Verzaubert hat die bekannte Jazzband Quadro Nuevo auch ihr Pappenheimer Publikum im ausverkauften Kronensaal. Von der Gitarra Romana bis zu Erlebnissen, die sie erst noch haben werden setzten sie alles in anspruchsvolle Klangszenerien.
„Wir spielen zum ersten Mal in Pappenheim, deshalb sind wir etwas aufgeregt“ gibt der Klarinettist Mulo Francel augendzwinkernd und unter dem Gelächter der mehr als 200 Konzertbesucher zum Besten. In München, Hannover, Hamburg, in Österreich, der Schweiz und in Italien gastiert das Jazz Quartett Quadro Nuevo üblicherweise, wie aus dem dicht gesetzten Konzertplan ersichtlich ist.
„Das sympathische Ensemble wird Sie verzaubern“ versprach Klaus Huschik der die Gäste im Namen des Veranstalters als 1. Vorsitzender des Pappenheimer Fördervereins für Kunst und Kultur e.V. begrüßte. Auch Kulturreferentin Christa Seuberth begrüßte zu dem hochklassigen Konzert und bedankte sich bei den vielen Helfern und Sponsoren, die den Auftritt von Quardo Nuevo in Pappenheim erst möglich gemacht haben.
Bei ihrem zweieinhalbstündigen Auftritt ließen es die Protagonisten musikalisch an nichts fehlen und so gab es reichlich Spontanapplaus, wenn jedes einzelne Bandmitglied zum Solisten wurde und seinem Instrument unglaubliche Klänge entlockte.
Das gilt für die Saxophone und Klarinetten von Mulo Francel genauso wie für die rhythmischen und melodischen Klänge aus Vibrandoneon und Akkordeon von Andreas Hinterseher und natürlich auch für den Kontrabassisten Dietmar (Didi) Lowka und Robert Wolf, den Gitarristen der Sonderklasse.
Klänge, Melodien und Rhythmen für alle Gemütslagen und zu allerlei Geschichten wurden geboten. Zum Beispiel zu der Geschichte der Gitarra Romana, die der erfolglos verliebte Musikant unter dem Fenster seiner Angebeteten durchleidet und zum Konzertende die musikalisch erzählten Erlebnisse die das Ensemble erst noch haben wird wenn es sich demnächst auf eine Reise um das Schwarze Meer begibt.
An die Zeiten des Letkiss und des Kasatschock also an die Glorreichen Zeiten des Kronensaals erinnerte es als das Publikum beim Applaus den Saalboden immer wieder in Schwingung brachte und den ganzen Saal mit Begeisterung erfüllte. Mit zahlreiche Zugaben bedankte sich Quadro Nuevo beim Publikum und verabschiedete sich letztlich auf der Bühnenkante sitzend mit eine zarten Melodie als Schlusspunkt für ein grandioses Jazzkonzert in Pappenheim.
Gehweg und breitere Fahrbahn
Samstag, 10. November 2007
Die Zufahrt zum Bieswanger Industriegebiet wird eine breitere Fahrbahn, einen Gehweg und eine Beleuchtung erhalten. Vorgestellt wurden drei Varianten. Zuschuss bis zu 60% möglich, Spange von der Umgehungsstraße im Gespräch. Anregung aus der Bürgerversammlung. Baukosten rund 150.000 €.
Aufgegriffen wurde das Thema Zufahrtsstraße zum Industriegebiet Bieswang erstmals in der Bürgerversammlung am 19. März dieses Jahres.
Der PAPPENHEIMER SKRIBENT hat damals berichtet: „Ein ständiger Gefahrenzustand sei der enge Solnhofer Weg, der von der Stelzergasse aus etwa 500 m weit in das Bieswanger Industriegebiet führt. Diese nur etwa 5 m breite Straße erweise sich insbesondere in der dunklen Jahreszeit als eine ständige Gefahrenquelle, wenn die Beschäftigten aus den dortigen Firmen zu Fuß oder mit dem Rad auf dem Weg von oder zu ihrer Arbeitstelle befinden. Diese Straße in das Industriegebiet habe keinen Gehweg und auch keine Straßenbeleuchtung.
