Das Niederlandt bekennt sich zu Pappenheim

Die Vereinigung All Niederlandt hat sich, trotzdem die Türen des Hotels Krone für sie nach mehr als 120 Jahren erstmals verschlossen geblieben sind, klar zu Pappenheim und seinen Bürgern bekannt. So jedenfalls beteuerte der Grootmynheere des Niederlandts bei der Vantastischen Begegnung in der Stadtvogteigasse und auch beim Festspielabend, der diesmal in der Turnhalle des EBZ stattfand. Im Burghof wurde ein Schaukasten enthüllt, der allen Pappenheimern und Gästen der Stadt das Wesen der Gesellschaft All Niederlandts und seinen Bezug zu Pappenheim erläutert. Auch vor der Tourist Information soll ein solcher Schaukasten angebracht werden.

150608_niederlandt-05Es ist zu vermuten, dass die 110. Grosz Weltumbsegelung (GWU) in der Historie des Niederlandt wegen mancherlei Besonderheiten einen besonderen Stellenwert haben wird. Wer die Mynheers allerdings verächtlich als Faschingsgesellschaft abtut, die halt im Sommer feiert, für den stellte sich das Treffen des Jahres 2015 wie immer dar. Dabei ist alleine die Terminsetzung schon eine Besonderheit, vom 36. bis zum 38. Mayen fand die GWU diesmal statt. Schon Van Os, der Urvater des Niederlandts hatte die Verlängerung des Monats Mai verfügt, sollte die GWU einmal nach dem 31. Mai stattfinden.

Auch hatte es im Vorfeld der GWU 2015schon mächtig Unmut gegeben, weil das vormals erste Haus am Platz in diesem Jahr für die Einquartierung der GWU-Teilnehmer nicht zur Verfügung stand. Darüber hinaus blieb der Kr150608_niederlandt-06onensaal als Festspielort verschlossen. Dies hatte im sogar zu der Spekulation geführt, dass die Gesellschaft Allniederlandt künftig ihre GWUs nicht mehr in Pappenheim sondern in Eichstätt abhalten könnte.

„Ich möchte wissen, welcher Depp diese Nachricht verfasst hat“, fragte der Grootmynheere am Samstagnachmittag bei der „Vantastischen Begegnung“ in der Stadtvogteigasse. Man werde ganz sicher eine mehr als 100-jährige Tradition und Freundschaft zu Pappenheim und den Pappenheimern doch nicht aufgeben, weil ein Wirtshaus zu macht.

150608_niederlandt-02Danach ging der Grootmynheere zusammen mit seiner „Quetschn“ ansatzlos zu seinen „Gstanzeln“ über. Bei der Moderation durch Van Bavlo vom Schilderbent (Eichstätt) wurde den zahlreichen Pappenheimer Zuhörern ein buntes Programm aus Musik, Wortbeiträgen und Gesang geboten.
Gleich danach waren die Vorstände und Amtsinhaber der Sozietäten in das Alte Schoss Schloss zu einem Empfang bei der gräflichen Familie geladen.

150608_niederlandt-07Mit großer Spannung wurde dem Festabend entgegengesehen, der seit dem ersten Niederländertreffen vor mehr als 120 Jahren nicht im Kronensaal stattfand. Die Turnhalle des EBZ war bei der 110 tusigsten GWU als Festsaal geschmückt worden. Vorher hatte es jedoch großer Anstrengungen bedurft, denn die Turnhalle, erklärte Bernd Herzog, der stellvertretende Leiter des EBZ in seinem Grußwort, sei stets auf zwei Jahre ausgebucht. „Bei Eurer Suche nach dem Festlokal war ja in diesem Jahr der Wurm drin“, flachste der Hausherr. Um dem Niederlandt die H150608_niederlandt-15alle zur Verfügung stellen zu können sei großes bewegt worden, was dem unermüdlichen Einsatz des Van Krommenie (Peter Krauß) zu verdanken sei.

