Kinderkino im EHP

Zur Einstimmung auf Weihnachten zeigt das Europäische Haus Pappenheim (EHP) am Freitag, 22.12., um 17 Uhr, vier besonders schöne Kurzfilme für Filmliebhaber ab 5 Jahren:

Macropolis: Zwei fehlerhaft produzierte Puppen entkommen der Entsorgung in der Spielzeugfabrik. Sie wollen unbedingt den Lieferwagen erreichen, der sie in die Spielwarengeschäfte bringt. Nach einer anstrengenden Verfolgungsjagd stehen sie selbst vor einem solchen Laden und klettern ins Schaufenster… Was dann passiert, bleibt vorerst ein Geheimnis…

Emilie: Ein Bauer liebt seine Gänse, besonders die kleine Emilie. Doch kurz vor Weihnachten befiehlt die Bäuerin, dass die Gänse zum Schlachter kommen. Emilie will die Anderen warnen, doch die hören nicht auf sie. Dank ihres Gesangtalents aber wird sie zur Heldin der Geschichte.

Pinguin gefunden: Ein kleiner Junge staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Pinguin in der Tür steht und sich nicht abwimmeln lassen will. So sieht der Junge keine andere Möglichkeit, als ihn zurück zu seinen Artgenossen an den Südpol zu bringen. Im kleinen Ruderboot geht es auf eine Reise, die voller Gefahren und Abenteuer ist.

Steinfliegen: Steinfliegen können nicht fliegen, sie sind zu schwer, und ihre kleinen Flügel tragen sie nicht. Doch der größte Wunsch der kleinen Steinfliege Ferdi ist es, fliegen zu können. So macht er sich auf die Reise, um das Fliegen zu lernen und wird am Ende überrascht…

Eintritt frei.




Konzert für eine stille Zeit

Das traditionelle Weihnachtskonzert in der Katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt zu Pappenheim bot auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm zum Ende der Adventszeit. Frieder Edel von den Pappenheimer Sunnasängern hatte Sänger und Musikanten aus Langenaltheim Solnhofen und Pappenheim als Mitwirkende gewinnen können.

Es ist eine schöne Tradition in Pappenheim, dass  immer am Vorabend des dritten Adventssonntags Sänger und Musikanten aus der Region in der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt ein Konzert gestalten, das in der Adventszeit zum Innehalten und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest beitragen soll.

Die sogenannte stille Zeit sei eine hektische und laute Zeit geworden, stellte Stadtpfarrer Poppe bei seiner Begrüßung fest. Das Konzert sei deshalb bestens geeignet innezuhalten, zu genießen und sich von dem Gedanken an die Menschwerdung des Herrn anrühren zu lassen. Stadtpfarrer Poppe dankte Frieder Edel, dem Gründer der Pappenheimer Sunnasänger für die Organisation und bei den Mitwirkenden für ihre Bereitschaft den Menschen durch ihren Beitrag vorweihnachtliche Freude zu bringen. Besonders freute sich Poppe, dass sich in diesem Jahr auch Kinder an dem Konzertabend beteiligen. Dies war der Kinderchor aus Langenaltheim unter der Leitung von Christine Kraft, der zusammen mit der Sängerschaft Langenaltheim unter der Leitung von Gabriel Banciu mit kräftigen Stimmen und fein abgestimmten Tönen zu gefallen wusste. „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“, den „Adventsjodler“ und dem Gospelsong „Open up Wide“  hatte die Sängerschaft Langenaltheim u.a. beigetragen. Die herzhaften Stimmen des Kinderchores bezauberten mit „Schau den Menschen nur in die Augen“ und den dem etwas kecken Lied „Komm wir wollen Laterne laufen“.

Die Saitenklänge des Zitherclubs Solnhofen unter Leitung von Claudia Mücksch brachte die gute Akustik der Kirche besonders kraftvoll zur Geltung. Mit dem „Rauhnacht Landler“, dem „Sachranger Menuett und einem „Boarischen“ Stück  trugen sie zum Konzertprogramm bei.

Die Pappenheimer Sunnasänger mit ihrem musikalischen Leiter Walter Hackenberg waren es, die mit ihren Liedern eine fränkische Komponente setzten. Auf ihre Liedbeiträge wie „Advent is a Leicht´n „, „Wachet auf ihr stolzen Bürger“, und „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ führte Hermann Remold mit besinnlichen Texten hin.

Eine besondere Bereicherung waren die Beiträge der Langenaltheimer Bläser die mit Tuba, Posaunen und Trompeten weihnachtliche Lieder, wie „Heilige Nacht ich grüße dich und „Macht hoch die Tür“  intonierten.
Sven Bergdolt beeindruckte an der Orgel mit Präludium, Zwischenspiel und Rondo und zeigte mit seinen Beiträgen die breite, klangreiche Palette des Orgelspieles auf.

Erhebender Schlusspunkt des Konzerts war das Lied „freut euch ihr Menschen all“ das unter der Leitung von Walter Hackenberg von allen Beteiligten gemeinsam vorgetragen wurde. Am Ende des Konzerts gab es dann einen kräftigen lang anhaltenden Applaus für ein gelungenes Konzert das mit der katholischen Kirche auch einen besonders festlichen Rahmen hatte.




