Autorenlesung über ein „verunsichertes Land“

Am Freitag 2. März 2018 lädt der Kunst- und Kulturverein zu einer Autorenlesung mit Thomas Medicus ein.
Der Journalist und Autor Thomas Medicus, der aus Gunzenhausen stammt und heute in Berlin lebt, beschäftigt sich seit Jahren mit der jüngeren deutschen Geschichte.

INFORMATION

Freitag, 2. März 2018, 19:00 Uhr,
Pappenheim, Haus der Bürger
im K 14,
Klosterstraße 14

Eintritt frei,
Spenden sind herzlich willkommen.

Sein 2014 erschienenes Werk „Heimat – eine Suche“ über die NS-Zeit in Gunzenhausen machte ihn weit über Mittelfranken hinaus bekannt. Er erhielt jüngst dafür den renommierten „August Graf von Platen Preis“, der alle zwei Jahre für Literatur aus oder über Franken verliehen wird.

In seinem neuen Buch „Nach der Idylle“ hat sich Thomas Medicus mit Deutschland beschäftigt und eine „Reportage aus einem verunsicherten Land“ vorgelegt. Grundlagen dafür bilden viele Interviews zwischen Wittenberge und Tegernsee, zwischen Aachen und Görlitz, Gespräche mit einer polnischen Reinigungskraft oder einer türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten, um nur einige zu nennen. Thomas Medicus stellt dabei immer die Frage: Was ist das für ein Land, in dem wie leben? Er fühlt mit seinen Fragen dem Land den Puls. Oft ist bei seinen Gesprächspartnern die Sehnsucht nach einem Gestern spürbar, nach dem stillen Glück im heimatlichen Winkel, aber auch Angst vor der Zukunft. Befindet sich Deutschland in einer Krise oder ist es nur der Dauerzustand eines sich ständig im Umbruch befindlichen Landes?

Also es lohnt sich, diesem weitgereisten Menschen mit fränkischen Wurzeln zuzuhören und von ihm zu erfahren, wie er die heutige Lage unseres Landes einschätzt. Für diesen Abend in Pappenheim hat der hiesige Kunst- und Kulturverein den vielbeschäftigten Autor zu einer Lesung aus seinem neuen Werk gewinnen können. Freuen Sie sich mit uns auf einen informativen Leseabend, der sicher Stoff für weitere Diskussionen – auch in und über Altmühlfranken – geben wird.

 




Europäische Spuren in Pappenheim

Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) widmet sich am Donnerstag, den 22.02.2018 um 19:00 Uhr, erneut den Spuren, welche die ereignisreiche europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts in Pappenheim hinterlassen hat.

Welche historischen Großereignisse haben die kleine Stadt an der Altmühl ganz konkret betroffen? Warum hat es Menschen aus unterschiedlichen Ländern Europas in die kleine Stadt an der Altmühl verschlagen und wie haben sie diese verändert?
An konkreten Beispielen und nicht zuletzt anhand seiner eigenen Erlebnisse auf seinem Weg nach Pappenheim lässt der Ehrenbürger und Archivar Hans Navratil das Schicksal von Menschen lebendig werden, die es durch die großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts nach Pappenheim verschlagen hat. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kriegs- und Nachkriegszeit gelegt.

Neben den spannenden und bewegenden Geschichten, die aus dem Stadtarchiv für diese Gelegenheit „ausgegraben“ werden, wird Raum für Geschichten, Erlebnisse und Erinnerungen aus den Reihen der Besucherinnen und Besucher gelassen.

Der Eintritt ist frei!




Grenzen überwinden – Kurzfilmabend im EHP

Einen inklusiven Kurzfilmabend wird es am kommenden Freitag im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) geben. Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der OBA Offener Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie, (OBA), des Kunst- und Kulturvereins und des  Europäischen Hauses Pappenheim (EHP).

INFORMATION
Freitag, 2. Februar 2018, 19:00 Uhr,
Europäisches Haus Pappenheim
 Zugang DeisingerstraßeEintritt frei, freiwillige Spenden herzlich willkommen.

