Karlheinz Heger hat uns einen Leserbrief zukommen lassen, in dem er das Thema Gesundheitsgefahren durch Windkraft aufgreift und aus seiner Sicht darstellt. Dieser Leserbrief wird nachfolgend abgedruckt wie übermittelt. Die im Leserbrief angesprochene Grafik wurde aus rechtlichen und technischen Gründen nicht abgebildet.
Gesundheitsgefahren durch Windkraft – nachgehakt
In einem vor einiger Zeit verteilten Flugblatt geht es um die von Windkraftanlagen ausgehenden Gefahren. Im Besonderen werden darin die Infraschallemissionen angeführt. Meiner Ansicht nach wird zu sehr pauschalisiert. Deshalb greife ich ein paar Punkte daraus auf.
Punkt 1: Eine Studie aus Mainz belegt eine Schwächung des Herzmuskels unter Einwirkung von Infraschall.
Ja, die zitierte Studie ergibt Hinweise auf eine Schwächung des Herzmuskels. Was die Autorin allerdings verschweigt, sie belegt nicht wie die Ergebnisse zustande gekommen sind. Die Probanden wurden mit einem wesentlich höheren Pegel ‚beschossen‘ als dem der bei Windkraftanlagen vorkommt. Hierdurch vergleicht man aber Äpfel mit Birnen und die Aussage der Autorin zu gesundheitlichen Schäden kann ich so nicht unwidersprochen stehen lassen.
Punkt 2: Menschen, die in der Nähe von WKAs leben klagen über Krankheitssymptome wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit etc.
Das ist aber nicht zweifelsfrei belegt. Interessant ist dabei ein Experiment aus Australien. Aussagen über Beschwerden seitens von Anwohnern von WKAs in den Jahren 1993 – 2008 wurden mit denen zu Beschwerden aus der Zeit von 2009 – 2013 verglichen. 2009 erschien ein Buch, ‚Wind Turbine Syndrom – A natural Experiment‘, und nach Erscheinen dieses Buches haben 90 % über Beschwerden geklagt. In diesem Zusammenhang wird vom Nocebo-Effekt gesprochen. Damit würde ich auch diese Aussagen als ‚Beweis‘ für die Schädlichkeit von Infraschall nicht unwidersprochen lassen.
Infraschall kommt in allen Lebensbereichen vor. Das thematisiert die Autorin überhaupt nicht. Die folgende Grafik aus ‚Kompaktwissen‘, August 2023, der Fachagentur Windenergie an Land zeigt das im Vergleich mit den auftretenden Emissionen im Auto Übrigens, auch Meereswellen erzeugen Infraschall.
[Anmerkung; die Grafik wurde aus rechtlichen und technischen Gründen nicht abgebildet].
Wenn die Aussagen der Autorin zutreffen, müssten meiner Ansicht nach eigentlich alle Küstenbewohner herzkrank sein.
Damit stellt sich für mich die Frage nach der Objektivität des Inhalts des Flugblattes. Diese muss ich für mich daher mit einem ganz klaren ‚NEIN‘ beantworten. Die wahre Absicht des Flugblattes ist es m.E. Ängste zu schüren und Verunsicherung zu verbreiten. Man bedient sich hier vieler pauschaler Aussagen und lässt die störenden Fakten einfach weg. Im Sinne einer objektiv ausgerichteten Diskussion kann das nach meiner Ansicht nicht sein.
Karlheinz Heger
Zorneding/ Bieswang
Hinweis:
Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder. Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten.