Stehende Ovationen für Joachim Grzega

(EHP) Es war die letzte Veranstaltung im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) als Zentrum für Politik, Kulturen und Sprachen. Der Saal war noch einmal voll besetzt.

ehp-gestutztUnter der Betreuung von EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega hatten sich Studentinnen der Universität Eichstätt-Ingolstadt anhand von deutschen, französischen, spanischen, polnischen und britischen Zeitungsüberschriften der manipulativen Kraft von Sprache gewidmet. Dazu waren 3 Stationen sowie das EUROLINGUA-Museum aufgebaut, die die Besucher in verschiedenen Gruppen durchliefen. Jede Studentin bot dabei nicht nur ihre Ergebnisse, sondern animierte das Publikum auch zum Mitdenken. Anne Würth demonstrierte die Benennungen verschiedener Regierungschefs: Merkel, Obama, Cameron, Hollande, Tsipras, Assad, Putin. Dabei falle etwa auf,141012_goeppel-01 dass Putin am seltensten mit Vornamen genannt werde. Da Vornamen eine gewisse Nähe und positive Emotion vermitteln, könnte ein Grund darin liegen, dass man keine Sympathie aufkommen lassen will. Dazu passe auch, dass er unter den analysierten Personen der einzige ist, bei dem man eindeutig negative Wertungen findet, wie “der böse Putin”. Agnes Giglberger hatte verschiedene Ausdrücke ungleicher Vermögensverteilung untersucht. Bei geringeren Unterschieden in der Vermögensverteilung eines Staates dominieren die weniger scharf klingenden Begriffe „Ungleichheit“ und “Gleichheit”. Ist die Schere größ160417_ende-02er, überragen die emotionaleren Begriffe „Armut“ und „Reichtum“, auch wenn diese eigentlich einseitig sind und vergessen lassen, dass Armut nur die Kehrseite von Reichtum ist. Carolin Schlosser zeigte Wörter für verschiedene Gruppen von Zuwanderern auf. Grundsätzlich sei dabei von Vorteil, wenn man viele Arten von Zuwanderern unterscheidet, weil dies auch eine differenziertere Sichtweise ermögliche. Allerdings könne dies auch zu wertenden Sprechweisen führen. Wenn zum Beispiel der Worttyp “Migrant” nur mit osteuropäischen Herkunftsstaaten, aber nicht mit westeuropäischen verknüpft wird, werde der Begriff negativ mit Armut verknüpft. Die Genfer Flüchtlingskonvention regele den Begriff “Flüchtling”, schließe dabei aber nicht ein, wenn jemand vor dem Hungertod flieht. Dadurch könne das Wort “Wirtschaftsflüchtling” den Eindruck vermitteln, dass die Flucht nicht wirklich berechtigt sei.

Im Laufe des Abends zog Joachim Grzega auch kurz Bilanzehp_im-herrmann über die weit über 100 EHP-Veranstaltungen. Das EHP habe stets Hilfe für Menschen angeboten, damit man Europa sowohl kulturell als auch ökonomisch besser versteht. Grzega sagte, dass es Bildungseinrichtungen für eine neue Art der Aufklärung bräuchte – echt europäisch, auf der Grundlage von komplexer wissenschaftlicher Beobachtung, aber allgemein verständlich formuliert, manchmal mit einer Prise Humor. Er betonte die zentrale Rolle seiner Sprachlehrkonzepte, die sich auch die Pappenheimer Bürger vorwiegend gewünscht hatten: Er erinnerte an den 91-jährigen Lerner in seinem Basic-Global-English-Kurs, den SprachFitnessStudio-Teilnehmer aus Flensburg, die vielen zufriedenen Teilnehmer seiner ehp_westp_grzegaSprach-Not-Arzt-Angebote. Damit hatte er sogar den Sprung ins bayerische Fernsehen geschafft. Des Weiteren freute sich Grzega über Einladungen in alle Regierungsbezirke Bayerns und etliche Orte darüber hinaus: Magdeburg, Lüneburg, Saarbrücken, Stuttgart, Innsbruck. Ferner zeigte er auf, dass er stets im Sinne der gesamten Stadt dachte und Seminare und Tagungen so plante, damit so auch die Innenstadt mit Gästen belebt wurde, auch außerhalb der touristischen Hauptsaison. Weitere Tagungen wären bereits geplant gewesen. Schließlich bedankte er sich auch für die Mitarbeit bei Wilma Vogel, Dr. Bea Klüsener und einigen Vereinen. Alle, die beim Aufbau des EHP mitgearbeitet hätten, 160417_ende-03könnte auf das Erreichte stolz sein. Im Gegenzug bedankten sich Renate Prusakow vom Heimat- und Geschichtsverein sowie Martin Stehr und Ludwig Schütz vom Städtepartnerschaftsverein bei Grzega für die gute Kooperation und zeigten sich über das Ende des EHP-Betriebs tief betroffen. Bewegt blickte auch 1. Bürgermeister Uwe Sinn auf die Zeit mit Grzega zurück. Grzega habe stets alle Vorgaben des Stadtrats übertroffen, bei inhaltlichen Herausforderungen schnell Lösungen geboten und außerdem zahlreiche international hochkarätige Personen nach Pappenheim gebracht. All dies habe zur Aufwertung Pappenheims und zu einer überregional positiven Werbung für die Stadt beigetragen. Manch einer im Saal hatte eine Träne im Auge und das Publikum dankte Grzega mit stehendem Applaus für dessen Leistung. Er wahrte trotz der wehmütigen Stimmung auch seinen Humor und lud ein, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Abschließend präsentierte Grzega seine jüngste Komposition: sie vereint die Wendung “in Frieden” in verschiedenen europäischen Sprachen. Am Ende sang das Publikum mit.

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Die Gäste von der Waterkant

Der Shantychor Cuxhaven hat an diesem Wochenende nach 2013 nun auch in diesem Jahr unsere Region besucht. Damals 160413_shanty-01stand die Wiederholung eines Gemeinschaftskonzertes mit der Feuerwehrkapelle Langenaltheim an, das seine Erstausgabe schon im  April 2013  hatte. Nach einem überragenden Konzertabend, von dem auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Landtagsabgeordneter Manuel Westphal begeistert waren, gab es noch Auftritte des Cuxhavener Ensembles auf dem Marktplatz und in der Weidenkirche in Pappenheim.

Ein tolles Konzert
160413_shanty-03Im Rahmen einer Konzertreise in den Süden ist der Shantychor Cuxhaven am Sonntag zu einem gemeinsamen Konzert mit der Feuerwehrkapelle Langenaltheim eingetroffen. Die Verbindung der beiden hochklassigen Ensembels kam über die Spuren der Pappenheimer zustande, die von Renate Prusakow der Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim- und Ortsteile e.V. im Cuxhavener Schloss Ritzebüttel gefunden wurden. Nach einem erfolgreichen Gemeinschaftskonzert in der Cuxhavener Kugelbakehalle war man sich schnell einig, diese Mischung aus Blasmusik und vierstimmigem Männergesang unter dem Motto „Von der Waterkant ins Frankenland“ auch in unserer Region anzubieten.
160413_shanty-04So konnten gut 400 Gäste in der voll besetzten Mehrzweckhalle in Langenaltheim einen Konzertabend mit einem reizvollen Kontrastprogramm erleben. Dass die Protagonisten der Feuerwehrkapelle und des  Shantychors  mit ihren hervorragenden Darbietungen die Herzen der Zuschauer erreicht haben, mag die Tatsache unterstreichen, dass nahezu der ganze Saal mit geschunkelt, aufgestanden  und mit Taschentüchern gewunken hat. Auch die Reihe der Ehrengäste mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Schirmherr Manuel Westphal, Pappenheims Bürgermeister Uwe Sinn und Solnhofens 160413_shanty-06Bürgermeister Manfred Schneider  schunkelte, klatschte und winkte begeistert mit. Obwohl man in der Langenaltheimer Mehrzweckhalle  des Öfteren großartige  Konzerte erleben kann, hat es so eine Stimmung bisher eher selten gegeben. Auch Udo Brozio, der lockere in der Sache aber sehr gestrenge musikalische Leiter des Shantychors lobte das Publikum in Langenaltheim über alle Maßen. „So etwas brauchen wir, das spornt uns unheimlich an“, sagt der Shantychef. „Am besten gefällt mir aber, dass wir jetzt mal in LA gesungen haben“, scherzt Brozio in Anspielung auf ein Plakat, auf dem „Blasmusik aus LA“ zu lesen steht.

Was gab es sonst noch in LA?
160413_shanty-10Nach der Begrüßung der Gäste durch Langenaltheims Bürgermeister und Kapellmeister Alfred Maderer zeigte sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm in ihrem Grußwort beeindruckt, dass sich geschichtliche Spuren der Pappenheimer bis nach Cuxhaven verfolgen lassen. Es sei in den derzeit eher bedrückenden Zeiten geradezu wohltuend, wenn ehrenamtliche Musikanten und Sänger die so weit von einander entfernt wohnen zusammenkommen, um mit Musik und Gesang die Menschen zu erfreuen. Vom Vorsitzenden des Shantychors, Dr. Jan Bühner erhielt die Landtagspräsidentin einen Bildband, der zum 300. Jubiläum der „Roten Laterne“, einer Bühnenshow  des Shantychors  verlegt worden ist. Die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins überreicht zum Schutz und Schirm an Barbara Stamm einen Pappenheimer Regenschirm.

160413_shanty-10Wer die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins kennt, weiß, dass es schwer ist, sie sprachlos zu machen. Dem Shantychor Cuxhaven ist es gelungen. Aus der Hand ihres Vorsitzenden erhielt Renate Prusakow zutiefst bewegt eine Urkunde, die sie zum einzigen weiblichen Ehrenmitglied des Shantychors Cuxhaven macht.

Bei einer Tombola des Heimat- und Geschichtsverein ging der erste Preis – zwei Übernachtungen im Donners-Hotel direkt am Meer an Walter Kattinger aus Pappenheim. Auch der zweite Preis, ein Gutschein für die MS Brombachsee ging nach Pappenheim und wurde von Karl Rummel gewonnen. Ein Essengutschein für den Gasthof Zur Sonne ging an einen Gewinner aus Bubenheim.

Nach dem Konzert gab es im Gasthof Rose in Langenaltheim für die Sänger und ihre Begleiter noch eine Stärkung, bevor sie in ihr Quartier im Hotel Stadthof ansteuerten.

Empfang auf dem Pappenheimer Marktplatz
160413_shanty-08Bei einem Empfang der Stadt Pappenheim auf dem Marktplatz gab es Grußworte von 1.Bürgermeister Uwe Sinn und dem Schirmherrn Manuel Westphal, diese lobten die Idee Länderübergreifend zusammenzukommen um im Rahmen solcher Begegnungen gemeinsam zu musizieren.

Trotz des etwas frischen Frühlingswetters waren doch zahlreiche Zuschauer gekommen, für die es frische Matjes von der Waterkant und frische Bratwürste aus dem Frankenland gab. 160413_shanty-07Diese wurden von den in Pappenheim schon bekannten „Fisch- und Krabbenbrötchenbelegern“ Eleonore und Peter zubereitet.
Auch die Feuerwehrkapelle Langenaltheim war mit einer Abordnung gekommen um in einem kleinen Standkonzert mit dem Shantychor im Wechsel zu musizieren.

Dr. Jan Bühner, der 1. Vorsitzende des Shantychors Cuxhaven nutzte die Gelegenheit, um Ihrer Erlaucht Gräfin Ursula zu Pappenheim mit einem kleinen Präsent noch nachträglich zu ihrem 90. Geburtstag zu gratulieren. Der Shantychor selbst gratulierte mit einem Geburtstagsständchen. Da lies es sich Gräfin Ursula zu Pappenheim nicht nehmen, sich bei dem Chor persönlich ganz herzlich zu bedanken. Ihr seien die Shantys nicht fremd, denn ihr Mann sei lange zur See gefahren.

160413_shanty-09Das Cafe „Kunst und Kaffe“ in der Klosterstraße war nächste Station wo die Gäste aus dem Norden mit selbstgebackenem Kuchen auch das frische und unkomplizierte  Ambiente genossen.

Feierabendandacht
Ein letztes Mal erklangen die Stimmen der Shantymen in der Weidenkirche bei einer Feierabendandacht mit Dekan Popp. Auch dort beeindruckte der Chor – diesmal aber mit getragenen Melodien die sehr geeignet waren, den Tag und die schöne gemeinsame Zeit zu Ende gehen zu lassen.

160413_shanty-11Sturmvogel flügellahm in der Altstadt
Als  Shantychor und  Fangemeinde im Gasthof Zur Sonne sich noch einmal mit den Pappenheimern zum gemeinsamen Abendessen trafen, ging es in der Deisingerstraße eng und hektisch zu. Der Sturmvogel, so der Name des Reisebusses der Shantys stand wie zementiert auf der Deisingerstraße, weil der Motor nicht mehr ansprang. Ein herbeigerufener Experte der Firma Linss aus Treuchtlingen konnte schnell feststellen, dass der Sturmvogel einen neuen Anlasser braucht und abgeschleppt werden muss. Aber schon am nächsten Morgen wurde der Bus wieder flott gemacht. Und nun konnte der Sturmvogel mit knapp 60 Fahrgästen an das Wattenmeer bei Cuxhaven zurückfliegen.

Sie kommen wieder !
Die freundschaftliche Verbindung der Fränkischen Blaskapelle mit dem Männerchor von der Waterkant zeigt sich schon daran, dass sich die Shantys schon auf ihren nächsten Auftritt in LA am 10. Juni dieses Jahres freuen. Sie haben spontan zugesagt, als sie von Alfred Maderer zum Open Air der Blasmusik in das Langenaltheimer Freibad eingeladen wurden. Diesmal kommen sie als Extrakt (nur Sänger), werden im Gasthof Zur Rose logieren und wollen sich in freien Stunden die Highlights unserer Region mal angucken.




Manipulation durch Sprache

(EHP)Der Leiter des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP), Professor Dr. Joachim Grzega, lädt zu seiner letzten Veranstaltung mit ihm und Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt ein. Diese findet statt am Freitag, 15. April, von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr, unter dem Titel “Manipulation durch Sprache in der Politik”. Wie schon bei vergangenen Veranstaltungen mit Studierenden wurden verschiedene thematische Stationen erstellt. An ihnen präsentieren Agnes Giglberger, Carolin Schlosser und Anne Würth, Analysen von Zeitungsüberschriften aus fünf EU-Ländern: Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen und Großbritannien. Über welche Ausländer wird wo wie gesprochen? Welcher Regierungschef wird gut dargestellt, welcher schlecht? Wie wird die ungleiche Vermögensverteilung in Worte gefasst? Die Wortwahl verweist auch auf die Art des Denkens über ein Thema. Professor Grzega wird die Beobachtungen der Studentinnen um weitere Aspekte ergänzen. Die Akteure wollen eine Hilfe für Bürger geben, die manipulative Kraft von Sprache besser zu verstehen. Dem Zusammenhang zwischen Sprache und Denken hatte auch das EUROLINGUA-Museum des EHP Raum gewidmet. Deswegen werden die Stationen dieser Ausstellung ebenfalls noch einmal aufgebaut sein.

Der Abend ist die letzte Veranstaltung mit Joachim Grzega im EHP. Grzega wird daher auch einen kurzen Rückblick auf seine Amtszeit geben. Grzega hatte seit 2012 das EHP erfolgreich aufgebaut. Die vom Stadtrat vorgegebenen inhaltlichen 3-Jahres-Ziele hatte er mit seinem Team bereits nach weniger als der Hälfte der Zeit erfüllt und das EHP zu einer überregional und sogar international bekannten Einrichtung gemacht. Von 2012 bis Ende 2015 hatte er nicht einmal die Hälfte der vom Stadtrat seinerzeit genehmigten Mittel benötigt. Im vergangenen Jahr hatte das EHP bereits schwarze Zahlen geschrieben. Für die Fortführung hatte der Stadtrat erneut inhaltliche und finanzielle Eckpunkte vorgegeben, die Grzega ebenfalls erfüllen konnte. Fast eine halbe Million Euro war für das neue EHP-Projekt gesichert worden, bei denen Grzega die vom Stadtrat genehmigten 150.000 EUR Eigenmittel der Stadt nicht einmal voll gebraucht hätte. Wie in verschiedenen Medien berichtet wurde, hatte der Stadtrat jedoch im Februar entgegen seiner vorherigen Beschlüsse entschieden, das neue EHP-Projekt zurückzuziehen und den EHP-Betrieb einzustellen. Es besteht daher Gelegenheit, sich bei dieser Veranstaltung von Joachim Grzega auch zu verabschieden.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter ehp@pappenheim.de oder 09143/606-60 wird gebeten.

Foto EHP




Musikalischer Gruß im Frühling

Die Stadtkapelle Pappenheim hat in der Turnhalle auf der Lach einen eindrucksvollen Beweis ihres Könnens abgeliefert. Unter der Leitung von Ina Stengl konnte das Ensemble die Gäste in dem voll besetztem Saal begeistern. Nach dem wunderbaren Konzert waren viele Zuschauer schmerzlich berührt, weil das Lob von offizieller Seite der Stadt Pappenheim fehlte.

Es liegt fast genau fünf Jahre zurück, dass die Stadtkapelle Pappenheim mit einem Konzert aufgetreten ist. Der letzte Auftritt war im April 2011 im Pappenheimer Grundschulhaus. Seit dem hatte die Stadtkapelle turbulente Zeiten zu überstehen (Wir haben mehrfach berichtet). Ab Februar 2013 konnte sich die Stadtkapelle unter der Dirigentin Ina Stengl wieder zu einem musikalischen Botschafter der Stadt Pappenheim entwickeln.

Besonders eindrucksvoll hat das Ensemble um Ina Stengl dies jetzt bei ihrem Frühjahrskonzert in der Turnhalle des TV 1861 Pappenheim seine Klasse bewiesen.