Rätselhafter Brand auf Balkon

Die Freiwillige Feuerwehr Pappenheim ist am Sonntagmorgen zu einem Brand in die Bahnhofstraße gerufen worden. Auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses war der dort gelagerte Abfall einer Wohnungsrenovierung in Brand geraten. Dabei wurden der Fensterrahmen und die Fensterscheibe zum Schlafraum angebrannt. Personen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden.
Durch den schnellen und beherzten Einsatz der Feuerwehr konnte eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden. Die Rauchentwicklung in der Wohnung hatte die Feuerwehr mit einem Lüftungsaggregat schnell im Griff und auch der Brandherd auf dem Balkon war schnell beseitigt. Den glimmenden Abfall hat man in den Hinterhof geworfen, wo er abgelöscht wurde.

Zunächst war es völlig rätselhaft, wie die Abfallablagerung auf dem Balkon in Brand geraten konnte. Die zu dem Balkon gehörige Wohnung ist nämlich seit Monaten unbewohnt und derzeit sind die Sanierungsarbeiten des neuen Mieters im Gange.

Bei den polizeilichen Ermittlungen lag zunächst der Verdacht einer fahrlässigen Brandstiftung, möglicherweise durch eine Zigarettenkippe nahe. Allerdings muss die Brandursache noch genauer untersucht werden. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 3.000 Euro beziffert.

An der Brandstelle waren die Freiwilligen Feuerwehren Pappenheim und Zimmern sowie der Rettungsdienst im Einsatz.




Untersuchung ist Pflicht

Zu unserem Artikel „Erbverantwortung und „tote Hütte“ hat uns Matthias Rollmann aus Bieswang einen Leserbrief zukommen lassen, der nachfolgend veröffentlicht wird.

Es ist aus meiner Sicht absolut unverständlich, dass eine Stadt 10 Jahre lang ihrer Verantwortung für ein Erbe von nicht ganz unerheblichem Wert nicht nachkommt. Die Stadt hat als Erbe und Treuhänder versagt. Die Begründungen, mit denen aktuell (und wohl auch früher?)versucht wird, daß sich die Angelegenheit z. B. durch Verfall von selbst erledigt, sind nicht nachvollziehbar und gehen objektiv an der Sache vorbei.
  • Stadträte sollten in der Lage sein zu verstehen, dass hier bei eventuellen Bauuntersuchungen und Kostenschätzungen nicht Gelder der Bürger / Steuerzahler verwendet würden. Das Testament zeigt deutlich den Weg, dass Untersuchungen zu den Baukosten aus der Erbmasse bezahlt werden können. Kein Stadtrat muss dafür persönlich zahlen und auch kein Bürger.
  • Mag sein, dass das Vermögen für die von der Erblasserin vorgesehenen Nutzungen nicht ausreicht. Zusammen mit Fördermitteln dürfte es sehr wohl gelingen.
  • Zudem können ohne Kostenkalkulation keine Fördermittel beantragt werden.
    Im Anschluss an die professionellen Untersuchungen mit Kostenkalkulation folgen Anträge auf Fördermittel. Reicht alles zusammen aus, kann das Vermächtnis erfüllt werden.
    Erst wenn auch zusammen mit Fördermitteln die Sanierungs- und Umbaukosten nicht gedeckt sein sollten, und wirklich erst dann, kann die Diskussion (auch im Stadtrat) darüber beginnen, welche anderen Möglichkeiten es gibt, mit dem Erbe und den Wünschen der Erblasserin umzugehen bzw. diesen weitgehendst zu entsprechen. 

    Matthias Rollmann
    Bieswang

    Anmerkung:
    Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder, sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten.




    Pappenheimer SPD aktiv beim Bundesparteitag

    (SPD) Zur Vorbereitung auf den Bundesparteitag diskutierte die Pappenheimer SPD in der letzten Ortsvereinssitzung den Entwurf des Leitantrages. Dabei wurden zwei Änderungsanträge formuliert und beschlossen, die von Anette Pappler in die Debatte mit eingebracht wurden.

    Dabei konnte sich die Pappenheimer Genossin auch auf die Unterstützung der JUSO-Landesvorsitzenden Stefanie Krammer, geb. Krauß zählen.

    „Unsere Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum in Städten und in der Region fiel ebenso auf fruchtbaren Boden, wie die Forderung sich engagiert um gesunde Luft und sauberes Wasser einzusetzen.“ freute sich Anette Pappler.




    Neue Götterdämmerung im EHP?

    Der Beschluss über das Nutzungskonzept für die Fortführung des Europäischen Hauses Pappenheim (EHP) ist im Stadtrat vertagt worden. Damit steht auch die Weiterbeschäftigung von Maria Bartholomäus in Frage, die das seit April 2016 geschlossene EHP im Juli 2017 als Leiterin übernommen und wiederbelebt hat. Bei den derzeitigen Vorgängen im Stadtrat werden Erinnerungen an die Verfahrensweise vor der Schließung des EHP im Frühjahr 2016 wach.