„Aus dem Industriegebiet fällt doch auch etwas für die Stadt Pappenheim ab“ gab ein betroffener Unternehmer zu bedenken. Man habe tatsächlich Angst, dass etwas passiert, denn die Straße wird außer den Lieferfahrzeugen täglich von mehr als 200 Beschäftigten frequentiert.“
In der Stadtratssitzung am 8. November wurden nun die ersten Planentwürfe und Kostenschätzungen vorgestellt. Diplomingenieur Reinhard Vulpius Ingenieurbüro VNI aus Pleinfeld stellte in öffentlicher Sitzung drei Planentwürfe und Kostenaufstellungen vor. Die Kosten für die vorgestellten Varianten reichen einschließlich Beleuchtung von 140.000 bis 170.000 €.
Während sich die Varianten 1 und 2 vorsehen, dass der Gehweg in Richtung Industriegebiet gesehen rechtsseitig der Fahrbahn verlaufen sieht die Variante 3 einen Gehweg auf der linken Seite der Fahrbahn vor.
Unmittelbar neben der Fahrbahn würde der etwa 2 m breite Gehweg nach den Plänen der Variante 1 verlaufen. Nur durch einen Bordstein von der Fahrbahn abgesetzt.
Der Planvorschlag 2 sieht zwischen der Fahrbahn und dem an deren Nordwestseite verlaufenden Gehweg einen Grünstreifen von etwa 2m Breite vor, der auch zur Sicherheit der Passanten einen wesentlichen Beitrag leisten würde. Gleiches gilt für Planvorschlag 3, der den Gehwegverlauf allerdings an der Südostseite der Fahrbahn vorsieht.
Neben der Schaffung eines Gehweges ist auch die Verbreiterung der jetzt 4,50m breiten Fahrbahn um einen Meter vorgesehen. Dazu soll noch einen Bankette von ebenfalls einem Meter geschüttet werden.
Bei jeder der vorgestellten Möglichkeiten ist ein Grunderwerb für den Bau des Gehweges notwendig. Die Kosten hierfür werden für die Varianten 1 und 2 mit 4.000 und für die Variante 3 mit 6.000 € geschätzt. Die Beleuchtung ist mit Zusatzkosten in Höhe von 15.000 € angegeben.
Bei den Beratungen im Stadtrat kam deutlich zur Sprache, dass nur die Variante 2 oder 3 in Frage kommen können. In die Überlegungen wurde auch die angedachte Verlängerung der Umgehungsstraße einbezogen, die vom Norden, also von der Umgehungsstraße her als Westspange auf den Solnhofer Weg münden soll. Wenn diese Straße gebaut würde, wäre es besser den Gehweg auf der linken Fahrbahnseite (in Richtung Industriegebiet gesehen) zu führen wurde argumentiert, weil die Passanten die Umgehungsstraße nicht überqueren müssten um auf den Gehweg zu kommen, der in das Industriegebiet führt. Andererseits sei völlig unsicher ob dieser Direktanschluss der Staatsstraße an das Bieswanger Industriegebiet kommt. Deshalb sei es besser, den Gehweg, wie in Variante 2 vorgesehen rechtsseitig zu bauen.
Bevor aber eine Entscheidung gefällt werden kann, muss bei der Regierung von Mittelfranken abgeklärt werden, wie hoch die staatlichen Zuschüsse ausfallen. Bis zu 60 % sind drin, meinte Reinhard Vulpius. Allerdings muss man bei der Regierung vorsprechen und anhand der bestehenden Planunterlagen die Zuschussbedingungen abklären. Eventuell können sich dabei noch Änderungen ergeben, die jetzt noch nicht berücksichtigt wurden.
Autowaschanlagen auch am Sonntag in Betrieb?
Auf Antrag der beiden Betreiber von Autowaschanlagen in der Bahnhofstraße und am Lachgartenweg hatte der Stadtrat darüber zu beraten, ob es in Pappenheim möglich werden soll, auch am Sonntag das Auto waschen zu lassen
Durch eine Gesetzesänderung im Feiertagsgesetz wurde den Gemeinden die Möglichkeit eingeräumt, den Betrieb von Autowaschanlagen auch am Sonntag zuzulassen.
