Pappenheimer vor 10 Jahren

Unsere letzten Fotos aus dem August 2007 zeigen Fotoaufnahmen von Pappenheimern und von Menschen, die damals in Pappenheim Urlaub machten oder in Pappenheim gewirkt haben.

Gästeehrung für Astrid und Lothar Kley aus HamburgUrkunden der PSG Pappenheim für die Teilnehmer beim Ferienprogramm 2007 Stadtfarrer Dr.  Zuck wird verabschiedet.

Pfarrerin Werner und Dr. Zuck bei der Abschidesfeier




Das gab es vor 10 Jahren noch

Erinnerungen an Gebäude und Bauwerke, die es heute nicht mehr gibt, zeigen die nächsten Fotos aus unserer Bildserie „Pappenheim im August 2007“ .

 




Pappenheimer Baustellen vor 10 Jahren

Unsere Serie „Pappenheim im Augst 2007“ zeigt heute Bilder von einigen Baustellen, die es damals in Pappenheim gab.




Hans Navratil feiert Geburtstag

 Heute, am 28.08.2017 feiert Hans Navratil seinen 95. Geburtstag. In Verehrung seiner Lebensleistung für Pappenheim zeigt das Straßenmuseum Pappenheim seit Mitte August 2017 eine Ausstellung über den Archivar,  Chronisten, Fotografen und Menschen Hans Navratil.

In Erinnerung an seinen 85. Geburtstag vor zehn Jahren zeigen wir Fotos von seiner Geburtstagsfeier im historischen Rathaussaal. Damals hatte der Heimat- und Geschichtsverein das Buch des  Archivars und Jubilars  über die Aufzeichnungen des Pappenheimer Mesners und Siebmachers Johann Martin Zuttel herausgebracht. Die handschriftlichen Aufzeichnungen aus den Jahren 1700 bis 1738 hatte Hans Navratil transkribiert.




Historischer Stammtisch in Ochsenhart

Nach Ochsenhart führt uns die Bildserie aus dem Monat August 2007. Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zu einem  „Historischen Stammtisch“ nach Ochsenhart eingeladen. Die Führung durch das Dorf übernahm damals Stadtrat Werner Hüttinger. Nach dem Dorfrundgang gab es ein gemütliches Beisammensein und interessanten Gesprächen mit den Ochsenhartern im damaligen Dorfgemeinschaftsraum. Das Gebäude in dem sich dieser Raum befand wurde im Rahmen der Dorferneuerung abgerissen.




Pappenheim im August 2007

In den folgenden Tagen bringen wir eine kleine Bildauswahl aus Pappenheim zur Erinnerung an den August vor zehn Jahren. Wie es damals in Pappenheim ausgesehen hat, über Leute  die damals fotografiert wurden und was sich so zugetragen hat im Urlaubsmonat August 2007.
Die ersten  Bilder  zeigen Ansichten in der Stadt, die sich verändert haben.




Das wandelnde Lexikon Pappenheims

Im Straßenmuseum Pappenheim wurde jetzt eine Ausstellung für den Ehrenbürger und Archivar Hans Navratil eröffnet.

INFORMATION
Das Straßenmuseum Pappenheim präsentiert seit Februar 2003 Ausstellungen im Schaufester des ehemaligen Schuhhauses Lenk zu Themen, die Pappenheim und seine Geschichte betreffen. Alle Ausstellungen können an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr (in der Nichtlichtzeit – 01:00 bis 05:00 Uhr – ist eine Taschenlampe von Nutzen)  kostenfrei besichtigt werden.

Im Vorfeld seines 95. Geburtstags begegnete der  Pappenheimer Ehrenbürger dem Chronisten und Lehrer Georg Fleischmann der in Persona von Oskar Leykamm, der bei der Ausstellungseröffnung eine hinreißende Laudatio hielt. Die Ausstellung im Museumsfenster ist bis zum 15. September zu betrachten.
Ein Leben in Bildern und Exponaten
Am 28. August dieses Jahres feiert Pappenheims Ehrenbürger und Archivar Hans Navratil seinen 95. Geburtstag. Im Vorfeld dieses Ereignisses präsentiert das Straßenmuseum Pappenheim in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Geschichtsverein im Museumsfenster eine Ausstellung, die auf das Leben des allseits beliebten und geachteten Pappenheimers hindeutet. Arrangiert hat die Bilder und Exponate die Pappenheimer Künstlerin Birgit van der Gang.
Zur Ausstellungseröffnung hatten Erika Lenk und Renate Prusakow kürzlich eingeladen und konnten sich über viele Teilnehmer freuen. So waren unter den gut 30 Gästen der Eröffnungsfeier Gräfin Ursula zu Pappenheim, Landratstellvertreter Peter Krauß, Bürgermeister Uwe Sinn, Maria Bartholomäus die Leiterin des Europäischen Hauses und Stadtrat Friedrich Obernöder. Auch Pappenheims vormaliger 2. Bürgermeister Erwin Koll der am gleichen Tag wie Hans Navratil Geburtstag feiert, war zu der Feierstunde gekommen.
Chronist aus dem 19. Jahrhundert erschienen
Nach ihrer Begrüßung konnte Renate Prusakow, die 1. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins gleich eine sensationelle Überraschung ankündigen. Denn Lehrer und Chronist Georg Fleischmann, Verfasser der bekannten Fleischmannchronik des 19. Jahrhunderts, war in Persona von Oskar Leykamm in das Straßenmuseum gekommen und begrüßte Hans Navratil als Kollegen.
Von den nicht mehr lebenden Kollegen werde er, Fleischmann, immer wieder gefragt, was es denn neues vom „Pappenheimer Hans“ gebe. „Eigentlich nichts, gar nichts, überhaupt nichts. Er ist gesund, charmant, er forscht und schreibt wie eh und je. Der kommt noch lange nicht zu uns“.
Eigentlich, so stellte Fleischmann fest, seien er und Navratil ja keine Profis. „Keine studierten Historiker, keinen Doktortitel – aber volksnah und deshalb wahrscheinlich so beliebt“.
Eine spannende Lebensgeschichte
Geboren in Mährist Trübau hat Hans Navratil das Fotografenhandwerk gelernt und mit 23 Jahren das Geschäft seines Vaters geführt. Schon damals hat ihm sicherlich seine verbindliche Art dabei geholfen, mit den russischen Besatzern und dem tschechischen Stadtkommandanten gut auszukommen. Die Vertreibung aus dem Sudetenland hat Hans Navratil zunächst nach Geislohe geführt, wo ihn wohl – so meinte Fleischmann – ein sprachlicher Schock befallen haben dürfte. Um dies zu unterstreichen sang Fleischmann, alias Oskar Leykamm einige Gstanzl.
Im Jahr 1947 eröffnete Hans Navratil in der Deisingerstraße ein Fotogeschäft, dass viele der Festgäste noch kannten. Dort  entwickelte und leitete Navratil auch über viele Jahre die Pappenheimer Tourismuszentrale. „Damit hast du quasi ganz allein den gesamten Fremdenverkehr von Pappenheim bedient und

Das Pappenheimer Lied

Besonders wohltuend in diesen bewegten Pappenheimer Zeiten empfanden es die Gäste, dass Oskar Leykamm in das Programm seiner Laudatio, neben mehreren Liedvorträgen auch das „Pappenheimer Lied“ vortrug. Dieses Lied kennen alle, die bei dem Liedschreiber und Lehrer August Bergauer in der Pappenheimer Volksschule Unterricht genossen haben.

„Oh Pappenheim, oh Pappenheim
du liebes trautes Städtchen!
Du bist so aal, du bist so jung,
wir lieben mit Begeisterung
dich Pappenheim, dich Pappenheim
 du liebes trautes Städtchen!

Hoch überm Tal grüßt stolz die Burg
und mahnt an alte Zeiten,
wie Pappenheimer Brauch noch war,
als mut´ge, tapf´re Kriegerschar
für Kaisers Nam und Kaisers Recht
mannhaft und Treu zu streiten.

die Touristenströme souverän gelenkt. Ohne Laptop, ohne Handy und ohne E-Mail.
Über Göhren und Zimmern ist Hans Navratil im Jahre 1965 nach Pappenheim gezogen, wo er bis heute wohnt.
In Pappenheim hat er das gesamte Stadtarchiv nicht nur geordnet, sondern die Archivalien auch in einem über 200 Seiten umfassenden Findbuch systematisch registriert. Durch seine Forschungen hat sich Hans Navratil ein enormes Wissen erarbeitet. Noch heute ist er an zwei Tagen in der Woche mit der Registrierung von Archivgut beschäftigt.  „Du bist das wandelnde Lexikon, der Pappenheimer Brockhaus gewissermaßen“, stellte sein Chronistenkollege Fleischmann fest. Darüber hinaus hat Hans Navratil eine ganze Reihe von Schriften herausgebracht. Mit dem Bildband  Pappenheim in alten Ansichten, die Chronik des Mesners Martin Zuttel und die Lebensgeschichte des lebenslustigen Marschalls Friedrich Ferdinand  sind nur einige genannt.

Jeder der Hans Navratil kennt, kennt auch seine Bescheidenheit. Deshalb forderte ihn Fleischmann auf: „Sei heute stolz auf das, was du geschaffen hast und freue dich darüber. Du kannst vieles davon in der heutigen Ausstellung sehen und mit Händen greifen. Deine Pappenheimer sind Dir zu großem Dank verpflichtet.“

„Dem ist nichts hinzuzufügen“, konnte Bürgermeister Sinn bei seinem anschießenden Grußwort  feststellen. Er bedankte sich bei Hans Navratil für seine Verdienste um die Stadt Pappenheim, bei  den Museumsbetreiberinnen für die gelungene Ausstellung. Peter Krauß überbrachte als Stellvertreter die besten Wünsche des Landrats und konnte mit der einen oder anderen Anekdote aufwarten, die ihn mit dem Fotografen und Archivar Hans Navratil persönlich verbindet. Bei einem Glas Pappenheimer Sekt und von der Metzgerei Grobmann gespendeten Häppchen gab es noch so manches meist heitere Gespräch mit und über Pappenheims Ehrenbürger.




Deutsch-Französische Freundschaft gefeiert

(Manfred Walter) Seit dreißig Jahren verbindet die Städtepartnerschaft Pappenheim mit dem französischen Coussac-Bonneval. Um dieses Jubiläum zu feiern reiste eine dreißigköpfige Delegation aus der Altmühlstadt in die 1.300-Einwohner-Stadt im südwestfranzösischen Limousin. Vertreter von Kommunen und Partnerschaftsvereinen würdigten das Engagement als Beitrag für den Frieden in Europa.

Die französischen Gastgeber hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Bereits am Vorabend der Festveranstaltung luden sie die deutschen Gäste zu einem festlichen Buffet in den Saal der Kommune, das von Beiträgen des lokalen Gesangsensembles untermalt wurden. Als Gruß aus Pappenheim ließen Musikanten um Christine Pfister bayerische und österreichische Volkslieder erklingen. Tagsüber stand ein Ausflug in einer historischen Eisenbahn gezogen von einer Dampflokomotive auf dem Programm.

In der Festveranstaltung erinnerte Pappenheims Bürgermeister Uwe Sinn an die historische Leistung der Staatsmänner Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, die mit der Idee der Städtepartnerschaften die Aussöhnung beider Völker nach dem zweiten Weltkrieg vorantreiben wollten. „Wenn ich heute nach dreißig Jahren Städtepartnerschaft zu Ihnen nach Coussac komme, komme ich zu Freunden“, beschrieb Sinn sicherlich nicht nur seine Gefühlslage.

Sein Amtskollege Philippe Sudrat würdigte das Engagement all derer, die sich konkret für die „Joumelage“ zwischen Pappenheim und Coussac-Bonneval engagierten. Er nannte allen voran als deutsche Repräsentanten die Bürgermeister Josef Nachtmann, Peter Kraus und Uwe Sinn, aber auch die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Günther Kleber, Alfred Rathsam und Martin Stehr.