    Die Götterdämmerung des EHP unter der Leitung von Professor Dr. Joachim Grzega begann schon im zeitigen Frühjahr 2014 und zwar bei einigen Wahlversammlungen im Vorfeld der Kommunalwahl. Es wurden vonseiten des neuen Stadtrats dann immer wieder Vorgaben und Bedingungen für eine Verlängerung des EHP-Konzeptes aufgestellt, die Grzega von der Sache her letztlich erfüllt hat. Knackpunkt damals waren die Kosten, die der Stadt durch den Betrieb der Europäischen Bildungseinrichtung erwachsen.

    Neu bei den jetzigen Verlautbarungen zum EHP-Konzept ist, dass die von FW-Fraktionsführer Walter Otters in der Vergangenheit unablässig geforderte „Schwarze Null“ im neuen EHP-Zustimmungsverfahren bisher noch nicht verlangt wurde.

    Da stimmt was nicht
    Am Donnerstag, 07.12.2017 sollte bei der Sitzung des Stadtrates die vielerseits mit großer Spannung erwartete Entscheidung fallen, ob der Stadtrat dem neuen EHP-Nutzungskonzept und damit der Weiterbeschäftigung von Maria Bartholomäus zustimmt. Diese leitet seit Juli 2017 die Bildungseinrichtung und hat dem Stadtrat im August 2017 ein 11-seitiges Nutzungskonzept vorgelegt.

    Trotzdem wurde auf Intervention von Walter Otters der von Beginn an offensichtlicher Spiritus Rector für die Oppositionsfraktionen in Sachen EHP ist beantragt, die Abstimmung über den Beschlussvorschlag der Verwaltung zu vertagen. Begründet hat Otters dies bei der öffentlichen Sitzung damit, dass die Ausführungen der Beschlussvorlage nicht mit dem vorher Besprochenen übereinstimmen. Es können – so gestattete Otters – zwar Beratungen stattfinden aber die Festlegung auf ein Konzept dürfe nicht beschlossen werden.

    Überörtliche Wirkung erzielt
    Schon schnell nach der Aufnahme ihrer Arbeit für das EHP habe sie Zeichen gesetzt, und damit erreicht, dass das EHP wieder öffentlich wahrgenommen wird, erläuterte Maria Bartholomäus vor dem Stadtrat. Verbindungen zu den Pappenheimer Vereinen und Institutionen, Schulen und Kindergärten wurden geschaffen um auszuloten, wo gemeinsame Projekte möglich sind.

    Nach den Anforderungen des Städtebauförderung und des LEADER Förderprogramms habe Bartholomäus ein maßgeschneidertes Konzept erstellt, das die bereits gegebenen Fördergelder für das EHP sichern sollen. Darüber hinaus sei hervorzuheben, dass es notwendig ist, sich für hochkarätige Projekte zu bewerben, um Fördergelder, auch für Personalkosten zu bekommen. „Man muss ein besonderes Programm haben“, erklärte Maria Bartholomäus dem Stadtrat. Partnerschaftstreffen und einfache Sprachkurse würden als Bildungsangebot im Sinne der Förderrichtlinien nicht ausreichen.

    Konkretisieren konnte sie das mit dem Kooperationsprojekt zusammen mit der Senefelderschule, (wir haben berichtet) bei dem sich Jugendliche aus 4 europäischen Nationen im EHP zu einem eintägigen Workshop trafen. Als Projekt der Zukunft sei eine Beteiligung an dem EU-Projekt „Orpheus XXI“ in Arbeit und Kontakte sind bereits geknüpft. „Bei diesem Projekt geht es darum, professionellen geflüchteten Musikern, die in verschiedenen europäischen Ländern leben, die Möglichkeit zu geben, mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu treten, und ihr Können weiterzugeben, bzw. für ihre Musiktraditionen zu sensibilisieren“, führte Bartholomäus aus.

    Bei ihrem sechsmonatigen Wirken habe sie nichts an dem Konzept verändert, das sie ursprünglich vorgestellt habe. Es sei viel passiert im letzten halben Jahr. Das EHP wurde als Ort der Begegnung und Bildung aber nicht als Konkurrent wahrgenommen. Von vielen Seiten habe sie ein positives Echo erhalten und vielfach sei der Wunsch geäußert worden, dass es weitergehen soll mit dem EHP.

    Worte des Lobes
    Ob es weitergeht mit dem EHP wird wohl maßgeblich davon abhängen in welche Richtung der Daumen von Walter Otters zeigt. Was sein öffentliches Lob, „Sie haben einen super Job gemacht“ tatsächlich wert ist, wird die Zukunft zeigen. Denn wie Otters auch erkennen ließ sind es wieder die Finanzen, die zum Hemmschuh werden könnten. Vor einer Entscheidung über das seit August 2017 vorliegende Konzept seien die Rahmenbedingungen, wie Gehalt, Budget und Zuschussgeber abzustimmen. „Wir vergeben uns nichts“, meinte Otters zu dem Zeitverzug. “Denn wir sind es auch den Bürgern schuldig“. Da gilt es jetzt abzuwägen. Denn wie auch Otters weiß, „schreien nicht alle Bürger Hurra“, wenn es um das Thema EHP und Bildung geht.

    „Man hat gesehen, dass man das EHP wiederbeleben kann, wenn man die richtigen Konzepte hat“, stellte CSU Fraktionschef Florian Gallus fest und lobte, dass die Einrichtung gut angenommen werde. Allerdings schränkte auch er auf die von Walter Otters vorgebrachte Themen ein.