Am kommenden Freitagabend werden im Saal des Europäischen Hauses in Pappenheim ab 19:00 Uhr sechs Kurzfilme unter dem Motto „Grenzen überwinden“ gezeigt. Alle Filme eignen sich auch für Jugendliche ab 14 Jahren.
Der aktuellste Film stammt aus dem Jahr 2017 und schildert eine Begegnung der besonderen Art in einem fränkischen Wirtshaus: „Schäuferla und Ayran“. Neben fünf deutschen Produktionen wird auch eine japanische Arbeit präsentiert, ein poetischer Film über die Vergangenheit eines Mannes, nur untermalt von Musik. Dazu übt sich Tilda beim Bäffchen-Bügeln, ein einsamer Mann will wieder Anschluss finden, eine unkorrekte Weihnachtsfeier wird mit Nazis und Israelis gefeiert und am Schluss landet noch ein Engel im Zirkus.

In der Halbzeit gibt es eine kleine Getränkepause, so dass man sich gut für die zweite Filmrunde stärken kann.




Kinderkino im EHP

Zur Einstimmung auf Weihnachten zeigt das Europäische Haus Pappenheim (EHP) am Freitag, 22.12., um 17 Uhr, vier besonders schöne Kurzfilme für Filmliebhaber ab 5 Jahren:

Macropolis: Zwei fehlerhaft produzierte Puppen entkommen der Entsorgung in der Spielzeugfabrik. Sie wollen unbedingt den Lieferwagen erreichen, der sie in die Spielwarengeschäfte bringt. Nach einer anstrengenden Verfolgungsjagd stehen sie selbst vor einem solchen Laden und klettern ins Schaufenster… Was dann passiert, bleibt vorerst ein Geheimnis…

Emilie: Ein Bauer liebt seine Gänse, besonders die kleine Emilie. Doch kurz vor Weihnachten befiehlt die Bäuerin, dass die Gänse zum Schlachter kommen. Emilie will die Anderen warnen, doch die hören nicht auf sie. Dank ihres Gesangtalents aber wird sie zur Heldin der Geschichte.

Pinguin gefunden: Ein kleiner Junge staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Pinguin in der Tür steht und sich nicht abwimmeln lassen will. So sieht der Junge keine andere Möglichkeit, als ihn zurück zu seinen Artgenossen an den Südpol zu bringen. Im kleinen Ruderboot geht es auf eine Reise, die voller Gefahren und Abenteuer ist.

Steinfliegen: Steinfliegen können nicht fliegen, sie sind zu schwer, und ihre kleinen Flügel tragen sie nicht. Doch der größte Wunsch der kleinen Steinfliege Ferdi ist es, fliegen zu können. So macht er sich auf die Reise, um das Fliegen zu lernen und wird am Ende überrascht…

Eintritt frei.




Konzert für eine stille Zeit

Das traditionelle Weihnachtskonzert in der Katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt zu Pappenheim bot auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm zum Ende der Adventszeit. Frieder Edel von den Pappenheimer Sunnasängern hatte Sänger und Musikanten aus Langenaltheim Solnhofen und Pappenheim als Mitwirkende gewinnen können.

Es ist eine schöne Tradition in Pappenheim, dass  immer am Vorabend des dritten Adventssonntags Sänger und Musikanten aus der Region in der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt ein Konzert gestalten, das in der Adventszeit zum Innehalten und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest beitragen soll.

Die sogenannte stille Zeit sei eine hektische und laute Zeit geworden, stellte Stadtpfarrer Poppe bei seiner Begrüßung fest. Das Konzert sei deshalb bestens geeignet innezuhalten, zu genießen und sich von dem Gedanken an die Menschwerdung des Herrn anrühren zu lassen. Stadtpfarrer Poppe dankte Frieder Edel, dem Gründer der Pappenheimer Sunnasänger für die Organisation und bei den Mitwirkenden für ihre Bereitschaft den Menschen durch ihren Beitrag vorweihnachtliche Freude zu bringen. Besonders freute sich Poppe, dass sich in diesem Jahr auch Kinder an dem Konzertabend beteiligen. Dies war der Kinderchor aus Langenaltheim unter der Leitung von Christine Kraft, der zusammen mit der Sängerschaft Langenaltheim unter der Leitung von Gabriel Banciu mit kräftigen Stimmen und fein abgestimmten Tönen zu gefallen wusste. „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“, den „Adventsjodler“ und dem Gospelsong „Open up Wide“  hatte die Sängerschaft Langenaltheim u.a. beigetragen. Die herzhaften Stimmen des Kinderchores bezauberten mit „Schau den Menschen nur in die Augen“ und den dem etwas kecken Lied „Komm wir wollen Laterne laufen“.

