Stützmauer am Dr.-Wilhelm-Kraft-Weg bleibt Pappenheimer Sorgenkind

Die Trockenmauer am Dr.-Wilhelm-Kraft-Weg beschäftigt Stadtverwaltung und Stadtrat seit mehr als zwanzig Jahren – ein Ende der Diskussionen ist vorerst nicht in Sicht. Der Blick auf die Entwicklung seit dem Frühjahr 2023 offenbart ein Wechselspiel aus pragmatischem Handeln, denkmalpflegerischen Anforderungen und finanziellen Engpässen. Deshalb wurde das Thema vorerst auf Eis gelegt.

Frühe Maßnahmen und erste Planungsschritte
Die Erkenntnis, dass sich die besagte Mauer in Richtung Straße neigt, ist seit 2006 immer wieder Thema im Stadtrat.

Im April 2023 schließlich war die Mauer, die sich zunehmend zur Straße neigte, Gegenstand eines Ortstermins mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die Fachbehörde empfahl eine Voruntersuchung als Grundlage für eine denkmalgerechte Sanierung. Die Stadt beauftragte daraufhin das Bayreuther Ingenieurbüro B+D mit der Begutachtung des rund 30 Meter langen, städtischen Mauerabschnitts. Der Angebotspreis: 8.545,39 Euro brutto.

Während im Stadtrat teils kontroverse Meinungen zur weiteren Vorgehensweise geäußert wurden – etwa der Vorschlag, die Mauer durch eine neue, statisch stabilere Konstruktion aus Quadersteinen zu ersetzen –, blieb das Gremium letztlich einstimmig auf Denkmallinie: Die Trockenmauer als Einzeldenkmal müsse erhalten bleiben. Eine Untersuchung der Ursache für die zunehmende Neigung wurde mitbeauftragt.

Notsicherung als Zwischenlösung
Parallel dazu befasste sich der Stadtrat mit einer kurzfristigen Sicherung der Mauer, um Gefahren für Passanten und den fließenden Verkehr zu minimieren. Eine Wand aus Gabionen war im Gespräch; letztlich fiel die Wahl auf eine pragmatische Lösung mit sogenannten Betonlegosteinen. Diese Schutzmauer sollte nicht nur ein mögliches Herabstürzen von Mauerteilen verhindern, sondern auch eine Straßensperrung vermeiden. Die Mehrheit im Stadtrat sprach sich im April 2023 dafür aus – unter der Bedingung, dass die Kosten die Hälfte der ursprünglich kalkulierten Gabionenlösung nicht überschreiten.

Verzögerung durch Finanzierungslücken
Im Frühjahr 2024 folgte eine überraschende Wendung: Der ursprünglich beauftragte Untersuchungsauftrag wurde auf Drängen der Finanzverwaltung wieder zurückgenommen. Hintergrund war eine Rückmeldung der Städtebauförderung, wonach eine reine Mauerinstandsetzung – auch in Form der Voruntersuchung – nicht förderfähig sei. Ohne Zuschüsse sah sich die Stadt finanziell außerstande, die geplanten Schritte umzusetzen.

Daher blieb es vorerst bei der Sicherungsmaßnahme. Bürgermeister Gallus ließ die Betonschutzwand errichten, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und gleichzeitig Zeit für weiterführende Entscheidungen zu gewinnen. Auf eine Nachfrage des Landesamts für Denkmalpflege im August 2024, weshalb die angeforderten Untersuchungsergebnisse nicht eingereicht worden seien, konnte die Stadt mitteilen, dass derzeit keine weiteren Untersuchungen oder Sanierungsmaßnahmen vorgesehen sind – schlichtweg aus finanziellen Gründen.

Offene Fragen und ungewisse Perspektiven
Die Trockenmauer am Dr.-Wilhelm-Kraft-Weg ist damit weiterhin ein Mahnmal für die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, öffentlicher Sicherheit und begrenzten Haushaltsmitteln.
Deshalb empfahl Bürgermeister Gallus dem Stadtrat, den Beschluss vom 20.04.2023 aufzuheben und die Sache zu einem späteren Zeitpunkt erneut in Angriff zu nehmen.

Dem widersprach Bettina Balz, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, entschieden. Zunächst stelle sich ihr die Frage, warum der damalige Beschluss ohne Information des Stadtrates zwei Jahre lang nicht umgesetzt worden sei. Außerdem fördere das Landesamt für Denkmalpflege nach ihrer Kenntnis sehr wohl die Voruntersuchungen. „Es ärgert mich schon, wenn ein Beschluss des Stadtrates einfach nicht umgesetzt wird und jetzt aufgehoben werden soll.“
Um eine denkmalpflegerische Sanierung der Mauer komme man – so Balz – nicht herum. Sie bat Bürgermeister und Stadtrat inständig, den Beschluss über die Beauftragung von Voruntersuchungen aufrechtzuerhalten. Schon allein deshalb, um zu erfahren, was die Gründe für die Neigung der Stützmauer seien, die schließlich schon seit mehr als 200 Jahren stehe.

Die Situation sei nicht zufriedenstellend, räumte Walter Otters von den Freien Wählern ein. Er wies jedoch darauf hin, dass man die Stützmauer in absehbarer Zeit sicher nicht sanieren werde. Da helfe es auch nicht, jetzt ein Gutachten erstellen zu lassen. „Was hilft uns dann eine Untersuchung, die alt ist?“, argumentierte Otters.
Dieser Meinung schlossen sich auch alle nachfolgenden Redner der anderen Fraktionen an, sodass das Ergebnis der Abstimmung mit 15:2 Stimmen absehbar war.

Per Beschluss wurde festgelegt, die Untersuchung für das Baudenkmal Stützmauer nicht weiter zu verfolgen und das Thema 2027 erneut im Stadtrat zu behandeln. Dann soll die Sanierung im Jahr 2028 in den Finanzplan aufgenommen werden. Abzuwarten bleibt, ob dieser Beschluss dann umgesetzt oder erneut aufgehoben wird.
Bis dahin schützt eine Wand aus Betonlegosteinen das historische Mauerwerk – und damit auch die Passanten – vor dem Schlimmsten.




Der Stadtrat tagt öffentlich

Am Donnerstag, 20.03.2025, um 19:00 Uhr findet im Bürgersaal im Haus des Gastes eine öffentliche Sitzung des Stadtrates mit folgender Tagesordnung statt:

1 Bauanträge

1.1 BA 06/2025 – Neubau landwirtschaftlicher Geräteraum, Fl.-Nr. 176/1, Gemarkung Geislohe

2 Altmühlfest Pappenheim 2025 – Beschluss eines Budgets und Auftrag zum Abschluss eines Festvertrages

3 „Sanierung Stützmauer Dr.-W-Kraft Weg“ städt. Anteil – aktueller Sachstand

4 Sicherheitsrecht – „Herrenloses“ Grundstück auf der Fels

5 Haushalt 2025

5.1 Haushaltsplan und Haushaltssatzung der Stadt Pappenheim für das Haushaltsjahr 2025

5.2 Haushaltsplan und Haushaltssatzung der Hofana-Stiftung Pappenheim für das Haushaltsjahr 2025

6 Straßenunterhalt – Sanierungsplan 2025

7 Beteiligungen – Abgabe einer Absichtserklärung zum Beitritt zu einem neu zu gründenden Zweckverband bzw. Absichtserklärung zur Abgabe einer Zweckvereinbarung mit einem neu zu gründenden Zweckverband

8 Dorferneuerung Bieswang – Abschluss einer Kostenvereinbarung zum Grundbeitrag für die Verbandsmitgliedschaft im Verband für Ländliche Entwicklung

9 Bau- und Vergaberecht: Information über Änderungen durch das Erste und Zweite Modernisierungsgesetz

10 Grundsatzbeschluss zur Beschaffung eines Maibaumständers für den OT Göhren

11 Bekanntgaben




Bürgersprechstunden in Pappenheim und den Ortsteilen

Auch im Jahr 2025 nimmt sich Bürgermeister Florian Gallus wieder Zeit für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. In persönlichen Gesprächen können Fragen, Anregungen und Wünsche direkt an den Bürgermeister herangetragen werden.

