Bereitschaftsdienstpraxis am Klinikum in Weißenburg

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Am 20. März 2018 eröffnete die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) am Klinikum in Weißenburg eine neue Bereitschaftspraxis. Damit gibt es jetzt in Weißenburg eine zentrale Anlaufstelle für Patienten, wenn diese außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten eine ambulante medizinische Versorgung benötigen. Telefonisch ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst kostenlos und vorwahlfrei unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 erreichbar.

(LRA)Landrat Gerhard Wägemann und Jürgen Winter, Vorstand des Klinikums Altmühlfranken, nutzten wenige Tage nach der Eröffnung der neuen Bereitschaftsdienstpraxis die Gelegenheit, um sich persönlich vor Ort im Rahmen eines Presserundgangs über den laufenden Betrieb der Bereitschaftsdienstpraxis zu informieren.

Die Allgemeine Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis am Klinikum Altmühl-franken in Weißenburg (Krankenhausstraße 1, 91781 Weißenburg) hat zu folgenden Sprechzeiten geöffnet:

Montag, Dienstag, Donnerstag: 18-21 Uhr
Mittwoch, Freitag: 17-21 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag: 9-21 Uhr

Die Bereitschaftspraxis kann ohne Voranmeldung aufgesucht werden. Eine Kooperation mit dem Klinikum Altmühlfranken ermöglicht darüber hinaus die ambulante Versorgung von Patienten auch zu den Nachtzeiten.

Begleitet wurden sie dabei von Astrid Hünner, verantwortliche Teamleiterin Notdienste der KVB, Dr. Hans-Erich Singer, Regionaler Vorstandsbeauftragter der KVB für Mittelfranken, Dr. Jürgen Heimlich, Sprecher der Arbeitsgruppe „Ärztliche Versorgung“ der hiesigen Gesundheitsregion sowie von Theresa Hausen als Leiterin der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion.

Landrat Wägemann freut sich aus regionaler Sicht, dass die KVB am Klinikum in Weißenburg jetzt eine Bereitschaftsdienstpraxis in Betrieb genommen hat: „Außerhalb der üblichen Sprechzeiten der niedergelassenen Haus- und Fachärzte stellt diese neue Einrichtung eine tragende Säule für die zukünftige ärztliche Versorgung  der Patienten in Altmühlfranken dar. Zudem führt die Übernahme des ärztlichen Bereitschaftsdienstes durch die neue Bereitschaftsdienstpraxis auch zu einer geringeren Dienstbelastung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte im Landkreis, die diese Versorgungsaufgabe bislang eigenständig bewältigen mussten. Mit der neuen Bereitschaftsdienstpraxis kann somit die Attraktivität des Landarztberufs in unserer Region gesteigert werden. Dies unterstützt unsere laufenden Bemühungen innerhalb der Gesundheitsregion, ärztlichen Nachwuchs für die Übernahme von Arztpraxen in Altmühlfranken zu gewinnen. Die KVB hat hier mit der Realisierung der Bereitschaftsdienstpraxis in Weißenburg auch eine Initiative regionaler Ärzte aufgegriffen. Unter der Federführung von Herrn Dr. med. Peter Löw aus Treuchtlingen hat sich hier insbesondere die Arbeitsgruppe „Ärztliche Versorgung“ unserer Gesundheitsregion massiv für eine Verbesserung der bestehenden Versorgungssituation der Patienten sowie für eine Entlastung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte eingesetzt. Herrn Dr. Löw sowie den Mitgliedern der Arbeitsgruppe danke ich an dieser Stelle ausdrücklich für das herausragende Engagement“.