Bei einer Anhörung der Kirchenverwaltungen sprachen sich diese klar gegen den Betrieb solcher Anlagen an Sonntagen aus. Die Stadträte Werner Hüttinger (FW) und Alfred Rathsam (FW) meinten bei ihren Wortmeldungen, dass sechs Tage in der Woche ausreichen müssten um das Auto zu waschen. Auch im Hinblick darauf, dass Pappenheim ein Luftkurort und ein Ferienort mit dem Prädikat Ruhe und Erholung ist, wurde das Auto waschen an Sonntagen letztlich nicht erlaubt.
Gegen die Stimmen von Stadträtin Böhnlein (CSU) und Günter Schleußinger (CSU) wurde der Erlass einer Verordnung, die den Betrieb von Waschanlagen an Sonntagen gestattet mit 15:2 Stimmen abgelehnt.
Ein Blick in die anderen Gemeinden in der Region zeigt, dass in Weißenburg die Sonntagswäsche für Autos erlaubt ist und auch in Treuchtlingen demnächst genehmigt werden soll. Im Urlaubsort Gunzenhausen allerdings ist es nicht erlaubt, auch am Sonntag seinem Prunkstück eine öffentliche Reinigung zu gönnen.
Generationswechsel beim TV 1861 Pappenheim
März 2004 –
Stehende Ovationen für Ottmar Rottler gab es bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Turnvereins. Dieser gab die Vereinsführung nach 30 Jahren in junge Hände. Neuer Vereinsvorsitzender ist Klaus Peter Kressel.
Fast 100 Teilnehmer drängten sich im Gasthaus zur Sonne am Samstag, 21.03 bei der Jahreshauptversammlung des Turnvereins. Ottmar Rottler der 30 Jahre lang 1. Vorsitzender des mitgliederstärksten Vereins unserer Stadt gewesen ist, leitete letztmals die Versammlung.
Aus seinem Bericht und den Berichten der einzelnen Spartenleiter ging hervor, dass der Turnverein ein sehr solider und seriös geführter Verein ist, was bekanntermaßen heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Überhaupt war während der gesamten Versammlung zu erkennen, dass diese ausgezeichnet vorbereitet und durchdacht und von einer außergewöhnlich positiven Stimmung beseelt war.
Neue Wege der Vereinsführung
Der Turnverein Pappenheim wird künftig von vier Vorsitzenden geführt. Die diesbezüglich notwendige Satzungsänderung wurde im Vorfeld der Neuwahlen von der Versammlung beschlossen. Alle vier Vorsitzenden wurden in geheimer Wahl mit allen Stimmen der anwesenden Wahlberechtigten gewählt. Die neuen Vorsitzenden des Tunvereins Pappenheim sind:
1. Vorsitzender Klaus Peter Kressel (Pappenheim)
2. Vorsitzender Werner Schramm (Übermatzhofen)
3. Vorsitzender Andreas Müller (Pappenheim)
4. Vorsitzende Maria Regler (Pappenheim)
Pappenheimer Rathauschef im Roten Rathaus von Berlin
Februar 2004 –
Als Geschenk zum 60. Geburtstag ihres Chefs hatten sich die Beschäftigten der Stadt Pappenheim etwas ganz besonderes einfallen lassen. Sie überreichten dem Jubilar einen Reisegutschein nach Berlin mit einem Empfang beim regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit im Roten Rathaus.
In der vergangenen Woche hat unser Bürgermeister zusammen mit seiner Frau die Reise in die Bundeshauptstadt angetreten. Am Montag Mittag war es dann so weit. Von seinem Amtsbruder, dem regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit höchstpersönlich wurde er in dessen Amtszimmer empfangen.
Bei dem etwa einstündigen Gespräch stellten beide Stadtoberhäupter fest, dass sie mit ähnlichen Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. Rege wurde darüber diskutiert, wie es besser werden könnte. Nach dem O-Ton aus dem Pappenheimer Rathaus meinte Wowereit dazu, dass
„seine Bezirksbürgermeister von dem Provinzbürgermeister bezüglich Haushaltsverschlankung bzw. Konsolidierung einiges lernen könnten. Seine Bürgermeister stellen noch große Forderungen, um die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen.“
Die Pappenheimer Haushaltsanierungsmassnahmen, insbesondere die Einschränkung der Straßenbeleuchtung, hatten sich bis in die Bundeshauptstadt herumgesprochen. (Man hatte auch in Berlin den Skribenten gelesen). Man sprach auch über das Berliner Beschäftigungsmodell und den Ausstieg aus dem Tarifvertrag.
Bürgermeister Krauß überreichte seinem Berliner Amtskollegen ein Pappenheimer Wappen und lud Wowereit zu einem Besuch ins „Grüne Rathaus“ nach Pappenheim ein.
Manfred Kreißl als Stadtrat vereidigt
12. Februar 2004 –
Wie berichtet, musste die Stadträtin Rummel wegen ihres Umzuges nach Solnhofen ihr Stadtratsmandat in Pappenheim aufgeben. Für sie ist nun Manfred Kreißl von der SPD-Liste in den Stadtrat nachgerückt.
Der 55jährige Pappenheimer ist Realschullehrer und stellvertretender Leiter der Realschule in Weißenburg.
Er wird das Aufgabengebiet von Britta Rummel übernehmen und auch die gleichen Ausschüsse wie seine Vorgängerin besetzen. Damit ist er für die Kindergärten und die Spielplätze zuständig
Straßenausbaubeitragssatzung am unsinnigen Donnerstag
Februar 2004 –
Die Straßenausbaubeitragssatzung – Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich die Tatsache, dass die Anwohner von Gemeindestraßen künftig die Sanierung und den Ausbau ihrer Straßen und Gehwege in der Höhe von 30 bis 70 % mitfinanzieren müssen.
Am Rande vermerkt
Eigentlich wollten der Heinrich Herzner und ich unsere Dauerkarten für die Stadtratssitzung diesmal gar nicht ausnützen und der Sitzung am unsinnigen Donnerstag fern bleiben. Aber die Entscheidung zum Thema Straßenausbausatzung ist für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt mit solch gravierenden Auswirkungen verbunden, dass wir es schon miterleben wollten, wie diese Entscheidung zustande kommt. Fast zehn Zuhörer waren wir insgesamt und wir haben es sicher nicht bereut. Gleich der erste Eindruck war positiv. Nicht wie es sonst öfters der Fall ist, hat der Bürgermeister den Eindruck vermittelt, die Entscheidung nach seinen Vorstellungen „durchpeitschen“ zu wollen, sondern hat eine fast zweistündige Debatte zugelassen.
Die Diskussion selbst war geprägt von Sachlichkeit und augenscheinlichem Bemühen, der Stadt Bestes zu suchen. Ich habe auch keinerlei parteipolitische oder sonstige, sachfremden Anspielungen bemerken können. Selten hatte ich so sehr das Gefühl, dass die Stadträte, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, sich ernsthaft und ausschließlich mit den belangen der Stadt auseinandersetzen.
Ich bin sicher, die Straßenausbausatzung wird erlassen und es wird viele Anlieger finanziell hart treffen. Aber ausgerechnet die Diskussion am unsinnigen Donnerstag hat mich von dem ernsthaften Bemühen des Stadtrates überzeugt Alternativen zu suchen. „Wir wollen heute keine Entscheindung unter der Narrenkappe treffen“ beschloss Stadtrat Kleber die Debatte.
Satzung zur Anliegerfinanzierung von Straßenbaumaßnahmen könnte man dieses Werk deutlicher und zutreffender beschreiben.
Zur Vorgeschichte:
Eigentlich sollte die Grundsatzentscheidung, ob für Pappenheim eine solche „Bürger-Straßenbezahl-Satzung“ erlassen wird, bereits Ende November im Stadtrat beschlossen werden. Fast wäre es ja auch so gekommen und die zu erwartenden Wogen der Entrüstung hätten sich bis zu den Bürgerversammlungen wieder geglättet gehabt.