    Von einer „hervorragenden Arbeit“ der EHP-Leiterin sprach Bürgermeister Uwe Sinn, der den Wert ihrer Arbeit auch darin erkannte, dass sie ehrenamtliche Kräfte zur Mitarbeit im EHP aktiviert habe.

    Spontanen Applaus von jenen die im Zuhörerbereich dem EHP nahe standen erntete Stadträtin Christa Seuberth (SPD), die dazu aufrief, das EHP nicht in der Luft hängen zu lassen. Die Szene erinnerte an den Juni 2015 als die Stadträtin ebenfalls ein feuriges Plädoyer für den Fortbestand des EHP hielt und damals sogar auch von allen Stadtratsfraktionen heftigen Applaus bekam. (Wir haben berichtet). Auch 3. Bürgermeister  Holger Wenzel (BGL) der in der jüngsten Sitzung entschuldigt fehlte, hatte sich damals, im Juni 2015, im Namen der Werbegemeinschaft für das EHP ausgesprochen. „Die Gewerbetreibenden wollen, dass das EHP erhalten bleibt“, hatte Wenzel (BGL) damals gesagt. „Kultur kostet nun mal Geld“, wollte er damals seinen Ratskollegen ein gutes halbes Jahr vor der Schließung des EHPs nahebringen.

    „Machen Sie weiter so“, sprach SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Gronauer das Schlusswort. An die Oppositionsfraktionen richtete er den Apell, zu sagen wo es hakt und nicht einen Beschlussvorschlag einfach abzulehnen. Man könne über alles reden.

    Aktivitäten des EHP Juli 2017 bis Dezember 2017

    Eröffnungsfest: 29.07.2017
    Kinderferienwelten:

    o Von Rittern und Burgfräulein – das europäische Mittelalter: 31.07. – 2.08
    o Malen und Gestalten wie Vincent, Pablo und Paul: 07.08. – 09.08
    o „Hallo, liebe Nachbarn!“ – eine Reise durch Europa: 14.08. – 16.08.

    Michaelimarkt: 24.9.2017
    Projekttag Senefelder Schule mit Gästen aus 4 Nationen: 12.10.2017
    Italienischer Abend: 20.10.2017
    Pelzmärtelmarkt: 10.11.-12.11.2017
    Nachlese Weltklimakonferenz mit Dr. O. Gippner: 1.12.2017
    Spuren der europ. Geschichte in Pappenheim mit Hans Navratil am 8.12.
    KinderKino-Angebot am 22.12.




    Winfried König zum Ehrenvorstand ernannt

    Im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsfeier wurde beim  Sportverein Osterdorf das langjährige Vorstandschaftsmitglied Winfried König zum Ehrenvorstand ernannt. Der Verein mit einem breiten Sportangebot ehrte auch erfolgreiche Sportler.

    (SVO)Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste und dem gemeinsamen Singen des Weihnachtsliedes, ließ Vorstand Dieter Mürl kurz das vergangene Vereinsjahr Revue passieren. Besonders hervorzuheben sei die endgültige Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses Osterdorf, in dem auch der Sportverein seine tollen neuen Räumlichkeiten ausgiebig nutzt.
    Neben der Hauptsparte Tischtennis finden dort auch die Kurse „Bewegter Rücken“, sowie seit Herbst ein ZUMBA-Kurs wöchentlich statt, der sehr gut angenommen wird. Im Frühjahr und Sommer bietet der Sportverein außerdem eine Nordic-Walking-Gruppe, sowie eine Mountainbike-Gruppe an, der sich jedermann gerne anschließen kann. An dieser Stelle bedankte sich Mürl bei den anwesenden Sparten- und Übungsleitern für deren Engagement und überreichte jedem ein kleines Präsent als Anerkennung.

    Daraufhin wurden die Sieger der Tischtennis-Pokal-Turniere, sowie die Vereinsmeister geehrt. Die Sieger beim jährlich stattfindenden Klaus-Delitz-Gedächtnis-Pokal, der zur Erinnerung an den 1986 verstorbenen Vorstand Klaus Delitz im „Doppel-Modus“ herausgespielt wird, und bei dem die Doppelpaarungen zusammengelost werden, sind 2017 das Ehepaar Karl und Andrea Halbmeyer. Seit diesem Jahr spielt auch die Tischtennis-Jugend einen Pokal zu den gleichen Kriterien heraus, der nach seinem Spender „Walter-Otters-Pokal“ genannt wurde.
    Diesen Pokal sicherten sich Sandra Halbmeyer und Moritz Hüttinger.
    Als  Vereinsmeister 2017 konnte sich bei den Herren Daniel Manger, bei den Jungen Lars Wrede, und bei den Mädchen Sandra Halbmeyer gegenüber den Mannschaftskollegen durchsetzten.