Dass die Städtepartnerschaft ohne die Gastfreundschaft vieler Familien nicht funktionieren würde, machten Jean Christophe Merilhou und Ludwig Schütz für die beiden Partnerschaftsvereine deutlich. Indem sie ihre Häuser für die Gäste aus der Partnerstadt öffneten, Spezialitäten aus der Region auf den Tisch brächten und mit Händen und Füßen manch Sprachproblem überwänden, ließen sie aus der Begegnung Freundschaft werden. Als Gastgeschenke überreichten die Stadtvertreter Bilder und Skulpturen heimischer Künstler.

Mitte Juli steht bereits die nächste Aktion der Städtepartnerschaft bevor. Zum Bierfest „Fete de la Bierre“ bringen die Pappenheimer tausend Liter Gerstensaft und Bratwürste auf die 1.070 Kilometer lange Reise.

 

 

 

 




Freundliches und heiteres Ambiente in Pappenheim

VAN, VAN, so klang es am vergangenen Wochenende wieder durch Pappenheim. Denn die Mynheers aus Allniederlandt  mit ihrem bunten Wämbslyn haben Pappenheim drei Tage lang ein friedliches, freundliches und heiteres Ambiente verliehen. Aber was hat es mit diesem VAN und den Niederländtern in Pappenheim auf sich?

Vivat Amicita Nostra – es lebe unsere Freundschaft – diese Worte verbergen sich hinter diesen drei Buchstaben. Aber auch in fast allen denkbaren  Situationen des Lebens findet dieses VAN bei den Mynheers des  Niederlandt Anwendung.

Schon im Jahre 1927 hat Van Aowsaaz der Jüngere von der Sozietät  Malkasten aus Würzburg die Anwendbarkeit der Wörtchens VAN in einem Gedicht so beschrieben:

Das Wörtlyn VAN, so schlicht und klein
schließt alle Rede in sich ein.
Heißt „ja“ und „nein“, „ich dank“, „ich bitt“
“Grüß Gott“, „Leb wohl“, „Vergiss mich nit“
und wo es nottut, klingts fast barsch
genauso wie L … inks um, marsch, marsch

Gegründet wurde das Niederlandt 1870 von den Rittmeister und Kunstmaler Ludwig von Nagel, der sich den niederländischen Namen Adrian van Os gab. Dieser hat 1870 in Bayreuth den Männerbund gegründet, der sich Muse, Freundschaft und Geselligkeit auf seine Fahnen geschrieben hat. Froh Gemüt- geschickte Hand, das ist der Wahlspruch des Niederlandts. Dass bei den Zusammenkünften in den 19 Sozietäten die Themen Beruf, Politik und Religion tabu sind, dürfte wohl wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Vereinigung Allniederlandt im Jahr 2020 ihr 150 (tusigst) Stiftsfest feiern kann.

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder des fröhlichen Männerbundes in Pappenheim, um ihre Freundschaft zu pflegen und die 112 (tusigst) Groß-Weltumsegelung (GWU) zu feiern. Mit ihren bunten Wämbslyn, die der Kleidung der niederländischen Malergilden im 17. Jahrhundert nachempfunden sind, prägten sie ab Freitagmittag das Stadtbild Pappenheims. Mit drei Kanonenschüssen vom Burgturm und dem hissen der Niederländtischen Fahne beginnt alljährlich im Mai für die 19 Sozietäten Allniederlandts mit der GWU in Pappenheim der Höhepunkt in ihrem  Jahreslauf. Der Freitagabend und der Samstag gehören der Geselligkeit und der Ausübung der schönen Künste, sowie einer Andacht in der Kirche des Pappenheimer Augustinerklosters. Zu einer „Vantastischen Begegnung“ luden die Myheers die Bevölkerung am Samstagnachmittag ein, wobei sie mit Gedichten, Musik und Liedern die Zuhörer in einer unterhaltsamen Stunde begeisterten. Das große Finale  einer jeden Groß-Weltumsegelung beginnt am Sonntag um 10:45 Uhr mit dem Umzug durch die Altstadt zur Burg. Wegen der Baustelle in der Pappenheimer Innenstadt musste dieser Umzug in diesem Jahr stark verkürzt werden und führte von der Beckstraße über den Marktplatz und die Klosterstraße direkt hinauf in den Burghof. Es gab aber für die Myheers bei ihrem Marsch zur Burg auch in diesem Jahr Gelegenheit, Gräfin Ursula zu Pappenheim zu huldigen, die als Schutz- und Schirmherrin des Niederlandts verehrt wird und vor dem Schloß an ihre Schützlinge Blumen verteilte.

Im Burghof, an der Gedenktafel ihres Gründers Adrian van Os, gedenken die Mynheers dann traditionell ihrer Verstorbenen, die „zur ewig Tafelrundt eingerucket“ und dort in der ewigen Gemeinschaft Allniederlandts zusammen sind. Zu ehren ihre Urmynheern wird vom Niderländtisch Chor das das Lied von den Drei Lilien gesungen  und am Ehremmal des Adrian van Os wird ein Kranz mit drei Lilien angebracht.

Den krönenden Abschluss einer jeden GWU bildet die Mayenpredigt im Burghof, die in diesem Jahr von „Jolig von Meervoldig“ aus der Münchner Sozietät des „Krug“ gehalten wurde. Die Predigt war in diesem Jahr besonders gut gelungen was mit stehenden Ovationen und lange anhaltenden VAN-Rufen honoriert wurde. Nach dem Einholen der Niederländter Fahne vom Burgturm ist das bunte Treiben in Pappenheim beendet.

Informationen über das Niederlandt finden sich auf den Informationstafeln im Burghof und in der Arkade in der Deisingerstraße.




Der Einladung nach Berlin gefolgt

Der Heimat-und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat kürzlich dank einer Einladung des Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer Berliner Luft mit politischem Flair schnuppern dürfen.

Mit einer 19 köpfigen Gruppe brach der Heimat- und Geschichtsverein zu einer dreitägigen Besuchsreise in die Bundeshauptstadt auf. Dort wurden sie von Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer im Reichstagsgebäude empfangen und durch die „heiligen Hallen“ der Bundespolitik von den Untergeschoßen bis zur berühmten Kuppel geführt. Bei einem politischen Gespräch nahm sich der Abgeordnete viel Zeit um in einer lockeren Gesprächsrunde die Fragen der interessierten Besuchergruppe zu beantworten.
Die Vereinsvorsitzende Renate Prusakow nutzte bei diesem Gespräch auch die Gelegenheit den Abgeordneten um Unterstützung für das nächste anstehende Großprojekt des Vereins zu bitten. Wie mehrfach berichtet, will der Heimat- und Geschichtsverein sein ambitioniertes  Projekt „Wenn Steine sprechen – die Geschichte der Pappenheimer Juden“ mit der Dokumentation der Inschriften auf den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Pappenheim fortsetzen. Dabei sollen die bereits erfassten Inschriften übersetzt und  in die epidat-Datei des Steinheim Instituts der Universität Essen eingepflegt werden. Auf den jüdischen Grabsteinen sind  nicht nur die Namen sondern auch die Lebensgeschichte der Verstorbenen dokumentiert.
Artur Auernhammer zeigte sich gut informiert über das Projekt. Er habe die Bemühungen des Vereines um dieses interessante Themenfeld sehr interessiert verfolgt und halte es für eine bedeutende Komponente zur Aufwertung der Region, was er nach Kräften unterstützen wolle.

Die Einladung nach Berlin hatte Artur Auernhammer beim Sommerfest des Bayerischen Landtags ausgesprochen. Dort hatte er die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins getroffen, die zusammen mit Adelheid Wenninger im Juli 2016 auf Einladung von Landtagspräsidentin Barbara Stamm Gast beim dem Empfang im Schloss Schleißheim war.

Natürlich haben sich die Pappenheimer auch in Berlin selbst umgesehen. Zum Programm gehörte ein Besuch im Alex-Turm-Cafe, dem höchsten Cafe Berlins. Bei Kaffee und Kuchen drehte man dort eine Runde mit Blick auf die Bundeshauptstadt. Neben einer Stadtführung und einer Schifffahrt auf dem Spreebogen stand auch der Besuch der aktuellen Show im traditionsreichen Friedrichstadtpalast auf dem Programm.

