Abwasser – eine finanzielle Herausforderung
Von enormen Kosten für die Abwasserbeseitigung hatte Bürgermeister Gallus bei der diesjährigen Bürgerversammlung in Pappenheim zu berichten. Diesen Kosten liegt ein Gesamtkonzept zugrunde, bei dem die Zentralisierung von Kläranlagen und die gesetzlichen Anforderungen umgesetzt werden. Ob die bis 2023 festgeschriebenen Abwassergebühren steigen ist noch nicht bekannt.
Die Zusammenlegung und Umstrukturierung der Abwasserbeseitigung schlagen mit insgesamt 4,64 Millionen im Städtischen Haushalt ein. Allerding kann auch mit einer 70%igen Förderung gerechnet werden. Bereits im Jahre 2020 sind für die Zusammenlegung der Kläranlagen Geislohe, Göhren und Neudorf mit der Kläranlage in Niederpappenheim Kosten in Höhe von 1,5 Millionen angefallen. In diesem Jahr werden es 2,9 Millionen sein und für das kommende Jahr erwartet die Stadt Ausgaben in Höhe von 240.000 Euro.
Und das wird sich möglicherweise in Form von steigenden Abwassergebühren auswirken. Das brachte Bürgermeister Gallus deutlich zum Ausdruck. „In den letzten 30 Jahren ist im Pappenheimer Kanalnetz nichts getan worden“ stellte er bei der Bürgerversammlung in Pappenheim fest.
Neben den Kosten für Verlegearbeiten der Kanalleitungen von Geislohe ,Göhren und Neudorf zur zentralen Kläranlage nach Pappenheim, sind bei der Kläranlage selbst neben zum Teil lange geforderten Arbeits- und Sicherheitstechnischen Anforderungen auch umweltrechtlich erforderliche Baumaßnahmen für eine weitere Betriebsgenehmigung der Kläranlage notwendig gewesen.
So gibt es eine vom Arbeitsschutz geforderte Erweiterung der Betriebsgebäude um zwei Container für einen Sozial- und einen Büroraum, damit eine Trennung von Schmutzbereich und sauberem Arbeitsbereich endlich verwirklicht werden kann.
Durch die zusätzlichen Abwässer aus den Grafendörfern hat das bisherige Regenüberlaufbecken in der Pappenheimer Kläranlage mit 400 Kubikmetern nicht mehr ausgereicht. Wegen der beengten Verhältnisse auf dem Areal der Kläranlage hat man einen von zwei bereits vorhandenen Schlammbehältern zu einem 900 Kubikmeter großen Regenüberlaufbecken umfunktioniert.
Das führt aber wieder zu einer Kostensteigerung. Denn für den Klärschlamm gibt es nun deutlich weniger Lagerraum und der Schlamm muss deshalb mindesten zweimal im Jahr statt bisher einmal zur Entwässerung mit einer mobilen Schlammpresse entwässert werden.
Außerdem waren aus Gründen der Arbeitssicherheit noch Anschaffungen wie die Einzäunung des Belebungsbeckens und die Anbringung von Notausstiegen sowie Geländern und Stegen notwendig.
Weitere Kosten stehen schon bei der Kläranlage in Bieswang vor der Tür. Hier fordert das Wasserwirtschaftsamt den Bau eines Pufferbeckens für das Mischwasser und eine Verrohrung des Überlaufgrabens. Derzeit wird das Mischwasser über eine Rohrleitung durch das Wolfstal in die Altmühl bei Zimmern geleitet.
Dass aktuell für die zentrale Kläranlage in Niederpappenheim wieder eine Genehmigung bis 2035 vorliegt, beruhigt den Bürgermeister einigermaßen, aber für die Zeit danach brauchte es jetzt mittel- und langfriste Planungen, sagte Bürgermeister Gallus.