Notversorgung bleibt vorerst bestehen

Die Trinkwasser-Notversorgung für Niederpappenheim bleibt vorerst bestehen. Neue Wasserleitung ist angedacht. Entscheidung muss erst noch fallen. Bürgermeister und Bauhofreferent Karl Satzinger informieren sich vor Ort.An der Stelle des Wasserrohrbruchs im Lachgartenweg sind die Arbeiten wieder aufgenommen worden. Derzeit steht die Verfüllung der 7 m tiefen Aufgrabung kurz vor dem Abschluss. Die in der vergangenen Nacht verlegte Notleitung bleibt bestehen. Damit kann aber nur eine Notversorgung in Niederpappenheim aufrecht erhalten werden. Für die Vollversorgung mit Trinkwasser insbesondere zu Betriebszeiten der großen Unternehmen wie Faurecia, Modl, Leiritz und Vedder ist es notwendig eine neue Hauptwasserleitung zu verlegen, erfahren wir vor Ort.140813_rohrbruch_2_04

Regelmäßig erkundigt sich Stadtrat Karl Satzinger als Bauhofreferent über den aktuellen Stand der Arbeiten und auch Erster Bürgermeister Uwe Sinn kam am Morgen zur Baustelle um sich einen Bild vom Ausmaß der Schadensstelle zu machen.

Am Abend des 13. 8. wird die Aufgrabung wieder verfüllt sein. „Wir können die Leitung nicht in 7 m Tiefe lassen“ erfahren wir an der Aufgrabungsstelle. Geplant ist nun die Verlegung der Wasserleitung etwa im Grünstreifen, auf dem auch die Rolandseiche steht. Die neue Wasserleitung soll dann dem Gelände angepasst werden und nicht mehr so tief in den Boden eingegraben sein.

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Notbetrieb für Niederpappenheim

Nach einem mehr als 24-stündigen Einsatz der Mitarbeiter von Bauhof und städtischen Werken hat Niederpappenheim wieder Trinkwasser aus der Leitung. Weitere undichte Stelle ist noch nicht gefunden. Es wurde eine Umleitung zur Notversorgung gelegt.

140813_rohrbruch-01„Seit heute Früh haben wir wieder Wasser aus der Leitung“, freut ein Bewohner aus Niederpappenheim.
Wie berichtet waren seit vorgestern (11.08.) Abend 22:00 Uhr die Mitarbeiter von Bauhof und städtischen Werken im Einsatz um eine Bruchstelle an der Hauptwasserleitung nach Niederpappenheim zu finden und zu reparieren. Dabei hat sich herausgestellt, dass die lokalisierte Bruchstelle nicht wie vermutet 4,50 m sondern rund 7 m unter der Fahrbahn des Lachgartenweges liegt. Doch damit nicht genug. Nach der Lokalisierung und der Reparatur des Rohrbruches hatte sich herausgestellt, dass die Wasserleitung den Druck nicht hält. Das bedeutet, dass es noch mindestens eine weitere Bruchstelle geben muss. 24 Stunden nach Einsatzbeginn entschloss man sich schließlich am gestrigen Abend eine Notwasserversorgung für Pappenheim in Form einer Umleitung zu erstellen. So wurde gewährleistet, dass der Pappenheimer Bereich mit mehreren Industriebetrieben, Wohnhäusern und der Sammelunterkunft für Asylbewerber wieder mit Trinkwasser versorgt ist.

Über weitere Maßnahmen werden wir Sie schnellstmöglich unterrichten.

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Kein Wasser in Niederpappenheim

Durch einen Wasserrohrbruch in Niederpappenheim wird es am heutigen 12. August kein Wasser in Niederpappenheim geben. Schon gestern 22:00 Uhr arbeiten alle Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Stadtwerke an der Beseitigung des Schadens. Urlaub einiger Mitarbeiter musste unterbrochen werden.140812_wasser-01Der Bruch fast 5 m tief liegenden Hauptwasserleitung hat die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Stadtwerke ihrer Nachtruhe beraubt. Seit 22:00 Uhr sind sie fieberhaft damit beschäftigt die ca. 4,50 m tief liegende Hauptwasserleitung zu reparieren. Durch die Reparaturarbeiten wird es in Niederpappenheim den ganzen Tag über kein Trinkwasser aus der Leitung geben. Um 09:00 war die Tiefe der Wasserleitung noch nicht erreicht.

Die Fachleute vor Ort sind aber fieberhaft bemüht, den Schaden so schnell wie möglich zu beheben und hoffen, dass es im Laufe des heutigen Abends in Niederpappenheim wieder Wasser geben wird..




Neues Onlinemagazin für Weißenburg

Unter dem Titel „Weißenburg Aktuell“ steht seit dem 20. Juni im Internet mit weissenburg-aktuell.de ein neues Stadtmagazin für Weißenburg zur Verfügung. Weißenburg Aktuell berichtet im Internet regelmäßig über die Region Weißenburg. Die Weißenburger Kommunalpolitik stellt einen Schwerpunkt des neuenOnlinemagazins dar.Themen der aktuellen Ausgabe:

  • In der aktuellen Ausgabe berichtet das neue regionale Pressemedium über den Weißenburger Ortsteil Dettenheim. Dort soll für 72.000 Euro ein Dorfplatz gebaut werden, der an der falschen Stelle liegt und nur einmal im Jahr richtig genutzt wird. Das Startprojekt zur Dorferneuerung ist bei genauer Betrachtung „eine ziemliche Geldverschwendung“, konstatiert das Magazin.
  • 140810_weissenburg-02 Weißenburgs Oberbürgermeister hat am 24. Juli zu einem „Runden Tisch“ über die Zukunft des Bergwaldtheaters eingeladen. Weißenburg Aktuell hat dazu einen Teilnehmer des Runden Tisches interviewt: Martin Weichmann, Vorsitzender des Frankenbundes Weißenburg. Weichmann sehe eine „große Gefahr, dass das Bergwaldtheater zu einer xbeliebigen Open-Air-Bühne “verkommt”.“ Deshalb brauche man eine klare Aussage der Verantwortlichen, wohin die Reise gehen soll, so Weichmann.
    Zugleich publiziert das Online-Magazin erstmals im Original das vielbeachteten Positionspapier von Frankenbund Weißenburg und dem Verein „Wir sind Rot-Weiß“ zum Ausbau des Bergwaldtheaters. Es kann dort im Original downloaded werden. .
  •  In einem weiteren Beitrag gibt das Magazin Tipps, wie Weißenburg auf der deutschlandweit bekannten Plattform www.abgeordnetenwatch.de angemeldet werden kann, damit Weißenburgs Kommunalpolitiker für alle sichtbar online befragt werden können.