Die Saitenklänge des Zitherclubs Solnhofen unter Leitung von Claudia Mücksch brachte die gute Akustik der Kirche besonders kraftvoll zur Geltung. Mit dem „Rauhnacht Landler“, dem „Sachranger Menuett und einem „Boarischen“ Stück  trugen sie zum Konzertprogramm bei.

Die Pappenheimer Sunnasänger mit ihrem musikalischen Leiter Walter Hackenberg waren es, die mit ihren Liedern eine fränkische Komponente setzten. Auf ihre Liedbeiträge wie „Advent is a Leicht´n „, „Wachet auf ihr stolzen Bürger“, und „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ führte Hermann Remold mit besinnlichen Texten hin.

Eine besondere Bereicherung waren die Beiträge der Langenaltheimer Bläser die mit Tuba, Posaunen und Trompeten weihnachtliche Lieder, wie „Heilige Nacht ich grüße dich und „Macht hoch die Tür“  intonierten.
Sven Bergdolt beeindruckte an der Orgel mit Präludium, Zwischenspiel und Rondo und zeigte mit seinen Beiträgen die breite, klangreiche Palette des Orgelspieles auf.

Erhebender Schlusspunkt des Konzerts war das Lied „freut euch ihr Menschen all“ das unter der Leitung von Walter Hackenberg von allen Beteiligten gemeinsam vorgetragen wurde. Am Ende des Konzerts gab es dann einen kräftigen lang anhaltenden Applaus für ein gelungenes Konzert das mit der katholischen Kirche auch einen besonders festlichen Rahmen hatte.




Neue Götterdämmerung im EHP?

Der Beschluss über das Nutzungskonzept für die Fortführung des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP) ist im Stadtrat vertagt worden. Damit steht auch die Weiterbeschäftigung von Maria Bartholomäus in Frage, die das seit April 2016 geschlossene EHP im Juli 2017 als Leiterin übernommen und wiederbelebt hat. Bei den derzeitigen Vorgängen im Stadtrat werden Erinnerungen an die Verfahrensweise vor der Schließung des EHP im Frühjahr 2016 wach.

Die Götterdämmerung des EHP unter der Leitung von Professor Dr. Joachim Grzega begann schon im zeitigen Frühjahr 2014 und zwar bei einigen Wahlversammlungen im Vorfeld der Kommunalwahl. Es wurden vonseiten des neuen Stadtrats dann immer wieder Vorgaben und Bedingungen für eine Verlängerung des EHP-Konzeptes aufgestellt, die Grzega von der Sache her letztlich erfüllt hat. Knackpunkt damals waren die Kosten, die der Stadt durch den Betrieb der Europäischen Bildungseinrichtung erwachsen.

Neu bei den jetzigen Verlautbarungen zum EHP-Konzept ist, dass die von FW-Fraktionsführer Walter Otters in der Vergangenheit unablässig geforderte „Schwarze Null“ im neuen EHP-Zustimmungsverfahren bisher noch nicht verlangt wurde.

Da stimmt was nicht
Am Donnerstag, 07.12.2017 sollte bei der Sitzung des Stadtrates die vielerseits mit großer Spannung erwartete Entscheidung fallen, ob der Stadtrat dem neuen EHP-Nutzungskonzept und damit der Weiterbeschäftigung von Maria Bartholomäus zustimmt. Diese leitet seit Juli 2017 die Bildungseinrichtung und hat dem Stadtrat im August 2017 ein 11-seitiges Nutzungskonzept vorgelegt.

Trotzdem wurde auf Intervention von Walter Otters der von Beginn an offensichtlicher Spiritus Rector für die Oppositionsfraktionen in Sachen EHP ist beantragt, die Abstimmung über den Beschlussvorschlag der Verwaltung zu vertagen. Begründet hat Otters dies bei der öffentlichen Sitzung damit, dass die Ausführungen der Beschlussvorlage nicht mit dem vorher Besprochenen übereinstimmen. Es können – so gestattete Otters – zwar Beratungen stattfinden aber die Festlegung auf ein Konzept dürfe nicht beschlossen werden.

Überörtliche Wirkung erzielt
Schon schnell nach der Aufnahme ihrer Arbeit für das EHP habe sie Zeichen gesetzt, und damit erreicht, dass das EHP wieder öffentlich wahrgenommen wird, erläuterte Maria Bartholomäus vor dem Stadtrat. Verbindungen zu den Pappenheimer Vereinen und Institutionen, Schulen und Kindergärten wurden geschaffen um auszuloten, wo gemeinsame Projekte möglich sind.

Nach den Anforderungen des Städtebauförderung und des LEADER Förderprogramms habe Bartholomäus ein maßgeschneidertes Konzept erstellt, das die bereits gegebenen Fördergelder für das EHP sichern sollen. Darüber hinaus sei hervorzuheben, dass es notwendig ist, sich für hochkarätige Projekte zu bewerben, um Fördergelder, auch für Personalkosten zu bekommen. „Man muss ein besonderes Programm haben“, erklärte Maria Bartholomäus dem Stadtrat. Partnerschaftstreffen und einfache Sprachkurse würden als Bildungsangebot im Sinne der Förderrichtlinien nicht ausreichen.

Konkretisieren konnte sie das mit dem Kooperationsprojekt zusammen mit der Senefelderschule, (wir haben berichtet) bei dem sich Jugendliche aus 4 europäischen Nationen im EHP zu einem eintägigen Workshop trafen. Als Projekt der Zukunft sei eine Beteiligung an dem EU-Projekt „Orpheus XXI“ in Arbeit und Kontakte sind bereits geknüpft. „Bei diesem Projekt geht es darum, professionellen geflüchteten Musikern, die in verschiedenen europäischen Ländern leben, die Möglichkeit zu geben, mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu treten, und ihr Können weiterzugeben, bzw. für ihre Musiktraditionen zu sensibilisieren“, führte Bartholomäus aus.

Bei ihrem sechsmonatigen Wirken habe sie nichts an dem Konzept verändert, das sie ursprünglich vorgestellt habe. Es sei viel passiert im letzten halben Jahr. Das EHP wurde als Ort der Begegnung und Bildung aber nicht als Konkurrent wahrgenommen. Von vielen Seiten habe sie ein positives Echo erhalten und vielfach sei der Wunsch geäußert worden, dass es weitergehen soll mit dem EHP.

Worte des Lobes
Ob es weitergeht mit dem EHP wird wohl maßgeblich davon abhängen in welche Richtung der Daumen von Walter Otters zeigt. Was sein öffentliches Lob, „Sie haben einen super Job gemacht“ tatsächlich wert ist, wird die Zukunft zeigen. Denn wie Otters auch erkennen ließ sind es wieder die Finanzen, die zum Hemmschuh werden könnten. Vor einer Entscheidung über das seit August 2017 vorliegende Konzept seien die Rahmenbedingungen, wie Gehalt, Budget und Zuschussgeber abzustimmen. „Wir vergeben uns nichts“, meinte Otters zu dem Zeitverzug. “Denn wir sind es auch den Bürgern schuldig“. Da gilt es jetzt abzuwägen. Denn wie auch Otters weiß, „schreien nicht alle Bürger Hurra“, wenn es um das Thema EHP und Bildung geht.

„Man hat gesehen, dass man das EHP wiederbeleben kann, wenn man die richtigen Konzepte hat“, stellte CSU Fraktionschef Florian Gallus fest und lobte, dass die Einrichtung gut angenommen werde. Allerdings schränkte auch er auf die von Walter Otters vorgebrachte Themen ein.

Von einer „hervorragenden Arbeit“ der EHP-Leiterin sprach Bürgermeister Uwe Sinn, der den Wert ihrer Arbeit auch darin erkannte, dass sie ehrenamtliche Kräfte zur Mitarbeit im EHP aktiviert habe.

Spontanen Applaus von jenen die im Zuhörerbereich dem EHP nahe standen erntete Stadträtin Christa Seuberth (SPD), die dazu aufrief, das EHP nicht in der Luft hängen zu lassen. Die Szene erinnerte an den Juni 2015 als die Stadträtin ebenfalls ein feuriges Plädoyer für den Fortbestand des EHP hielt und damals sogar auch von allen Stadtratsfraktionen heftigen Applaus bekam. (Wir haben berichtet). Auch 3. Bürgermeister  Holger Wenzel (BGL) der in der jüngsten Sitzung entschuldigt fehlte, hatte sich damals, im Juni 2015, im Namen der Werbegemeinschaft für das EHP ausgesprochen. „Die Gewerbetreibenden wollen, dass das EHP erhalten bleibt“, hatte Wenzel (BGL) damals gesagt. „Kultur kostet nun mal Geld“, wollte er damals seinen Ratskollegen ein gutes halbes Jahr vor der Schließung des EHPs nahebringen.

