Die Pappenheimer Kläranlage kam bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates in zwei Tagesordnungspunkten zur Sprache. In einem Fall hat der Stadtrat Tiefbauarbeiten vergeben, die den Baugrund für die dringend notwendige Erweiterung des Betriebsgebäudes schaffen sollen. Im zweiten Fall ging es um das Pressen des angefallenen Klärschlamms, was zunehmend kostenintensiv wird.
Arbeitsschutz und Hygienevorschriften
Schon im August 2020 wurde nach einer Besichtigung der Pappenheimer Kläranlage klar, dass die vielfältigen Arbeitsabläufe unter Beachtung der Hygienevorschriften in den beengten räumlichen Verhältnissen des bestehenden Betriebsgebäudes nicht so bleiben können. Unter mehreren angedachten Lösungen hat sich der Stadtrat dafür entschieden neben dem Betriebsgebäude zwei Bürocontainer aufzustellen, die nach den aktuellen Regeln für Arbeitsstätten, der Arbeitsschutz- und Hygienevorschriften eingerichtet werden. Die Baufirma Hüttinger aus Geislohe hat den Auftrag erhalten, den Untergrund für die künftigen Bürocontainer zu schaffen.
Klärschlammentsorgung wird teurer
In der Pappenheimer Kläranlage fielen bisher jährlich rund 2.000 Kubikmeter Klärschlamm an, die in zwei Behältern zu je 1.000 Kubikmetern gesammelt wurden. Dieser Klärschlamm wurde die letzten Jahre einmal jährlich von einer Fachfirma gepresst, getrocknet und entsorgt. Nachdem nun ein Klärschlammbehälter zugunsten eines Regenüberlaufbeckens entfernt werden musste gibt es jetzt auf dem Gelände der Kläranlage nur noch einen Sammelbehälter. Verschärft wird die Lagersituation zusätzlich durch die Abwasseraufnahme aus den Orten Geislohe, Neudorf und Göhren. Nun wird man alle drei bis vier Monate die Klärschlammpresse kommen lassen müssen, was natürlich die Kosten in die Höhe treibt.
Denn das Pressen von 1.000 Kubikmeter Klärschlamm kostet mit der Entsorgung rund 20.000 Euro.
Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag für das Pressen des Klärschlamms vergeben, als alles wegen der normativen Kraft des Faktischen schon geschehen war.