in Kraft.

„Verordnung der Stadt Pappenheim über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter“ diesen sperrigen Namen trägt die Satzung in der geregelt ist, dass die Straßen und Gehwegen der Stadt nicht verunreinigt werden dürfen und wenn sie unrein sind, von Unrat, Schmutz, Unkraut und im Winter bei Bedarf von Schnee und Eis gereinigt werden müssen.

Das Regelwerk beginnt mit Begriffsbestimmungen, Verboten und Pflichten, beschreibt die Reinigungsarbeiten, Reinigungspflichten der Vorder- und auch der Hinterlieger. Die Satzung definiert mehrere Arten von Reinigungsflächen, die in die Gruppen A bis C eingeteilt werden, wodurch die ganze Vorschrift in diesem Bereich etwas kompliziert zu lesen ist.

Ein besonderer Abschnitt widmet sich der derzeit aktuellen Sicherungspflicht für die Gehsteige im Winter. Demnach sind die Gehwege an Werktagen ab 6:30 Uhr und an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen ab 8 Uhr von Schnee zu räumen und bei Schnee-, Reif- oder Eisglätte mit geeigneten abstumpfenden Stoffen zu bestreuen. Nur bei besonderer Glättegefahr ist der Einsatz von Tausalz erlaubt.

Jeder in Pappenheim weiß, dass die meisten Grundstücksbesitzer und Anwohner diese Pflichten gewissenhaft erfüllen. aber einige warten lieber, bis Schnee und Eis witterungsbedingt wieder von selbst verschwinden.

Diese Erkenntnis inspirierte offenbar Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern zu der Frage, wie ernst denn die Androhung von Bußgeld bis zu 1.000 Euro zu nehmen ist. „Oder kann jeder machen was er will?“ fragte Hönig. Stadträtin Seuberth (SPD) schlug vor, bei Verstößen gegen die Verordnung Verwarnungen auszusprechen oder Fristen zu setzen. Anette Pappler Fraktionsvorsitzende der SPD stellte fest, dass es Klarheit geben müsse und dass die Bürger, die mit der Reinigungspflicht verbundenen Erwartungen verstehen müssen. Anette Pappler erkannte aber auch, dass es bei der Umsetzung der Reinigungs- und Sicherungspflichten weiterhin Unterschiede geben werde. „Wir kennen unsere Pappenheimer“, meinte sie und schlug vor, für notorische Verweigerer das Bußgeldverfahren offen zu halten. Bettina Balz von den Grünen regte an, man soll nicht nur auf die kleinen Fische achten, sondern vielmehr „auch auf die großen Fische zugehen.“

Bürgermeister Florian Gallus, der als ausgebildeter Verwaltungsrechtler mit seiner Unterschrift der Satzung zur Rechtmäßigkeit verhilft meinte, dass das Recht nicht zwischen großen und kleinen Grundstücken unterscheide. Im Übrigen werde man wie im Ordnungswidrigkeitenrecht vorgesehen, nach pflichtgemäßem Ermessen vorgehen und Einzelfallentscheidungen treffen. Es komme immer darauf an, wie gravierend der Verstoß sei. Sicherlich werde man dabei die Obergrenze des Bußgeldrahmens von 1.000 Euro nicht ausschöpfen.




Neue Perspektive für die Seniorenbetreuung in Pappenheim

Eine Perspektive zur Pflegeversorgung der Senioren in der Region Pappenheim hat jetzt Sven Emmerling von der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen e.V. dem Pappenheimer Stadtrat vorgestellt. Damit will Bürgermeister Florian Gallus ein Signal an die Menschen in der Region senden, dass es mit der Betreuung der Senioren in Pappenheim weitergeht. Für die aufgezeigte Option gibt es aber noch einige Faktoren, die vor einer Umsetzung abgeklärt und verhandelt werden müssen.

Nachdem im Oktober 2020 die Rummelsberger Diakonie die Schließung des Pappenheimer Seniorenheims, das den Namen des Stifters und Strickwarenfabrikanten Georg Nestler trägt, zum 31.Mai 2021 angekündigt hat, ist man bei der Stadtverwaltung Pappenheim aktiv geworden. Bei vier möglichen Sozialtärgern hat die Stadt angefragt und nur von der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen eine positive Mitteilung erhalten. Nach den Vorstellungen der Diakonie soll das bisherige Seniorenheim künftig als ambulante Wohngemeinschaft für Senioren betrieben werden. Derzeit wird in Bieswang das Schulhaus zu einer derartigen Senioreneinrichtung umgebaut.

Sven Emmerling, seines Zeichens Leiter der Altenhilfe bei der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen hat nun bei der jüngsten Sitzung dem Pappenheimer Stadtrat das neue Konzept für die Seniorenbetreuung in Pappenheim vorgestellt.

Demnach ist der Bedarf für die Pflege von Senioren ist in der Region Pappenheim unbestritten, denn laut Prognose wird in Pappenheim bei sinkender Einwohnerzahl der Bevölkerungsanteil der über 65-jährigen Bürger deutlich ansteigen.