    Zum Abschluss der zahlreihen Ehrungen gab Dieter Mürl die Ernennung von  Winfried König zum Ehrenvorstand bekannt. Der aus Treuchtlingen stammende Winfried König übernahm ab 1986 den Posten des verstorbenen 2.Vorstands Klaus Delitz und blieb bis 1992 zweiter Vorsitzender. Ab 1992 wählten ihn seine Kameraden zum ersten Vorsitzenden des Vereins und dieses Amt hatte er 24 Jahre, also bis 2016 inne. Diese besondere Leistung und den unermüdlichen Einsatz für den Sportverein Osterdorf gelte es entsprechend zu ehren, so Mürl und bedankte sich bei König für seinen jahrelangen Einsatz mit einer Ehrenurkunde und einem Präsent. König war sehr erfreut und überrascht über diese Anerkennung und bedankte sich bei der amtierenden Vorstandschaft für diese Auszeichnung. Er habe sich „immer gerne für den Sportverein Osterdorf eingesetzt“, so König. König ist nun neben Helmut Pfahler, der von 1974 bis 1989 für den Sportverein als Erster Vorstand tätig war, der zweite Ehrenvorsitzende des Vereins.

    Nach den zahlreichen Ehrungen ging es dann mit dem gemütlichen Teil des Abends weiter und neben einer Weihnachtsgeschichte und der traditionellen Versteigerung des Christbaumes und der mitgebrachten Geschenke konnte der Abend bei Kaffee, Stollen und Lebkuchen noch entspannt ausklingen.

     

     

     

    Schriftführerin Sportverein Osterdorf

    Sonja Burggraf




    Ab Freitag wieder freie Fahrt

    Die Pappenheimer Innenstadt wird ab Freitag 15. Dezember 2017 bis voraussichtlich Ende Januar 2018 frei befahrbar sein. Die Deisingerstraße wird wieder für den Verkehr geöffnet. Soweit es die Wetterbedingungen zulassen, soll Anfang des Jahres mit dem Kanalbau in der Bauhofstraße begonnen werden.

    Zwölf Uhr mittags – am Freitag, 15. 12.2017 wird es soweit sein. Die Fahrzeuge können in der Pappenheimer Innenstadt wie früher im Einbahnverkehr durch die Graf-Carl-Straße und die Deisingerstraße fahren. Allerdings wird die freie Fahrt in Pappenheim nicht von langer Dauer sein. Denn Anfang des nächsten Jahres ist die Fortsetzung der Kanalarbeiten in der Bauhofstraße geplant. Vorgesehen ist der Baubeginn in der vorletzten Januarwoche wobei natürlich die Witterung für Zeitverschiebungen sorgen kann.
    Erneuert wird der Hauptkanal in der Bauhofstraße vom Kontrollschacht des neuen Strangs bis zu dem Kontrollschacht, der sich auf dem Gelände des gräflichen Bauhofs befindet.

    Die Stadt Pappenheim hat dazu folgende Mitteilung erlassen:

    Deisingerstraße wird für den Verkehr wieder geöffnet

    Die Bauarbeiten in der Deisingerstraße Pappenheim (Sanierung Hauptkanal, Wasserleitung und Hausanschlüsse) werden im Laufe der Woche nach gut einjähriger Bauzeit abgeschlossen sein. Rückblickend bleibt festzustellen, dass es keine einfache Baustelle war. Die beauftragte Firma Dauberschmidt musste im teils komplexen Untergrund mit vielen Zeit raubenden Gegebenheiten klarkommen. Zudem war der Einsatz von Maschinen nicht ständig möglich, was zur Folge hatte, dass viele Arbeiten per Hand erledigt werden mussten. Auch die vorgeschriebenen archäologischen Begleitmaßnahmen kosteten Zeit.
    Somit ist die Innenstadt Pappenheim ab Freitag, 15.12.2017, gegen Mittag, wieder wie gewohnt im Einbahnverkehr befahrbar.
    Noch ein kurzer Blick in die Zukunft: je nach Witterung sollen im neuen Jahr, voraussichtlich Ende Januar, die noch erforderlichen Sanierungsarbeiten am Kanal in der Bauhofstraße durchgeführt werden. Die entsprechende Verkehrsregelung in dieser Zeit wird rechtzeitig vor Baubeginn bekanntgegeben.
    Die Stadt Pappenheim dankt allen für das entgegengebrachte Verständnis und bittet darum, die ortsansässigen Geschäfte aktiv zu unterstützen. Mit dieser Sanierungsmaßnahme haben wir schon einen wesentlichen Teil der unumgänglichen Bauarbeiten im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hinter uns gelassen. Wir können positiv in die Zukunft blicken und werden auch die anstehenden Sanierungsarbeiten hinter uns bringen und am Ende eine wunderschöne Altstadt in Pappenheim haben.

    Uwe Sinn
    1. Bürgermeister




    Musikalischer Advent

     

    Die Musikschule Annika Eggert in der Pappenheimer Bahnhofstraße hat am 2. Adventssonntag bei einem Tag der offenen Tür ein vielseitiges Musikprogramm geboten. Die Schülerinnen und Schüler konzertierten mit Blockflöte Gitarre, Klavier, Keyboard, Flöten und Gesang.

    Trotz des heftigen Schneefalls folgten rund 40 Besucher der Einladung zum Tag der offenen Tür bei der Musikschule Annika Eggert. Auch Bürgermeister Uwe Sinn mit Frau waren unter den Gästen, die sich für die Musikschule interessierten.  Bei Glühwein und Weihnachtsgebäck hatte Annika Eggert natürlich winterliche bis weihnachtliche Musikstücke und Lieder mit ihren Schülern einstudiert. Aber auch Mozarts Türkischer Marsch, gespielt mit Klavier und Querflöte war zu hören.