Wieder begann der Festabend mit dem festlichen Einzug des Grootmynheere, der Gräfin Ursula zu Pappenheim, die Schutz- und Schirmherrin des Niederlandts zur Seite hatte. Letztere wurde auch diesmal mit stehenden Ovationen und lange anhaltenden Applaus begrüßt. Auch der Schultheis Uwe Sinn und Van Krommenie (Peter Krauß) als Quartiermeister nahmen am Einzug teil. 150608_niederlandt-05Letzterer hatte mit Ina Strunz eine erfahrene Quartiermeisterin zur Seite, die in den Grußworten mehrfach gelobt wurde. Beim Festspiel das diesmal das „Veldtlaager“ aus Ingolstadt darbot, ging es um die Erschaffung der Welt, die Vertreibung aus dem Paradies und die Insel der Glückseligkeit die sich als das Niederlandt darstellt. Und auch hier war der Kronensaal Thema „Wer die Vertreibung aus dem Paradies zu einer Insel der Glückseligkeit machen kann, der verkraftet auch die Vertreibung aus dem Kronensaal“, hieß es in einer Passage des Festspiels. Dieses war einmal mehr geprägt von geistreichem Wortwitz, schauspielerischen Leistungen und viel Musik.

150608_niederlandt-12Eine weitere Besonderheit gab es schließlich beim Umzug am Sonntagmorgen. Schon wochenlang hatte sich Ritter Max Löffler gefreut in seiner Rüstung hoch zu Ross den Umzug anzuführen. Aber seinem Pferd hat scheinbar irgendetwas nicht gefallen. Ob es die Rüstung, der Max, die Musik oder der bauliche Zustand der Straße war, muss erst noch vom Pferdeflüsterer erfragt werden. Jedenfalls mussten Pferd und Reiter aus dem Festzug genommen werden. Und so begrüßte Ritter Max die Myheers, Ratsherrn und Lumpen des Niederlandt vor dem Burgtor mit beiden Beinen auf dem Boden.

Beindruckend wie immer das Totengedenken das traditionsgemäß mit dem Lied von den „Drei Lilien“, dem Lieblingslied des Adrian van Os, dem Begründer des Niederlandts eingeleitet wurde.. Nach dem Gedenken an Jene, die seit der letzten GWU zur „ewig Tafelrund eingerucket“ sind, konnte sich der Grootmynheere über die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches freuen. Das Niederlandt sei mit Gedenktafeln und mit der Bronzetafel für Van Os zwar im Burghof präsentiert, aber anschauliche Erklärungen zur der fröhlichen Männergesellschaft fehlten bisher. 150608_niederlandt-13Dieser Mangel wurde jetzt durch die Enthüllung eines großen Schaukastens beseitigt. „Pappenheim und die Niederländter“ sind die mit Bildern und Dokumenten angereicherten Erläuterungen überschrieben. Und auch bei der Touristinformation soll so ein Schaukasten angebracht werden.

Den formellen Abschluss einer jeden GWU bildet traditionell die Maienpredigt, die Fabian van Koreman vom Veldtlaager (Ingolstadt) gehalten wurde. Außergewöhnlich still hielten sich in diesem Jahr die Zuhörer, d150608_niederlandt-17enn auch die Predigt des 110. GWU stellt eine Besonderheit dar. Nicht nur, dass die Predigt im Versmaß des Hexameter verfasst worden war, sie verzichtete weitgehend auf Vorhaltungen, sondern stellte zwei Welten gegenüber– nämlich die profane Alltagswelt und die Welt des Niederlands, wo es unter dem Schutze St. Romulads und des Lindlingswurms nur Freundschaft, Frohsinn gibt, die Art und Weise des Vortrages machte den Genuss dieser Predigt perfekt.

Im nächsten Jahr kommen die Niederländter wieder, dann zu ihrer 111. GWU nach Pappenheim. Ob dann das Festbankett im Kronensaal oder in der Turnhalle des EBZ sein wird, bleibt abzuwarten. Eine wichtige Erkenntnis gibt es aus der 110. GWU. Auch im Verhältnis des Niederlandts zu Pappenheim und vielen Pappenheimern gilt VAN – Vivat Amicitia Nostra – Es lebe unsere Freundschaft.