 

 




Der Pappenheimer Untergrund

Beim historischen Stammtisch des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim und Ortsteile e.V. erläuterte der Mittelarchäologe Wolfgang Steeger seine Funde im Bereich der Grabungen für den Kanal in der Deisingerstraße. Dem interessierten Publikum erklärte Steeger den Zusammenhang der Funde mit Rückschlüssen auf die Besiedelung der Deisingerstraße.

Weit über 100 Funde hat der Mittelalterarchäologe Wolfgang Steeger schon aus den Erdschichten im Untergrund der Deisingerstraße gesichert, beschrieben und dokumentiert. „Es ist nichts spektakuläres dabei“, erklärt Steeger, aber es habe doch wesentlich mehr Funde ergeben als er erwartet habe. Dabei handelt es sich nicht um eine Ausgrabung, sondern lediglich um eine Suche in den unberührten Erdschichten im Randbereich des Kanalgrabens. Es ist ein aufwändiges Geschäft, denn die Funde werden mit  Geodaten eingemessen und vor Ort fotografiert, bevor sie teilweise in Bruchstücken gesichert werden.

Interessant ist die Tatsache, dass es insbesondere im Bereich der Einmündung Bauhofstraße Hinweise und auch entsprechende Funde gab, die auf eine Eisenverhüttung in der vorchristlichen Keltenzeit hindeuten. „Dann ist 1.000 Jahre nichts passiert“ stellt Steeger fest, denn die nächsten Funde weisen auf das Hochmittelalter (12.bis 13. Jahrhundert) hin. Grund hierfür könnte sein, dass der Verlauf des Altmühlufers bis an den Burgberg heranreichte. Aus der Zeit des Mittelalters  finden sich Reste von Bauten und handwerklichen Anlagen. „Die Deisingerstraße könnte das erste Industriegebiet in Pappenheim gewesen sein“, vermutet Steeger. Allerdings bräuchte es hier noch genauere Untersuchungen und vor allem Grabungserweiterungen um hier konkrete Ergebnisse zu bekommen. Derzeit hat der Archäologe neben Fundstücken aus der vorchristlichen Eisenverhüttung  mehrere Pfosten von baulichen Anlagen, Keramik- und Glasstücke, sowie Profile von Lehmöfen gefunden. Die Funde werden nach der Erfassung und Beschreibung an das Landesamt für Denkmalpflege zur Begutachtung übersandt. Dann kommen die Funde nach Pappenheim zurück, denn sie sind Eigentum der Stadt Pappenheim. „Es ist ein toller Befund, weil wir was über die Stadt herausgefunden haben. Damit hätte ich nicht gerechnet“, stellte Steeger bei seinem Vortag fest.
Nach dem Vortrag konnten die Besucher einige  Fundstücke  genauer betrachten, dem Experten auch die eine oder andere Frage stellen.




Zusammen mit den Wegbegleitern gefeiert

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. (HGV), hat kürzlich sein 10-jähriges Vereinsjubiläum im evangelischen Gemeindehaus zusammen mit vielen Wegbegleitern gefeiert, die den Verein in vielerlei Hinsicht unterstützt haben.

Lebendige Geschichte
Dekan Popp als Hausherr der Veranstaltung begrüßte die rund 130 Gäste. Er hatte in der 10-jährigen Geschichte mehrfach die Räume der evangelischen Kirchgemeinde für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Es ist ja gemessen an den 800 Jahren alten Balken im Gemeindehaus noch ein Verein in den Kinderschuhen. Aber – so Dekan Popp – „wenn es den Verein nicht gäbe, dann müsste man ihn erfinden“. Denn mit 186 Veranstaltungen hat der heute 43 Mitglieder zählende Verein allerhand geleistet.

Renate Prusakow, die den Verein am 12.Janaur 2007 im Gasthaus zum Goldenen Löwen zusammen mit Brigitte Boscher, Hilde Goertz, Erika Lenk, Hans Navratil, Friedrich Obernöder, Stephan Reuthner und Andreas Schwenk im Gasthaus zum Goldenen Löwen gegründet hat freute sich, dass so viele Wegbegleiter des Vereins gekommen waren. So konnte sie mit Gräfin Ursula zu Pappenheim, MdL Manuel Westphal, Landratstellvertreter Peter Krauß sowie Sparkassen-Vorstandsmitglied Rita Smischek und Filialleiterin Stefanie Mehringer echte Freunde und Förderer des Vereins begrüßen. Diese haben dem Verein im Verlauf der Veranstaltung einen Scheck überreicht (wir haben berichtet).

Vom Geschichtsverein „Die Pappenheimer“ aus Gräfenthal war eine stattliche Abordnung  gekommen. Hans-Peter Zuttel aus Zürich ist ein Nachfahre des berühmten Pappenheimer Mesners und Siebmachers Johann Martin Zuttel. Seit vielen Jahren ist er dem HGV und der Stadt Pappenheim freundschaftlich verbunden und so ist er auch zum 10-jährigen Vereinsjubiläum angereist.

Lebendige Geschichte für alle, das, so betonte Renate Prusakow sei das Ziel des Vereins, der derzeit 43 Mitglieder zählt. Die stattliche Anzahl von Veranstaltungen der vergangenen 10 Jahre  sind in einer Chronik dargestellt, die die Vorsitzende bei der Jubiläumsfeier präsentierte. In dem 64-seitigen Heft findet sich eine Bilddokumentation durch die 10-jährige Vereinsgeschichte. Dargestellt werden in der Broschüre auch die Spuren der Pappenheimer in Brandenburg, Gräfenthal, Lützen, Stade, Cuxhaven.

Als schönste und erfolgreichste Veranstaltung erkennt Renate Prusakow „Das Seil der Verbundenheit“. Beim Historischen Fest im Jahre 2007 hatten Vereine und Gruppen aus allen Ortsteilen aus Einzelstücken ein 1,3 km langes Seil um den Burgberg geknüpft.  Als symbolische Erinnerung an diese Gemeinschaftaktion knüpften Kinder der Grundschule Pappenheim zusammen mit Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Zimmern einige Seilstücke zusammen.
Die Chronik des HGV ist derzeit in der Tourist-Information zu bekommen.

Wie bei vielen Vereinsveranstaltungen so gestaltete auch diesmal die Stadtkapelle Pappenheim mit Dirigentin Ina Stengl den musikalischen Rahmen. Zu Ehren von Gräfin Ursula zu Pappenheim eröffneten Sie die Feierstunde mit dem Pappenheimer Marsch.

Die Grußworte
„Wer seine Geschichte nicht kennt, kann seine Gegenwart nicht verstehen und seine Zukunft nicht gestalten“, hob Landtagsabgeordneter Manuel Westphal bei seiner Festrede hervor. Mit der Geschichte Pappenheims habe der Verein ein reiches Betätigungsfeld. Besonders zu loben sei dabei, dass der Verein gerade dabei sei, mit viel Engagement die reichhaltige Geschichte der Juden in der Stadt professionell dokumentieren und weltweit abrufbar darstellen will.

Die reichhaltige Geschichte, die auch eng mit den Pappenheimer Reichserbmarschällen verbunden ist hat Pappenheim seinen berühmten Spruch „Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer“ zu verdanken. Diese kommen in dem  3. Akt des Schillerdramas  Wallensteins Tod vor. Die Bedeutung dieses Ausspruchs deute auf die Treue und Zuverlässigkeit des Pappenheimer Regiments im Dreißigjährigen Krieg hin. Mit 186 Veranstaltungen in 10 Jahren habe der Verein erstaunliches geleistet. Für dieses Engagement bedankte sich Westphal bei allen, die daran beteiligt waren und wünschte, dass man weiterhin mit so viel Herzblut dem Anspruch gerecht werden, in die Geschichte einzutauchen und sie lebendig und für jedermann verständlich darzustellen.

Viel Lob gab es auch von Landratstellvertreter Peter Krauß der sich erinnerte, dass der Verein ursprünglich belächelt wurde sich aber schnell in Pappenheim etabliert hat. Gemessen an den Jubiläen bei denen er sonst Grußworte zu sprechen habe seien 10 Jahre keine lange Zeit, das Besondere sei jedoch Vielzahl und Vielfalt der Angebote und Veranstaltungen in einem breiten Betätigungsfeld der Pappenheimer Geschichte. Er selbst habe auch schon als Herausgeber des Büchleins „Die Pappenheimer Bettschoner“ anlässlich seines 70. Geburtstages mit dem HGV zusammengearbeitet. Damals hatte der Verein die komplette Gestaltung des Werkes übernommen. Krauß wies auch auf die weit gestreuten Spuren der Pappenheimer hin, denen der HGV schon mehrfach nachgereist ist. Dabei hat sich eine schon seit vielen Jahren bestehende Freundschaft mit  dem Geschichtsverein „Die Pappenheimer“ in Gräfenthal entwickelt. Immer wieder sei er mit dem HGV nach Gräfenthal gereist. Erst kürzlich habe er zusammen mit dem HGV aus Pappenheim das 25-jährige Jubiläum der Pappenheimer in Gräfenthal besucht.

In Vertretung für Bürgermeister Uwe Sinn überbrachte Kulturreferentin Christa Seuberth den Dank und die Anerkennung der Stadt Pappenheim.

Theatergruppe Pappenheim
Ein ganz besonderes Geschenk überbrachte die Theatergruppe Pappenheim, die für den HGV immer wieder besondere historische Begebenheiten in Szene setzte. Zum Jubiläum kam Bürgermeister Rukwid (Bernhard Pappler) höchst persönlich mit Gehrock und Zylinder, um den Festgästen über Pappenheimer Personen und Besonderheiten  zu berichten, die in der Welt aufhorchen ließen. „Denn Pappenheim und die Pappenheimer machten in allen Jahrhunderten von sich reden“, erinnerte sich Bürgermeister Rukwid alias Bernhard Pappler. Zur Sprache kamen Personen und Begebenheiten.

Da gab es von Johannes Meyer zu berichten, der durch seine Schriften zu historischen Büromaschinen Weltruhm erlangte und für den im Jahre 2009 am Haus der vormaligen Druckerei Lampmann eine Erinnerungstafel enthüllt wurde. Die Dichterin und Romanautorin Sophie Hoechstetter (Anette Pappler) erschien sogar höchst persönlich und trug eines ihrer Gedichte vor.

Auch der Mesner und Chronist Johann Martin Zuttel (Peter Salisch) war zur Feier gekommen und berichtete von der Mohrentaufe aus dem Jahre 1733im gräflichen Haus. Ein Nürnberger Kaufmann hatte der Gräfin einen jungen Mohren zum Geschenk gemacht. In seinem Vortrag erinnerte Zuttel an die Taufzeremonie in welcher der Mohr den Namen „Friedrich Ludwig Jamaika“ erhielt.

Natürlich kam auch Marschall Friedrich Ferdinand zur Sprache, dessen viele Frauen und Kinder bei einer Marktplatzratscherei von Marianne Pappler, Britta Schober, Lydia Schmid, Pia Brunnenmeyer und Irene Salisch nähergebracht wurden.

Erinnert hat Bürgermeister Rukwid auch an die Frauenrechtlerin Dr. Dr. Bertha Kipfmüller und den Bau der Wohnanlage Waldfrieden im Jahre 1910.

„Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer“ dieses Zitat aus dem Schillerdrama Wallsteins Tod stellten Wallenstein (Holger Wenzel) und der Gefreite aus dem Pappenheimer Regiment (Daniel Enderle) ins Rampenlicht, indem sie die die original Textpassagen aus dem dritten Akt zitierten.

Viel Dank und neue Ehrenmitglieder
Bevor die Gäste zu einem Imbiss eingeladen wurden, dankte die Vorsitzende all ihren engagierten Wegbegleitern. Sie bedankte sich bei den Damen der Tourist-Information und bei ihren fleißigen Helfern  im Verein. Als besonderer Ausdruck des Dankes wurde Erika Lenk, ohne die es das Straßenmuseum Pappenheim nicht geben würde zum Ehrenmitglied der Heimat- und Geschichtsvereins ernannt. Und auch Hans- Peter Zuttel aus Zürich erhielt diese Auszeichnung als Förderer und treuer Wegbegleiter des Vereins.