In einer wegweisenden Entscheidung hat der Stadtrat von Pappenheim einen Grundsatzbeschluss für die Durchführung eines „Vitalitätschecks“ gefasst, um strukturellen Leerstand zu bekämpfen und die Ortskerne zu revitalisieren. Das Vorhaben soll für die Stadt und ihre Ortsteile den Weg für eine nachhaltige Innenentwicklung ebnen.
In der jüngsten Sitzung wurde vom Stadtrat das Konzept dieses Checks vorgestellt. Das besprochene Maßnahmenpaket beinhaltet Schritte wie die Information des Stadtrats und der Bürgerschaft, Datenerhebung, Analyse und Berichterstellung, Abstimmung mit der Gemeinde und dem ALE (Amt für Ländliche Entwicklung), sowie Schulungen für die Beschäftigten der Stadtverwaltung. Weitergehende Maßnahmen, wie die Ansprache von Eigentümern, sind noch nicht im Basispaket enthalten.
Bei der Sitzung wurde im Stadtrat die Bedeutung dieses „Vitalitätschecks“ zur Revitalisierung der Ortskerne unterstrichen und das Basismodul an das Büro „Herb & Partner“ aus Buttenwiesen vergeben. Der Angebotspreis für dieses Basismodul liegt bei knapp 34.000 € und umfasst die Positionen wie Informationsveranstaltungen, Datenerhebung und -analyse sowie Schulungen für die Kräfte der Verwaltung.
Bürgermeister Gallus hat bereits Kontakt mit dem beauftragten Büro aufgenommen und konnte deshalb das Angebot erläutern.
In einem einstimmigen Beschluss hat der Stadtrat grünes Licht für das Basismodul gegeben. Der Beschluss erlangt aber erst Wirkung, wenn die Förderzusage von mindestens 50 % vom Amt für ländliche Entwicklung vorliegt. Die Kosten sollen im Haushalt 2024 berücksichtigt werden.
Kosten können möglicherweise gespart werden, wenn das bereits vorhandenes Kartenmaterial aus Zeiten des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Pappenheim, und der Dorferneuerung Bieswang und Ochsenhart genutzt werden kann. Derzeit prüft die Stadt, ob sich der Angebotspreis durch die Verwendung dieses Materials reduzieren lässt.
Eine zusätzliche Belastung für die Stadtverwaltung sieht Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern mit der Vergabe des „Vitalitätschecks“ heraufziehen. „Die Verwaltung arbeitet am Limit“, bestätigte auch Bürgermeister Gallus und will der hohen Arbeitsbelastung mit einer Prioritätenliste und einem Zeitplan beikommen.
Die Fraktionen der Bürgerliste, der Grünen und der SPD brachten in der Sitzung ihre Zustimmung zum Ausdruck.
Man sei zu diesem Thema zwar nicht immer einer Meinung gewesen, stellte die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler fest. „Aber wir haben jetzt einen Weg gefunden wie wir einsteigen können“, freute sich Pappler. Denn es werde eine Grundlage geschaffen, auf er man später weiterarbeiten könne.
Bettina Balz, Fraktionsvorsitzende der Grünen hob hervor, dass die Innenentwicklung in Stadt und Land schon immer im Focus der GRÜNEN stand. „Wir freuen uns auf den Prozess, der da ins Rollen kommt“, betonte sie.