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Vantastische“ Begegnung in Pappenheim

(Hans-Joachim Rietscher) Unter dem Motto „Vantastische Begegnung“ lädt die „Gesellschaft All Niederlandt“ auch in diesem Jahr alle Pappenheimer und Gäste der Stadt zu einer vergnüglichen Stunde mit den „VANs“ am Samstag, 6. Juni 2015 ein.
150601_van-bergegnung-plAnlass ist die „Groß-Weltumsegelung“, das alljährliche Treffen der „Niederländter“ in dem Städtchen an der Altmühl, das bereits seit 1884 stattfindet. Dabei kommen jedes Jahr Ende Mai/Anfang Juni bis zu 400 Mitglieder der „niederländtischen Societäten“ aus ganz Bayern und der Pfalz nach Pappenheim. Markenzeichen der „Van-Vans“, wie sie in Pappenheim genannt werden, sind ihre pittoresken Kostüme und ihr überall zu hörender Gruß „Van Van“. Die Veranstaltung am

Samstag den 6. Juni 2015
15.30 -17.00 Uhr
in der Stadtvogteigasse – hinter dem Rathaus
(bei schlecht Wetter im Veranstaltungssaal im Haus des Gastes)

zeigt einen humorvollen Einblick in das Niederländter Leben, mit musikalischen Darbietungen und launigen Versen. Der Theaterverein Pappenheim übernimmt wie in den vergangenen Jahren die Bewirtung mit Bier und so manchen Gaumenschmeichlern. Eingeladen sind alle Bürger und Gäste der Stadt.

 

VAN




Raja Yoga in der Künstlerwerkstatt

Die Werkstatt für individuelle Kunst in der Deisingerstraße Nr. 5 hält mit Raja-Yoga ein neues Angebot bereit. Am Montag, 8. Juni 2015 ab 19:00 Uhr gibt es einen Infoabend zu diesem Thema. Anmeldung ist möglich:

DerYoga-Kurs wird geleitet von der Yoga-Lehrerin Christa Mayer aus Pappenheim.




Gelungene Inklusion in Pappenheim

(Hans-Jürgen Porsch) Marionetten, Musik und mehr…‘, so hieß das Motto am Pfingstsamstag beim Familiennachmittag des Kunst- und Kulturvereins Pappenheim und der Offenen Behindertenarbeit OBA der Rummelsberger Diakonie im lauschig schattigen Park am‘ Haus Altmühltal‘ in Pappenheim.

Für die Abteilung Marionetten zeichnete das Marionettentheater „Theater am Schnürl-Holzbein und Wackelkopf“ aus Eichstätt-Schernfeld-Schönfeld gekonnt verantwortlich. Ihr Theaterstück für Kinder mit liebevoll gearbeiteten Marionetten hieß ‚Zauberbuch und Donnergrollen‘, das angelehnt an das Buch von Irina Korschunow *Die Wawuschels mit den grünen Haaren* (1967), die Botschaft des Lesen-Könnens an die begeistert mitgehenden Zuschauer weitergab. Begleitet von realistischen Donnergrollen aus Stereoboxen , dem raucherfüllten Zischen eines Drachens, zog dies lehrreiche Spiel alle in seinen Bann, ohne erhobenen Zeigefinger! Im Anschluß an das Theaterstück gingen die Akteurinnen noch ins Publikum und ließen vor allem die Kinder hautnah erleben, wie Holzbein und Wackelkopf mit Hilfe vieler dünner Schnüre und geschickten Fingern zum Leben erweckt werden können. Eine wunderbare Geste der Spielerinnen, welche sicherlich bei vielen Kindern eine liebevolle Verbundenheit zum Puppenspiel wachsen läßt.