Nach einer Konzeptstudie aus dem Jahr 2018 kann innerhalb der bestehenden Mauern des Georg-Nestler-Hauses ein Seniorenheim in der bisherigen Form nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, was ja auch die Rummelsberger Diakonie zur Aufgabe veranlasst hat.

Damit entfallen in Pappenheim 51 Pflegplätze für Senioren, von denen nun die Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen 24 Plätze durch eine alternative Wohnform für Senioren erhalten will.

Dabei handelt es sich um eine Form der ambulanten Seniorenbetreuung, die unter Trägerschaft der Diakonie bereits in Weißenburg und Burgsalach praktiziert wird.

Die ambulante Seniorenbetreuung soll durch alltagsnahe überschaubare Strukturen eine angenehme familiäre Atmosphäre bieten. Neben der Versorgungssicherheit haben Selbstbestimmung und Selbständigkeit der Seniorinnen und Senioren einen hohen Stellenwert. „In dieser alternativen Wohnform können die Seniorinnen und Senioren aller Pflegegrade bis an ihr Lebensende wohnen“, erklärte Sven Emmerling, wobei eine individuelle Pflege rund um die Uhr gesichert ist.

Nach dem Konzept sollen in der 1. und 2. Etage des jetzigen Seniorenheims je 12 Personen in Einbett- und Zweibettzimmern Platz finden.

Wie geht es weiter?
Bevor das Haus der neuen Nutzung übergeben werden kann, wird es noch etwas dauern. Denn zunächst ist fachlich zu prüfen, ob die notwendigen baulichen Veränderungen in statischer Hinsicht überhaupt umsetzbar sind. Erst danach können die Umbaukosten ermittelt werden.

Etwas leichter dürften die Verhandlungen wegen der Ablösung des Erbpachtvertrages sein, der noch bis 2046 zwischen der Stadt Pappenheim und der Rummelberger Diakonie für das Georg-Nestler-Haus abgeschlossen ist. Grundlage für eine endgültige Entscheidung soll auch eine Bedarfsermittlung für die Pappenheimer Region sein.

Über den Zeitplan könne man derzeit noch gar nichts sagen erklärte Bürgermeister Gallus auf Anfrage. Die Vorstellung der Planungen soll nur eine Perspektive aufzeigen. „Wir wollten für die Menschen in der Region ein Signal senden, dass es in Pappenheim mit der Seniorenbetreuung weitergeht.

Ziel ist es, in dem bestehenden Gebäude mit finanziell vertretbaren Umbaumaßnahmen eine Einrichtung für unsere Senioren zu schaffen. „Wir werden sehr engagiert an die Sache rangehen“, versprach Bürgermeister Gallus.




Mehr Kompetenzen für den Bürgermeister

Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Stadtrat der Stadt Pappenheim die Geschäftsordnung geändert und dabei Bürgermeister Florian Gallus mehr Kompetenzen zugebilligt. Diese sind in drei Punkten neu festgelegt worden und gelten bis zum 31. März 2021.

Demnach darf der Bürgermeister eigenständig Aufträge für städtisches Projekte vergeben, wenn sie vom Stadtrat bereits beschlossen sind und das Angebot nicht über 30 % der Kostenberechnung liegt.

Auch über den Verzicht über das städtische Vorkaufsrecht soll der Bürgermeister grundsätzlich selbst entscheiden können. Allerdings ist vor der Entscheidung eine Abstimmung mit den Ratsmitgliedern via E-Mail erforderlich. Auch bei Bauvorhaben mit Ausnahme von solchen im Außenbereich soll die der Bürgermeister künftig selbst über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden können.

Diese Kompetenzerweiterung ist auf einen Vorschlag der Stadtverwaltung entstanden, um in den Zeiten der Coronapandemie die Tagesordnung der Stadtratssitzungen auf ein absolut notwendiges Maß zu beschränken. Wie Bürgermeister Gallus in der Sitzung versicherte, will er jedoch vor seinen Entscheidungen stets fachliche Absprachen auch mit dem Ratskollegium treffen.




Stadt beteiligt sich am Nahwärmenetz in Osterdorf

Die Stadt Pappenheim tritt der „Osterdorfer Energiegenossenschaft EG“ bei, beheizt künftig das Osterdorfer Feuerwehrhaus mit der Nahwärme und hält sich eine Option für eine Beheizung des Dorfgemeinschaftshauses ab 2026 offen.

Wie vom „Pappenheimer Skribent“ berichtet hat sich in Osterdorf eine Genossenschaft gegründet, die mit einer geplanten Investitionssumme von 1,3 Millionen Euro ein Nachwärmenetz in Osterdorf aufs Gleis gesetzt hat. Damit stellt sich auch die Frage, ob die Stadt Pappenheim, der in Osterdorf das Feuerwehrhaus und das Dorfgemeinschaftshaus gehören, diese Anwesen an das kommende Nahwärmenetz aschließen will. Voraussetzung dafür ist, dass die Stadt Pappenheim Genossenschaftsmitglied wird und damit nach einer Sonderregelung in der Satzung das Anschlussrecht für ihre Gebäude erwirbt. Verbunden damit sind ein einmaliger Einstiegsbetrag von 6.000 Euro und eine jährliche Grundgebühr von 350 Euro pro Anschluss. Hinzu kommen die Kosten für die Wärmelieferung selbst, die allerdings erst bei Abschluss eines Wärmelieferungsvertrages genau festgelegt werden können. Derzeit geht man von einem Leistungspreis von 7,9 Cent pro Kilowattstunde aus.

Für das Dorfgemeinschaftshaus besteht derzeit ein unbefristeter Vertrag für die Wärmelieferung mit einem benachbarten landwirtschaftlichen Anwesen, der frühesten zum Jahresende 2025 gekündigt werden kann. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen, den Nahwärmeanschluss an das Dorfgemeinschaftshaus Osterdorf durch die „Osterdorfer Energiegenossenschaft eG“ zwar zu verlegen aber nicht anschließen zu lassen. Damit will man die Voraussetzungen für einen späteren Anschluss an das genossenschaftliche Nahwärmnetz schaffen.

Das Osterdorfer Feuerwehrhaus hingegen soll künftig, wie auch die Feuerwehrhäuser in Göhren und Neudorf mit Nahwärme beheizt werden. Wenn es soweit ist, wird der Stadtrat dem Wärmelieferungsvertrag in einem weiteren Beschluss zustimmen.




Entwurfsplanung für die Hauptstraße in Bieswang ist beschlossen

Ein entscheidender Projektteil der Dorferneuerung Bieswang 2 ist die Umgestaltung der Hauptstraße deren Entwurfsplanung mitsamt der Kostenberechnung jetzt dem Stadtrat vorgestellt und einstimmig beschlossen wurde. Reinhard Vulpius vom Pleinfelder Ingenieurbüro VNI erläuterte ausführlich die einzelnen Elemente der Planung und der Kostenberechnung.

Nach vielen Sitzungen und Beratungen der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft für die Dorferneuerung Bieswang II, liegt jetzt die Entwurfsplanung und auch die Kostenberechnung für die Hauptstraße auf dem Tisch. Mit seiner Zustimmung hat der Stadtrat den Weg frei gemacht für Detailplanungen, die dann zur Ausschreibung und letztlich zur Umsetzung der Baumaßnahmen führen, die im kommenden Jahr vorgesehen sind.

Da es sich bei der Hauptstraße in Bieswang um eine Staatsstraße handelt, waren die Planungen wegen der Kostenbeteiligung mit dem Staatlichen Bauamt abzustimmen und auch der Wasserzweckverband links der Altmühl beteiligt sich, weil die Leitungen zur Wasserversorgung mit in der Fahrbahntrasse liegen.

Zugunsten einer durchgängigen Gehwegbreite von 1,50 m auf der Nordseite der Hauptstraße wird die Fahrbahnbreite um 20 cm auf 6,30 m verringert und eine Parkbucht mit einer Grünfläche für zwei Fahrzeuge ist vorgesehen.

Der südliche Fahrbahnrand wird von einem Grünstreifen mit gepflasterten Grundstückszugängen gesäumt und die bereits bestehende Bushaltestelle in der Ortsmitte wird behindertengerecht neugestaltet.

Die Planungen sehen einen behindertengerechten Ausbau der Bieswanger Hauptstraße an mehreren Stellen vor. So sollen durch einen sogenannten taktilen Bodenbelag mit einer strukturierten Oberfläche eine Orientierungshilfe für Sehbehinderte beim Überqueren der Fahrbahn geschaffen werden. Auch die Bushaltestelle wird mit taktilen Bodenplatten ausgestattet und erhält auch einen sogenannten Kasseler Bord, der den Barrierefreien Einstieg in Niederflurbusse ermöglicht.

Verbesserungen gibt es in den Einmündungsbereichen der Weißenburger Straße und Rosengasse/Sportplatzweg durch Veränderung des Fahrbahnverlaufs und Schaffung von Grünanlagen. Im Bereich der Einmündung Rosenstraße soll die Verkehrssituation durch eine Anhebung des Fahrbahnniveaus und einen Teilausbau des Sportplatzweges verbessert werden. In weiser Voraussicht werden im gesamten Ausbaubereich Lehrrohre für Lichtwellenleiter verlegt.

Nach den derzeitigen Kostenberechnungen wird die Baumaßnahme die Teilnehmergemeinschaft mit einem Betrag von 366.470 Euro treffen, wovon voraussichtlich noch Staatliche Zuwendungen abgezogen werden können. Die Stad Pappenheim ist mit 35% an den Kosten der Teilnehmergemeinschaft beteiligt.

Schon vor einige Wochen hat man in einer Kommission die Beleuchtung für die neue Hauptstraße ausgesucht. Auf der Stadtwerkeinsel waren mehrere Lampentypen ausgestellt, aus deren Mitte ein Lampentyp mit nostalgischem Outfit ausgesucht wurde, der natürlich mit LED-Technik ausgestattet ist und die neue Hauptstraße in Bieswang in einem warmweißen Licht erstrahlen lassen wird.  Diese 6 m hohen Lampen werden im Ausbaubereich an 29 Stellen aufgestellt.