„Machen Sie weiter so“, sprach SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Gronauer das Schlusswort. An die Oppositionsfraktionen richtete er den Apell, zu sagen wo es hakt und nicht einen Beschlussvorschlag einfach abzulehnen. Man könne über alles reden.

Aktivitäten des EHP Juli 2017 bis Dezember 2017

Eröffnungsfest: 29.07.2017
Kinderferienwelten:

o Von Rittern und Burgfräulein – das europäische Mittelalter: 31.07. – 2.08
o Malen und Gestalten wie Vincent, Pablo und Paul: 07.08. – 09.08
o „Hallo, liebe Nachbarn!“ – eine Reise durch Europa: 14.08. – 16.08.

Michaelimarkt: 24.9.2017
Projekttag Senefelder Schule mit Gästen aus 4 Nationen: 12.10.2017
Italienischer Abend: 20.10.2017
Pelzmärtelmarkt: 10.11.-12.11.2017
Nachlese Weltklimakonferenz mit Dr. O. Gippner: 1.12.2017
Spuren der europ. Geschichte in Pappenheim mit Hans Navratil am 8.12.
KinderKino-Angebot am 22.12.




Pappenheim im Spiegel der Europäischen Geschichte

Wie haben sich die geschichtlichen Ereignisse in Europa des 17. bis 19. Jahrhunderts auf den kleinen Ort Pappenheim ausgewirkt. Darüber hatte Hans Navratil, der Pappenheimer Ehrenbürger, Archivar und Geschichtsexperte in einem faszinierenden Vortrag im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) viele interessante Details aus seinem reichen Wissensschatz  zu berichten.

Maria Bartholomäus konnteals Leiterin des EHP  rund 30 Besucher, unter denen sich auch 2. Bürgermeister Claus Dietz befand, begrüßen. Schon bei den Vorbereitungen mit Hans Navratil habe ihr gezeigt dass niemand anders dieses spannende historische Thems locker informativ und humorvoll zu vermitteln.
Beginnend bei der Zeit des 30-jährigen Krieges, die in Pappenheim die Erstürmung der Burg und den Durchzug von Truppen mit sich brachte, war es die Zeit der Glaubensflüchtlinge (Exulanten), die sich um 1650 vom Ennsland und 1732 von Salzburg aus in Bewegung setzten. So konnte Hans Navratil von 570 Exulanten berichten, die 1735 im Dekanatsbezirk Pappenheim sesshaft wurden. Aus den Aufzeichnungen des vormaligen Langenaltheimer Pfarrers Edmund Schöner konnte die interessante Erkenntnis gewonnen werden, dass in der Pfarrei Langenaltheim von 300 Exulanten acht Personen älter als 90 Jahre alt wurden. Nach Schöners Feststellungen wurden in der Zeit von 1634 bis 1925 10.253 Menschen in der Pfarrgemeinde geboren, von denen nur die 1925 verstorbene Rosina Kattinger älter als 90 Jahre wurde.

Viel Leid brachten die Truppendurchzüge des Spanischen Erbfolgekrieges Anfang des 18. Jahrhunderts aber insbesondere die Truppen der Napoleonischen Kriege für Pappenheim mit sich. Immer wieder kam es zu Einquartierungen bei der die Bevölkerung Soldaten der eigenen Truppen als auch Truppen Napoleons zu beherbergen und zu bewirten hatten. Die Kosten konnten bei der Stadtvogtei in Rechnung gestellt werden und wurden dann ersetzt. Aus dem Stadtarchiv Pappenheim hatte  Hans Navratil einige solcher Einquartierungsrechnungen mitgebracht und auch transkribiert. Daraus wurde deutlich, dass beispielsweise der Wirt zum Goldenen Löwen in Pappenheim für die bei ihm einquartierten „Französischen Völker“ vom 19. bis 26. November 1800 einen Kostenaufwand von 320 Gulden in Rechnung stellte. Schützend vor seine Bürger und seine Stadt stellte sich der junge Reichsgraf und Reichserbmarschall Carl Theodor zu Pappenheim über den in der Pappenheimer Fleischmannchronik zu lesen steht:

Am Sonntag darauf (6. Juli 1800) sollte eben das Schießen auf der Schießstätte beginnen, als plötzlich die Nachricht an unsern lieben Herrn kam, dass ein französischer Adjudant mit 3 Reitern in der Krone wäre.
Sogleich lief unser lieber Herr zu ihnen, hatte aber viel Mühe, mit ihnen fertig zu werden.
Er forderte anfangs 200.000 Gulden Brandschatzung und da man ihm sagte, wir liegen in der De-markationslinie (Grenzlinie), so sagte er, wolle er 40.000 fl. nehmen.
Er bekam aber nichts, sondern unser lieber Herr schrieb sogleich an den französischen Hauptgeneral Moreau, welcher sich damals in Freising befand und diesen Brief besorgte der Marschkommissär Schumm, kam auch glücklich mit einem Brief vom obigen General an, in welchem uns versichert wurde, dass wir von allen fran-zösischen Kriegslasten, solche mögen Namen haben, wie sie immer wollen, gänzlich befreit sein sollten, und diese Nachricht verkündete uns unser Herr den 10. Juli vormittags um 10 Uhr auf der Lach zu Pferd unter einer Menge Volk; denn es wurden sowohl von der Stadt, als vom Land alle Einwohner dahin berufen, damit solches jedermann hören und wissen sollte. Die meisten brachten Thränen des
Dankes. Ich und mehrere honnete Bürger bedankten uns auch bei der Frau Gräfin im Schloss.“

 

Gesellschaftliche Bewegung und Aufregung brachte die Eingliederung des Pappenheimer Landes in das Königreich Bayern im Jahre 1806. Das war auch die Zeit in der die bürgerliche Stadtgemeinde in Pappenheim an Bedeutung zunahm. „Das ist nicht von heute auf morgen gegangen“ erzählte Hans Navratil. Bis zum Jahr 1820 hat es gedauert, bis sich mit Bürgermeister, Magistratsrat und Gemeindebevollmächtigten ein bürgerliches Gremium im Gemeinwesen etabliert hatten. Navratil wusste auch zu berichten, dass es auch damals schon Neid, Missgunst und Bosheit gegen Bürgermeister und Magistrat gegeben hat. Belegt hat er das mit mehreren anonymen Schmähbriefen aus dem Stadtarchiv Pappenheim, die im Publikum zu großer Erheiterung beigetragen haben.

Schmähbrief, vermutlich aus
den 1820er Jahren

Bekanntmachung

In Pappenheim ist der schwäbische Magistrat, Der Bürgermeister ist ein Schwab. Die meisten Magistratsräte sind dumme Schwaben, der eine Polizeidiener ist ein Schwab; da heißt es „Jackele geh Du voran, du hast lange Siefele an“.
Oh Elend, die Bürger sehen es nicht ein, dass es großes Unglück für sie ist, sie sollen sie mit alten Besen runter jagen.
Ich schreib mich Herr und sucht mich einer, bin von Draußen rein.

 

Auch die Zeit des Absolutismus brachte Veränderungen in Pappenheim, als unter Reichsgraf Friedrich Ferdinand im Pappenheimer Neuen Haus (jetzt Altes Schloss) eine aufwändige Hofhaltung eingeführt und damit den Hauch der großen weiten Welt auch nach Pappenheim gebracht hatte. „Man wollte zeigen, was man hat“, erklärte Hans Navratil. Und so gab wurde unter Friedrich Ferdinand eine Tulpenzucht angelegt und eine Porzellanmanufaktur eingerichtet. Wenn der Name des Friedrich Ferdinand in Pappenheim auch oft auf seine Mätressen und 42 Kinder deduziert wird, so gibt es auch zu berichten, dass Reichsgraf Friedrich Ferdinand mit der Friedrichsvorstadt (Bahnhofstraße) die erste Wohnsiedlung außerhalb der Stadtmauern in einer Art sozialen Wohnungsbau errichten ließ. Ungewöhnlich für die damalige Zeit, schenkte der Graf Bauland an Pappenheimer Bürger, die dort Anfang des 18. Jahrhunderts ihre bis heute erhaltenen Häuser bauen durften. Von Steuern und Abgaben waren die Häuslebauer dann 30 Jahre lang befreit.

Mit der endgültigen Auflösung der Hofhaltung im Jahre 1879 endete der Vortrag Hans Navratils, den die Besucher mit sehr viel Beifall honorierten. Alle waren sich einig, dass es eine Fortsetzung geben wird, in der Pappenheim im Spiegel der der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts dargestellt werden soll. Beeindruckt von dem 2stündigen Vortrag überreichte Maria Bartholomäus, die Leiterin des EHP dem charmanten Referenten ein Präsent.