Die ‚Wawuschels‘ sind winzig kleine Leute, die in einem Berg wohnen. Sie essen für ihr Leben gern Tannenzapfen-Marmelade, die ihre Wawuschelmutter auf einem kleinen holzgeschürtem Herd zubereitet. Doch da wird eines Tages ein Tunnel durch den Berg gebaut und durch die furchtbaren Erschütterungen, ausgelöst durch Sprengungen, gerät die Wawuschelfamilie in große Not. Wenn sich doch nur einer von ihnen aufs Lesen verstünde, dann könnte das Zauberbuch Rat zum Überleben geben… Ob die Menschen vielleicht helfen? Spannend bis zur Auflösung und bezaubernd inszeniert.

Für die Abteilung Musik konnte wiederum die Stadtkapelle Pappenheim gewonnen werden, die unter der charmanten Stabführung von Ina Stengel ein- ums andere Mal die Zuhörer zum mitsingen, mitklatschen und tanzen animieren konnte. Die jüngst zum ‚Bachelor of music‘ ausgezeichnete Ina Stengel gelang es hervorragend, in der relativ kurzen Zeit ihrer Leitung, einen stimmig harmonischen Klangkörper mit den meist jungen Musikerinnen und Musikern zu formen!

150525_theater-01So freuten sich auch die Leiterin der OBA Lisa Strixner mit Christa Seuberth vom Kunst-und Kulturverein Pappenheim, heuer zum vierten Mal, diesen mittlerweile zur guten Tradition gewordenen bunten Nachmittag der praktizierten Inklusion eröffnen zu können. Nicht nur die Bewohner des ‚Hauses Altmühltal‘, sondern die jungen, älteren und betagteren Besucher des Festes, Kinder jeglicher Altersstufen , auch die der syrischen Flüchtlingsfamilie in Pappenheim feierten harmonisch und im gegenseitigen Respekt und Hilfe einen rundum gelungenen gemeinsamen familiären Sommer-Nachmittag mit Marionetten, Musik, passender Verpflegung und viel Sonnenschein …

Was will man da noch mehr?




Musik und Marionettentheater

(Hans-Jürgen Porsch) Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim e.V. und die Offene Behindertenarbeit (OBA) der Rummelsberger Diakonie laden gemeinsam zu einem vergnüglichen Familien-Nachmittag in den Park des Hauses Altmühltal in Pappenheim ein.

Der Kunst- u. Kulturverein und  die Offene Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie haben auch in diesem Jahr wieder das Gemeinschaftsprojekt für Eltern, Jugendliche, Kinder und junggebliebene Erwachsene gleichermaßen organisiert: Musik, Marionetten und noch viel mehr… In diesen diversen Veranstaltungen sollen Menschen mit und ohne Behinderung angesprochen und bei den Rahmenbedingungen darauf geachtet werden, dass die Teilnahme für alle möglich ist. Im Gedanken einer gelebten Inklusion soll zusammen ein bunter Nachmittag für groß und klein gefeiert werden.

Seit 2013 gibt es diese Theater- Nachmittage mit Musik der Stadtkapelle Pappenheim im romantischen Park des Hauses Altmühltal.

Am Samstag, den 23. Mai 2015 ab 15:00 Uhr sind insbesondere wieder Familien angesprochen.
Unter dem Motto „Musik, Marionetten und mehr …“ gestalten die Marionettenbühne „Theater am Schnürl“  gemeinsam mit der Stadtkapelle Pappenheim und den neu gegründeten jugendlich flotten Dance-Girls des Turnvereins Pappenheim einen rundum vergnüglich bunten Nachmittag im Park des Hauses Altmühltal an der Beckstraße in  Pappenheim.

Die Hobby-Marionetten-Spieler aus Kaufering spielen ein Märchen, bei denen sich Kinder und Erwachsene in eine fantasievolle Welt entführen lassen können: „Zauberbuch und Donnergrollen“, eine bezaubernd verzauberte Geschichte über kleine grüne Höhlenbewohner. Begleitet werden sie dabei von handgearbeiteten Holzmarionetten, die sich vor einer liebevoll gestalteten und bemalten Kulisse bewegen.

Der Eintritt ist frei, Beginn ist um 15:00 Uhr.

