Das Neun-Punkte-Programm der Freien Wähler
Die Freien Wähler Pappenheim haben jetzt ihr Wahlprogramm mit neun Leitgedanken übermittelt, das nachfolgend zur Kenntnis gebracht wird.
Foto:Freie Wähler Pappenheim
Leitgedanken der FW Pappenheim für die Wahlperiode 2020 – 2026
Inhaltsübersicht
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- Die Heimat lebenswert erhalten
- Gewerbeunterstützung
- Landwirtschaft und Umwelt
- Belebung der Ortskerne
- Das Leben im Alter in der Heimat
- Wertschätzung des Ehrenamts
- Regionalen Tourismus wieder aktivieren
- Das Rathaus als Dienstleistungsunternehmen
- Teamgeist und gemeinschaftliches Engagement im Stadtrat
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- Die Heimat lebenswert erhalten: Nach aktuellen Prognosen hält die „Landflucht“ weiterhin an. Die Menschen werden nur dann im ländlichen Raum bleiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und genügend Arbeitsplätze und Wohnraum vorhanden sind! Deshalb muss in den nächsten Jahren über Projekte und staatliche Förderungen, das Bemühen weiter verstärkt werden, die Lebensqualität in unseren Orten attraktiv zu erhalten. Dabei spielen Nahverkehr, kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, Märkte, Schulen, Angebote kultureller Art und medizinische Versorgung eine wesentliche Rolle.
- Einzelhandel, Firmen und Gewerbe: Pappenheim ist ein historisch gewachsenes Kleinzentrum und mit seiner Infrastruktur durchaus bedeutend für seine Dörfer und die umliegende nähere Region. Damit dieser Status in Zukunft erhalten bleibt, brauchen die Firmen und Einzelhändler mehr Unterstützung durch die Stadt. Wir fordern deshalb, Gewerbetreibende mehr als bisher bei Erweiterung oder Neuansiedlung ihrer Betriebe unter die Arme zu greifen. Nur mit entsprechender Unterstützung werden hiesige Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen, indem weitere Gewerbeflächen erschlossen werden. Das Referat Gewerbe sollte mit einem aus dem Fach kommenden Stadtrat besetzt werden.
- Landwirtschaft und Umwelt: Unsere Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst. Vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Diskussionen um das Insektensterben werden unsere Bauern zu Unrecht als Alleinschuldige hingestellt. Die neue Düngeverordnung wird ihre Arbeit weiter erschweren. Sie wehren sich deshalb zu Recht. Kostendruck und Tiefstpreise für ihre Erzeugnisse rühren an ihrer Existenzgrundlage. Wir als Verbraucher könnten ihre Lage verbessern, indem wir bereit sind, lokale Produkte zu kaufen und angemessene Preise zu akzeptieren.
- Belebung der Ortskerne: Das Programm der bayerischen Staatsregierung “Innen statt Außen“ ist der richtige Weg, diesem Ziel näher zu kommen. Um einen Überblick von der Problemlage z.B. über Leerstände zu erhalten, muss die Verwaltung der Stadt eine Stelle einrichten, wo die Fäden über Örtlichkeit, Eigentümer, mögliche Förderung und Lösungswege zusammenlaufen. Die DORFERNEUERUNG in Bieswang wäre hierfür als Einstieg ein geeignetes Projekt.Die Stadtentwicklung in Pappenheim sollte noch stärker im Einklang mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern erfolgen und noch mehr den Entwicklungen der zu erwartenden demographischen Veränderungen Rechnung tragen.
- Leben im Alter in heimatlicher Umgebung: In der Kernstadt Pappenheim leben viele alte und behinderte Menschen zum Beispiel im Georg-Nestler-Haus und Haus Altmühltal. Damit diese sich hier wohlfühlen und im Ort bleiben, müssen ihre Bedürfnisse stärker in den Blick genommen werden. Die Angebote für ältere Menschen gemäß ihrer Wohnvorstellungen müssen erweitert werden. Der Bedarf an Betreutem Wohnen, an Seniorenwohngemeinschaften, Generationen übergreifenden Angeboten und Möglichkeiten zur Kurzzeitpflege steigt stetig. Diese Entwicklung muss seitens der Stadt wahrgenommen werden. Die Senioreneinrichtung im Bieswanger Schulhaus ist nach langer Planungsdauer nun zügig umzusetzen. Die Stadt Pappenheim hat, auch mit Hilfe des Amtes für ländliche Entwicklung, für die entsprechenden Voraussetzungen zu sorgen, um ausreichend Plätze für betreutes Wohnen zu generieren.