Interaktive Karten:

140810_weissenburg-01Das neue Stadtmagazin setzt gezielt auf die Möglichkeiten des Internets: Auf Weißenburg Aktuell gibt es „anklickbare“ Stadtkarten. „Mit interaktiven Geotools lassen sich komplexe Informationen sehr viel leserfreundlicher visualisieren“, meint der Herausgeber von Weißenburg Aktuell Peter Diesler.

So kann man die verschiedenen Dettenheimer Projekte zur Dorferneuerung wahlweise auf einerSatellitenbild-Ansicht oder einer Straßenkarte recherchieren; genauere Projektinformationenerscheinen, wenn man mit der Maus einen Projektstandort in der Karte anklickt.Gleiches gilt für Verkehrsdelikte und Straftaten in der Region. Das aktuelle Polizeigeschehen wirdauf einer “klickbaren“ Ortskarte eingepflegt. Damit lassen sich in Zukunft nicht nur Unfallschwerpunkte erkennen, sondern auch, in welchen Ecken der Stadt Straftaten begangen werden.

Überparteiliches Pressemedium

Produziert wird das Magazin vom Journalisten Peter Diesler, der wie er auf der Webseite schreibt „seit vielen Jahren interessiert die Weißenburger Kommunalpolitik verfolgt“. Weißenburg Aktuell versteht sich als ein überparteiliches Medium. Die Devise des neuen Stadtmagazins lautet:

„Wirsind überparteilich, scheuen uns aber nicht, in der Sache Partei zu ergreifen.“

Das Internetangebot ist unter der Internetadresse weissenburg-aktuell.de zu finden.

Kontakt:

Peter Diesler

Holzgasse 29, 91781 Weißenburg

Tel. 09141-873949

Mail: redaktion@weissenburg-aktuell.de




Der Pappenheimer Skribent ist umgezogen

Technische Zwänge haben es erforderlich gemacht, den Pappenheimer Skribenten auf eine neue technische Basis zu stellen. Die Plattform, die nun den Skribenten seit Oktober 2005 getragen hat und nahezu 3.000 Artikel enthält wird bis auf Weiteres unter [ www.pappenheim-aktuell.info] erhalten bleiben. Neue Artikel finden Sie ab dem 10.August auf der neuen Seite. Wir bemühen uns die Artikel von 2005 bis Juli 2014 auf die neue Plattform zu übertragen.




Ständige Konflikte

Philipp Schneider hat uns einen Leserbrief zukommen lassen, der sich mit der Konfliktsituation im Pappenheimer Stadtrat beschäftigt. Auf Wunsch des Schreibers wird der Leserbrief ungekürzt hier veröffentlicht.

„Ständige Konflikte“ des SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerhard Gronauer im Pappenheimer Stadtrat

Herr Gronauer sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Bürger der Stadt Pappenheim eine andere Mehrheit im Stadtrat gewählt haben und er nicht mehr die Fäden im Hintergrund ziehen kann. Ich habe einige Stadtratssitzungen besucht. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Fraktionsvorsitzende der CSU Herr Gallus sehr sachlich und präzise argumentiert.

Herr Gronauer versteht es ausgezeichnet, immer wieder den Eindruck zu erwecken, die Opposition sei auf Streit aus. Hat er schon vergessen, wie er in der letzten Legislaturperiode die ehemaligen Stadträte, Herrn Schindler und Herrn Engeler, attackiert hat – teilweise auch unter der sprichwörtlichen Gürtellinie?

Der Artikel „Streit ist gut, Kompromiss besser“ stellt meiner Meinung nach die Situation in Pappenheim gut dar. Allerdings weiß ich nicht, ob Herr Stefan inzwischen weiß, dass Herr Bürgermeister Sinn nach eigenen Angaben nicht in der SPD ist. In diesem Artikel ist der Bürgermeister einmal parteilos, im nächsten Abschnitt gehört er der SPD an.

 

Philipp Schneider
Pappenheim

Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder.
Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten




Verwaschen von Tatsachen

Florian Gallus, Fraktionsvorsitzender der CSU hat uns seinen Leserbrief zukommen lassen, in dem er zu den Vorwürfen im Leserbrief des SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerhard Gronauer Stellung nimmt.

In dem Leserbrief des Stadtratskollegen Gronauer sind einige Aussagen vorhanden, welche die Tatsachen verwaschen und nur halb beleuchten, so dass eine Beantwortung des Leserbriefes meinerseits leider nicht ausbleiben kann.

Die Aussage, dass die Geschäftsordnung dem Bürgermeister eine Frist von drei Monaten einräumt ist zu kurz gefasst und daher nicht ganz korrekt. Der Bayerische Gemeindetag vertritt hier die Meinung, dass der Bürgermeister zwar einen gewissen Gestaltungsspielraum hat, wenn er die Tagesordnung für einen Stadtratssitzung zusammenstellt, jedoch hat er dabei aber die rechtzeitig bei ihm eingegangenen Anträge von Stadträten nach Möglichkeit zu berücksichtigen !

Nur wenn das nicht möglich ist, greift die 3 Monatsfrist. Und da weder terminliche noch rechtliche Gründe entgegenstanden, kam es meinerseits aufgrund der vorliegenden Tatsachen zur der Vermutung dies sei aus taktischen Gründen geschehen.

Es ging um das Städtebauliche Entwicklungskonzept. Ich hatte einen wichtigen Antrag zu einem umstrittenen Thema gestellt. Der Antrag verfolgte u.a. das Ziel von mehr Transparenz. Warum lässt man einen solchen Antrag zwei Sitzungen liegen und setzt diesen erst nach einem Erinnerungsschreiben kurz vor Ablauf der Frist auf die Tagesordnung, wenn man doch eigentlich vertrauen aufbauen wollte und immer behauptet zur Zusammenarbeit bereit zu sein?

Auch die Fraktionsvorbesprechungen wurden niemals „boykotiert“. Man wollte keinen „Automatismus“. Die Diskussion sollte „vom stillen Kämmerlein“ mehr in den öffentlichen Teil der Sitzung verlagert werden. Außerdem wurde mehrmals schriftlich darum gebeten bei der Einladung zur Vorbesprechung die zu besprechenden Punkte aufzuführen und die notwendigen Informationen bereitzustellen. Dieser Bitte wurde bislang nicht entsprochen ! Auch hier sind also die Klagen über mangelnde Transparenz nicht ganz unbegründet. Sieht so der Wille zur Zusammenarbeit aus? Baut man so Vertrauen auf? Und dann wundert man sich, dass manche Aussagen des Bürgermeisters angezweifelt werden?

Meinerseits wurde nie Vorwürfe geäußert die nicht gleichzeitig von Tatsachen untermauert wurden. Im Gegensatz zum Stadtratskollegen Gronauer der mir in der Sitzung vorgeworfen hatte einen „Scheinantrag“ gestellt zu haben. Dieser Vorwurf war haltlos und konnte auch nach einer Nachfrage nicht begründet werden.

Es sind genau diese kleinen Sticheleien und das Verwaschen von Tatsachen und Aussagen die einer angestrebten Sachpolitik entgegenstehen und die eine Zusammenarbeit erschweren. Im schlimmsten Fall geht das zu Lasten der Bürger. Dies gilt es zu verhindern und es wäre hier meiner Meinung nach zielführender gewesen direkt das Gespräch zu suchen als einen polemischen Leserbrief zu schreiben, der die Tatsachen verwäscht und unkorrekte Aussagen enthält. Das ein Fraktionsvorsitzender über einen Leserbrief Vorwürfe gegenüber einem Kollegen erhebt die nur die halbe Wahrheit beinhalten ist kontraproduktiv. Man sollte persönliche Barrieren besser abbauen statt aufzubauen. Reine „Parteigänger“ sind hier fehl am Platz.

Und was das Eingehen von Kompromissen angeht, denke ich, damit waren alle Fraktionen gemeint.

Florian Gallus
Fraktionsvorsitzender CSU

Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder.
Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten




Kompromisse sind besser

Gerhard Gronauer, Fraktionsvorsitzender der SPD hat uns seinen Leserbrief zukommen lassen, in dem er zu den derzeitigen Verhältnissen im Pappenheimer Stadtrat Stellung nimmt.

„Streit ist gut, Kompromiss besser“

Ich teile die Auffassung, dass in der Kommunalpolitik immer der Kompromiss gesucht und gefunden werden muss. Attacken schaden dem Ansehen eines gesamten Stadtrates und auch der Stadt insgesamt. Im gesamten Landkreis schüttelt man mittlerweile den Kopf über unseren Stadtrat.

Es soll hier dargestellt werden, wie die ständigen Konflikte entstehen. In der Regel wird vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Florian Gallus der Bürgermeister angegriffen. Welche Qualität diese Angriffe haben, zeigen seine Ausführungen in der letzten Stadtratssitzung. Er kritisiert den Bürgermeister, dass dieser einen von ihm Anfang Juni gestellten Antrag erst in der Sitzung am 24.7. auf die Tagesordnung setzen ließ. Herr Gallus übersieht dabei, dass dem Bürgermeister hierzu die Geschäftsordnung eine Frist von drei Monaten einräumt. Eine Rechenschaft, wann dies innerhalb der vorgeschriebenen Frist geschieht, ist der Bürgermeister niemandem schuldig.

Ferner unterstellte Florian Gallus dem Bürgermeister Böswilligkeit und Taktik, weil Uwe Sinn den CSU-Antrag erst hinter den beiden Anträgen der Bürgerinitiative gesetzt hatte. Auch hier wäre ein Blick in die Geschäftsordnung hilfreich. Die Tagesordnung setzt nämlich den Vorschriften gemäß einzig und allein der Bürgermeister fest. In keiner Kommune der Bundesrepublik muss sich ein Stadtoberhaupt für die Reihenfolge der Sitzungspunkte rechtfertigen. In Pappenheim werden sogar solche Themen zum Staatsakt hochstilisiert.  

Die SPD-Fraktion versichert, dass sie immer bemüht ist, Zusammenarbeit mit allen im Gremium befindlichen Räten zu praktizieren. Dazu muss man aber bereit sein, sich zusammenzusetzen und zu diskutieren und nicht ständig mit Vorwürfen zu arbeiten, die auf Unterstellungen und Mutmaßungen basieren.

Trotz meiner intensivsten Bemühungen, die Diskussionen auf eine sachliche Basis zu stellen, wurden bisher alle meine Kompromissvorschläge in den letzten Wochen niedergeschmettert. Einmal ging man sogar so weit, dass mir ein Stadtrat am Telefon lautstark verbot, mich mit seinem Fraktionsmitglied zu unterhalten.

Eine wichtige Voraussetzung für eine Verbesserung der Zusammenarbeit wären die Vorbesprechungen der Fraktionsvorsitzenden, wie sie in nahezu allen Kommunen üblich sind. Hierzu lädt zurzeit der Bürgermeister regelmäßig schriftlich die Vorsitzenden ein. Der einzige der erscheint, bin ich. Die anderen boykottieren diese Besprechungen. Stattdessen beklagen sie einen Mangel an Transparenz. Das verstehe wer wolle, ich jedenfalls nicht! Im Übrigen wurden diese Fraktionstreffen vor fünf Jahren von der CSU vehement gefordert. Jetzt will man davon nichts mehr wissen.

Sämtliche Aussagen des Bürgermeisters werden angezweifelt. Aus diesem Grund lädt Uwe Sinn mittlerweile zu jedem heiklen Punkt Experten ein. An der letzten Stadtratssitzung nahmen von der Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises Klaus Geyer und Kreisbaumeister Wolfgang Kissling beratend teil. Mittlerweile werden sogar deren Ausführungen und Rechtsauffassung einfach ignoriert.

Ich appelliere nun schon zum wiederholten Male an die anderen Fraktionen, dass wir uns endlich zusammensetzen und die Themen sachlich und zum Wohle der Stadt diskutieren. Alles andere sind Schaukämpfe, die unser Ansehen immer weiter beschädigen.

Gerhard Gronauer
SPD-Fraktionsvorsitzender

 Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder.
Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten.