Für das leibliche Wohl ist ebenfalls durch das Cateringteam der Rummelsberger Diakonie gesorgt.




Transport und Tourismus – ein lebendiges Thema im EHP

(EHP-Redaktion) Mancher mag sich gedacht haben, das Thema “Transportwesen in der EU” sei wenig interessant. Ismail Ertug (SPD), Mitglied des EU-Parlaments und dessen Ausschuss für Transport und Tourismus, konnte dem EHP-Publikum jedoch zeigen, wie spannend und letztlich zentral das Thema sei. Transport sei Segen und Fluch zugleich, so Ertug. Es sei eine hochspannende Aufgabe, nach Lösungen zu suchen, die den Verkehr so lenken, dass er die übergeordneten Klimasschutzziele erfülle und weder für Private noch für Unternehmen ein Problem darstelle. Und was wäre dabei ein gerechtes Benutzerzahlprinzip? Gerade für Bayern sei all dies eine zentrale Frage, ist dieses doch das Tor zu Ost- und Südost-Europa.
Doch auch Deutschland insgesamt müsse sich immer wieder bewusst machen, dass Infrastruktur-Sanierung kein Luxus-Projekt sei, sondern von zentraler Notwendigkeit. In den letzten Jahren sei Deutschland in der Infrastruktur-Bewertung der Worldbank von Rang 2 auf 12 abgerutscht. Ertug erzählte dabei auch sehr persönlich, wie schwierig es oft sei, Politik zu betreiben: man dürfe nicht nur auf die Vernunft bauen, sondern muss auch das Bauchgefühl der Bürger sowie die Unternehmenslobby berücksichtigen. Oftmals seien die EU-Gremien die Leidtragenden politischer Kämpfe. Als Beispiel nannte er das Thema Maut. Dieses werde wohl vor dem europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden werden. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass der EuGH die deutsche Maut als unrechtmäßig ansieht. Ertug befürchtet, dass in den Augen der Menschen die EU der Böse sein werde statt diejenigen, die den vorhersehbaren Fehler begangen haben. Sowohl der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages als auch der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission hatten nämlich im Vorfeld gewarnt, dass die geplante Maut nicht gesetzeskonform sei. Ertug bedauerte, dass gesetzeskonformen Alternativen keine entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet worden sei. Dies mache es umso schwerer, die positiven Aspekte der EU ins Bewusstsein zu bringen. Die EU sei kompromissfähig und hätte mehr Kompetenzen verdient. Wenn jedoch die Bürger überwiegend negative Gefühle bei der EU haben, führten Forderungen nach einer Stärkung der EU oft dazu, dass die Rechtsradikalen als volksnäher erschienen und gewinnen. Die EU-Abgeordneten seien jedoch nicht weit weg, sondern direkt beim Volk. Dies beweise letztlich auch die EHP-Reihe, bei der jeden Monat ein EU-Abgeordneter in den eher kleinen Ort Pappenheim komme.




1– 2 – 3 im Sauseschritt …

(Verein Frohsinn) In Bieswang veranstaltet der Verein Frohsinn seinen alljährlichen heiteren Liederabend am
Samstag, 9. Mai um 20:00 Uhr
im Saal des Gasthofes Rachinger.

Das Motto des diesjährigen Abends ist ein Reim von Wilhelm Busch:
„1– 2 – 3 im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit“.
Es erklingen dabei bekannte und beliebte Melodien wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Heute hier, morgen dort“ oder auch “Only Time“. Die Ausführenden sind natürlich der Verein Frohsinn 1904 Bieswang, der wie immer als gemischter Chor, Männerchor und Frauenchor auftritt.
Mit von der Partie sind aber auch die Sängerin Sandra Löffler, Professor Emil Gutsch am Klavier, das Gesangensemble Pap Canto und der Bieswanger Posaunenchor unter Leitung von Michael Rachinger. Die Gesamtleitung des Abends hat Christine Gschwandtner. Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro.

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Autobahnmaut und europäische Verkehrspolitik Thema im EHP

Die Autobahn-Maut ist eines der Themen, die die deutschen Gemüter in letzter Zeit besonders erhitzt haben. Wie sind diese und andere verkehrs- und tourismuspolitische Fragen aus europäischer Sicht zu sehen?
Darüber spricht der EU-Abgeordnete Ismail Ertug am 8. Mai um 18 Uhr 30 im Europäischen Haus Pappenheim (EHP). Ertug wurde 2009 in das Europäische Parlament gewählt. Zuvor war der heute 39-Jährige sechs Jahre lang Stadtrat in seiner Heimatstadt Amberg. Seit Beginn seiner EU-parlamentarischen Arbeit ist der gelernte Industriekaufmann Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr, dessen Arbeit im Zentrum der EHP-Veranstaltung stehen wird. Seit seiner Wiederwahl im Juli 2014 fungiert Ertug hier als Koordinator der europäischen Sozialdemokraten für Transport- und Tourismuspolitik. Außerdem ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Mitglied mehrerer Delegationen für die Beziehungen zu anderen Ländern. Neben der Arbeit in den offiziellen Parlamentsgremien ist Ertug Ko-Vorsitzender der „Friends of Turkey“, einem Zusammenschluss von mehr als 70 EU-Abgeordneten des Europäischen Parlaments aller Fraktionen, die die europäische Integration der Türkei fördern wollen. Darüber hinaus veröffentlicht Ismail Ertug Artikel zu einem breiten Spektrum an Themen. Der Eintritt zur EHP-Veranstaltung ist frei. Zur besseren Organisation wird jedoch um vorherige Anmeldung gebeten: ehp@pappenheim.de oder 09143/606-60.




Europa-Abgeordneter Ferber sprach im EHP

(EHP) Paris, London, Pappenheim – so der letztwöchige Reiseplan von Markus Ferber. Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) hatte den EU-Abgeordneten für einen Gastvortrag in der Reihe “Wozu da die EU?” gewinnen können. Markus Ferber ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments. Seit 2014 ist er dort erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Währung. EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega freute sich, dass er mit Ferber nun auch einen Vertreter dieses Ausschusses begrüßen konnte, noch dazu einen, der auch schon international für seine Aktivitäten geehrt worden war. Markus Ferber hatte sich über die vielfältige EHP-Arbeit im Vorfeld gut informiert und sprach Grzega und seinem Team dafür seine Anerkennung aus. Eine Reihe, bei der jeden Monat mindestens ein Mitglied des Europäischen Parlaments über seine Arbeit berichtet, sei bislang einzigartig, so Ferber. Der EU-Abgeordnete gab dann zunächst einen sehr anschaulichen Überblick über die Geschichte der Bankenkrise. Davon ausgehend erläuterte er seine eigenen wirtschaftspolitischen Aktivitäten. Neue Regelungen des Bankensektors und des übrigen Finanzsektors seien für ihn zentral geworden, beispielsweise die Einführung eines Handelsverbotes mit hochspekulativen ungedeckten Kreditausfallversicherungen. Er kritisierte die undurchsichtigen Bewertungen von Rating-Agenturen und sprach sich außerdem dafür aus, dass soziale Aspekte im europäischen Wirtschaftsmodell wieder eine stärkere Rolle spielen müssten. Beim Thema Griechenlandkrise wünschte er sich, dass man in Griechenland möglichst rasch das Problem der Steuerhinterziehung angehen werde. In der Fragerunde verwies er auf ein in der öffentlichen Diskussion noch viel zu wenig beachtetes Thema, nämlich die “Bitcoins” genannte digitale Währungseinheit, mit der bisher weitgehend unkontrolliert und wissenschaftlich unbeobachtet Handel über das Internet betrieben werde. Gegen Ende gab es noch einige emotionale Beiträge von Gästen zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP. Ferber entgegnete, dass man als EU-Parlamentarier die Sorgen und Interessen der EU-Bürger sehr gut kenne und auch die Schwächen des nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA berücksichtigen werde. Zum Schluss gab es kräftigen Applaus für Markus Ferber, der fast eine Stunde länger als geplant geblieben war, um mit dem interessierten Publikum zu diskutieren.




Viel Publikum für Europa-Sprachwissenschaftler im EHP

(EHP) Im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) fand vor Kurzem die dritte internationale Eurolinguistik-Tagung statt. Die Eurolinguistik ist die Wissenschaft, die nach den Gemeinsamkeiten europäischer Sprachen sucht. Das EHP ist durch die Arbeit von Prof. Dr. Joachim Grzega und etlichen Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt mittlerweile ein Zentrum der Europaforschung im Bereich Sprachen. Für EHP-Leiter Grzega ist dabei wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiten Publikum zu vermitteln. Wissenschaftliche Arbeit werde meist von der Allgemeinheit gezahlt, daher dürfe diese erwarten, dass man Erkenntnisse entsprechend für die Allgemeinheit aufbereitet. Daher gab es auch diesmal einen Teil, bei dem einige der Teilnehmer ihre neuesten Forschungsergebnisse allgemein verständlich darlegten. Die Sprachwissenschaftler konnten sich über ein großes Publikum freuen: Fast dreimal so viele Gäste wie in den beiden Vorjahren waren ins EHP gekommen.
Zunächst illustrierte Grzega selbst, dass in den Zeitungen verschiedener EU-Länder über andere Nationen gerne als “Freunde” gesprochen wird; dies gelte auch für Russland, während in den USA lieber von “Verbündeten” die Rede sei. Solche Erkenntnisse können zur Verbesserung diplomatischer Gespräche beitragen. Danach zeigte Grzega zusammen mit EHP-Botschafterin Dr. Bea Klüsener, die auch Dozentin an der Universität Eichstätt-Ingolstadt ist, wie Engländer das Wort “Europa” verwenden. Nicht erst heute, sondern schon seit Jahrhunderten gebrauchen sie es manchmal England einschließend, manchmal England ausschließend. Danach sprach Prof. Dr. Wolfgang Pöckl von der Universität Innsbruck, der schon das dritte Mal dabei war. Er veranschaulichte, wie Eigennamen in mehreren europäischen Sprachen zu Normalwörtern geworden sind, beispielsweise “Casanova”. Solche Gemeinsamkeiten lassen ein europäisches Identitätsgefühl entstehen und sind vor allem für das Übersetzen, für Kultur-Trainings und für Sprachunterricht von praktischem Nutzen.
Dr. Laura Ferrarotti von der Universität Rom I stellte vor, wie durch die Kürzung öffentlicher Gelder europäische Universitäten immer mehr mit Webseiten um ausländischen Studierende werben müssten. Viele italienische Universitäten würden dabei aber noch immer eher rein informative Webseiten haben, während an vielen nicht-italienischen Universitäten werbesprachliche Texte normal sind. Prof. Dr. Alwin Fill von der Universität Graz sprach über Ökolinguistik, einen Zweig der Sprachwissenschaft, der ökologische Ideen wie Nachhaltigkeit oder das Verhältnis Mensch-Tier auf Fragen der Sprachwissenschaft übertragen will. Wie reden wir über Tiere? Oder: welche Aspekte berücksicht man bei der Frage, ob man eher Sprachenvielfalt oder vorwiegend Englischkenntnisse fördern soll? Zum Schluss präsentierte Martin Stehr, Studiendirektor an der Senefelder-Schule Treuchtlingen, kurz ein Schülerprojekt, das er gemeinsam mit EHP-Leiter Grzega koordiniert hatte. Schüler hatten dabei durch erste wissenschaftliche Recherchen untersucht, welche lustigen Ersatznamen etwas für Körperteile in europäischen Sprachen gibt und dazu einen Flyer erstellt in Quiz-Form erstellt. Vom Publikum gab es für diesen Nachmittag viel Applaus und positives Feedback an die Wissenschaftler.

