Handwerkliche Kunst und künstlerisches Handwerk in Pappenheim
Unter den Klängen der Feuerwehrkapelle Langenaltheim, die die Niederländter hoch zur Burg führten, sammelten sich am späten Sonntagvormittag in der Städtischen Galerie Pappenheim Kunstinteressierte aus dem südlichen Mittelfranken, um sich bei einer Vernissage stattdessen von den Werken Ruth Königs in ihren Bann ziehen zu lassen.
Dass dies an diesem verregneten Vormittag nicht so völlig falsch war, machten auch die ausgestellten kleinen und größeren Kunstwerke klar. Uschi Kreißl begrüßte die Besucher und Besucherinnen, dazu die beiden Musiker Lisa Pfitzer und Thorsten Abel und natürlich die Künstlerin Ruth König aus Fürth. Deutlich wird auch schon bei den ersten Blicken auf die ausgestellten Kunstwerke, dass Kunst nicht immer nur ein ungestümer Geniestrich ist, sondern dass zu guten Arbeiten auch Akribie und handwerkliches Können gehören können.
Ruth König zeigt mit ihren Werken, dass es bei ihren beiden ausgestellten Objektfeldern – den bunten Knöpfen und den exakten Holz-Furnier-Arbeiten – auf Geduld, geschickte Hände und einen Sinn für die Formen ankommt.
Ihr Bruder Friedrich König von der Schmalzmühle bei Röckingen, der in ihr künstlerisches Werk einführte, erklärte deren Gestaltung als eine Verschmelzung von Tradition und Innovation, von Handwerk und Kunst, das bei der Herkunft Ruth Königs aus dem dörflichen Umfeld Wassertrüdingens und ihrem praktischen Beruf als gelernte Schreinerin auch nicht verwundert.
Ihre grafischen Furnierarbeiten seien eine meisterliche Handwerkskunst, gepaart mit künstlerischer Kreativität, ihre bunten Knöpfe sind Kunstwerke im Miniaturformat, die trotz – oder wegen? – ihrer Kleinheit geradezu eine „magische Anziehungskraft“ besitzen – so Friedrich König in seiner Laudatio. Auch wenn die großen und kleinen Kunstwerke auf den ersten Blick so streng wirken, „so beeindruckend ist es, wie beide Kunstformen durch die Hände ihrer Schöpferin für den Betrachter lebendig werden. Für unsere schnelllebige Welt ist es von großer Wichtigkeit, dass uns solche Werke einen Moment des Innehaltens und der Bewunderung für die Schönheit sorgfältiger Handarbeit schenken – genießen Sie die Kunstwerke mit offenen Augen und Herzen“, wünschte Friedrich König zum Abschluss und die Besucherinnen und Besucher taten ihm und der Künstlerin gerne diese Freude.
Text: Albrecht Bedal
Foto: Kunst- und Kulturverein Pappenheim
Ausstellung Holzkunst trifft Knopfkunst –
Werke von Ruth König
Städtische Galerie Pappenheim, Stadtmühle 1
Eintritt frei, mit Spenden unterstützen Sie den Kunst- und Kulturverein.
Bis zum 14. Juli 2024 geöffnet sonn- und feiertags von 14:00 bis 17:00 Uhr