    In dem Programm von 15:00 bis 17:00 Uhr gab es Weihnachtsklassiker wie „O du Fröhliche“ und „Alle Jahre wieder“ genauso zu hören wie moderne Stücke wie „we wish you a mary chrismas“, „Last Chrismas und die Melodie von „Rudolph, the red-nosed Reindeer“.

    Die Musikschule Annika Eggert finden Sie in Pappenheim, Bahnhofstraße 45,
    Anfragen sind unter Tel. 0914- 8378488 möglich




    VDK-Weihnachtsfeier bei leise rieselndem Schnee

    Im Rahmen einer beschaulichen Weihnachtsfeier hat der VDK kürzlich zahlreiche langjährige  Mitglieder geehrt. Der Ortsverbandsvorsitzende Alexius Lämmerer freute sich über zahlreiche Besucher und die Grußworte von Dekan Popp und Stadtpfarrer Poppe.

    Ein passenderes Ambiente für eine Weihnachtsfeier kann man sich kaum vorstellen. In der Dämmerung eines Winternachmittags tanzen Schneeflocken vor den Fenstern, ein liebevoll geschmückter Christbaum erhellt die festlich geschmückte Wirtshausstube im Gasthof zum Grünen Baum und die Mitglieder, die zur Feier gekommen waren singen „Leise rieselt der Schnee“. Schon vorher hatte Jörg Felsner mit seinem Akkordeon mit einem Reigen weihnachtlicher Melodien auf die Feier eingestimmt.

    Zu dieser konnte Alexius Lämmerer als Vorsitzender des VDK-Ortsverbandes Pappenheim gut 30 Mitglieder begrüßen, denen er die besten Grüße und Wünsche der Vorstandschaft und der Kreisgeschäftsführerin Andrea Estner überbrachte. Besonders freute sich der Vorsitzende über das Kommen der evangelischen und katholischen Geistlichkeit, Persona von Dekan Wolfgang Popp und Stadtpfarrer Jürgen Poppe.

    Die Zeit stellte Lämmerer in den Mittelpunkt seines Grußwortes, die er als eine besondere Kostbarkeit herausstellte. Zum wertvollen Geschenk werde die Zeit beispielsweise bei einem Besuch am Krankenbett, einem Vorlesenachmittag im Seniorenheim. „Das sind kostbare Momente in unserer Gesellschaft“, stellte Lämmerer heraus.

    Die von Gott geschaffene Zeit entwerte der Mensch immer mehr durch die von ihm geschaffene Hast, die kaum noch Zeit lasse durch zu schnaufen und darüber nachzudenken, was im Leben wirklich wichtig ist. Da komme die von Kalender vorgeschriebene Zwangspause in Form der Adventszeit gerade recht, um den Zauber der stillen Zeit zu genießen.

    Über die Ordnung in den verschiedensten Bereichen erzählte Dekan Popp. Diese sei wichtig im Leben und so gebe es in der Kirche die Ordnung des Kirchenjahres, das mit  der Weihnachtszeit beginne.

    Stadtpfarrer Poppe berichtete vom Schicksal, dass von sich sagt, vieles zerstört und fast alles schon zu Boden geworfen zu haben. Allerdings sei die Hoffnung auch für das Schicksal unbesiegbar. Und genau diese Hoffnung vermittle eben auch der VDK, der den Menschen helfe und ihnen in verzweifelter Lage mit der unbezwingbaren Hoffnung Beistand leiste.

    Diese beschauliche Feier bot einen angemessenen Rahmen für die Ehrungen langjähriger Mitglieder, die für 10-, 20-, 25,- und 50 jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Die Jubilare erhielten aus der Hand des Ortsvorsitzenden eine Urkunde und eine Anstecknadel.

    Für 10 Jahre wurden geehrt:
    Giesela und Johann Drießlein, Martin Oeder, Adelheid Stoll, Gerda Kern, Maria Stenzel, Heinz Menzl, Oskar Schödel, Georg Zettl, Uwe Sinn und Gerhard Dietrich.

    Für 20 Jahre wurden geehrt:
    Susanne Hlawaty und Arthur Kummer.

    Für 25 Jahre wurden geehrt:
    Olga Dorschner, Irmgard Weber, Helga Schneider und Gertraud Ritter.

    Auf eine 50-jährige Mitgliedschaft gar, kann Elfriede Brunzel aus Pappenheim zurückblicken.

    Mit einem klangvollen Intermezzo erfreuten Andreas Lotter, Julian Maderer, Alexander Pühl, und Vinzenz Roth, als Nachwuchskräfte des Pappenheimer Posaunenchors die Festgesellschaft. Zusammen mit ihrem Musiklehrer Alfred Maderer intonierten sie stimmungsvolle Weihnachtsmelodien.

    Mit besinnlichen Gedichten, vorgetragen von Siglinde Faulborn und dem gemeinsam gesungenen  Weihnachtlied „Stille Nacht“ endete der offizielle Teil der besinnlichen Feierstunde. Mit einem gemeinsamen Kaffetrinken wurde der festliche Adventsnachmittag fortgesetzt.