Als Gäste bei diesem Konzert konnte Roland Rathsam der 1. Vorsitzende der Stadtkapelle Pappenheim  Ehrenmitglied, Landratstellvertreter Peter Krauß, Bürgermeister und Kapellmeister der Feuerwehrkapelle Alfred Maderer aus Langenaltheim und Rainer Endres vom nordbayerischen Musikbund begrüßen. Unter den Zuhörern befanden sich auch Ortssprecher und Referent für die Stadtkapelle Erich Neulinger, die Stadträte Herbert Halbmeyer (CSU), Walter Otters und Friedrich Hönig (FW) und Pia Brunnenmeier, Anette Pappler und Kulturreferentin Christa Seuberth (SPD). In seinem Grußwort bedankte sich Roland Rathsam beim Turnverein für die Bereitstellung160402_stadtkapelle-04 der Halle und beim städtischen Bauhof bedankte er sich für den Aufbau der Bühne. Der Vorsitzende grüßte auch den Bürgermeister, in Abwesenheit und die anwesenden Ratsmitglieder.

Mit einem bunten Strauß frischer Melodien stimmte das Orchester seine Zuhörer förmlich auf den Frühling ein. „Es hat einfach Spaß gemacht zuzuhören“, bringt es ein Musiker aus dem Zuhörerkreis auf den Punkt. Mit der Overtüre zur Bizetoper Carmen eröffnete die Stadtkapelle den Melodienreigen, um dann mit dem Ohrwurm „Italian Holiday“ das Programm mit kraftvoll-beschwingten Tönen fortzusetzen. Beschwingt ging es auch mit der „Klarinetten Komik“ und dem Polkaklassiker „Ein Halbes Jahrhundert“ weiter, bevor mit „Miss Marples Theme“ kriminalistisch in die Pause führte.

Mit „Gonna Fly Now“ aus dem Film Rocky und dem „Priates o Caribbean“ gab es gleich zwei Filmmusiken, die das Publikum mit viel Jubel und Beifall belohnten. Auch die Herausforderung der konzertanten „The Marches of John Williams“ meisterte das Orchester mit großer Klasse. Für eine charmante Moderation durch den Konzertabend sorgten Corinna Huber und Miriam Fister, die beide auch für 10 Jahre aktives musizieren ausgezeichnet wurden.

Um die Ehrungen für eine stattliche Anzahl von Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle vorzunehmen war Rainer Endres, vom nordbayerischen Musikbund aus dem 100 km entfernten Emskirchen nach Pappenheim gekommen.

Mit der Ehrennadel des nordbayerischen Musikbundes wurde Anna Maria Burzler für 5-jähriges aktives musizieren ausgezeichnet.

Eine Auszeichnung für 10 Jahre erhielten Miriam Fister, Corinna Huber, Martin und Stefan Kittsteiner, Christoph Marowsky, Anne Radegast, die Dirigentin Ina Stengl und Katharina Heinzl.

Auf eine 25-jährige Zeit im aktiven musizieren kann Katrin Marowsky zurückblicken und wurde deshalb vom Rainer Endres besonders ausgezeichnet.

Endres bedankte sich als st160402_stadtkapelle-02ellvertretender Vorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes beim Vereinsvorsitzenden Roland Rathsam für die gute Zusammenarbeit und beglückwünschte Ina Stengl zu ihrem ersten Konzert mit der Stadtkapelle Pappenheim. Endres bedankte sich bei den durchwegs jungen Musikantinnen und Musikanten der Stadtkapelle, die für ihre Stadt bei vielen Anlässen den musikalischen Programmrahmen gestalten.

Mit der melodischen Polka „Wir Musikanten“ setzte die Stadtkapelle Pappenheim den Schlusspunkt unter einen Konzertabend mit einem anspruchsvollen Programm, das vom Publikum mit viel Applaus belohnt wurde. Natürlich spielte die Stadtkapelle noch einige Zugaben.

160402_stadtkapelle-03Ja, und dann kam der Moment wo bei Konzerten dieser Art üblicherweise ein Vertreter der Stadt zumindest Lob und Anerkennung ausspricht. Aber dieser Programmteil fehlte in Pappenheim völlig. Obwohl es sich keiner so richtig anmerken lies, waren die musikalischen Protagonisten sicherlich enttäuscht. Einige Zuschauer haben es ausgesprochen, dass sie schmerzlich berührt waren.

Weitere Fotos vom Konzert finden Sie auf der facebook Seite der Stadtkapelle Pappenheim.




Plattenparty Osterdorf im Jubiläumsjahr

In diesem Jahr kann die Plattenparty Osterdorf  ihr 20jähriges Jubiläum feinen. Die Kultveranstaltung für Rockfans findet am kommenden Samstag, 09.April statt.

160403_plp-odorf-02Angefangen hat alles mit ein paar rockmusikbegeisterten Mitglieder der Osterdorfer Landjugend, die einige befreundete Gruppen einluden und getreu den Motto, das sich bis heute nicht verändert hat – once you rock, you can’t stop – die Nacht durchfeierten. Ausgeweitet hat sich dieses familiäre Gruppentreffen zu einem kleinen Mega-Event.

Neben dem Weiterbau des Dorfgemeinschaftshauses, der zwar nicht ganz stillsteht, konzentrieren sich  die  Osterdorfer nun aber erst mal auf die Plattenparty. „Alles nur eine Frage der Organisation“ meint Walter Otters, der Vorsitzende des Vereins DIE OSTERDORFER. Alle helfen mit, jung und alt, generationenübergreifend. Beispielhaft ist dies am Schild, das die Plattenparty ankündigt, dargestellt. Aufgestellt wurde dieses von der Familie Just. Edmund Just, er hat das Schild gebaut, ist Teil der „Rentnerband“, die vor allem unter der Woche dafür sorgt, dass die Baustelle nicht stillsteht. Sein Sohn Stefan Just ist Chefelektriker, schon seit Jahren bei der Plattenparty und nun natürlich auch auf der Baustelle des Gemeinschaftshauses, tatkräftig wird er auch hier schon von seinem Sohn … unterstützt.

Heuer zum 20. Mal treffen sich Jugendlichen und Junggebliebenen in dem Juradorf und lassen sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag  9. / 10. April  in den Partyzelten beschallen. DJs Franco und DJ Starter konnten heuer als „Plattenaufleger“ gewonnen werden. Dass beide nicht den gleichen Musikgeschmack haben, sehen die Verantwortlichen Osterdorfs durchaus positiv, denn dann ist die Vielfalt gewährleistet und für jeden was dabei.