In der damaligen Sitzung (Der Skribent hat berichtet) war neben dem Bürgermeister ganz offenbar Stadtrat Rathsam der einzige, der die Tragweite und die Bedeutung der anstehenden Entscheidung für die Bürger unserer Stadt überblickt hat. Schon damals hatte er angeregt, nach Möglichkeit eine andere, gerechtere Art der Straßenfinanzierung anzustreben und beantragt, die Entscheidung zu vertagen. So wurde in der damaligen Sitzung beschlossen, man werde die Beratungen zu diesem Thema am unsinnigen Donnerstag fortsetzen.
Ziel der Beratungen:
In dieser Sitzung berieten die Stadträte nicht über den Inhalt der Straßenausbausatzung, sondern es ging, wie oben schon erwähnt um die Grundsatzfrage, ob diese Satzung überhaupt erlassen werden soll.
Der Bürgermeister
wies einleitend auf die Problematik und den Diskussions- und Klärungsbedarf hin. Er wünsche zu dieser für die Bevölkerung wichtigen und weitreichenden Entscheidung keine Kampfabstimmung sondern einen breiten Mehrheitsbeschluss. Es werde ganz sicher eine schwere Entscheidung werden, aber im Hinblick auf die Finanznot der Stadt sehe er keinen Weg, der an der unseligen Satzung vorbeiführt.
Zur Sache selbst führte er aus, das der Erlass einer Straßenausbausatzung schon seit über 20 Jahren in Pappenheim ein Thema ist und 1995 unter seinem Amtsvorgänger schon einmal ernsthaft im Gespräch war. Auch wies er unter anderem darauf hin, dass man nicht warten solle bis es „brennt“ und die Baumaßnahmen unmittelbar bevorstehen. Im übrigen gehe es nicht um den Inhalt der Satzung sondern nur darum, ob überhaupt eine derartige Satzung erlassen werden soll.
Der 2. Bürgermeister Obernöder
eröffnete die Diskussion mit der Anmerkung, dass er bei dieser Grundsatzentscheidung schon wissen möchte um was es genau geht und in welcher Höhe genau der einzelne Bürger belastet wird. Man solle für einen konkreten Fall beispielhaft berechnen, welchen Betrag ein Anlieger zu zahlen hat. (Berechnungsbeispiel weiter unten). Gleichzeitig machte er, wie einige Nachredner auch, seiner Verärgerung darüber Luft, dass Kfz- Mineralöl- und sonstige Steuern dem Bürger mit der Begründung abverlangt würden die Straßen zu finanzieren. Nun sei aber wieder kein Geld für die Gemeinden da. Der Bürger werde also für den Straßenbau mehrfach abkassiert.
Stadtrat Kleber
meinte, dass der Text der vorliegenden Mustersatzung sehr kompliziert abgefasst sei. In einer späteren Wortmeldung beklagte er, wie fast alle Redner, die große Ungerechtigkeit, die diese Satzung in sich birgt. Außerdem sei die Problematik wieder einmal so, dass der Stadtrat eine Entscheidung treffen soll die von der Regierung und dem Landkreis schon längst getroffen und diktiert ist.
Stadträtin Seuberth
äußerte die Befürchtung, dass es wegen dieser Satzung zu einer Flut von Einsprüchen und Rechtsstreitigkeiten auf die Stadt zukommen könne. Außerdem sprach sie die Problematik der Hausbesitzer an, die finanziell nicht in der Lage sind die Straßenbauumlage zu bezahlen.
Dazu meinte der Bürgermeister, dass Eigentum verpflichte und dass das Geld von der Stadt dann eben mit dem Gerichtsvollzieher oder durch eine Grundschuld (Hypothek) eingetrieben werden müsse. Es sei nicht möglich Sonderregelungen zu schaffen. Alle werden gleich behandelt.