 




Bürgermeister begrüßt die ersten Flüchtlinge

140717_einzug-01Am heutigen Mittwoch, (17.07.14) sind die ersten asylsuchenden Flüchtlinge in Pappenheim angekommen. Die Belegung der neuen Unterkunft für Asylbewerber in Niederpappenheim wurde durch einen Zufall bemerkt. Es erfolgte keine Information von übergeordneten Behörden. Bürgermeister Sinn begrüßte die neuen Mitbürger zusammen mit Pfarrer Schleicher und Stadträtin Seuberth.Vor knapp zwei Jahren wurde erstmals bekannt, dass die vormalige Limonadenfabrik in Niederpappenheim zu einer Sammelunterkunft für gut 40 Flüchtlinge umgebaut werden soll. In der Planungs- und Bauphase gab es von Seiten des Bürgermeisters und der Nachbarn Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Flüchtlinge wegen des unmittelbar am Haus vorbeiführenden Schwerlastverkehrs. Diesen Bedenken wurde durch die Errichtung eines Zaunes zwischen dem Wohnanwesen und dem Gehweg Rechnung getragen. Der Umbau des Gebäudes ist mittlerweile offensichtlich abgeschlossen, denn heute nun wurde das Anwesen erstmals mit Flüchtlingen belegt.

140717_einzug-03Ein Pappenheimer, der mit dem Zug in Pappenheim angekommen war, hatte auf dem Balkon Personen stehen sehen, bei denen es sich dem fremdländischen Äußeren nach um Flüchtlinge handelte. Eine Anfrage bei Bürgermeister Sinn ergab, dass dieser von der Belegung der Unterkunft bis zu diesem Zeitpunkt nichts wusste. Er ist unverzüglich in Aktion getreten und hat zusammen mit Stadträtin Christa Seuberth und Bergpfarrer Stefan Schleicher die Neuankömmlinge in Niederpappenheim direkt vor Ort willkommen geheißen.

Bei den 16 Flüchtlingen handelt es sich um drei Familien, wobei eine Familie aus Syrien kommt und die anderen beiden aus Serbien. „Es war niemand außer den Flüchtlingen da“ teilt Bürgermeister Sinn im Gespräch mit. Verständlich gemacht hat man sich in englischer Sprache berichtet Sinn. „Das sind wirklich die Ärmsten der Armen und vollkommen anspruchslos“ fügt er hinzu. Auf die Frage, ob genügend Nahrungsmittel und Getränke vorhanden seien, erfuhr der Bürgermeister, dass eine der Familien muslimischen Glaubens ist und derzeit ohnehin wegen des Ramadan tagsüber nicht essen darf. Es wurde von den Flüchtlingen angedeutet, dass heute noch eine Lieferung mit Essen und Getränken von den Hausmeistern geliefert wird.

Von der Regierung von Mittelfranken und vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hatte Bürgermeister Sinn laut eigener Aussage übrigens keine Nachricht vom Einzug der Flüchtlinge in Niederpappenheim erhalten.




Ein Sonnyboy wird 40

Werner Rachinger ein kompetenter und allseits beliebter Mitarbeiter im Pappenheimer Rathaus und einer der Ausnahmefußballer bei den Sportfreunden Bieswang feiert am heutigen Valentinstag seinen 40. Geburtstag.

„Der Werner Rachinger ist mein Lieblingskollege, ein Sonnyboy,  der immer gut gelaunt und freundlich ist“ war eine der  Antworten die im Pappenheimer Rathaus auf Anfrage zu bekommen war. „Ein Mitarbeiter, der nie die Contenance verliert, auch wenn es viel Ärger und Verdruss im Rathaus  gibt“ ist von anderer Stelle zu erfahren.

Im September 1986 begann der Jubilar im Pappenheimer Rathaus seine Ausbildung zum Kommunalverwaltungsfachangestell-ten, die er drei Jahre später erfolgreich abschloss und bei der Stadt Pappenheim fest angestellt wurde. Seit dieser Zeit zeichnet er sich durch Gelassenheit, Vielseitigkeit, Hilfsbereitschaft und gleichmäßigen Fleiß aus. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören Friedhofswesen, Feuerwehren, Zivil/Katastrophenschutz, Kinderspielplätze, Straßen und Wege. Weiter ist er noch zuständig für den Fremdenverkehr im Allgemeinen, Kultur, Sport, Volksfest und Kirchweihen. Er ist Beauftragter für den  Datenschutz, führt das Öko-Konto der Stadt Pappenheim und fungiert im Wechsel mit anderen Kolleginnen und Kollegen als Protokollführer bei den Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse.

Schwerpunkte seiner Tätigkeiten aber sind die Kindergärten und das Schulwesen sowie das Beitragswesen für Wasser und Abwasser.

Bei seinem Wirken hat sich Werner Rachinger unter anderem zusammen mit der Konrektorin Ilse Wenninger sehr stark für die Sanierung der Klassenzimmer im Grundschulhaus eingesetzt. Seinem Engagement ist es mit zu verdanken, dass es jetzt bei der Grundschule einen Hartplatz und ein Minispielfeld des DFB gibt und im Grundschulhaus alle Klassenzimmer saniert und neu möbliert sind. Auch bei den Vorbereitungen für die Sanierung des Schulhauses und des städtischen Kindergartens in Bieswang war er maßgeblich beteiligt.

Aber nicht nur in Kreisen der Kommunalen Verwaltung ist Werner Rachinger ein bekannter Mann vor allem in Fußballerkreisen war der „Maradonna von Bieswang, lange Jahre ein Leistungsträger der Fußballmannschaft bei den Sportfreunden Bieswang. Auf dem Bieswanger Schulhof hat er seine Sportlerkarriere begonnen, die ihn um ein Haar zur einer Karriere im Profifußball geführt hätte. Als 11-jähriger kam er dann zur C-Jugend der Sportfreunde und zeigte von vornherein, dass es sich auch gegen die älteren und körperlich größeren Spieler durchsetzen kann. Als 18-Jähriger wechselte Werner Rachinger zur A-Jugend Mannschaft des SV Weißenburg. Dort reifte er unter Trainer Wieland zum Top-Torjäger heran und konnte mit den Weißenburgern von der Bezirksoberliga in die Bayerliga aufsteigen. Es gelang ihm der Sprung in die 1. Mannschaft des TSV die Ende der 80ger Jahre in der Landesliga spielte.

