
In seiner Sitzung am 17. April 2025 hat der Stadtrat von Pappenheim grünes Licht für die Aufstellung des Bebauungsplans „Neudorf II“ gegeben. Mit dem neuen Planungsgebiet, das einen integrierten Grünordnungsplan beinhaltet, verfolgt die Stadt das Ziel, Wohnraum für die Entwicklung der Bevölkerung bereitzustellen und zugleich der anhaltenden Nachfrage nach Bauflächen zu begegnen.
Die Festsetzungen des Bebauungsplans für das Baugebiet Neudorf II, das östlich an das Neubaugebiet im Süden des Ortes anschließt, wurden vom Pleinfelder Ingenieurbüro VNI erarbeitet. Diese Festsetzungen erläuterte Reinhard Vulpius in der Sitzung. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Wie aus dem Bedarfsnachweis hervorgeht, bleibt die Bevölkerungszahl laut Prognosen stabil. Dennoch verfolgt die Stadt das klare Ziel, das Wohnraumangebot zu erweitern – sowohl für ortsansässige Haushaltsgründer als auch für interessierte Bauwillige aus dem Umland. Auch der Aspekt des bezahlbaren Wohnraums bleibt dabei im Blick. Pappenheim möchte mit dem Plan einem „sanften Wachstum“ den Weg bereiten.
Im Rahmen der Planung wurde eine artenschutzrechtliche Kurzstellungnahme eingeholt. Diese kommt zu dem Schluss, dass durch die vorgesehenen Maßnahmen keine Beeinträchtigungen streng geschützter Arten zu erwarten sind. Die ökologische Funktion der Lebensräume bleibt erhalten – ein Punkt, der gerade im ländlichen Umfeld von zentraler Bedeutung ist.
Kleine Parzellen und klare Regeln
Das Baugebiet sieht überwiegend Einzel- und Doppelhäuser in offener Bauweise vor. Die maximale Bebauung ist auf zwei Vollgeschosse beschränkt. Auch für Stellplätze und Nebengebäude gelten klare Vorgaben: Je Wohneinheit müssen mindestens zwei Stellplätze auf dem Grundstück nachgewiesen werden.
Das neue Baugebiet umfasst insgesamt neun Baugrundstücke, wobei die beiden südlichen Parzellen teilbar sind. Die vorgesehene Grundstücksgröße liegt bei 650 bis 700 m²; im Falle einer Teilung bei etwa 350 m².
Bei der Gestaltung der Grundstücke und Gebäude wurde besonderer Wert auf eine naturnahe Ausführung gelegt. Versiegelungsarme Flächenbefestigungen und Zisternen zur Gartenbewässerung sind verpflichtend vorgesehen. Schottergärten sind ausdrücklich ausgeschlossen – zugunsten heimischer Bepflanzung. Pro Grundstück ist mindestens ein Obst- oder Laubbaum aus einer eigens zusammengestellten Artenliste zu pflanzen. Zudem ist an den östlichen Grundstücksgrenzen eine dreireihige Hecke aus heimischen Gehölzen vorgeschrieben.
In Bezug auf Gestaltung und Dachformen orientiert sich die Festsetzung an bewährten örtlichen Standards, wie sie etwa im Baugebiet in Osterdorf angewendet wurden. Ziel ist eine harmonische Einbindung in das bestehende Ortsbild.
Das Thema „Jurahaus“ mit einem etwas höheren Kniestock und sehr flachem Dach brachte Stadträtin Weddige (Grüne) in die Diskussion ein. Auch der Neudorfer Stadtrat Heiko Loy sprach sich dafür aus, die Gestaltungsvorgaben des Jurahauses in den Bebauungsplan aufzunehmen. Loy zeigte sich zudem hoch erfreut, dass der Bebauungsplan Neudorf II nach langem Warten noch in seiner Amtszeit auf die Zielgerade kommt.
Der Stadtrat der Stadt Pappenheim beschloss den Vorentwurf mit Planblatt, Begründung samt Bedarfsnachweis, artenschutzrechtlichem Gutachten und Artenauswahlliste einstimmig. Die Verwaltung wurde beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange einzuleiten.
Titelbild: Planzeichnung VNI