Die Bürgersprechstunden finden jeweils von 19:00 bis 21:00 Uhr statt. Um eine vertrauliche Atmosphäre zu gewährleisten, ist der Zutritt pro Gesprächsrunde nur für eine Person oder eine Familie gestattet. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hier die Termine in den einzelnen Ortsteilen:

      • Montag, 24.03.25 –          Bieswang/Ochsenhart, Wirtshaushaus „Zur Huck“
      • Dienstag, 25.03.25 –       Geislohe, Hirtenhaus
      • Donnerstag, 27.03.25Zimmern, Gasthaus Hollerstein
      • Dienstag, 01.04.25 –       Osterdorf, Dorfgemeinschaftshaus
      • Mittwoch, 02.04.25 –     Übermatzhofen, Altes Schulhaus
      • Donnerstag, 03.04.25Pappenheim, Bürgersaal im Haus des Gastes
      • Montag, 28.04.25 –         Neudorf, Gasthaus Zagelmeyer
      • Dienstag, 29.04.25 –       Göhren, Altes Schulhaus

Die Stadt Pappenheim lädt alle Interessierten ein, diese Gelegenheit zu nutzen und aktiv am kommunalen Geschehen teilzunehmen.
Selbstverständlich können die Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb der genannten Bürgersprechstunden einen Gesprächstermin bei Bürgermeister Gallus vereinbaren.

 




Neue Chancen für Projekte in Pappenheim und Umgebung

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Monheimer Alb-AltmühlJura ruft engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Kommunen zur Einreichung innovativer Projektideen auf. Wer eine kreative Idee zur Stärkung der Region hat, kann sich jetzt um eine finanzielle Förderung aus dem EU-Programm LEADER bewerben.

Gefördert werden Projekte, die den ländlichen Raum beleben, das kulturelle Erbe bewahren oder Ortskerne attraktiver machen. Auch Initiativen zur Mobilität, zur Unterstützung von Seniorinnen und Senioren oder zur interkulturellen Vernetzung haben gute Chancen auf Unterstützung. Der Fördersatz beträgt in der Regel 50 Prozent der anrechenbaren Nettokosten.

Die Projektanträge müssen bis spätestens 31. März 2025 mit einer detaillierten Beschreibung und Kostenübersicht bei der LAG-Geschäftsstelle eingehen. Die Auswahl trifft der Exekutivausschuss der LAG, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedskommunen besteht. Die nächste Sitzung ist für Anfang April angesetzt, der genaue Termin wird auf der LAG-Homepage veröffentlicht.

Ein besonderer Fokus liegt aktuell auf Kultur- und Tourismusprojekten sowie auf Maßnahmen zur sozialen Stärkung der Region. Auch kleinere Initiativen können profitieren: Für bürgerschaftliches Engagement steht ein Sonderfördertopf bereit.

Interessierte sollten ihre Vorhaben frühzeitig mit dem LAG-Management abstimmen. Weitere Informationen sowie Antragsformulare sind unter www.wirgestaltenheimat.de oder telefonisch unter Ruf Nr. 0 90 91 / 90 91 – 39 bei der LAG-Geschäftsstelle erhältlich.

 




Stadt Pappenheim gibt ausgediente Spielgeräte ab

Die Stadt Pappenheim bietet gebrauchte Spielgeräte zu günstigen Preisen zum Verkauf an. Diese standen bislang auf dem ehemaligen Kinderspielplatz in Zimmern und sollen nun eine neue Heimat finden.

Zum Verkauf stehen:

eine Doppelwippe

eine Doppelschaukel mit zwei Schaukelsitzen

ein Stand-Dreh-Teller

Interessierte können sich per E-Mail unter stadtpappenheim@pappenheim.de oder telefonisch unter 09143-606-13 an die Stadtverwaltung wenden.

