Der Startschuss für die Erstellung eines landkreisweiten digitalen Energienutzungsplans ist jetzt mit einer offiziellen Auftaktveranstaltung im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen erfolgt. Mit Unterstützung des Instituts für Energietechnik IfE GmbH aus Amberg als beauftragten Planungsdienstleister und den regionalen Energieversorgungsunternehmen wird die Klimaschutzmanagerin des Landkreises Eva-Maria Raab den Energienutzungsplan innerhalb eines Jahres erstellen. Mit dem landkreisweiten digitalen Energienutzungsplan und den darin enthaltenen Analysen nimmt der Landkreis eine Vorreiterrolle in Bayern ein.
(LRA) Landrat Manuel Westphal hat zusammen mit der Klimaschutzmanagerin Eva-Maria Raab und dem beauftragten Dienstleister, dem Institut für Energietechnik (IfE) GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden zu einer Auftaktveranstaltung für den Energienutzungsplan in das Landratsamt in Weißenburg eingeladen. Im Rahmen der Erstellung des Energienutzungsplan wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die den Planungsprozess federführend begleiten wird. Neben dem Institut für Energietechnik IfE GmbH sind Mitarbeiter der Landkreisverwaltung sowie zwei Vertreter der Kommunen beteiligt. Weitere regionale Akteure und Fachexperten sowie die Kommunen des Landkreises werden ebenfalls themenspezifisch in den Erstellungsprozess miteingebunden. Nur mit dieser breiten Beteiligung regionaler Akteure kann am Ende ein umsetzungs- und praxisorientierter Energienutzungsplan in den Händen gehalten werden.
Energienutzungsplan mit Modellcharakter
„Unser Energienutzungsplan des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen wird eine Vorreiterrolle in Bayern einnehmen. Denn erstmalig werden die Netzausbaupläne der Energieversorgungsunternehmen sowie die Netzaufnahmekapazität in Kombination mit kurzfristen und langfristigen Speichertechnologien in einem Energienutzungsplan betrachtet. Durch diese detaillierte Betrachtung können nun nicht mehr nur die theoretischen Potenziale für erneuerbare Energieanlagen, sondern vor allem absehbar realisierbare Erzeugungspotenziale ermittelt werden, die auch ans Netz angeschlossen werden können. Durch die Integration von Speichertechnologien, wie Wasserstofferzeugung und Batteriespeicher, werden die Stromnetze entlastet und das zeitliche Auseinanderlaufen von Stromerzeugung und –nachfrage kann dadurch ausgeglichen werden“, erklärt Landrat Manuel Westphal.
Das bayerische Wirtschaftsministerium fördert die Erstellung des Energienutzungsplans und ist in das Pilotprojekt fortlaufend involviert. Die erarbeiteten Ergebnisse des Energienutzungsplans werden den Kommunen als praxisbezogene Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt. So kann beispielsweise die Untersuchung des Wärmebedarfs der Kommunen, als Grundlage für die kommunale Wärmeplanung herangezogen werden. Im Rahmen der Erstellung des Energienutzungsplans wird auch eng mit der Stadt Treuchtlingen zusammengearbeitet, die parallel einen eigenen Energienutzungsplan für das Stadtgebiet erstellen lässt.
Landrat Westphal ergänzt: „Der Energienutzungsplan wird auch eine Besonderheit sowie einen direkten Nutzen für die Landkreisbürgerinnen und –bürger bieten: Ein digitales Solarpotenzialkataster, das die Eignung aller Gebäude im Landkreis für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen aufzeigt.“
Das Institut für Energietechnik GmbH wird in der kommenden Sitzung des Kreistags, am 25.09.2023 um 14.00 Uhr in Weißenburg (Wildbadsaal, Wildbadstraße 11, 91781 Weißenburg i. Bay.), die wesentlichen Inhalte und Zielsetzungen des Energienutzungsplans mit der Potenzialanalyse regionale Wasserstofferzeugung und Nutzung sowie der Netzkapazitäts- und Netzausbauanalyse vorstellen.
Kooperation mit regionalen Energieversorgungsunternehmen und Akteuren
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis haben sich alle Stadt- und Gemeindewerke des Landkreises sowie die N-ERGIE dazu bereiterklärt, die Erstellung des Energienutzungsplans durch die Bereitstellung der erforderlichen Energie- und Netzdaten zu unterstützen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurde diese Kooperationsvereinbarung unterzeichnet sowie die weitere Zusammenarbeit abgestimmt.
Auftaktveranstaltung für den Energienutzungsplan des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen (v. li.): Landrat Manuel Westphal, Christian Nagel (N-ERGIE AG), Jonas Gronich (Gemeindewerk Pleinfeld), Patrick Dirr (Institut für Energietechnik GmbH), Sebastian Regensburger (Wirtschaftsförderung, Zukunftsinitiative altmühlfranken), Markus Gläser (Kreisbaumeister), André Goldfuß-Wolf (Stadtwerke Weißenburg GmbH), Eva-Maria Raab (Klimaschutzmanagerin, Zukunftsinitiative altmühlfranken), Steffen Petrenz (Stadtwerke Pappenheim GmbH), Dr. Dr. Kristina Becker (Bürgermeisterin Stadt Treuchtlingen), Andreas Oswald (Klimaschutz, Stadt Treuchtlingen), Jürgen Simon (Leiter Büro Landrat), Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch (Institut für Energietechnik GmbH) und Rainer Kleedörfer (N-ERGIE AG).