Stadtrat Engeler
schlug vor, man solle sich vonseiten der Stadt nicht alles gefallen lassen und einmal versuchen dagegen vorzugehen, dass von der Kommune bei ständiger Kürzung der finanziellen Zuwendungen immer mehr verlangt werde.
Stadtrat Lämmerer
meinte, dass man sich seitens der Stadt schon seit etwa 20 Jahren um eine solche Satzung gedrückt habe. Eine solche Satzung wäre in früheren Zeiten dem Bürger viel leichter vermittelbar gewesen. Bevor die Anordnung von „oben“ kommt, solle man aber den Erlass einer solchen Satzung beschließen und den geringfügigen Spielraum bei der Ausgestaltung des Satzungstextes nutzen.
Stadtrat Rathsam
sprach auch von einer eklatanten Ungerechtigkeit, die man den Bürgern zumute. Während sich die Anlieger von Kreis- und Staatsstraßen beim Ausbau nur am Gehwegausbau finanziell beteiligen müssen, werden die Anlieger von Gemeindestraßen mit 30 bis 70 % an den Gesamtbaukosten beteiligt.
Andererseits wusste er zu berichten, dass in Bayern schon fast 90 % aller Gemeinden eine solche Satzung haben.
Es bestehe auch die Gefahr, dass der Stadt enorme entwicklungspolitische und finanzielle Nachteile entstehen, wenn die Satzung nicht erlassen wird.
Die Wirksamkeit der Satzung solle man im Falle eines positiven Beschlusses aber auf alle Fälle auf einen Zeitpunkt legen, wenn alle laufenden Straßenbaumaßnahmen abgeschlossen sind.
Stadtrat und Straßenreferent Halbmeyer
stellte einen Katalog von ausbaubedürftigen Straßen vor. Auch er meinte, dass an der Ausbausatzung kein Weg vorbeiführen könne.
Stadtrat Kreißl
führte in seinen Ausführungen mit dem Ausschlussverfahren auf die Notwendigkeit der Satzung hin. Eine Finanzierung durch Erhöhung der Grundsteuer und Streichung von freiwilligen Leistungen der Stadt sei nicht mehr möglich. Die dritte Variante, die Straßen einfach verkommen zu lassen sei nicht seriös, also führt an der Satzung kein Weg vorbei.
Entscheidung vertagt:
Wegen der großen Tragweite für die Bevölkerung wollte man sich den Entscheidungsprozess bei den Stadträten noch bis zur übernächsten Sitzung, das ist am
Donnerstag, der 25. März 2004.
Gleicher Saal – gleiche Räte – gleiches Thema – gleiche Zuhörer – so würde man bei der Sitzung in Veitshöchheim gesagt haben.
EDEKA – Neukauf schließt beide Einkaufsmärkte
Februar 2004 –
Es scheint amtlich zu sein. Beide Supermärkte in Pappenheim werden von EDEKA-Neukauf geschlossen. Während man den Markt an der Beckstraße vollkommen schließt, wird der Markt am Lachgartenweg von einem Privatmann, wie es in Solnhofen auch der Fall ist, weitergeführt. Nicht mehr EDEKA, sondern „Gut und Nah“ soll der Markt dann heißen. Wenn die Informationen stimmen, wird es so sein, dass der Marktbetreiber von EDEKA gegen Sofortzahlung beliefert wird und demzufolge sein Sortiment auf das Notwendigste einschränken muss. Man wird davon ausgehen können, dass die Grundversorgung in Pappenheim gewährleistet bleibt.
Wie lange sich der Marktbetreiber aber über Wasser halten kann, dürfte eine Frage der Zeit sein
Es ist kein Geheimnis und auch keine Schande, dass sich selbst Pappenheimer Geschäftsleute, Amts- und Würdenträger in den Supermärkten in Weißenburg und Treuchtlingen versorgen. Wieder einmal wird es die Armen, Alten und Schwachen treffen, wenn in Pappenheim auch der letzte Verbrauchermarkt aufgibt, weil die, die es sich leisten könnten nicht mehr in Pappenheim einkaufen wollen.