Titelfoto. Stadt Pappenheim




Der Stadtrat tage in historischen Sitzungssaal

Am Donnerstag, 27.02.2025 tagt der Pappenheimer Stadtrat nicht wie ursprünglich bekanntgegeben im Bürgersaal im Haus des Gastes, sondern wie immer am Unsinnigen Donnerstag im historischen Sitzungssaal im Rathaus Pappenheim.
Die Tagesordnung ist unverändert wie folgt:

1 Bauanträge

1.1 BA 29/2024 – Errichtung einer Getreidesiloanlage – zwei Rundsilos, Fl.-Nr. 249, Gemarkung Göhren

1.2 BA 02/2025 – 2. Tektur zu BA 13/2021 und 40/2022 – Umbau und Erweiterung Halle 3,
hier: bauliche Änderungen, Niederpappenheimer Str. 22 und 24

2 Planfeststellung für das Bauvorhaben „Änderung Eisenbahnüberführung Altmühl Bahn-km 127,218″ der Strecke 5501 München – Treuchtlingen in der Gemeinde Solnhofen – Beteiligung als Trägerin öffentlicher Belange

3 Neugestaltung des Marktplatzes – Festlegung des Umfangs der Maßnahme und der Vorgehensweise

4 Vergaben

4.1 Sanierung Sanitärgebäude Campingplatz: Auftragsvergabe für Vollautomatische Entleer- und Reinigungsstation
4.2 Burgbeleuchtung: Grundsatzbeschluss zur Umrüstung der gesamten Strahler auf LED
4.3 Digitalisierung – Vergabe des Auftrags zur Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS)

5 Bekanntgaben




Der Stadtrat tagt öffentlich

Am Donnerstag, 27.02.2025, um 18:00 Uhr findet im Bürgersaal im Haus des Gastes eine öffentliche Sitzung des Stadtrates mit folgender Tagesordnung statt:

1 Bauanträge

1.1 BA 29/2024 – Errichtung einer Getreidesiloanlage – zwei Rundsilos, Fl.-Nr. 249, Gemarkung Göhren

1.2 BA 02/2025 – 2. Tektur zu BA 13/2021 und 40/2022 – Umbau und Erweiterung Halle 3,
hier: bauliche Änderungen, Niederpappenheimer Str. 22 und 24

2 Planfeststellung für das Bauvorhaben „Änderung Eisenbahnüberführung Altmühl Bahn-km 127,218″ der Strecke 5501 München – Treuchtlingen in der Gemeinde Solnhofen – Beteiligung als Trägerin öffentlicher Belange

3 Neugestaltung des Marktplatzes – Festlegung des Umfangs der Maßnahme und der Vorgehensweise

4 Vergaben

4.1 Sanierung Sanitärgebäude Campingplatz: Auftragsvergabe für Vollautomatische Entleer- und Reinigungsstation
4.2 Burgbeleuchtung: Grundsatzbeschluss zur Umrüstung der gesamten Strahler auf LED
4.3 Digitalisierung – Vergabe des Auftrags zur Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS)

5 Bekanntgaben




Sprechtag zur Rentenversicherung im Rathaus Pappenheim

Am Mittwoch, den 19. März 2025, haben Bürgerinnen und Bürger in Pappenheim die Gelegenheit, sich persönlich zu Fragen der gesetzlichen Rentenversicherung beraten zu lassen.

Versichertenberater Dieter Käfer steht im Rathaus Pappenheim für individuelle Auskünfte bereit. Neben der Klärung von Rentenkonten unterstützt er auch bei Rentenanträgen und beim Ausfüllen notwendiger Formulare.

Der Service ist kostenlos, eine Terminvereinbarung ist jedoch erforderlich. Interessierte können sich unter der Rufnummer 0170/7915293 anmelden.




Neues Dienstfahrzeug für Pappenheims Forstarbeiter

Neues Dienstfahrzeug für Pappenheimer Forstarbeiter

Nach langem Ringen hat die Stadt Pappenheim nun die Entscheidung getroffen, für die Forstabteilung ein eigenes Dienstfahrzeug anzuschaffen. Der Stadtrat beschloss, einen gebrauchten Subaru XV zu erwerben, um den Arbeitsalltag der Forstarbeiter effizienter zu gestalten.

Lange Entscheidungsfindung mit positivem Ausgang
Bereits 2019 hatte der Stadtrat den Kauf eines Dienstfahrzeugs für die Forstarbeiter beschlossen. Doch aus verschiedenen Gründen wurde die Anschaffung immer wieder verschoben. Mehrfach stellten die Forstarbeiter und Revierleiter Siegl Anträge, um die Notwendigkeit eines eigenen Fahrzeugs zu unterstreichen.
Dennoch entschied der Hauptverwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss 2023, dass ein solches Fahrzeug nicht zwingend erforderlich sei.

In der Stadtratssitzung im Juli 2024 wurde dann erneut über die Thematik beraten. Zunächst wurde geprüft, ob ein bereits vorhandenes städtisches Fahrzeug für die Forstarbeiten genutzt werden könnte. Diese Überprüfung ergab jedoch, dass dies aus organisatorischen Gründen nicht umsetzbar ist. Damit fiel die Entscheidung zugunsten eines Fahrzeugkaufs, der nun für den Haushalt 2025 eingeplant wurde.

Nach eingehender Prüfung verschiedener Modelle fiel die Wahl auf einen Subaru XV, angeboten von der Firma Herb in Bieswang. Das Fahrzeug, Baujahr 2016, hat eine Laufleistung von etwa 95.000 Kilometern und wird für 15.500 Euro erworben. Es verfügt über einen Allradantrieb, eine Anhängerkupplung und wird mit einem neuen TÜV ausgeliefert. Die Entscheidung für einen Benzinmotor fiel bewusst, da die Forstarbeiter meist nur kurze Strecken zurücklegen.

Titelfoto: Hubert Knoll




Abbrucharbeiten für Pappenheim Nord erneut vergeben

Der Stadtrat der Stadt Pappenheim hat in seiner Sitzung am 23. Januar 2025 die Vergabe der Abbrucharbeiten für die Gebäude auf den Anwesen Bürgermeister-Rukwid-Straße 6 und 8 beschlossen. Ein umfangreicher und nicht immer einfacher Prozess fand damit seinen vorläufigen Abschluss. Die Durchführung der Arbeiten wurde der Firma Schutt Karl GmbH aus Pfraunfeld zu einem Angebotspreis von 249.501,95 Euro brutto übertragen.

Vom ersten Planungsfehler bis zur Neuvergabe
Die ursprüngliche Beauftragung für die Abbrucharbeiten im Oktober 2023 verlief nicht wie geplant. Zum einen forderte die beauftragte Firma erhebliche Nachträge und andererseits gab es nach Feststellungen der Stadtverwaltung Mängel im Leistungsverzeichnis was zu erheblichen Schwierigkeiten führte. Die Situation eskalierte so weit, dass die Zusammenarbeit mit der ursprünglich beauftragten Firma einvernehmlich aufgehoben wurde – zum Glück ohne finanzielle Belastung für die Stadt.

Nun wurde das Planungsbüro VNI aus Pleinfeld eingeschaltet, das unbürokratisch half und innerhalb kürzester Zeit ein neues Leistungsverzeichnis erstellte. Diese Leistung des Ingenieurbüros war bemerkenswert, denn das Ergebnis umfasst 150 Seiten und bildete so die Grundlage für die erneute Ausschreibung, an der 15 Firmen beteiligt wurden. Schlussendlich gingen jedoch nur zwei Angebote ein.

Entscheidung für das wirtschaftlichste Angebot
Nach Prüfung der Angebote entschied sich der Stadtrat für die Firma Schutt Karl GmbH, die durch ein Nebenangebot mit pauschalen Preisen das wirtschaftlichste Angebot vorlegte. Das neue Leistungsverzeichnis ermöglichte eine detaillierte Bewertung, und auch die Vorgabe, dass die Gebäude im ersten Halbjahr 2025 abgebrochen werden müssen. Die Stadt Pappenheim kann von einer Förderung der Kosten durch die Städtebauförderung in Höhe von bis zu 80% ausgehen.

Der Abbruch der Gebäude markiert einen wichtigen Schritt für die städtebauliche Entwicklung von Pappenheim-Nord. Die Maßnahme, die archäologisch begleitet werden muss, legt den Grundstein für zukünftige Projekte in diesem Bereich.

Auswirkungen auf Anwohner und Verkehr
Die Abbrucharbeiten, die schon bald beginnen sollen, bringen zwangsläufig Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer mit sich. So wird es erforderlich sein, den Gehweg sowie zwei Parkplätze direkt vor den abzubrechenden Gebäuden zu sperren. Zudem wird der benachbarte Parkplatz, der derzeit von Anwohnern und Besuchern des Friedhofs genutzt wird, als Baustellenbereich benötigt. Es könnte auch zu einer halbseitigen Sperrung der Kreisstraße kommen.

 




Ein weiteres Nutzungskonzept für das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim

Das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim steht seit mehr als vier Jahren leer. Nun wurde dem Stadtrat eine neue Idee vorgestellt, wie man das vormalige Seniorenheim künftig nutzen könnte. Doch auch dieser Vorschlag ist eben eine Idee, die zwar Potenzial in sich birgt, aber auch die Gefahr, ebenso wie die bisherigen Konzepte in der Schublade zu verschwinden.

Synergie von Jung und Alt
Die Grundidee, die der stellvertretende Geschäftsführer des BRK Südfranken, Martin Fickert und Diplom-Ingenieur Stefan Ritzer vom gleichnamigen Pleinfelder Ingenieurbüro dem Rat der Stadt Pappenheim präsentierten, setzt auf eine generationenübergreifende Nutzung. Der Nutzungsvorschlag ähnelt jenem Konzept, das bereits im November 2023 von zwei engagierten Pappenheimer Bürgerinnen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Vorgesehen sind im Nutzungskonzept des BRK Südfranken ein Hort für 75 Kinder, eine Tagespflege für Senioren und 28 altersgerechte Wohnungen. Auch hier wird wie in dem „Konzept November 2023“ ein Mehrwert darin erkannt, dass durch räumliche Nähe von Jung und Alt eine Bereicherung für beide Seiten entstehen kann.

Genau wie das „Konzept November 2023“ will das Konzept des BRK einen möglichst minimalen Eingriff in die Bausubstanz. Die Anpassungen beschränken sich auf das Notwendige, um die bisherigen Räumlichkeiten für die neuen Nutzungen nutzbar zu machen. „Der Eingriff soll so gering wie möglich gehalten werden“, erklärte Stefan Ritzer, denn der Gebäudekomplex hat eine gute Bausubstanz aufzuweisen. Das BRK Südfranken hat das in Pappenheim  vorgeschlagene Konzept bereits erfolgreich mit dem „Haus der Begegnung“ in Büchenbach umgesetzt.

Im Erdgeschoss des Georg-Nestler-Hauses sollen die Räume der Tagesbetreuung im alten Gebäudeteil (vormaliges städtisches Krankenhaus) untergebracht werden, während im Anbau ein Speiseraum, Aufenthaltsbereiche und eine Küche entstehen sollen, die von der Tagesbetreuung und dem Hort gleichermaßen genutzt werden.
Im ersten Obergeschoss sind Gruppen- und Hausaufgabenräume des Horts im alten Gebäudeteil vorgesehen, während im Erweiterungsbau Wohnungen entstehen sollen. Das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss werden nach dem vorgestellten Konzept ausschließlich für altersgerechte Wohnungen genutzt, wodurch insgesamt 28 Apartments mit einer Wohnfläche von 696 m² entstehen. Die Nutzfläche für die Tagesbetreuung umfasst 351 m², und der Hort erhält 551 m², um Platz für bis zu 75 Kinder zu schaffen.

Finanzielle und strukturelle Hürden
Doch das Vorhaben hat bisher jedenfalls eine entscheidende Schwäche, denn es gibt derzeit keinen Investor. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 4,8 Millionen Euro brutto. Etwa die Hälfte könnte durch Fördermittel gedeckt werden, sofern entsprechende Anträge bewilligt werden. Doch die Suche nach einem privaten Partner gestaltet sich schwierig – seit dem Rückzug der Rummelsberger Diakonie im Jahr 2020 steht das Gebäude leer.