Die Stadt hat die Genehmigungen erteilt. In zwei Zelten und der Osterdorfer Schutzhütte ist Platz für über 1000 Besucher geschaffen worden. Jeder der kann, hilft mit die Zelte aufzubauen, die 35 m lange Bar zu zimmern, Parkplätze auszuweisen, den Zeltboden zu verlegen, kurzum es wird gehämmert, gesägt und gewerkelt bis in die Nacht hinein, um dem erwarteten großen Ansturm gewappnet zu sein. Die Getränkelager sind bis zum Rand gefüllt und 35 Mädels warten in der Bar auf die Rockmusikbegeisterten.  Frei nach dem alten Motto: once you rock, you can’t stop.




Grzegas letzte Rede vor dem Stadtrat

Seinen letzten Bericht als Leiter des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP)  präsentierte Professor Dr. Joachim Grzega vor dem Pappenheimer Stadtrat. Wie berichtet haben die Fraktionen von CSU, Bürgerliste (BGL) und Freien Wählern (FW) das regionale Kooperationskonzept Grzegas abgelehnt und den Professor damit vor die Tür gesetzt. In seinem Abschlussbericht sieht Grzega, die vom Stadtrat immer wieder geänderten Anforderungen, als mehr als erfüllt an. Für seine Ausführungen erhielt Grzega fraktionsübergreifenden Applaus von fast allen Ratsmitgliedern.

140805_goeppel-02In seinem Vortrag hielt Dr. Grzega Rückschau auf gut drei Jahre, in denen er das EHP aus den Nichts aufgebaut, geleitet und vom „Wieserhaus“ zu einem europaweit beachteten Markenzeichen mit Alleinstellungsmerkmal gemacht hat. Im Jahre 2012 sei Dr. Grzega vom Stadtrat unter der Prämisse eingestellt worden, im EHP eine Bildungseinrichtung für europäische Sprache, Kultur und Politik zu schaffen. Nach einer zweieihalbjährigen Tätigkeit sei ihm vom Stadtrat Anfang 2015 jedoch deutlich gemacht worden, dass das Hauptziel des EHP nun die Steigerung der Einnahmen sein soll. Deshalb habe Grzega Kooperationspartner in der Region gewonnen und deshalb 2015weniger Veranstaltungen im EHP selbst angeboten. Gleichwohl konnte der EHP-Leiter eine stattliche Zahl von Veranstaltungen in Pappenheim aufzählen, wozu beispielsweise auch die Gesprächsreihe mit bayerischen EU-Abgeordneten zählte. Die EU Abgeordneten betonten allesamt, dass diese Reihe wirklich etwas Neues war. „Und dass so viele Parlamentarier zu uns kamen, hat auch etwas mit unserem Profil zu tun. ehp_im-herrmannDas besondere Profil des Europäischen Hauses Pappenheim ist bereits überregional bekannt geworden“, erklärte Grzega dem Stadtrat nun zum letzten  Mal .

Zur finanziellen Belastung des städtischen Haushalts stellte Grzega fest, dass er viel weniger Finanzmittel verbraucht habe als ihm von Stadtrat einst zugebilligt worden seien. Von den 240.000 Euro, die ihm im Jahre 2012 für einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren bereit gestellt waren, hat das EHP laut Kämmerei 127.000 Euro ausgegeben. Bei diesen Kosten – so führte Grzega aus – seien allerdings auch die Reinigungskosten für die Tourist-Info und das benachbarte Gebäude, einschließlich der öffentlichen Toiletten eingerechnet. Wenn man diese Kosten noch abzieht, erreicht Dr. Grzega für das Europäische Haus nur  98.000 Euro, die von der Stadt tatsächlich für das EHP in drei Jahren der Aufbauphase vom städtischen Haushalt zu tragen waren. „Das sind nicht einmal die Hälfte der 2012 zur Verfügung gestellten Mittel“, stellte Grzega fest.

Grzega dankte seinem Mitarbeiterteam und auch einigen Vereinen, die immer wieder mit dem EHP zusammen gearbeitet haben.

Am Ende seiner Rede gab es dann doch nicht nur von der SPD-Seite Applaus. Wortmeldungen aus dem Stadtrat wollte sich Grzega allerdings nicht mehr entgegennehmen und verließ nach dem Ende seines Rechenschaftsberichts zügig und sichtlich frustriert den Sitzungssaal.

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Zeichen setzten: Europa auf Pappenheimer Maß zurechtgestutzt




Konzert ist ausverkauft

Das Konzert des Kunst- und Kulturvereins von Dany Tollemer und Maryna Dorf „Entre-deux chansons“ am Freitag, den 18. März 2016 um 20:00 Uhr im K14, Klosterstraße 14 in 91788 Pappepnheim ist ausverkauft . Es wird also am Freitag, 18.03. keine Abendkasse geöffnet.




EHP-Kooperationsprojekt vom Stadtrat abgelehnt

Mit den Stimmen der Fraktionsgemeinschaft CSU, Freie Wähler (FW) und Bürgerliste (BGL) wurde das EHP-Kooperationsprojekt für die kommenden drei Jahre abgelehnt gegen 5 Stimmen der SPD. In einer fast einstündigen Debatte konnte kein Konsens gefunden werden. Alle Fraktionen sprechen sich jedoch für einen Fortbestand des EHP aus.

Die Ausgangslage
ehp_haus-2012Wie mehrfach berichtet war die Weiterführung des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP) seit Mitte 2015 immer wieder Beratungsgegenstand im Pappenheimer Stadtrat. Nach Ablauf der ersten Förderperiode die 2015 ausgelaufen ist, galt es ein förderfähiges Konzept zu finden. Dabei wurden in öffentlicher Stadtratssitzung am 11. Juni 2015 die Bedingungen festgelegt, unter denen die Oppositionsfraktionen bereit sind Professor Dr. Joachim Grzega weiterhin mit der Leitung des EHP zu beauftragen. Schon damals war von einem „harten Kompromiss“ die Rede.

[Unseren Artikel zu diesen Bedingungen finden Sie hier … ]

Im September 2015 hat der Stadtrat beschlossen, das von Dr. Grzega erarbeitete EHP-Konzept „Eurolinguistik für alle (ELFA) zur Beantragung von Fördermitteln einzureichen. Von der lokalen Arbeitsgruppe (LAG) Monheimer Alb/ Altmühljura wurde der Stadt Pappenheim allerdings empfohlen, dieses Konzept zu einem Kooperationsprojekt umzuarbeiten. Der Landkreis Donau Ries und der gemeindliche Zusammenschluss des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) konnten sich schließlich zur Kooperation entschließen. Für ILEK hat sich die Stadt Treuchtlingen bereit erklärt, die Koordination für die Gemeinden Dittenheim, Alesheim, Meinheim, Berolzheim, Langenaltheim und Solnhofen zu übernehmen.

Die Kosten
Das EHP-Konzept sieht für die für die nächsten drei Jahre Kosten in Höhe von 612.428 Euro vor. Von diesen Kosten fördert die LAG Monheimer Alb/ Altmühljura das Kooperationsprojekt mit 400.000 Euro und die LAG Altmühlfranken hat Zuwendungen in Höhe von 35.000 Euro beschlossen. Die Projektpartner Landkreis Donau-Ries und die Stadt Treuchtlingen für ILEK beteiligen sich mit je 20.000 Euro. Für die Stadt Pappenheim bleibt für die Jahre 2016 bis 2018 der Eigenanteil in Höhe von rund 146.400 Euro, die aber mit prognostizierten Einnahmen und Spenden um 50.000 Euro auf 96.400 gemindert werden sollen.
Das Konzept sieht eine zweite Vollzeitstelle und zwei Halbtagsstellen vor, woraus sich in dem Dreijahreszeitraum Personalkosten in Höhe von 568.000 ergeben.

Die Argumente
In öffentlicher Stadtratssitzung war nun zu entscheiden, ob dem Kooperations-Projekt „Eurolinguistik für alle – Sprachliche Schlüssel für die Tore zur Welt“ zugestimmt werden kann.
Nein, ist die vorweggenommene Antwort. Denn CSU, FW und BGL haben eine ganze Reihe von Gründen zitiert, die aus ihrer Sicht gegen das Kooperations-Projekt sprechen. Da half es auch nichts, dass die SPD-Fraktion ebenfalls griffige Argumente ins Feld führte.

Eröffnet wurde die Ratsdebatte von FW-Fraktionsführer Walter Otters, der deutlich machte, nicht gegen das EHP und auch nicht gegen die Projekte des Bürgermeisters zu sein. Er sei immer für das EHP gewesen und er sprach sich auch ausdrücklich für das EHP aus.
Er sehe das EHP als Wirkungsstätte für Geschichte, Kulturen und Sprachen, was in dem aktuellen Konzept nicht der Fall sei, wie die Sprachforschung zu hoch angesetzt sei. Sprachkurse ja, aber keine Ausbildung für Multiplikatoren und Fortbildung für Lehrer. Ein krasses Missverhältnis sehe er in den Personalkosten, die mit rund 570.000 Euro einem prognostizierten Erlös von 50.000 Euro aus Gebühren und Spenden gegenüberstehen. Es ist nicht Aufgabe der Stadt sprachwissenschaftlich tätig zu werden. „Für Sprachkurse braucht man keine Wissenschaftler“, meinte Otters bei der Debatte und bekannte sich mit einem klaren JA zum EHP aber auch mit einem klaren NEIN zu dem vorgelegten Konzept.

ehp„Wir werden die geplanten Ausgaben erwirtschaften“, ist sich Bürgermeister Uwe Sinn sicher. Dabei verwies er auf weitere Nutzungsmöglichkeiten und bereits bestehende Kontakte zu Trägern, die für die Nutzung des EHP, anders als die Kooperationspartner die vollen Gebührensätze bezahlen. Es sei beabsichtigt, dass die von Otters mehrfach angefragten schwarze Null kommt. Das Kooperationsprojekt habe sich als hervorragend ausgearbeitet erwiesen und sei von allen Überprüfungsgremien hoch bewertet worden. „Das soll uns erst einmal einer nachmachen – ein Kooperationsprojekt über Landkreisgrenzen hinweg zu entwickeln “ beschwor Bürgermeister Sinn das Ratsgremium. Mit der doppelten Mannschaft sei auch viel mehr zu schaffen, ging er auf den Vorwurf der zu hohen Personalkosten ein.

Mit dem mit dem vorgelegten Konzept, dem Sprach-Notarzt wolle man zusammen mit der Städtepartnerschaft auch Leute nach Pappenheim bringen, so Stadträtin Christa Seuberth (SPD). Das EHP sei ein Gewinn an Besonderheit für Pappenheim. Sie bat darum dem Wirken Grzegas eine weitere Chance zu geben, denn ein Projekt wie das EHP kann man in drei Jahren nicht fertig bekommen.

Fraktionsvorsitzender Gerhard Gronauer (SPD) erinnerte an die Vorgaben vom Juni 2015, bei denen fast einvernehmlich dem auf drei Jahre gestaffelten Kostenansatz von 70.000, 50.000 und 30.000 Euro zugestimmt wurde. Man könne – so Gronauers Vorschlag – diesen Kostenansatz in den Beschluss zum aktuellen Konzept mit einarbeiten.

Pia Brunnenmeier (SPD) wies darauf hin, dass ein 28-köpfiges Gremium das Kooperations-Projekt geprüft habe. Dabei konnte das Projekt mehr als 80 % der Punktzahl erreichen.

160226_grzega„Von meiner Seite ist alles gesagt“, stellte Professor Dr. Grzega schon vor Beginn der Diskussion fest. Im Übrigen gebe es zwei Ratsbeschlüsse, die er umgesetzt habe. Grzega verwies im Laufe der Diskussion weitgehend ungehört auf die Vorgaben, die er im Lauf der 3 Jahre seines Wirkens umgesetzt habe. Er beklagte dass es „wurscht“ gewesen sei, wenn es aus dem EHP etwas positives zu vermelden gegeben habe. Er warf den Räten auch vor, sich mit seinem Konzept nicht beschäftigt zu haben, was Walter Otters zurückwies.

Für die Bürgerliste stellte Fraktionsvorsitzender Karl Satzinger dar, dass das EHP in der Pappenheimer Bevölkerung sehr umstritten sei. 160226_ehp-zieleAußerdem sei Erwachsenenbildung eine freiwillige Kommunale Aufgabe, die man dann anpacken könne, wenn die Kommune alle Pflichtaufgaben erfüllt habe und finanziell gut dastehen. Beides sei nicht der Fall. Auch Satzinger bemängelte den hohen Ansatz bei den Personalkosten. Auch ohne das vorgestellte Konzept könne das EHP als Begegnungsstätte für Städtepartnerschaften und Schulungsräume zur Sprachförderung von Zuwanderern dienen.

Ähnlich äußerte sich auch Florin Gallus, der Fraktionsvorsitzende der CSU, der zu dem Thema eine Presserklärung seiner Fraktion verfasste. „Aus Sicht der CSU ist der Betrieb einer überregionalen Einrichtung mit dem Schwerpunkt ´Integration von Flüchtlingen´ nicht Aufgabe einer einzelnen Kommune“, heißt es dort.

Die Stadt unterhalte mit den Stadtwerken, dem Freibad, der Unterstützung des Kunst- und Kulturvereins, der Sportvereine und insbesondere des Tourismusvereins etliche (freiwillige) dauerdefizitäre Einrichtungen. Die Finanzlage der Stadt lasse eine weite Einrichtung mit Dauerdefizit nicht zu. Das Kooperationsprojekt bezeichnet Gallus als Konstrukt, das das Ziel hatte, Fördergelder um jeden Preis zu akquirieren, wobei der Finanzierungsplan auf Annahmen und Prognosen beruhe.

wieserhaus-ehp-02Eine Rückzahlung der Fördermittel hält Gallus für ein „Drohargument“ und das ist nach Meinung der CSU Fraktion nicht zu befürchten. Für die Restlaufzeit der Bindungsfrist soll eine Nutzung im Sinne der bereits geleisteten Förderung sichergestellt werden. Dies kann – so Gallus – mit einer Nutzung durch den Europäischen Städtepartnerschaftsverein Pappenheim und mit europabezogenen Referaten mehrmals jährlich sichergestellt werden. Wie auch Walter Otters spricht sich Gallus für den Erhalt des EHP als Einrichtung aus. „Das EHP als Einrichtung soll und wird es auch in Zukunft geben, jedoch ohne teurem Forschungsprojekt“ formuliert Gallus in der Erklärung der CSU.

Sicherlich wäre die Diskussion die sich begann im Kreise zu drehen noch eine ganze Weile gedauert, hätte nicht Alexius Lämmerer (BGL) den Antrag zur Geschäftsordnung gestellt, über den Beschlusstext abzustimmen. Wie zu erwarten, stimmten 4 Stadträte der SPD und Bürgermeister Sinn das Kooperations Projekt während die 11 Räte der Fraktionen von CSU, FW und BGL gegen, das Projekt stimmten.




Europas beste Kurzfilme im EHP

Im Europäischen Haus in Pappenheim (EHP) findet am Freitag, den 19. Februar 2016 um 19:00 Uhr, ein Kurzfilmabend statt. In einer Kooperation von EHP, der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Rummelsberger Diakonie und dem Kunst- und Kulturverein Pappenheim e.V werden einige von Europas besten Kurzfilmen gezeigt.

Die Thematik dieser Kurzfilme spiegelt die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Probleme wider, immer anhand individueller Schicksale der jeweiligen Hauptdarsteller oder Darstellergruppen.

Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne angenommen.




Französischer Chansonabend

(Hans-Jürgen Porsch) Am Freitag, den 18. März 2016 um 20:00 Uhr findet im Vortragszimmer des K14 Haus der Bürger, ein Chanson-Konzert der besonderen Art statt. Die bekannte französische Chansonsängerin Dany Tollemer, die jetzt in Nürnberg lebt, gibt mit ihrer Kollegin Maryna Dorf am Klavier in Pappenheim ein Chanson-Konzert, das sie „Entre-deux chansons“ benannten. Da die Plätze im K14 begrenzt sind, findet ab sofort ein Vorverkauf der Eintrittskarten zu 10,00 €/Nichtmitglieder und 8,00 €/Mitglieder im Touristikbüro der Stadt Pappenheim, Marktplatz 1, Tel. 09143-606-66 statt.

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Plakatentwurf Hans-Jürgen Porsch

Seit 2007 begeistert die in Nürnberg lebende Künstlerin Dany Tollemer Ihr Fangemeinde mit temperamentvollen Auftritten. Ihre lustigen deutschsprachigen Einfälle lassen uns an Sinn und
Unsinn der französischen Chansons teilhaben. Ihr Markenzeichen liegt in ihrer facettenreichen Stimme und in ihrem schauspielerischen Können.
Dany Tollemer interpretiert in ihrem Soloprogramm französische Chansons von Piaf, Brel, Aznavour, Gainsbourg, Nougaro, Lapointe, Bruni u.a. und bringt dabei bekannte und unbekannte
sowie eigene Lieder den Zuschauern näher.
Die aus der Ukraine stammige Pianistin Maryna Dorf begleitet sie dabei einfühlsam am Piano und verleiht dem französischen Abend eine weitere Portion Verfremdung.
Die zwei junge Künstlerinnen begeistern ihr Publikum mit viel Können, Witz und Charme!
« Die energiegeladene französische Sängerin Dany Tollemer überwindet mühelos die Barriere zwischen Bühne und Publikum » , schreibt u.a. die *Fürther Nachrichten* im Jahr 2014.
Dany Tollemer, Mezzo Sopran & Schauspiel. Alter: 25 (geb. 1985 in Châtellerault, Frankreich)
Größe: 1.59 m – Sprachen: Französisch – Muttersprache – Deutsch – sehr gut – Master und Englisch – sehr gut – Bachelor
Die aus Châtellerault stammende Französin sammelte die ersten Bühnenerfahrungen im Alter von neun Jahren zuerst am Klavier und später auf der Theaterbühne. In ihrer Freizeit besuchte Dany
die staatliche Zirkusschule Châtelleraults und sang mit Profimusikern in einem Musette-Orchester. Während ihrem Masterstudium in Sprachen legte sie eine Schauspielausbildung am
Konservatorium in Poitiers ab. Ende 2007 kam Dany im Alter von 21 Jahren nach Nürnberg und entwickelte ihr eigenes Soloprogramm mit Klavierbegleitung, indem sie französische Chansons
frisch und charmant interpretiert. In so vielen Partien erinnert die nur 159cm große Dany Tollemer an ihr großes Vorbild, den berühmten Spatz von Paris, Edith Piaf

Zudem trat sie in mehreren Musicals und Tanztheaterstücken auf und drehte verschiedene Kurzfilme sowie Videoclips. 2014 brachte sie mit dem Projekt « ah voix bass » ihre dritte CD « Soleil » heraus.