In der Saison 1990/ 91 zog es den Goalgetter wieder zu seinem Heimatverein zurück. Und damit war er einer der Beteiligten am Fußballwunder von Bieswang. Der damalige C-Klassen-Verein (heute A-Klasse) hatte unter der„Trainer-Legende“ Heiner Grimm wieder einmal den Aufstieg in die B-Klasse (heute Kreisklasse) knapp verpasst. Da kamen mit Bernd Seegmüller, Wolfgang Schmidt, Thomas Rachinger und Günther Rusam vier Neuzugänge.

Dann kam es zum Durchmarsch von der C-Klasse bis in die A-Klasse (heute Kreisliga). schon im ersten A-Klassen Jahr schoss der 22-jährige Werner Rachinger 25 Tore und entwickelte sich in den sechs Jahren in der A-Klasse zum Toptorjäger der Liga und war so einer der Garanten für den Klassenerhalt. In der Saison 1997/98 konnte er in 40 Spielen 48 Tore erzielen. In all den Jahren hat Werner Rachinger nie eine Rote Karte bekommen, was ihn von seinem Bruder Thomas signifikant unterscheidet. Nur ganz vereinzelt einmal musste er der Gelben Karte entgegensehen. Etwa vielleicht 1991 bei einem Relegationsspiel in Kattenhochstatt. Damals sollte der 21-jährige Werner Rachinger kurz vor Spielschluss bei knapper Führung der Sportfreunde einen Eckball treten. Diesen aber schoss er nicht ins Spielfeld, sondern drehte sich um 180 Grad und schoss den Ball mit voller Wucht in die weiten Felder bei Kattenhochstatt.

Glücklicherweise blieb der Torjäger von größeren Verletzungen verschont, musste aber wegen zunehmender Rückenschmerzen im August 2008 seine Karriere beenden.

Auch in das Vereinsgeschehen bringt sich der Jubilar seit 1992 als Schriftführer in der Vorstandschaft ein und hat die Vereinszeitung „Fußballspiegel“ ins Leben gerufen, die bei jedem Heimspiel der Sportfreunde ausgegeben wird.

Auch heute noch zieht es Werner Rachinger natürlich immer wieder zum Fußballplatz wenn seine Sportfreunde um den Klassenerhalt in der Kreisliga kämpfen. Er verfasst die Spielberichte und gibt seiner Mannschaft moralische Unterstützung, wenn er nicht gerade mit seiner Familie im Wohnmobil irgendwo in Europa unterwegs ist.




Sorgen der Bürger wegen Unklarheit

Bei einer Informationsveranstaltung im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts konnten die brennenden Fragen der Hauseigentümer in der Innenstadt nicht beantwortet werden. Bürger formulieren scharfe Vorwürfe gegen die Stadtverantwortlichen. Verwaltungschef erläutert das Abgabenwesen und die Straßenausbausatzung der Stadt.

„Es ist noch zu früh für die Kostenfrage“ konstatierte 2. Bürgermeister Friedrich Obernöder gegen Ende einer Versammlung mit emotionsgeladener Stimmung. Die Versammlung war auf Initiative von Bürgern zustande gekommen.

121129_sek-02-einsteinBemerkenswerte Umstände
Im September 2012 hatte eine Hauseigentümerin der Deisingerstraße einen Brief an die Stadt Pappenheim gerichtet, in dem sie nähere Angaben zu den Kosten im Zusammenhang mit der Sanierung der Deisingerstraße forderte. Dabei startete die Briefschreiberin keinen Alleingang, sondern hatte Rückhalt von 40  Anwohnern und Hauseigentümern  der Pappenheimer Innenstadt, 40 die den Brief mit ihrer Unterschrift den Inhalt des Briefes unterstützten.

Für Unsicherheit  hatte der Umstand gesorgt, dass einer Hauseigentümerin in der Stöbergasse im Jahr ein Anteil an den Sanierungskosten von bis zu 5.000 € pro Anwesen vorhergesagt worden sind, die sich bis zum Jahr 2012 in der Endabrechnung auf 23.000 € gesteigert hatten. Dem Brief ist auch zu entnehmen, dass es im Zusammenhang mit der Sanierung der Deisingerstraße eine deutliche Differenz in den Aussagen zur Kostenfrage zwischen dem Amtsleiter Stefan Eberle und dem Bürgermeister gibt.

Während Stefan Eberle einen erklecklichen Kostenanteil der Haus- und Grundstückseigentümer im Zusammenhang mit der Sanierung erklärt hatte soll  Bürgermeister Sinn – so steht es in dem Brief – beteuert haben, dass auf die Anlieger im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Entwicklungskonzept keine Kosten zukommen.

Dritter Punkt in dem förmlichen Brief  an die Stadt Pappenheim ist das Thema Straßenausbausatzung der Stadt Pappenheim. Die Anwohner hatten um Überprüfung gebeten, ob diese Satzung ausgesetzt werden kann, weil die Sanierung der Innenstadt einen Nutzen nicht nur für die Anwohner und Hauseigentümer  sondern in gleichem Maße für alle Pappenheimer bringe .

Eigentlich hatten alle Unterzeichner des Briefes an die Stadt Pappenheim mit einer Antwort in Form eines Briefes gerechnet. Stattdessen bekam die Briefverfasserin, wie auch die anderen Anwohner in der Innenstadt die Kopie eines öffentlichen Aushangs, in dem zu einer Versammlung am 13. November eingeladen wurde und auf dem von wilden Gerüchten zu lesen war.

Diese Versammlung konnte aus organisatorischen Gründen, wie es heißt, nicht stattfinden und wurde auf Initiative der Bürgervertreter im SEK-Umsetzungsrat auf den 27.November neu terminiert.

 Die Satzung ist zu kurz gekommen

Jeder der Betroffenen in der Deisingerstraße will eine zukunftsorientierte Entwicklung in Pappenheim. Aber wenn man die Erfahrungen mit der Kostenabrechnung in der Stöbergasse betrachtet, ist die Angst der Bürger verständlich. Seit dem 8. Mai 2008 mussten es mehrere Bürger erkennen, dass sie als Bürgerprotestler, als Lügner und Verbreiter von Halbwahrheiten bezeichnet werden, wenn sie Fragen stellen oder sich gar zu einer Kritik versteigen. Warum soll es den Leuten in der Deisingerstraße da anders gehen? Ich glaube, dass man viel schneller viel mehr erreichen könnte, wenn man die Bedenken der Bürger nicht immer als Protest sondern als das was sie sind – nämlich Sorgen um die Zukunft – ernst nehmen würde.