Für die beiden Kliniken in Weißenburg und Gunzenhausen ergeben sich durch die Eröffnung der neuen Bereitschaftsdienstpraxis in Weißenburg ebenfalls Vorteile, da sie die Notaufnahmen der Krankenhäuser von leichteren Fällen, die ambulant behandelt werden können, entlaste. Vorstand Jürgen Winter vom Klinikum Altmühlfranken begrüßt die Einrichtung der neuen Bereitschaftsdienstpraxis. „Die enge Anbindung an unser Klinikum in Weißenburg gewährleistet für die Menschen in der Region eine maximale Versorgungssicherheit. In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der Patienten, die die Notaufnahmen der Krankenhäuser aufgesucht haben, ständig erhöht. Durch die Entlastung der Notaufnahmen von leichteren Fällen können wir uns Patienten, die im akuten Fall und mit schweren Erkrankungen zu uns in die Notaufnahmen kommen, rascher und intensiver widmen. Patienten mit leichteren Erkrankungen profitieren dagegen von kürzeren Wartezeiten, wenn sie die KVB-Praxis aufsuchen.“

Die Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) sind bayernweit die zentralen Anlaufstellen für Patienten, wenn diese außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten eine ambulante medizinische Versorgung benötigen. Die Einrichtung zentraler Bereitschaftspraxen hat für die Patienten den Vorteil, dass mühsame Recherchen, welcher niedergelassene Arzt Dienst hat und wo sich dessen Praxis befindet, entfallen. Sollten Patienten aus gesundheitlichen Gründen die Bereitschaftspraxen nicht selbst aufsuchen können, werden ergänzend – wie bisher auch – medizinisch notwendige Hausbesuche durchgeführt.

Die Bereitschaftspraxis am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg nutzt die Räume des Medizinischen Versorgungszentrums des Klinikums im 1. Obergeschoß des Fachärztezentrums und hat täglich abends, am Mittwoch- und Freitagnachmittag sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen geöffnet.

Die aktuellen Öffnungszeiten aller weiteren Bereitschaftspraxen in Bayern sind auf der Internetseite www.bereitschaftsdienst-bayern.de zu finden. Telefonisch ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst kostenlos und vorwahlfrei unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 erreichbar. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zu unterscheiden von der notärztlichen Versorgung. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen ist stets der Notarzt – unter der kostenfreien Rufnummer 112 – zu verständigen.

Der Ärztliche Bereitschaftsdienst in Bayern:
In Bayern sind rund 23.000 niedergelassene Haus- und Fachärzte zum Bereitschaftsdienst verpflichtet. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist nachts, an Wochenenden und Feiertagen für Patienten da, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, deren Behandlung jedoch nicht bis zur nächsten regulären Sprechstunde warten kann. Die Patienten sollen so weit versorgt werden, dass sie am nächsten Morgen oder zu Beginn der neuen Woche die reguläre Sprechstunde ihres Hausarztes oder des entsprechend der Erkrankung erforderlichen Facharztes aufsuchen können.

 Die KVB hat das Ziel, flächendeckend in ganz Bayern eine ambulante medizinische Versorgung auch abends und an Wochenenden und Feiertagen zu gewährleisten und zugleich die Dienstbelastung möglichst gleichmäßig unter den zum Dienst verpflichteten Haus- und Fachärzten zu verteilen.

 Zum 1. Januar 2016 ist außerdem das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) in Kraft getreten. Dieses gibt vor, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen Bereitschaftspraxen an Krankenhäusern nach Bedarfsgesichtspunkten einrichten sollen. Bis Ende 2018 wird es insgesamt rund 110 Bereitschaftspraxen in Bayern geben. Über 99 Prozent der bayerischen Bevölkerung werden dann eine Bereitschaftspraxis innerhalb von 30 Minuten Fahrzeit erreichen.

Titelbild:
Die beiden Arzthelferinnen Gessica Scoccimarro und Stephanie Perrone, Landrat Gerhard Wägemann, diensthabende Ärztin Dr. Heidemarie Kümmritz sowie Astrid Hünner als verantwortliche Teamleiterin der KVB für den Bereich der Notdienste weisen in der neuen Bereitschaftsdienstpraxis am Klinikum in Weißenburg auf die bundesweite Rufnummer für die Erreichbarkeit des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter der 116117 hin.

Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen