Wegen des Austausches des gebrochenen Rohranschlusses im Belebnungsbecken der Pappenheimer Kläranlage war die Anlage für knapp zwei Tage außer Betrieb. Mitarbeiter der Kläranlage, des Bauhofs und der Städtischen Werke waren im Schichtdienst rund um die Uhr im Arbeitseinsatz. Sie nutzten die Gelegenheit für weitere Wartungs- und Reinigungsarbeiten und um den Schlamm aus den entleeren Becken zu pumpen.
Nach zwei Arbeitstagen ging die Pappenheimer Kläranlage am Mittwoch um 19:00 Uhr wieder in Betrieb.
Schon im Juli 2022 hatte Bürgermeister Gallus bei der öffentlichen Sitzung des Stadtrates aufwändige Reparaturarbeiten im Belebungsbecken der Kläranlage angekündigt. Kläranlagentaucher einen massiven Bruch am 5 m langen Rücklaufrohr zum Belebungsbecken festgestellt. Schon längere Zeit haben die Kläranlagenmitarbeiter mit einer Übergangslösung den Rohrbruch überbrückt.
Die minutiös durchgeplante Reparaturaktion war eigentlich schon eine Woche vorher geplant, musste aber wegen Regenwetters auf die trockenen Tage des 04.und 05. Oktober 2022 verschoben werden.
Die ersten Maßnahmen zur Reparatur begannen aber trotzdem schon eine Woche vorher mit dem Absenken des Grundwasserspiegels. Dieser musste bis auf unter das Niveau des Beckenbodens abgepumpt werden, bevor vor die sechs Meter tiefen Belebungsbecken entleert werden konnten.
Die Anlage hat man dann um Mitternacht vom Montag auf Dienstag außer Betrieb genommen und das Belebungsbecken entleert. Dabei hat man das Abwasser in die beiden Schlammbecken und das Regenüberlaufbecken auf dem Kläranlagengelände gepumpt. Aus dem Regenüberlaufbecken wurde das ungeklärte Abwasser ständig von Tankfahrzeugen der Firma Bioenergie aus Dietfurt und der Firma Mrasek aus Haag abgefahren. Verteilt wurde das Pappenheimer Abwasser an die Kläranlagen Solnhofen und Treuchtlingen, wo es in den Reinigungsprozess einfloss und in die abgeschieberten Kläranlagen Osterdorf und Göhren zur Zwischenlagerung. Auch das Kanalsystem und das Regenüberlaufbecken in der Stadtparkstraße diente vorübergehend als Rückhaltesystem für Abwasser.
Bei trockenem Wetter, so weiß Reinhard Vulpius vom Ingenieurbüro in Pleinfeld fallen in der Pappenheimer Kläranlage 500 bis 600 Kubikmeter Abwasser an. „Damit müssen wir zurechtkommen, das geht aber nur bei absolut trockenem Wetter“, erklärt der Fachmann vor Ort. Er freut sich, dass der gesetzte Zeitplan eingehalten werden kann. „Das liegt aber daran, dass alle in einer vorbildlichen Weise und ohne Rücksicht auf Feierabend mitgewirkt haben“, lobt Vulpius. Das betrifft die Mitarbeiter der Kläranlage, des Städtischen Bauhofs und der Stadtwerke genauso wie die Firma Schindler, die mit Hochdruck an der Fertigung des neuen Rohres gearbeitet hat, sowie auch die Firma Münzingen, die Pumpen und Schlauchmaterial zur Verfügung stellte.
Das gebrochene Gussrohr mit einer Länge von fünf Metern wurde von der Pappenheimer Fachfirma Schindler ausgebaut und durch ein nachgebautes Edelstahlrohr ersetzt. Der fachgerechte Einbau fand am frühen Mittwochabend statt. Nach dem Einbau der Gestelle mit den Belüftungselementen konnte die Kläranlage wie vorausgeplant um 19:00 Uhr wieder in Betrieb gehen. Zunächst werden die drei Belebungsbecken mit einem Volumen von 1.500 Kubikmetern wieder gefüllt, was voraussichtlich zwei Tage dauern wird.
Foto: Metallbau Schindler