Stadträtin Britta Rummel aus dem Amt verabschiedet
Januar 2004 –
Mit Lob, Blumen und viel Applaus wurde Stadträtin Britta Rummel (SPD) aus dem Pappenheimer Stadtrat verabschiedet. Seit 1996 ist Britta Rummel Stadträtin und Referentin für Sozialangelegenheiten, Kinderspielplätze und Kindergärten.
Zudem ist sie Mitglied im Haupt-, Haushalts-, Finanz- und Sozialausschuss. Wegen Ihres Umzuges nach Solnhofen kann sie nun auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen das Amt nicht weiter ausüben.
Bürgermeister Peter Krauß lobte Frau Rummel als eine sehr engagierte Stadträtin, die sich in ihrem Amt Verdienste erworben hat. Trotz einer Umschulung zur Diplominformatikerin habe Frau Rummel ihr Stadtratsmandat immer mit enormem Zeitaufwand und Fleiß versehen. Als Abschiedgeschenk überreichte er einen Pappenheimer Regenschirm.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Gronauer überreichte einen Blumenstrauß und lobte Frau Rummel als eine sehr besonnene Stadträtin, die auch bei turbulenten Debatten immer Ruhe und Besonnenheit bewahrt habe. Ihre Ausführungen im Stadtrat seien stets sachlich fundiert und außerordentlich gut durchdacht gewesen.
Frau Rummel selbst bedankte sich für das angenehme Arbeitsklima in Stadtrat und ließ auch erkennen, dass sie ihr Amt mit etwas Wehmut verlässt.
Wird das Mondlichtsteuerpflichtig?
Januar 2004 –
Viele Bürger unserer Stadt haben sich ihre Gedanken über die Auswirkungen der vom Stadtrat Ende des Jahres 2003 beschlossenen Nichtlichtzeit gemacht. Die Straßenbeleuchtung wird nächtens in der Zeit von 01:00 bis 05:00 Uhr abgeschaltet. Auch der Poet und Chef der Sunnasänger Frieder Edel hat über die verschiedensten Aspekte der Nichtlichtzeit nachgegrübelt und seine Überlegungen in ein nettes Gedicht gefasst, das hier mit freundlicher Zustimmung des Verfassers veröffentlicht wird.
Das Licht der Natur
Seit ewig er hoch oben stand als guter Lichtgesell´bekannt, ist der, wo nachts am Himmel thront nämlich unser guter Mond.Früher stand er dem Menschen nah wenn er nachts sein Leuchten sah. Doch, als die Raumfahrt ward geboren hat seinen Zauber er verloren.Romantik weg vom Mondgesicht und vom warmen Silberlicht das zu Träumen einst verleitet und manchen Zecher heim begleitet.
Ja nun, bei uns, es sei gesagt, ist nachts er wieder sehr gefragt. Man hat ihn plötzlich wieder gerne als nächtliche Allroundlaterne,
obwohl in Wolken oft versteckt, hat man ihn nun neu entdeckt.
Doch dunkel bleiben nächt´ge Stunden, wenn beim Neumond er verschwunden.
Veränderung bringt oft Verdruß, besonders, wenn man bald heim muß. Der Stadtrat geht, s´íst ein Gemunkel, jetzt zeitig heim, weils ihm zu dunkel.
Zurück, man kann, günstig bei Trieben, in den Straßen wieder lieben. Doch das ist vorteilhaft am Ende, gibt´s viele Kinder, gibt´s auch Rente.
Man sieht, das ganze ist ein Stück weitschauende Staatspolitik.
Doch eines ist mir nicht geheuer, am End´ kost´s Mondlicht auch noch Steuer. Natürlich wär´n für Mondesstrahlen bei Vollmond etwas mehr zu zahlen. Den Elektrikern ist´s recht, das Geschäft, es geht nicht schlecht. Es wird so mancher Spätnachtsäufer ganz fix zum Taschenlampenkäufer. Für Schlangenlinien nach Haus, reicht das Mondlicht halt nicht aus.
Als Nachtgebet empfehl ich bloß, Herr, mach den Himmel wolkenlos, o Mond du lieblicher Gesell mach nachts uns du die Straßen hell.
Doch will ich´s nicht zur Spitze treiben, man kann spät nachts zu Hause bleiben. Kurz dauert´s , dann ist jedermann nullkommanichts gewöhnt daran.
Wanderwege rund um Pappenheim unter neuer Betreuung
Mit unserer Serie bewahren – erhalten – zeigen präsentieren wir in den nächsten Tagen Artikel des PAPPENHEIMER SKRIBENT aus dem Jahre 2004, so wie sie damals erschienen sind.
Januar 2004 –
Roman Sacher wird künftig die Wanderwege rund um Pappenheim betreuen. Der bisherige Wanderwegewart Adolf Schwarz, der sein Amt in den letzten Jahren zuverlässig versehen hat, kann diesen Posten wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht mehr wahrnehmen. Der neue Wanderwegewart wurde am Montag, 12. Januar 2004 vom 1. Bürgermeister Peter Krauß, Werner Rachinger, dem zuständigen Referenten der Stadtverwaltung und der Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins in seinem neuen Amt bestätigt. In enger Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsbüro wird Roman Sacher den Zustand der Wanderwege ständig betreuen und mit der Unterstützung des Städtischen Bauhofs und Helfern des Fremdenverkehrsvereins Pappenheim diese auch in Schuss halten.
Insbesondere die Kennzeichnung der Wege will sich der neue Wanderwegewart vornehmen, damit in der anstehenden Saison die Feriengäste in Pappenheim und den umliegenden Ortsteilen die Natur in vollen Zügen genießen können.
Lichtzeit wird gleichgeschaltet
ACHTUNG dieser Artikel ist vom 17.10.2003
Die Lichtzeit, eine wunderbare Wortschöpfung von Stadtrat Gronauer (SPD), bezeichnet die Betriebszeit der Straßenbeleuchtung in Pappenheim und den Ortsteilen. Derzeit ist es so, dass in allen Ortsteilen die Straßenbeleuchtung von 01:00 Uhr bis 05:00 Uhr abgeschaltet wird.
Nur in Zimmer ist diese „Nichtlichtzeit“ (Wortschöpfung Skribent) um 03:00 Uhr zu Ende, während in Pappenheim selbst die Lichtzeit die ganze Nacht andauert.
Nun wird künftig, auch in Pappenheim und Zimmern, wie in allen anderen Ortsteilen auch, die Lichtzeit um 01:00 Uhr enden und um 05:00 Uhr wieder beginnen, sodass eine Nichtlichtzeit von 4 Stunden entsteht, die der Stadtkasse rund 6.500 € einbringt.
Bei der Diskussion zu diesem Thema machte Stadtrat Knoll deutlich, dass er ganz entschieden gegen diese „Nichtlichtzeit“ ist, worauf Stadtrat Kleber ausführte, dass die Geschäftsleute in Pappenheim ihre Schaufensterbeleuchtung nächtens brennen lassen und so, gleichsam ihre eigene Lichtzeit machen sollten. Mehrere Stadträte sprachen sich noch für die Begrenzung der Lichtzeit aus, wobei die Ausführung von Stadtrat Kleber, dass nach seinen Berechnungen die Straßenbeleuchtung vor seinem Anwesen mit einer 12 Watt Sparlampe pro Jahr 5,50 € kosten würde, besonders aufschlussreich war.
In weiser Voraussicht machte der Bürgermeister deutlich, dass er wegen der Nichtlichtzeit mit massiven Beschwerden aus der Bürgerschaft rechne, die vermutlich keine Lichtzeiteinschränkung haben wollen und man dann nach Kompromissen suchen müsse.
Problematik Laternenparker
Probleme mit der Lichtzeitregelung werden die „Laternenparker“ bekommen, die ihr Fahrzeug ganz oder Teilweise auf der Fahrbahn parken. während diese Parkweise bei durchgehender Lichtzeit kein Problem ist, muss das Fahrzeug während der „Nichtlichtzeit“ an der, der Fahrbahn zugewandten Seite beleuchtet werden.
Für einen Verstoß gegen diese Vorschrift ist ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20,- € vorgesehen.