 

Viel Publikum für Europa-Sprachwissenschaftler im EHP EHP-Tagung.jpg: Gestalteten den öffentlichen Teil der internationalen EHP-Konferenz (v.l.n.r.): Prof. Dr. Alwin Fill, Dr. Laura Ferrarotti, Prof. Dr. Wolfgang Pöckl, Martin Stehr, Dr. Bea Klüsener, Prof. Dr. Joachim Grzega   EHP-Tagung2.jpg: EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim (vorne, 2.v.r.) mit seinen Tagungsteilnehmern aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweden, Bulgarien und der Ukraine.
EHP-Tagung.jpg: Gestalteten den öffentlichen Teil der internationalen EHP-Konferenz (v.l.n.r.): Prof. Dr. Alwin Fill, Dr. Laura Ferrarotti, Prof. Dr. Wolfgang Pöckl, Martin Stehr, Dr. Bea Klüsener, Prof. Dr. Joachim Grzega

 




Fränkische Songs mit Wolfgang Buck

Wolfgang Buck gastiert 06. Mai 2015 mit seinem neuen Programm „Aufs Maul gschaud. Fränkische Songs & dem Luther seine Bibel.“ in Pappenheim. Gemeinsam dem Schauspieler Stefan Kügel präsentiert fränkische Songpoet einen musikalisch-literarischen Abend zum Jahresthema 2015 der Lutherdekade. Wolfgang Bucks Lieder und Stefan Kügels Schauspielkunst sind bekannt für ihren Humor, ihre in Franken sonst unbekannte Zärtlichkeit und ihre sensible Grobmotorik. Was passiert, wenn die Songs von Wolfgang Buck auf von Stefan Kügel gelesene Texte aus Martin Luthers sinnlich kraftvoller Bibelübersetzung treffen? Es ergeben sich Kontraste, Widersprüche, neue Sichtweisen und Momente tiefster Menschlichkeit.

Die Veranstaltung beginnt am
06. Mai 2015 um 20:30 Uhr
im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Pappenheim (Turnhalle),
Einlass ist ab 20:00 Uhr.

Karten können an der Abendkasse (17 EUR) oder an folgenden Vorverkaufsstellen (15 EUR) erworben werden:

  • Verwaltungsgebäude des EBZ Pappenheim, Stadtparkstraße 8-17, 91788 Pappenheim, Telefon: 09143 604-0;
  • Schreibwaren Windisch P, Deisingerstraße 8, 91788 Pappenheim;
  • Reisebüro Engeler, Hauptstraße 6, 91757 Treuchtlingen;
  • Buchhandlung Meyer, Rosenstraße 1, 91781 Weißenburg.

 




EU-Abgeordneter Markus Ferber kommt ins EHP

(EHP) Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) setzt am Freitag 17. April um 18:30 Uhr seine Gesprächsreihe mit EU-Abgeordneten fort. Diesmal ist der EU-Abgeordnete Markus Ferber zu Gast. Ferber, gebürtiger Augsburger und von Beruf Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik, ist seit über 30 Jahren in politischen Ämtern aktiv.
Erstmals wurde er 1994 ins Europäische Parlament gewählt. Von 1999 bis 2014 war er Vorsitzender der CSU-Europagruppe. Seit 2013 ist er Sprecher des Parlamentskreis Mittelstand im Europäischen Parlament, seit 2014 erster stellvertretender Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament. Er war aktiv an der Einführung eines Handelsverbotes mit ungedeckten Kreditausfallversicherungen beteiligt. „Das ist ein hochspekulatives Produkt“, sagt Ferber. „Im Prinzip ist es das Gleiche, wie wenn sie eine Brandschutzversicherung für ihr Nachbarhaus abschließen, in der Hoffnung, dass das möglichst schnell abbrennt.“ Bei seinem Besuch im EHP steht nun das Thema Wirtschaft und Währung im Vordergrund – und wie diese auch in den ländlichen Raum wirken. Er wird von seiner Arbeit im Ausschuss berichten und auf die Frage eingehen, welche Dinge europaweit und welche Dinge besser auf unteren Ebenen angegangen werden.