Musik in stiller Zeit

Die Pappenheimer Sunnasänger haben auch in diesem Jahr ihr traditionelles Weihnachtssingen vorbereitet. Zum siebten Mal in Folge laden Sänger und Musikanten aus Pappenheim und Umgebung in die Katholischen Kirche zu einem Weihnachtkonzert ein.




Im Spiegel der Europäischen Geschichte

Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) widmet sich am Freitag, den 8.12., um 19:00 Uhr, den Spuren, welche die europäische Geschichte in Pappenheim hinterlassen hat.

Welche historischen Großereignisse haben Pappenheim ganz konkret betroffen?
Warum hat es Menschen aus unterschiedlichen Ländern Europas in die kleine Stadt an der Altmühl verschlagen und wie haben sie diese verändert?

An konkreten Beispielen lässt Hans Navratil , Ehrenbürger und Archivar der Stadt Pappenheim das Schicksal von Exulanten, Juden, und napoleonischen Offizieren lebendig werden und erzählt, wie  Europa und die große Welt Einzug hielt in Pappenheim.

Titelbild: Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv und Christa Link




Ein Blick hinter die Kulissen der EU

Einen ganz besonderen Gast kann Maria Bartholomäus, die Leiterin des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP) am kommenden Freitag, 01.12.2017 um 19:00 Uhr ankündigen. Dr. Olivia Gippner, Policy Officer bei der EU-Kommission, wird über die Weltklimakonferenz sprechen, an der sie als Vertreterin der EU-Kommission teilgenommen hat. Eine herzliche Einladung ergeht an alle, denen das Weltklima und eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft am Herzen liegt!

(EHP) Die Weltklimakonferenz fand vom 6. bis zum 17. November in Bonn unter dem Vorsitz der Fidschi-Inseln statt. Rund 25 000 Menschen aus mehr als 190 Ländern haben sich in Bonn zu Klimafragen ausgetauscht. In der Presseschau wird die Bonner Klimakonferenz als wichtiger Schritt hin zu mehr Klimaschutz und verantwortungsvollem Handeln bewertet.
Die Veranstaltung im Europäischen Haus mit Frau Dr. Olivia Gippner gibt allen Gästen eine großartige Möglichkeit, hinter die Kulissen der EU zu schauen.
Dr. Olivia Gippner ist promovierte Politikwissenschaftlerin und hat sich intensiv mit den politischen Aspekten des Klimaschutzes auseinandergesetzt. Besonders interessant ist ihre Perspektive, da sie sich im Besonderen mit den Beziehungen und Positionen zwischen der Europäischen Union und China im Kontext der Klimapolitik beschäftigt hat und damit einen erhellenden Blick auf die Klimapolitik werfen kann, der über die europäischen Perspektiven hinausgeht.
Dr. Gippner studierte in Malta, Singapur, Peking und Berlin Politikwissenschaften, war Associate des Ecologic Instituts und Dahrendorf Fellow zu europäisch-chinesischen Beziehungen an der London School of Economics and Political Science und arbeitete als Politikberaterin in Kathmandu.
Die Veranstaltung hat einen stark gesprächsorientieren Charakter. Sie ist als Dialog zwischen Maria Bartholomäus, der Leiterin der Europäischen Hauses, und Dr. Gippner angelegt und lässt Raum, um Fragen des Publikums in das Gespräch mit einzuflechten.




Claudia Stamm spricht in Pappenheim

(KuKuV) Zum Abschluss der FRAUENTAGE in Pappenheim kommt nun die Politikerin Claudia Stamm am 30. November 2017 nach Pappenheim. Damit wird jetzt der geplatzte Termin vom Oktober nachgeholt. Claudia Stamm, Abgeordnete im Bayerischen Landtag, wird damit einen Schlussakkord in der diesjährigen Veranstaltungsreihe setzen.
Sie war in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen langjährige haushaltspolitische Sprecherin und Sprecherin für Gleichstellung und ist seit dem Frühjahr 2017 fraktionslose Abgeordnete des Bayerischen Landtags. So wird ihr sachkundiger Vortrag in Pappenheim „Frauen – deren Schwierigkeiten und Chancen in unserer Gesellschaft“ für ausreichend Gesprächsstoff in der anschließenden Diskussion sorgen.

INFORMATION

 Donnerstag, 30. November 2017,
19:00 Uhr
Haus des Gastes,
Zugang Stadtvogteigasse 1, Pappenheim

Eintritt frei (um Spenden wird gebeten)
Veranstalter: Kunst- und Kulturverein Pappenheim e. V.