    Die App „Ehrenamtskarte Bayern“ ist da

    4.232 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen haben die Bayerische Ehrenamtskarte als Dankeschön für Ihr besonderes ehrenamtliches Engagement bereits erhalten. Damit profitieren sie von vielen attraktiven Angeboten in ganz Bayern.

    (LRA) Die zahlreichen Vergünstigungen sind ab sofort auch mobil über die kostenlose App „Ehrenamtskarte Bayern“ zu finden. Die App erläutert das jeweilige Angebot, stellt Kontaktdaten zur Verfügung und zeigt über eine Navigationskarte auch gleich den Weg zu dem jeweiligen Anbieter. Sie ist geeignet für Smartphones und Tablets (Android- und iOS-Version) und kann kostenlos über den Google Play Store bzw. Apple App Store heruntergeladen werden.

    „Wir wollen den Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren, etwas zurückgeben. Die Ehrenamtskarte – nun zusammen mit der App – ist ein Zeichen der Anerkennung. Sie verbindet Dank und Wertschätzung mit einem praktischen Nutzen. Denn gerade heutzutage ist es für die Inhaber der Ehrenamtskarte wichtig, die vielfältigen Angebote überall und schnell auf ihren Mobilgeräten einsehen zu können.“, erklärt Staatssekretär Johannes Hintersberger bei der Vorstellung der App in München.

    Verlosungsaktionen
    Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es darüber hinaus für alle Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte zum Dank für den freiwilligen Einsatz vierteljährliche Verlosungsaktionen mit tollen Gewinnen. Alle Ehrenamtskarteninhaber aus Altmühlfranken können teilnehmen und eine Teilnahmekarte abgeben. Und so funktioniert es:

    Die Teilnahmekarten sind im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, in den Gemeindebüros und bei den Banken im Landkreis erhältlich. Die ausgefüllten Karten können im Landratsamt abgegeben oder per E-Mail an
    judith.schneider@altmuehlfranken.de, per Fax 09141 902-7259 oder ausreichend frankiert per Post an die Freiwilligenagentur altmühlfranken, Bahnhofstraße 2, in 91781 Weißenburg i. Bay., gesendet werden.

    Einsendeschluss für die nächste Ziehung ist der 28.02.2018
    Die bayernweit gültige Ehrenamtskarte kann bei der Freiwilligenagentur altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen beantragt werden und wird zweimal im Jahr ausgegeben. In Altmühlfranken bieten derzeit über 130 Partner Vergünstigungen an. Nähere Informationen insbesondere zur Beantragung oder Verlängerung der Ehrenamtskarte erhalten Sie unter www.altmuehlfranken.de/ehrenamtskarte/ oder telefonisch unter der Telefonnummer 09141 902-192.

    Foto: Landratsamt




    Pappenheim im Spiegel der Europäischen Geschichte

    Wie haben sich die geschichtlichen Ereignisse in Europa des 17. bis 19. Jahrhunderts auf den kleinen Ort Pappenheim ausgewirkt. Darüber hatte Hans Navratil, der Pappenheimer Ehrenbürger, Archivar und Geschichtsexperte in einem faszinierenden Vortrag im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) viele interessante Details aus seinem reichen Wissensschatz  zu berichten.

    Maria Bartholomäus konnteals Leiterin des EHP  rund 30 Besucher, unter denen sich auch 2. Bürgermeister Claus Dietz befand, begrüßen. Schon bei den Vorbereitungen mit Hans Navratil habe ihr gezeigt dass niemand anders dieses spannende historische Thems locker informativ und humorvoll zu vermitteln.
    Beginnend bei der Zeit des 30-jährigen Krieges, die in Pappenheim die Erstürmung der Burg und den Durchzug von Truppen mit sich brachte, war es die Zeit der Glaubensflüchtlinge (Exulanten), die sich um 1650 vom Ennsland und 1732 von Salzburg aus in Bewegung setzten. So konnte Hans Navratil von 570 Exulanten berichten, die 1735 im Dekanatsbezirk Pappenheim sesshaft wurden. Aus den Aufzeichnungen des vormaligen Langenaltheimer Pfarrers Edmund Schöner konnte die interessante Erkenntnis gewonnen werden, dass in der Pfarrei Langenaltheim von 300 Exulanten acht Personen älter als 90 Jahre alt wurden. Nach Schöners Feststellungen wurden in der Zeit von 1634 bis 1925 10.253 Menschen in der Pfarrgemeinde geboren, von denen nur die 1925 verstorbene Rosina Kattinger älter als 90 Jahre wurde.