Damit erweitert die Künstlerin mit Jazz/Pop Einflüssen ihr Repertoire und schreibt eigene Texte. Wenn Sie gerade nicht auf der Bühne singt, spielt Dany auch als Clown in im Klinikum.
Ihre versierte Begleiterin am Klavier,
Maryna Dorf ist eine ukrainischstämmige Pianistin. Sie lebt zurzeit in Nürnberg, wo sie ihr Studium an der Hochschule für Musik erfolgreich absolvierte. Die Künstlerin und Musikpädagogin
gibt deutschlandsweit Konzerte und Workshops, außerdem unterrichtet sie Klavier an der Städtischen Sing- und Musikschule Neumarkt.

Das unkompliziert geschickte Zusammenspiel beider Künstlerinnen verspricht einen erfrischenden Musikgenuß für Pappenheim.

Foto Norbert Noflaner




Grünes Licht für das EHP

Das Europäische Haus Pappenheim EHP kann künftig für sein Kooperationsprojekt mit einem erhöhten Fördersatz rechnen. Auch Sprachkurse für die Bedürfnisse von Migranten sollen durgeführt werden.

In seiner Januar-Sitzung hat der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Altmühlfranken über vier Projektanträge beraten und jeweils positive Beschlüsse gefasst. Das Entscheidungsgremium ist der Steuerkreis der LAG, der sich aus 24 Mitgliedern, Vertretern von Kommunen, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und Privatpersonen zusammensetzt.

Gefördert wird eine Erlebnismosterei in Nennslingen, eine „Brombachseer Kirschen-Ausstellung“ in der Prunothek in Absberg und in Weißenburg ein Schülerprogramm zur Verbesserung der schulischen und beruflichen Perspektiven.

Positiv entschieden wurde auch über den Antrag der Stadt Pappenheim zur weiteren Förderung des EHP. Dieses soll künftig als Kooperationsprojekt der Stadt Pappenheim unter Beteiligung der Stadt Treuchtlingen arbeiten.

Die Stadt Pappenheim, Mitglied in der Nachbarregion LAG MonheimerAlb-AltmühlJura, hat „Eurolinguistik für alle – Sprachliche Schlüssel für die Tore zur Welt“ als Nachfolgeprojekt für das bereits in der Vergangenheit über LEADER geförderte Europäische Haus konzipiert. Hierbei soll es neben anderen Angeboten darum gehen, Sprachkurse für die Bedürfnisse von Migranten, ehrenamtliche Sprachlehrer, aber auch für Unternehmen in der Region zu entwickeln und durchzuführen.
Die Stadt Treuchtlingen will sich hier künftig verstärkt mit einbringen, so dass auch das Europäische Haus Pappenheim mit dem erhöhten Fördersatz für Kooperationen rechnen kann. Der überwiegende Anteil der Fördermittel stammt bei diesem Projekt aus dem Fördertopf der LAG MonheimerAlb-AltmühlJura.




Gaumenfreuden mit Sprach- und Sachgeschichte vermischt

(EHP)Bei der jüngsten Veranstaltung im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) wurde Essen mit Lernen verknüpft. EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega veranschaulichte, wie Sprachgeschichte mit Sachgeschichte zusammenhängt.
Für diesen ersten Abend in der neuen Reihe “Sprach- und Sachgeschichte mit Genuss” hatte er das Thema Milchprodukte gewählt: Dazu hatte Grzega für jeden Teilnehmer einen speziellen Teller sowie ein Büffet mit verschiedenen Milchprodukten vorbereitet: Milch, Rahm, Butter, Käse, Quark, Joghurt, Pudding und Eis. Zu diesen gab er im Verlauf der Veranstaltung auf lockere Weise einige Informationen. So erklärte er etwa, dass hinter manchen Milchprodukt-Ausdrücken einfach das Bild “in Form gebrachte gegorene Milch” steckt: in italienisch “formaggio” (Form!) genauso wie im bairischen “Topfen” (Topf-Form!) und im westslawischen “twarog”, von dem etwa das deutsche “Quark” stammt. Viele europaweit beliebte Milchprodukte stammen ursprünglich aus dem europäischen Süden oder Osten. Dass dagegen “Pudding” aus England stammt, zeigt die Endung “ing” (wie in “Jogging” und “Training”).
Das deutsche Wort “Butterbrot” hat es sogar ins Russische geschafft. Dort bezeichnet es allerdings, wie in vielen Gegenden Deutschlands und darüber hinaus ebenso, sogar ein belegtes Butterbrot. Eingeführt wurde das Butterbrot im 14. Jahrhundert als leicht transportable Zwischenmahlzeit neben den zwei Hauptmahlzeiten. Grzega beschrieb auch, wie viele Käsenamen ursprünglich einen Ortsbezug hatten, etwa zur Stadt Camembert oder zum Emmental.
Bei steigender Beliebtheit der Käsesorte wurde diese dann aber oft auch andernorts kopiert und der Begriff einfach übernommen. So wurde Camembert bald zu jeder Art Weichkäse mit Weißschimmel und Emmentaler zu jedem Käse mit Löchern, die ursprünglich versehentlich durch Verunreinigungen zu Stande kamen. Oftmals führte dieses Nachahmen von Käsesorten zu juristischen Streitigkeiten und schließlich zum Schutz von Bezeichnungen. Grzega erwähnte auch, wie EU-subventionierte Billigstmilchprodukte, die in sogenannte Entwicklungsländer verkauft werden, der Entwicklung der dortigen eigenen Milchprodukte-Wirtschaft schaden. Zum Schluss wurde ein Milcheis serviert, wie es als Verkaufsidee im 19. Jahrhundert von verarmten Bauern aus den Dolomiten nach Mitteleuropa kam. Deshalb heißen noch heute viele Eiscafés “Dolomiti”. Die neue Veranstaltungsreihe hat auch neue Besucher ins EHP gelockt, denen die Milchprodukte sichtlich mundeten. Sie hoffen auf eine Fortsetzung der Reihe.

Foto: EHP
EHP-Leiter Grzega präsentierte Milchprodukte und deren Kulturgeschichte