Aus meiner Sicht wäre es bei der Versammlung wichtig gewesen, die Grundlage der Straßenausbausatzung zu beleuchten. Dabei finden sich durchaus Ansätze dafür, dass diese ausgehebelt werden kann. Allerdings ist der Hebel derzeit noch kurz und es bedarf schon einiger kräftiger Leute wenn etwas bewegt werden soll.

Rechtliche Grundlage für die Straßenausbausatzung ist der Artikel 5 des Kommunalabgabengesetz (KAG) in dem zu lesen steht, dass der Kostenanteil nur den Grundstückseigentümern auferlegt werden kann,  denen „die Möglichkeit der Inanspruchnahme dieser Einrichtungen besondere Vorteile bietet“.

Und genau das ist der Punkt, der diskussionswürdig ist. Denn es ist fragwürdig, ob die Betroffenen durch die Sanierung diesen gesetzlich geforderten besonderen Vorteil haben. Für die Stöbergasse oder jedes andere Wohngebiet liegt dieser Vorteil auf der Hand. Aber im Falle der Pappenheimer Innenstadt könnte man durchaus die Meinung vertreten, dass die Nutzung einer runderneuerten Innenstadt  allen anderen Pappenheimern die gleichen Möglichkeiten bietet, diese Vorteile zu nutzen. Sollte es durch den beabsichtigten Plattenbelag auf der Fahrbahn gar zu höheren Fahrgeräuschen kommen, kann sogar aus dem Sanierungsvorteil ein Sanierungsnachteil werden.

Das Bundesverfassungsgericht bestätigt auf meine Anfrage, dass zwei Verfassungsbeschwerden gegen die Anwendung von Straßenausbausatzungen auf der Grundlage des KAG zur Entscheidung vorliegen. Auch die Aktenzeichen und der Eingang der Klagen werden mitgeteilt. Wäre es nicht sinnvoll abzuwarten, ob die Verfassungskonformität von dem Bundesgericht bestätigt oder verneint wird. Nach Mitteilung des Bundesverfassungsgerichts ist allerdings noch nicht abzusehen wann eine Entscheidung fallen wird.

Wenn auch keine der beiden Verfassungsbeschwerden aus Bayern kommt, so hat eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts immer bundesweite Auswirkungen.

In der Bundeshauptstadt wurde kürzlich erst die Straßenausbausatzung gekippt und gezahlte Beiträge werden zurückerstattet.

Bei ihren Bemühungen  würden die Pappenheimer nicht alleine stehen, denn es gibt den Allgemeinen Verein für gerechte Kommunalabgaben in Deutschland (AVgKD), der nicht nur über seine Internetpräsenz

http://www.avgkd.de/

eine umfassende Informationsplattform bietet, sondern gegen einen Beitrag von einem Euro im Monat auch Hilfe leistet. Ich habe es schon ausprobiert und war sehr angenehm überrascht.

Peter Prusakow

Harte und weiche Fakten
Hoch über der Deisingerstraße im Saal des EHP fand nun am Dienstag diese Versammlung statt, bei der gut 50 Personen von Ersten Bürgermeister Uwe Sinn begrüßt wurden. Bei dem Informationsabend begrüßte Sinn ganz besonders Jörg Schwarz, der von der Stadt Pappenheim als Sanierungstreuhänder der Bayerngrund GmbH beauftragt ist. Ebenso waren der mit der Sanierung der Innenstadt beauftragte Architekt Clemens Frosch, der SEK-Koordinator Helmut Selzer, der Chef der Stadtverwaltung Stefan Eberle und einige Stadträte gekommen.

Bürgermeister Sinn erläuterte bei seiner Begrüßung kurz den bisherigen Geschehensablauf, der mit einer Informationsveranstaltung im November 2009 begann und sich mit der Erstellung eines Leitbildes, der Vorstellungen von Projektplanungen bis zur Vergabe an das hiesige Architekturbüro Frosch fortsetzte. Sinn machte deutlich, dass für das Projekt SEK Pappenheim auf eine Dauer von  10-15 Jahre vorgesehen sind.

In einem halbstündigen Vortrag stellte Stefan Eberle die Beitragspflichten der Grundstückseigentümer an den Kommunalen Maßnahmen vor, wobei deutlich wurde, dass es neben den Abgaben, die sich aus der Straßenausbausatzung ergeben, auch noch Beiträge für die Kanalsanierung auf die Bürger in der Deisingerstraße zukommen können.

Die Straßenausbausatzung der Stadt Pappenheim vom 7. April 2004 wird für die Hauseigentümer der Deisingerstraße  nach den Ausführungen Eberles unzweifelhaft zum Tragen kommen. Da es sich hierbei um eine Kreisstraße handelt, sieht die Satzung eine Anliegerbeteiligung für Geh- und Radwege für Beleuchtung und Oberflächenwässerung in Höhe von 55 Prozent der Herstellungskosten vor. Für diese Einrichtungen haben die Anlieger mit einem Anteil von 45 Prozent aufzukommen Das gilt aber nur für die Deisingerstraße, denn die Stadtvogteigasse und die Herrenschmiedgasse sind Ortsstraßen bei deren Sanierung die Gesamtkosten mit einem 80-Prozent-Anteil auf die Anlieger umgelegt werden.

Faktoren noch nicht bekannt
Man könne noch nicht über Zahlen sprechen machte Stefan Eberle deutlich, weil entscheidende Faktoren für die Beitragserhebung noch nicht festgelegt sind. Wenn auch schon konkrete Planungen vorliegen, so ist nach den Ausführungen des Verwaltungschefs die Dimension des Sanierungsgebietes noch nicht beschlossen. Es ist auch noch unklar, ob bei den Baumaßnahmen eine Abrechnung nach Abschnitten oder einer Gesamteinheit bemessen wird. Ebenso ist noch nicht festgelegt welche Fahrbahnbreite letztlich vom Landkreis übernommen wird. Sind es derzeit sieben Meter, so hat der Kreis signalisiert, dass er bei einer Sanierung nur noch vier Meter übernehmen will.