Claudia Stamm ist es ein zentrales Anliegen, „dass alle MitürgerInnen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft und sexueller oder kultureller Identität – ihren Platz in unserer Gesellschaft finden. Auf Grund meiner Erfahrungen als berufstätige Frau in Bayern sehe ich es als eine wichtige Aufgabe an, die Rahmenbedingungen für berufstätige Frauen zu verbessern und Impulse zu geben, damit Frauen im Job weiter kommen können“ – so Claudia Stamm auf ihrer Homepage.

Wir möchten mit der Reihe der FRAUENTAGE und natürlich an diesem Abend mit Claudia Stamm Frauen ansprechen, die mit dieser Doppelbelastung leben müssen und für eine bessere und gerechtere Zukunft kämpfen. Durch den Meinungsaustausch mit Frauen, die offen über ihre Chancen und Probleme sprechen, können die Zuhörerinnen und Zuhörer sich Anregungen holen, für ihre eigene Situation mehr Klarheit bekommen und so individuell nach ihren persönlichen Lösungen suchen. Dazu soll dieser Abend Mut machen. Folgen Sie – ob Mann oder Frau – ohne Scheu unserer Einladung und hören Sie, was Claudia Stamm und andere zu diesen Themen zu sagen haben und diskutieren Sie kräftig mit.

Donnerstag, 30. November 2017, 19 Uhr
Haus des Gastes, Zugang Stadtvogteigasse 1, Pappenheim
Eintritt frei (um Spenden wird gebeten)
Veranstalter: Kunst- und Kulturverein Pappenheim e. V.




Dritter Bildungsbericht für Altmühlfranken veröffentlicht

Pünktlich zur Bildungskonferenz erschien auch der dritte Bildungsbericht der Bildungsregion altmühlfranken. Er widmet sich auf 100 Seiten dem Thema „Bildungsbiographien gestalten – horizontale und vertikale Durchlässigkeit im Bildungssystem“.
(LRA) Zum mittlerweile dritten Mal erscheint das Informations- und Nachschlagewerk „Bildung in Altmühlfranken“ im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der Bildungsbericht, der auch als Datengrundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Bildungslandschaft dienen soll, wird alle zwei Jahre neu aufgelegt.

Im Vergleich zum letzten Bildungsbericht haben sich auch dieses Mal einige Änderungen ergeben. So wurde gemeinsam mit dem Bildungsrat im Vorfeld entschieden, ob sich der Bildungsbericht einem bestimmten Schwerpunktthema, verschiedenen Fragestellungen oder einem allgemeinen Gesamtüberblick widmen soll. Einstimmig fiel die Entscheidung auf die Wahl eines Schwerpunktthemas, dass jedoch alle Bereiche des „Lebenslangen Lernens“ beinhaltet: Übergänge im Bildungssystem. Übergänge begleiten uns ein Leben lang, angefangen mit dem Übergang von der Familie in eine Kindertageseinrichtung, über die schulischen Übergänge bis hin zum Übergang ins Berufsleben.

Im Anschluss daran erarbeiteten die Mitglieder des Bildungsrates sowie einige weitere fachspezifische Gäste in einem Workshop verschiedene Fragestellungen zum Thema Übergänge, die die einzelnen Bereiche des Lebenslangen Lernens betreffen. Diese Fragen wurden dann je nach verfügbarem Datenmaterial mit Zahlen unterfüttert und beantwortet.

Neu hinzu kam auch die Möglichkeit für Grund-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien besondere Projekte oder Angebote ihrer jeweiligen Schule vorzustellen. So bekommen auch die einzelnen Schulen die Möglichkeit, ihr Angebot landkreisweit zu präsentieren. In den folgenden Auflagen sollen hier weitere Einrichtungen die Chance erhalten, sich vorzustellen.

Beibehalten wurde neben der Seitenzahl auch die Vorstellung verschiedener Projekte und Arbeitsgruppen in der Bildungsregion altmühlfranken.

Gedruckte Exemplare können kostenfrei über die Zukunftsinitiative altmühlfranken bei Frau Greta Weisenseel per E-Mail (greta.weisenseel@altmuehlfranken.de) oder Telefon (09141 902-289) angefordert werden. Des Weiteren steht der Bildungsbericht allen Interessierten auch als PDF-Datei zum Download unter www.altmuehlfranken.de/bildungsberich2017 zur Verfügung.

Titelfoto: Landratsamt