Auch zeitliche Herausforderungen wurden von Martin Fickert deutlich angesprochen. Er wies darauf hin, dass die Bearbeitung der Fördermittelanträge eine Laufzeit von mindestens 8 bis zu 12 Monaten benötigen. Und selbst dann bleibt ungewiss, ob die Gelder tatsächlich fließen.

Zwischen Anspruch und Realität
Das Nutzungskonzept für das Georg-Nestler-Haus könnte Antworten auf zwei drängende Fragen liefern. Den Bedarf an Ganztagesbetreuung für Kinder und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Senioren. Doch ob diese Vision tatsächlich Realität wird, hängt von den Variablen Finanzen, politischem Willen und vor allem von der Bereitschaft eines Investors ab.

Für die Pappenheimerinnen und Pappenheimer bleibt nur die Hoffnung, dass das Georg-Nestler-Haus bald wieder mit Leben gefüllt wird. Doch ebenso bleibt die Sorge, dass dieses Projekt, wie so viele andere zuvor, nicht über den Status eines Vorschlags hinauskommt.

Der Antrag auf Gründung eines Arbeitskreises, den die Stadtratsfraktion Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im November 2024 eingebracht hatte wurde von allen anderen Fraktionen einstimmig abgelehnt. Der Arbeitskreis hätte aus Mitgliedern der einzelnen Stadtratsfraktionen, der Verwaltung, sowie eventuell in der Seniorenarbeit erfahrener Externer zusammengesetzt sein sollen und sollte nicht mehr als 8-10 Personen umfassen. Hierzu folgt ein gesonderter Artikel.




Marcus Wurm als neues Stadtratsmitglied vereidigt

Mit einem feierlichen Akt ist Marcus Wurm am 23. Januar 2025 offiziell als Stadtrat vereidigt worden. Der Nachrücker der CSU-Fraktion übernimmt das Amt von Fritz Obernöder, der sein Mandat zum Jahresende 2024 niedergelegt hatte. Marcus Wurm, Leiter der Allianz-Versicherungsagentur in Pappenheim und ist auch Vorsitzender des CSU-Ortsverbands.

Durchgeführt wurde die Vereidigung von 2. Bürgermeister Walter Otters, der in Vertretung für den erkrankten 1. Bürgermeister Florian Gallus die Sitzung leitete.

Neuer Stadtrat, neue Zuständigkeiten
Die Neubesetzung der Ausschüsse, die mit dem Wechsel notwendig wurde, führte zu einer umfassenden Umstrukturierung. Im Detail ergeben sich folgende Änderungen:

Finanz-, Hauptverwaltungs- und Personalausschuss:
Marcus Wurm übernimmt die Stellvertretung für den ausgeschiedenen Fritz Obernöder.

Grundstücks-, Bau- und Bauhofausschuss:
Marcus Wurm wird stellvertretendes Mitglied, während Stadtrat Heiko Loy den Sitz als reguläres Mitglied übernimmt.

Rechnungsprüfungsausschuss: Marcus Wurm wird hier als ordentliches Mitglied eingesetzt, während Stadtrat Loy den Stellvertretungsposten einnimmt.

Stadtwerkeausschuss (Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH):
Marcus Wurm übernimmt den Sitz seines Vorgängers Obernöder.

 

Darüber hinaus wurde das Referat „Senioren und Heime“ an Marcus Wurm übertragen. Dieses war zuvor bei Stadtrat Neulinger angesiedelt, der stattdessen das Referat „Abwasser“ übernimmt. Auch die Sitzordnung im Ratssaal wurde angepasst – Marcus Wurm nimmt den vordersten Platz seines Vorgängers ein.

Marcus Wurm bringt nicht nur seine berufliche Erfahrung als Versicherungsfachmann in die politische Arbeit ein, sondern auch sein Engagement als CSU-Ortsvorsitzender.