Bezüglich des Gehweg- und Parkplatzbelages ist auch noch zu klären, ob – wie im Falle der Stöbergasse – nicht die Kosten für den tatsächlichen, teureren  Belag, sondern lediglich für eine standardmäßige Schwarzdecke abgerechnet werden.

Und wenn ihr alles vergoldet ….
Bei den Wortbeiträgen der Betroffenen kam es zu heftigen Angriffen auf die Stadtverantwortlichen. Dabei wurde erneut angesprochen, dass Bürgermeister Sinn im Zusammenhang mit dem SEK gesagt haben soll, dass die Bürger „nichts oder nur ganz wenig“ bezahlen müssen. „So habe ich das nicht gesagt“ erklärte der Bürgermeister kurz und bündig zu dem Vorwurf. Vorwürfe an die Stadt wurden auch laut, weil kürzlich im Stadtanzeiger unter der Rubrik Wahr und Unwahr zu lesen  war: „Wahr ist, dass in der Stadt Pappenheim durch einzelne Bürger vielversprechende Maßnahmen der Stadtentwicklung zu scheitern drohen, wie gezielt Gerüchte verbreitet werden. Unwahr ist, dass diesen Bürgern das Wohl der Stadt Pappenheim am Herzen liege“
„Der Stadtanzeiger ist alleine vom Bürgermeister herausgegeben worden, da kann die Verwaltung nichts dafür“ erklärte Stefan Eberle spontan zu diesem Vorwurf.

Breiten Raum in der Aussprache nahmen die Vorgänge im Zusammenhang mit der Abrechnung für den Straßenausbau in der Stöbergasse ein. Wie aus einen Brief der Stadt Pappenheim vom Dezember 2007 hervorgeht, ist damals einer Grundstückseigentümerin in der Stöbergasse ein „grob geschätzter Beitrag zwischen 3.000 und 5.000 € für die Straßenkosten“ prognostiziert worden. Tatsächlich sieht sich die Betroffene derzeit einen Beitragsbescheid in Höhe von 23.000 Euro gegenüber. Ganz ähnliches bringen Betroffene aus der Stöbergasse vor, die mit Straßenausbaubeträgen in Höhe von 8.000 und 12.000 Euro betroffen sind.

Den erstgenannten Fall hatte Verwaltungsleiter Eberle schon bei seinem Fachvortag zur Sprache gebracht und dazu erklärt, dass sich der Beitrag wegen der enormen Grundfläche erhöht habe.

„Sie haben mich belogen“ äußerte ein Betroffener und löste Applaus bei den Anwesenden aus als er sagte, „Diejenigen, die die Straße saniert haben wollen sollen sie auch bezahlen“. Da sein Grundstück sowohl an die Stöbergasse als auch an die Deisingerstraße grenzt, habe er jetzt Bedenken, den Beitrag für die SEK-Sanierung aufbringen zu können. Diese Sorge scheinen mehrere Betroffene zu haben, denn es wurde weiter ausgeführt, dass in der Deisingerstraße 26 alte Menschen als Hauseigentümer leben, die nicht in der Lage sind hohe Kosten aufzubringen. „Schämt Ihr euch denn nicht?“ fragte der Bürger in die Richtung der SEK-Protagonisten, was den beherzt auftretenden Pappenheimer an den Rand eines Saalverweises brachte. „Sagen Sie mir doch, was ich verkehrt gesagt habe?“ wollte der couragierte Bürger wissen.

„Das grenzt an Enteignung“ lies sich ein betroffener auswärtiger Grundstückseigentümer vernehmen, der den Vorwurf erhob man würde mit einer Kostenlawine auf die Bürger zurollen, von der niemand weiß wie groß sie wird.

Dass die Stöbergasse bei den Diskussionen außen vor gelassen werden muss, forderte ein Pappenheimer Geschäftsmann. Und er forderte ein Ende der Kritik. Er wolle mit seinem Geschäft in der Deisingerstraße bleiben und gab den Slogan aus: „Wir wollen nach vorne gehen und die Innenstadt attraktiv gestalten, damit wir wieder Mieter hereinkriegen“

Walter Engeler, der als Stadtrat das SEK selbst noch mit auf den Weg gebracht hat und auch schon lange vor Erfindung des Pappenhemer SEK Erfahrungen mit einer Umgestaltung der Deisingerstraße sammeln konnte, zeigte Verständnis für die emotional vorgetragenen Wortbeiträge. Dabei äußerte er die Meinung, dass der Bürgermeister selbst das Thema emotionalisiert habe. In dem vom Bürgermeister herausgegebenen Stadtanzeiger sei sinngemäß formuliert, dass denen die Fragen stellen oder gar Kritik einbringen das Wohl der Stadt nicht am Herzen liege. Walter Engeler sei selbst  entsetzt weil man einfach nicht wisse was auf einen zukommt. Er sei der Meinung, dass es ähnlich wie bei Kanalsanierungen möglich sein muss eine vorläufige Kostenermittlung zu erstellen. Er forderte die Verantwortlichen auf die Bürger mit ins Boot zu holen und nur das anzuschaffen was man sich auch leisten könne. Transparenz sei gefragt und die Ängste der Bürger müssen ernst genommen werden forderte Engeler.

„Und wenn ihr die Deisingerstraße vergolden, bekommt ihr auch nicht mehr Leute in die Häuser“ äußerte sich ein Pappenheimer Geschäftsmann, der als Alternative Zuschüsse zur Wohnungssanierung und Mitzuschüsse für junge Familien vorschlug. Der gleiche Geschäftsmann äußerte auch die Meinung, dass die Sanierung der Deisingerstraße keine zusätzlichen Bürger nach Pappenheim bringen wird.

Dekan Wolfgang Popp, der derzeit mit der Sanierung des Dekanatsgebäudes selbst ein Millionenprojekt in die Tat umsetzt, mahnte bei den Berechnungen die Kostensteigerungen einzukalkulieren. Mit solchen habe er auch bei seiner derzeitigen Bauherrenpraxis leidvolle Erfahrungen machen müssen. Unabdingbar sei es,  dass der Stadtrat über Sanierungsmaßnahmen entscheidet, wenn eine nachvollziehbare und transparente Kostenaufstellung vorliegt.

… dann können wir zumachen
Bei der Aussprache mit den Bürgern gab es natürlich auch Erwiderungen der SEK-Verantwortlichen. So erklärte Pappenheims SEK-Koordinator Helmut Selzer, dass man einen Prozess von 10 bis 15 Jahren vor sich sehe und dass es eine lange Phase gegeben habe in der man sich mit den Bürgern der Deisingerstraße beschäftigt habe. „Wir versuchen im Gleichklang mit dem Bürger zu handeln“ beteuerte der Koordinator.

Amtsleiter Eberle erklärte zu den Kosten, dass man mit dem Kostenniveau einer ganz normalen Gehwegsanierung mit Schwarzdecke zu rechnen habe. Das führte zu dem Einwurf eines Bürgers, dass dann aber doch die Kosten vorab zu errechnen sein müssten. Zudem entstehen zu dieser Aussage weitere Fragen, wenn man Clemens Frosch zugehört hat, der von einer vielschichtigen Kostenermittlung wegen der Unwägbarkeit des „Pappenheimer Untergrundes“ gesprochen hat. Gemeint hat er damit die aufgelassenen Klärgruben, Brunnen und die historischen „Deichtelleitungen“ der vormaligen Pappenheimer Wasserversorgung.

Stadträtin Christa Seuberth wiederholte wortreich, dass die Bürger Bedenken haben und stellte erneut die Frage nach den Gesamtkosten.
2. Bürgermeister Friedrich Obernöder stellte fest, dass es für die Kostenfrage zu früh sei. Aber er regte an, zunächst die Abrechnungsräume festzulegen.

Jörg Schwarz Sanierungstreuhänder der Bayerngrund GmbH erweckte bei seinem Redebeitrag den Anschein der Verärgerung. Seine Ausführungen zu den Wortbeiträgen der Betroffenen gipfelten in der Feststellung: „Wir haben eine Stunde lang nur über Schmarren gesprochen“.

Im sachlichen Teil seiner Ausführungen erklärte Schwarz, bezüglich der Stöbergasse, dass die Bescheide auf einer gesetzlichen Grundlage stünden und jeder die Möglichkeit habe, diese rechtlich prüfen zu lassen.

„Wir stehen in Pappenheim ganz schlecht da. Wenn wir alles verkommen lassen, können wir zumachen.“ erläuterte Schwarz in der Versammlung, Denn, noch gibt es die Städtebauförderung. Wie lange die öffentlichen Fördermittel allerdings zur Verfügung stehen, „das weiß kein Mensch“, erklärte Schwarz.

Ab 20:45 Uhr waurden trotz mehrerer Wortmeldungen keine Redebeiträge mehr zugelassen. Bürgermeister Sinn erklärte zum Schluss der Veranstaltung, dass durch die Sanierung der Deisingerstraße die Anwesen eine Wertsteigerung erfahren würden und versprach weiterhin eine Transparenz so wie sie in den letzten drei Jahren auch war. Hier habe die Stadt Pappenheim eine  Transparenz geschaffen, „die hat es in dieser Form bisher noch nicht gegeben“ führte der Bürgermeister aus.

Die Frage eines Geschäftsmannes, ob und wann man sich zu einer weiteren Informationsveranstaltung treffen wolle blieb unbeantwortet.




Über Millionenerbe informiert

erstmals veröffentlicht am Samstag, 6. März 2010

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Die Erblasserin Marie Pfister

Bei der Bürgerversammlung in Bieswang wurden die Bürger nun über das Erbe der Marie Pfister aufgeklärt, die in ihrem Testament die Stadt Pappenheim als Alleinerbe für ihr beträchtliches Vermögen eingesetzt hat. Aufklärung in einem kurzweiligen Vortrag.

Wieder war es eine schriftliche Anfrage an die Stadt, die dazu geführt hat, dass die Öffentlichkeit über bedeutsame Dinge informiert wird. Diesmal kam es nicht zu Verbalinjurien und die Anfrage wurde ganz unspektakulär und sachlich abgehandelt. Eine Anfrage des Arbeitskreises 3 (AK 3) der Dorferneuerung für Bieswang und Ochsenhart hatte die Anfrage schriftlich eingereicht. 100306_erbe-pfister-02Der Arbeitskreis hatte sich kürzlich in einer Zielbeschreibung mit der Pflegesituation der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Bieswang und Ochsenhart, beschäftigt. Dabei kam das Pfisteranwesen zur Sprache, das sich am Bieswanger Ortskern befindet.

Es wurde um Auskunft über die städtischen Planungen im Zusammenhang mit diesem Anwesen gebeten. Festgestellt werden soll,  ob die städtischen Planungen für das Pfister-Anwesen eventuell mit den Zielsetzungen des AK3 übereinstimmen.

Sachwalter des städtischen Erbes ist bis heute der 2008 aus dem Amt geschiedene Bürgermeister, den Bürgermeister Sinn als Referenten zu dieser Anfrage präsentieren konnte.

In einem kurzweiligen informativen und glaubwürdigen Vortrag erläuterte der Amtsvorgänger Sinns alle anstehenden Fragen.

In seinem Vortrag beschrieb er die Erblasserin Marie Pfister als eine von Jugend auf von Misstrauen und Verbitterung geprägte Person, die nur einem sehr eng begrenzten Personenkreis zugänglich war. Gleichwohl hatte die sparsame Frau ein Herz für sozial schwache und hatte auch ihre insgesamt 12 ha großen Ackerflächen kostenlos verpachtet. Im August 2008 ist Marie Pfister im Alter von 99 Jahren verstorben und hat in ihrem Testament die Stadt Pappenheim zum Alleinerben ihres Vermögens eingesetzt.

Dieses Vermögen umfasst eine Barschaft von 681.000 € plus der bis jetzt angefallenen Zinsen, 12 ha Ackerland und den Bauernhof in der Meiergasse.

In dem Testament, das übrigens jedermann zur Einsicht angeboten wurde, ist verfügt, dass das Landwirtschaftliche Gebäude nicht veräußert werden soll. Vielmehr soll es nach dem letzten Willen der Erblasserin mit dem vorhandenen Geld zusammen mit Stall und Stadel zu Wohnzwecken ausgebaut und vermietet werden.