- Wertschätzung der Ehrenamtlichen: Die aktuellen Studien zum demographischen Wandel (siehe Punkt 1) betonen immer wieder die Bedeutung des Ehrenamts. Ob in Vereinen, Kirchen oder Feuerwehr – ohne die freiwilligen Helfer würde vieles nicht funktionieren. Keine kommunale oder staatliche Einrichtung könnte deren Aufgaben zusätzlich leisten und erst recht nicht finanzieren. Dessen muss sich die Kommunalpolitik bewusst sein. Hier bedarf es einer stärkeren Wertschätzung der Ehrenamtlichen und eine entsprechende Unterstützung ihrer Bemühungen. Deshalb muss es Ziel sein, mehr als bisher die Leistungen der Ehrenamtlichen in Wort und Tat zu unterstützen. Ein guter Ansatz ist die bisherige finanzielle Förderung ihrer Aktivitäten, die im Bereich der Feuerwehren jedoch verstärkt werden muss. Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft!
- Regionaler Tourismus: Der Fremdenverkehr hat bei uns in den letzten Jahren nicht weiter zulegen können. Hier sollten neue Wege eingeschlagen bzw. unterstützt werden. Wir denken in erster Linie an die Vernetzung mit den Nachbarorten Treuchtlingen und Eichstätt, im Verbund mit dem Naturpark Altmühltal. Verlorengegangene Events mit Leuchtturmcharakter müssen wiederbelebt oder ersetzt werden. Bei entsprechender regionaler Zusammenarbeit würden sowohl unsere Stadt als auch die Region profitieren.
- Bürgerfreundliche Verwaltung: Das Rathaus ist im Prinzip ein Dienstleistungs-unternehmen für die Bürgerinnen und Bürger. Die Verwaltungsspitze der Stadt Pappenheim hat darauf zu achten, dass ihr Handeln stets dem Grundsatz der Bürgerfreundlichkeit und der Hilfestellung gegenüber dem Bürger zu dienen hat. Grundsätzlich ist dafür Sorge zu tragen, dass bei Krankheit oder Urlaub von Mitarbeitern der Dienstbetrieb ohne Verzögerung weitergeht und nichts liegen bleibt. Auch sollten Termine außerhalb der Rathaus-Öffnungszeiten wie bisher jederzeit möglich sein.
- Stärkung des Stadtrats: Der Entscheidungsträger einer Kommune ist nicht der Erste Bürgermeister, sondern der Stadtrat. Das Verhältnis zwischen beiden sollte geprägt sein von Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Transparenz und gegenseitiger Wertschätzung. Nur unter diesen Voraussetzungen kann bei einem guten Miteinander eine gedeihliche Zusammenarbeit gelingen. Einer sachorientierten Auseinandersetzung stehen diese Werte nicht entgegen, aber die bisherige Lagerbildung muss ein Ende haben. Auch die bisherige Untugend, Auseinandersetzungen und Probleme über die Medien auszutragen und damit zu verschärfen, muss der Vergangenheit angehören.
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Dies sollen die neuen Leitlinien des künftigen Stadtrates sein, um verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Auch müssen die Zerwürfnisse zwischen den drei großen Playern unserer Kommune, nämlich zwischen Stadtspitze, Grafschaft und Kirchen, beendet werden. Wir müssen zur früheren Einvernehmlichkeit zurückkehren, denn die derzeit stattfindenden gegenseitigen Blockaden lähmen die Entwicklung unserer Stadt. Sie schaden unserer Stadt und sie führen dazu, dass wir als Stadt Pappenheim in der Außenwahrnehmung schlecht wegkommen. Die Zeiten, in denen ein Bürgermeister im Alleingang Entscheidungen trifft oder Stadtratsbeschlüsse nicht termingerecht umsetzt, müssen der Vergangenheit angehören.