    Viel Leid brachten die Truppendurchzüge des Spanischen Erbfolgekrieges Anfang des 18. Jahrhunderts aber insbesondere die Truppen der Napoleonischen Kriege für Pappenheim mit sich. Immer wieder kam es zu Einquartierungen bei der die Bevölkerung Soldaten der eigenen Truppen als auch Truppen Napoleons zu beherbergen und zu bewirten hatten. Die Kosten konnten bei der Stadtvogtei in Rechnung gestellt werden und wurden dann ersetzt. Aus dem Stadtarchiv Pappenheim hatte  Hans Navratil einige solcher Einquartierungsrechnungen mitgebracht und auch transkribiert. Daraus wurde deutlich, dass beispielsweise der Wirt zum Goldenen Löwen in Pappenheim für die bei ihm einquartierten „Französischen Völker“ vom 19. bis 26. November 1800 einen Kostenaufwand von 320 Gulden in Rechnung stellte. Schützend vor seine Bürger und seine Stadt stellte sich der junge Reichsgraf und Reichserbmarschall Carl Theodor zu Pappenheim über den in der Pappenheimer Fleischmannchronik zu lesen steht:

    Am Sonntag darauf (6. Juli 1800) sollte eben das Schießen auf der Schießstätte beginnen, als plötzlich die Nachricht an unsern lieben Herrn kam, dass ein französischer Adjudant mit 3 Reitern in der Krone wäre.
    Sogleich lief unser lieber Herr zu ihnen, hatte aber viel Mühe, mit ihnen fertig zu werden.
    Er forderte anfangs 200.000 Gulden Brandschatzung und da man ihm sagte, wir liegen in der De-markationslinie (Grenzlinie), so sagte er, wolle er 40.000 fl. nehmen.
    Er bekam aber nichts, sondern unser lieber Herr schrieb sogleich an den französischen Hauptgeneral Moreau, welcher sich damals in Freising befand und diesen Brief besorgte der Marschkommissär Schumm, kam auch glücklich mit einem Brief vom obigen General an, in welchem uns versichert wurde, dass wir von allen fran-zösischen Kriegslasten, solche mögen Namen haben, wie sie immer wollen, gänzlich befreit sein sollten, und diese Nachricht verkündete uns unser Herr den 10. Juli vormittags um 10 Uhr auf der Lach zu Pferd unter einer Menge Volk; denn es wurden sowohl von der Stadt, als vom Land alle Einwohner dahin berufen, damit solches jedermann hören und wissen sollte. Die meisten brachten Thränen des
    Dankes. Ich und mehrere honnete Bürger bedankten uns auch bei der Frau Gräfin im Schloss.“

     

    Gesellschaftliche Bewegung und Aufregung brachte die Eingliederung des Pappenheimer Landes in das Königreich Bayern im Jahre 1806. Das war auch die Zeit in der die bürgerliche Stadtgemeinde in Pappenheim an Bedeutung zunahm. „Das ist nicht von heute auf morgen gegangen“ erzählte Hans Navratil. Bis zum Jahr 1820 hat es gedauert, bis sich mit Bürgermeister, Magistratsrat und Gemeindebevollmächtigten ein bürgerliches Gremium im Gemeinwesen etabliert hatten. Navratil wusste auch zu berichten, dass es auch damals schon Neid, Missgunst und Bosheit gegen Bürgermeister und Magistrat gegeben hat. Belegt hat er das mit mehreren anonymen Schmähbriefen aus dem Stadtarchiv Pappenheim, die im Publikum zu großer Erheiterung beigetragen haben.

    Schmähbrief, vermutlich aus
    den 1820er Jahren

    Bekanntmachung

    In Pappenheim ist der schwäbische Magistrat, Der Bürgermeister ist ein Schwab. Die meisten Magistratsräte sind dumme Schwaben, der eine Polizeidiener ist ein Schwab; da heißt es „Jackele geh Du voran, du hast lange Siefele an“.
    Oh Elend, die Bürger sehen es nicht ein, dass es großes Unglück für sie ist, sie sollen sie mit alten Besen runter jagen.
    Ich schreib mich Herr und sucht mich einer, bin von Draußen rein.

     

    Auch die Zeit des Absolutismus brachte Veränderungen in Pappenheim, als unter Reichsgraf Friedrich Ferdinand im Pappenheimer Neuen Haus (jetzt Altes Schloss) eine aufwändige Hofhaltung eingeführt und damit den Hauch der großen weiten Welt auch nach Pappenheim gebracht hatte. „Man wollte zeigen, was man hat“, erklärte Hans Navratil. Und so gab wurde unter Friedrich Ferdinand eine Tulpenzucht angelegt und eine Porzellanmanufaktur eingerichtet. Wenn der Name des Friedrich Ferdinand in Pappenheim auch oft auf seine Mätressen und 42 Kinder deduziert wird, so gibt es auch zu berichten, dass Reichsgraf Friedrich Ferdinand mit der Friedrichsvorstadt (Bahnhofstraße) die erste Wohnsiedlung außerhalb der Stadtmauern in einer Art sozialen Wohnungsbau errichten ließ. Ungewöhnlich für die damalige Zeit, schenkte der Graf Bauland an Pappenheimer Bürger, die dort Anfang des 18. Jahrhunderts ihre bis heute erhaltenen Häuser bauen durften. Von Steuern und Abgaben waren die Häuslebauer dann 30 Jahre lang befreit.

    Mit der endgültigen Auflösung der Hofhaltung im Jahre 1879 endete der Vortrag Hans Navratils, den die Besucher mit sehr viel Beifall honorierten. Alle waren sich einig, dass es eine Fortsetzung geben wird, in der Pappenheim im Spiegel der der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts dargestellt werden soll. Beeindruckt von dem 2stündigen Vortrag überreichte Maria Bartholomäus, die Leiterin des EHP dem charmanten Referenten ein Präsent.